Endlich schaffe ich es, meinen Geburtsbericht zu veröffentlichen. Sorry, er ist ziemlich lang geworden!
Donnerstag, 28. Juni 2007:
Am Morgen auf der Toilette habe ich viel Schleim im Toilettenpapier gehabt. Ob das wohl der Propf war? Würde es vielleicht doch langsam losgehen? Den ganzen Tag über habe ich immer wieder Schleim im Toilettenpapier gesehen, aber sonst hat sich nichts getan. Gegen Abend hat sich noch etwas Blut dazugemischt.
Zum Znacht, so gegen 19 Uhr, hat es eine feine Maultaschensuppe gegeben. Ich habe diese Spezialität, die dein Papi so gut macht, genossen. Nach dem Znacht habe ich ein "Bauchgespräch" mit dir geführt. Ich habe den Bauch lange gestreichelt und dir gut zugeredet. Ich habe dir erklärt, dass ich es so schön finden würde, wenn du dich selber auf den Weg machen würdest. Am Montag sollten wir sonst zur Einleitung ins Spital gehen, weil du schon so gross gewesen bist und mein Arzt die Befürchtung hatte, dass es ev. einen Kaiserschnitt geben müsste, wenn ich allzu lange übertragen würde.
Kurz nach 21 Uhr bin ich wieder zur Toilette gegangen und habe bemerkt, dass da jetzt doch recht viel Blut da war. Ich habe deinem Papi gesagt, dass ich sicherheitshalber kurz im Spital anrufen wolle, um nachzufragen, ob das normal sei. Am Telefon hat mir die Hebamme gesagt, dass ich doch kurz vorbeikommen solle zur Kontrolle, wir würden ja nahe wohnen. Ich könne dann sicher wieder heim, da ja noch keine Wehen da seien. Um 22 Uhr sind wir im Sanitas eingetroffen. 23.30 Uhr: Die Hebamme hat mich untersucht: der Muttermund ist noch zu gewesen, aber der Wehenschreiber hat schon recht starke Wehen angezeigt. Sie hat dann meinen Arzt angerufen und mich danach gebeten, dazubleiben. Dein Papi ist schnell heimgefahren, um mein Gepäck zu holen. Nach einer schmerzhaften Beruhigungsspritze (welche die Wehen hätte ein bisschen beruhigen sollen) haben dein Papi und ich auf dem Schlafsofa schlafen wollen.
Freitag, 29. Juni 2007:
Um 1.15 Uhr habe ich dein Papi geweckt und ihm gesagt, dass er mal der Hebamme Bescheid geben solle, dass die Wehen nicht aufhören würden. 1.30 Uhr: die Hebamme hat mich untersucht und festgestellt, dass der Muttermund nun 4 cm offen war. Wow!
So sind wir mit Sack und Pack ins Gebärzimmer umgezogen. Stehend habe ich einige Wehen verschnauft, bis das Wasser in der Wanne bereit gewesen ist. Es war so toll, im Wasser zu sein! Die Wärme hat gut getan, und ich habe mich mit den Füssen gut abstützen können, wenn es mal wieder weh getan hat. Da in den beiden anderen Gebärzimmern auch Frauen am Gebären gewesen sind, hat die Hebamme viel herumlaufen müssen. So sind dein Papi und ich auch oft alleine gewesen, was aber gar nicht schlimm war, weil er sehr gut zu mir geschaut hat. Am Anfang habe ich recht leise geatmet, aber weil die Hebamme mir gesagt hat, ich solle mit "A" immer ausatmen, hat es dann halt viele tönende "As" gegeben….. Vom Nebenraum hat es auch so getönt, es war irgendwie lustig. Bei der Badewanne hat es eine Quitschente mit zwei kleinen Entlein gehabt. Ich habe eines der beiden kleinen Entlein immer genutzt, um es während einer Wehe zu drücken und somit den Schmerz rauszulassen. Die andere Hand hat dann jeweils die Hand von deinem Papi gequetscht….
Irgendwann hat die Hebamme die Fruchtblase mit der blossen Hand zum Platzen gebracht, und um 4.15 Uhr hat die Hebamme festgestellt, dass der Muttermund nun bereits über 9 cm offen gewesen ist. Weil es dann einige längere Wehenpausen gegeben hat und deine Herztöne etwas gefallen sind, hat die Hebamme mich dann gebeten, aus der Wanne zu steigen. Mir hat das gar nicht gefallen, weil ich mich da so wohl gefühlt habe. Aber wenn es für dein Wohl wichtig war, habe ich es gemacht. Ich habe aber noch nicht aufs Bett liegen mögen, wie es mir die Hebamme vorgeschlagen hat. Ich bin dann ein bisschen gestanden, bin kurz auf dem Maja-Hocker gesessen und schliesslich doch aufs Bett gelegen.
Um ca. 5.30 Uhr ist eine neue Hebamme gekommen und dann gleich auch mein Arzt. Mit einer Infusion hat man mir die Wehen noch ein bisschen verstärkt. Auf dem Bett seitlich liegend habe ich die Presswehen durchgestanden. Es ist so heiss gewesen in dem Raum, dass meine Hand, die das linke Bein hätte hochhalten sollen, immer wieder abgerutscht ist. Ich habe das Bein gegen die Schulter von deinem Papi stemmen wollen, aber die Hebamme meinte, dass ich das Bein lieber selber halten solle, damit ich den Winkel besser bestimmen könne, damit du rauskommen könnest. Ich habe es weiter versucht, aber dann ist der Arzt an der richtigen Stelle gesessen, und ich habe mein Bein einfach gegen seine Schulter gestemmt…. Hihi.
Es hat mir sehr gut getan, dass die Stimmung zwischen Arzt und Hebamme so gut gewesen ist. So habe ich immer das Gefühl gehabt, dass alles in Ordnung ist mit dir, denn sonst hätten die beiden sicher nicht so Spässchen gemacht. Wegen dem Gestöhne im nebenliegenden Gebärzimmer hat mein Arzt gemeint: "Das ist ja wie in einem billigen Hotel – ein Gestöhne!" Wie mir dein Papi später erzählt hat, haben sie dann noch wegen einem notwendigen Dammschnitt gesprochen und wegen der Verwendung der Saugglocke, da dein Kopf so gross gewesen ist. Ich habe nur mitbekommen, dass der Arzt gesagt hat: "Das Plastic-Teil genügt." Das hat mich auch beruhigt, obwohl ich nicht mal gewusst habe, was die gemeint haben. Der Arzt hat mich in den Wehen angefeuert wie beim Sport: "Weiter, weiter, weiter, noch ein bisschen, noch ein bisschen!" Im Nachhinein muss ich wirklich lachen, wie das so war.
Mit meinen allerletzten Kräften und einem kleinen Vacuumzug haben wir es dann geschafft: Dein Kopf mit 39 cm Umfang ist herausgekommen, und dann bist du auch schon ganz dagewesen: Um 7.03 Uhr!
Ich habe zwischen meinen Beinen gesehen, dass der Arzt dich hochgehalten hat, und von hinten habe ich gesehen, dass da zwischen deinen Beinchen was herunterhängt – aha, ein Junge! Jupi, Nando Andri, du bist hier gewesen! Sofort hat die Hebamme mir das Hemd aufgeknöpft und dich mir auf die Brust gelegt. Dein Papi und ich haben vor lauter Freude geweint, während du schon wieder ruhig gewesen bist und die Wärme meiner Brust genossen hast. Wie dein Papi und ich dich da so gestreichelt haben, das werden wir unser Leben lang nicht vergessen!
Dein Kopf war, da das Vakuum nur ganz leicht und kurz war, auch nur leicht rot und nicht mal verformt. Dass du ein schönes Köpflein hast, das hat dein Papi gleich "bewiesen", indem er dich eine Stunde nach deiner Geburt im schönsten Morgenlicht fotografiert hat. Dieses Bild haben wir dann auch für deine Geburtsanzeige verwendet.
Nachdem du selig an meinen Brüsten genuckelt hast, hat der Arzt noch den Riss in der Scheide und den Dammschnitt vernähen müssen. Dein Papi hat sich in dieser Zeit liebevoll um dich gekümmert. Das Vernähen hat saumässig weh getan, trotz lokaler Betäubung, und ich habe ziemlich laut geheult. Aber auch das habe ich überstanden, und glücklich habe ich dich danach dann wieder in meine Arme schliessen dürfen.
Nando Andri, 29.06.07, 55cm, 4450g, 39cm Kopfumfang
Nando: Schnelle Geburt nach einem intensiven Bauchgespräch
Moderator: Phönix
jööööööö so herzig gschriebe! Han grad es Tränli verdrückt.
Bi mer isch es emfall au wie im ne billige Stundehotel zue und här gange
Also en Prachtskerl hesch du da gebore! De Alejandro het nur en KU vo 34cm gha. Mine Arzt het no gseit sig guet isch de kopf net so gross für en ERstgebärendi- naja am schluss hets jo den e kei rolle gspielt.
Wünsche dir viele Stunde voller Sonneschiin mit dim süesse chäfer!
Bi mer isch es emfall au wie im ne billige Stundehotel zue und här gange

Also en Prachtskerl hesch du da gebore! De Alejandro het nur en KU vo 34cm gha. Mine Arzt het no gseit sig guet isch de kopf net so gross für en ERstgebärendi- naja am schluss hets jo den e kei rolle gspielt.
Wünsche dir viele Stunde voller Sonneschiin mit dim süesse chäfer!
Liebe Ensemen
Hat mich sehr gefreut, dass ich Deinen Geburtsbericht lesen konnte. Staunte nicht schlecht, als ich folgende Worte las: "dann ist der Arzt an der richtigen Stelle gesessen, und ich habe mein Bein einfach gegen seine Schulter gestemmt". Ich nehme an, dass Foto im Morgenlicht ist das Foto von Deinem Avantar, oder?
Liebe Grüsse von Schwups, die am gleichen Tag wie Du ebenfalls einen Sohn geboren hat.
Hat mich sehr gefreut, dass ich Deinen Geburtsbericht lesen konnte. Staunte nicht schlecht, als ich folgende Worte las: "dann ist der Arzt an der richtigen Stelle gesessen, und ich habe mein Bein einfach gegen seine Schulter gestemmt". Ich nehme an, dass Foto im Morgenlicht ist das Foto von Deinem Avantar, oder?
Liebe Grüsse von Schwups, die am gleichen Tag wie Du ebenfalls einen Sohn geboren hat.
Meitli 12/05
Bueb 06/07
Bueb 06/07
@dominicana83: Danke für dein Kompliment!
@Schwups: Ich habe mir während der letzten Phase der Geburt nicht noch überlegt, ob der Arzt mir wohl erlauben würde, dass ich mich gegen ihn stemme....
Wie gesagt: GG war super und eben auch die Hebamme und der Arzt!
@Blumenfee: Ich hoffe, deine Geburtsverarbeitung hilft dir, die Geburt trotzdem als ein gutes Ereignis ansehen zu können - schliesslich hat diese dir deine süsse Lilli gebracht.
@Schwups: Ich habe mir während der letzten Phase der Geburt nicht noch überlegt, ob der Arzt mir wohl erlauben würde, dass ich mich gegen ihn stemme....

@Blumenfee: Ich hoffe, deine Geburtsverarbeitung hilft dir, die Geburt trotzdem als ein gutes Ereignis ansehen zu können - schliesslich hat diese dir deine süsse Lilli gebracht.
