@Gendern
Mich stört das Gendern, wenn es so "gekünstelt" daher kommt. Wenn ich Gästin oder Mitgliederin höre, sträuben sich meine Nackenhaare. Brauchen wir wirklich solche furchtbaren Wörter? Wenn man will, kann man sich überall dazugehörig oder eben ausgeschlossen fühlen.
Für mich ist es selbstverständlich, dass nicht-binäre Menschen genau zur Gesellschaft gehören wie Weiblein und Männlein.
sonrie hat geschrieben: ↑Sa 10. Aug 2024, 11:24
Das mit der kulturellen Aneignung hab ich tatsächlich nicht verstanden (bzw. was das Problem ist wenn ein Weisser Rasta trägt)
In einer perfekten Welt wäre es allen klar, dass ALLE gemeint sind, aber bis vir wenigen Jahren war vielen ja noch nicht mal bewusst, dass es noch was anderes ausser Mann und Frau gibt.... und die sprachliche Inklusion hilft hier schon, awareness zu schaffen, wie ich finde.
@Gästin/Mitgliederin: das ist doch nicht gegendert sondern schlichtweg einfach falsch. Wer schreibt sowas?
Wenn man mal 50 Jahre zurückdenkt, war es noch eine ganz andere Liga... da gabs Ärzte, Rechtsanwälte und Politiker und nix mit -innen.... klar kann man sagen dass damit alle gemeint wären. Aber gilt das dann auch umkehrt bei der Sekretärin, Krankenschwester oder Kindergärtnerin? Wohl kaum.....
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
@sonrie
Ich denke, dass diese Leute wohl das Gefühl haben, dass sie mit Gästin/Mitgliederin gendern würden.
Obwohl ich beim Reden nicht bewusst gendere (beim Verfassen von geschäftlichen Schriftstücken achte ich jedoch darauf), finde ich eine Akzeptanz aller Geschlechter sehr wichtig. Dies vermittle ich auch meinem Kind.
sonrie hat geschrieben: ↑Sa 10. Aug 2024, 12:59 Da hast du allerdings recht!
In einer perfekten Welt wäre es allen klar, dass ALLE gemeint sind, aber bis vir wenigen Jahren war vielen ja noch nicht mal bewusst, dass es noch was anderes ausser Mann und Frau gibt.... und die sprachliche Inklusion hilft hier schon, awareness zu schaffen, wie ich finde.
@Gästin/Mitgliederin: das ist doch nicht gegendert sondern schlichtweg einfach falsch. Wer schreibt sowas?
Wenn man mal 50 Jahre zurückdenkt, war es noch eine ganz andere Liga... da gabs Ärzte, Rechtsanwälte und Politiker und nix mit -innen.... klar kann man sagen dass damit alle gemeint wären. Aber gilt das dann auch umkehrt bei der Sekretärin, Krankenschwester oder Kindergärtnerin? Wohl kaum.....
Ich habe letzthin einen Vertrag bekommen, da stand mein Name, "in der Folge bezeichnet als Arzt", und ich muss gestehen, das hat mich also sehr gestört. Es müsste in einem Vertrag, in welchem ich als weibliche Person eine Partei bin, doch möglich sein, mein korrektes Geschlecht zu verwenden?
@uetliberg
Das hätte mich auch gestört. Bei uns hat fast die ganze Belegschaft das gleiche Geschlecht und deshalb wurden alle Vorlagen so erstellt. Bei Bedarf wird der Text angepasst. Alles andere ist für mich ein No-Go!
@sonrie: du bist eine Weisse. Und du hast deshalb Schwarze unterdrückt. Deshalb dürfen sie sich unsere Sachen aneignen (glatte Haare haben), wir aber ihre nicht, das wäre dann Anbiederung. Oder eine weitere Ausnützung.
Ob das jetzt logisch ist, keine Ahnung. Es könnte ja auch Wertschätzung sein, sehen die Leute, die das mit der Aneigung so pushen, aber nicht so.
Wer macht eine Liste von den Dingen, die nicht kulturell angeeignet sind? Die Liste wäre wohl kurz. Die ganze Welt übernimmt Dinge von anderen Kulturen und das ist auch gut, sofern es wertgeschätzt und nicht veräppelt wird.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
Helena hat geschrieben: ↑Sa 10. Aug 2024, 19:18
Es könnte ja auch Wertschätzung sein, sehen die Leute, die das mit der Aneigung so pushen, aber nicht so.
Ich sehs eben auch so... ich hab mir von jeder Kultur in der ich mich bewegt habe was angeeignet, obs nun irgendwelche Verhaltensweise , Schmuck, kleidungsstil, .... ist. Fand und finde es sehr bereichernd egal für welche Ethnie.
Ausserdem verstehe ich nicht wo es anfängt und wo aufhört
Dirndl tragende Asiatinnen auf sem Oktoberfest? Ein Kopftuch das Haar und Schultern einer Weissen bedeckt?
Eine Europäerin mit tausend kleinen Zöpfchen am Kopf?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Bei der kulturellen Aneignung geht es um die enge Verknüpfung mit Kolonialismus. Wir sind gerade in Kanada. Die First Nations hier wurden systematisch verfolgt, man hat ihnen absichtlich pockenverseuchte Decken gegeben, ihnen ihr Land genommen, versucht ihre Kultur auszulöschen mit sogenannen "residential schools" (googelt das mal), etc. Das sind Traumata, die über Generationen weitergegeben werden und immer noch präsent sind. Wenn nun Leute aus der Mehrheitskultur einzelne "native" Sachen für sich entdecken, weil sie das irgendwie herzig finden und anfangen kommerziell zu vermarkten, ohne sich mit der Kultur auseinander zu setzen und ohne Respekt dafür, dass es teilweise um spirituell bedeutende Artefakte geht, ist das kulturelle Aneignung. In den USA kommt noch die ganze Sklavereigeschichte dazu. Schwarze bekommen keine Jobs, wenn sie Dreads tragen, Weisse erfahren keine Nachteile. Ich verstehe, dass das frustriert und ärgert. Man kann das aber nicht 1:1 in die Schweiz übertragen. Dass weisse Mittelstandkids sich "unwohl" fühlen, weil jemand Dreads trägt, finde ich auch etwas lächerlich. Es lohnt sich dennoch, sich mit cultural appropriation auseinander zu setzen. Und nein, es geht nicht darum, dass irgendjemand eine abschliessende Liste erstellt, oder dass wir keine Pizza mehr essen dürfen. Sondern um respektvollen Umgang mit anderen Kulturen, deren Geschichte teilweise sehr stark mit Unterdrückung und Kolonialismus verknüpft ist, die bis in die heutige Zeit nachwirken, auch wenn auf dem Papier inzwischen Gleichberechtigung herrscht.
Danke für diese Infos,.ich wusste im Groben woher das kommt, nicht so im Detail. Ich verstehe das alles, will auch gar nicht kleinreden was alles passiert ist und verstehe durchaus, dass in diesen Konstellationen so manches nicht ok ist (auch die Verwendung von religiösen Symbolen, politische Zeichen etc.... all das verstehe ich durchaus).
Ich hab einfach Mühe welche Blüten das dann treibt und wie es von manchen (nicht betroffenen) ausgelegt wird.
Eben zb. dreadlooks von Raggae Musikern etc.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Ich les grad ein Buch dass komplett durchgegendert ist , mit einer nonbinären Person die mit dey / demm angesprochen wird. Es ist echt sehr anstrengend zum Lesen, zuerst dachte ich es sind Schreib-Übersetzungsfehleraber ja wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen, obwohl ich noch nicht sicher bin, ob sich hier die Roman-Autoren wirklich einen Gefallen tun damit. Ein Buch erfolgreich zu verkaufen und davon leben zu können , das gelingt ohnehin nur wenigen. Und wenns den Leuten zu blöd wird mit dieser Genderei, dann könnte das schon durchaus Einfluss auf den Absatz haben.
@nonbinär: rein genetisch sind wir alle klar festgelegt. Wo ein Y, klar männlich.
Nun die grosse Frage: niemand sieht in mich hinein und ich sehe auch in keinen anderen rein. Wie kann man da überhaupt wissen, ob man sich denn nun als Frau oder als Mann fühlt? Ds sagt mir ja keiner. Ums biologische gehts ja bei nonbinär so gar nicht, denn so viele XXY gibts nicht.
Für mich geht das ganze nicht auf.
Aber es geht ja nicht um die Genetik, sondern um die Identität, also wie man sich selber definiert, ob nun eben weiblich oder männlich oder halt eben weder noch.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Das hat mit der Biologie nichts zu tun, das ist ja rein eine Identitätssache. Wenn sich jemand als Fuchs fühlt, hat das mit dem Geschlecht ja auch nichts zu tun. Von mir aus kann sich jeder fühlen wie er will, dagegen habe ich nix. Aber es ist zur Zeit grad einfach echt anstrengend, da sie eine Riesenlobby haben und alle dazu zwingen wollen auf ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen, und wehe man spricht sie falsch an. Ich finde es zu viel verlangt von der Gesellschaft. Ich mag mich in Zukunft wirklich nicht mit meinen Pronomen vorstellen müssen, das fühlt sich nämlich für mich falsch an.
Als Leiterin einer Bibliothek muss ich beruflich neutral dieser Sache gegenüberstehen , muss mich an die neuen Genderregeln halten und darf auch niemanden diskriminieren. Das möchte ich so gut es geht einhalten, so langsam wirds aber auch für uns schwierig. Alleine die Frage, sollen wir die Indianerbücher in der Ausleihe behalten oder nicht führt schon zu Diskussionen. Die Genderfrage wirft wieder neue Probleme auf. Es ist nicht ganz so einfach auf alle Rücksicht zu nehmen und auf alles zu achten.
Im Freundeskreis meiner Tochter gibt es Personen. Für uns ist es irgendwie ganz normal, auch das Ansprechen. Als heute im Gottesdienst alle Kinder, Frauen und Männer begrüsst wurden fand ich das etwas veraltet. Warum sagt man nicht: liebe Anwesende.
Helena hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2024, 11:17
@nonbinär: rein genetisch sind wir alle klar festgelegt. Wo ein Y, klar männlich.
Nun die grosse Frage: niemand sieht in mich hinein und ich sehe auch in keinen anderen rein. Wie kann man da überhaupt wissen, ob man sich denn nun als Frau oder als Mann fühlt? Ds sagt mir ja keiner. Ums biologische gehts ja bei nonbinär so gar nicht, denn so viele XXY gibts nicht.
Für mich geht das ganze nicht auf.
Es geht ja auch um gender (soziales, kulturelles Geschlecht) und nicht sex (biologisches Geschlecht). Wobei das biologische Geschlecht bereits mehr umfasst als die Chromosomen, wie z.B. die Geschlechtsorgane, und nur schon da ist's nicht mehr so schwarz-weiss .
Zuletzt geändert von enjel am So 11. Aug 2024, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
?
Ich schreibe ja, es geht nicht um die Biologie.
Aber niemand weiss doch, wie der andere fühlt. Also weiss eigentlich niemand, wie sich eine Frau oder ein Mann fühlt oder zu fühlen hat. Deshalb kann ich doch auch nicht sagen, ich fühle mich als nichts?
Frau und Mann ist doch eben biologischbund da gibts fast keine Ausnahmen.
Sternli05 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2024, 13:09
Im Freundeskreis meiner Tochter gibt es Personen. Für uns ist es irgendwie ganz normal, auch das Ansprechen. Als heute im Gottesdienst alle Kinder, Frauen und Männer begrüsst wurden fand ich das etwas veraltet. Warum sagt man nicht: liebe Anwesende.
Das ist ja auch eine legitime Ansprache - und auch eine gar nicht komplizierte.
Mit Deutsch sprechen wir halt auch eine Sprache, die es uns doch eher schwierig macht, sie inklusiv zu gebrauchen. Das ist nicht in allen Sprachen so ...
Ich spreche ja indonesisch, und da ist es doch sehr einfach: es gibt nur ein Pronomen in der dritten Person (dia), d.h. Mann/Frau wird nicht unterschieden. Es gibt auch keine männlichen/weiblichen Nomen (wie im Englischen).
Zuletzt geändert von enjel am So 11. Aug 2024, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.