.. am 11. september 2000, in der 37. ssw, fing es an.. es war 23:30 uhr, ich ging ins bad und fühlte mich etwas komisch.. hatte den verdacht ein bisschen fruchtwasser verloren zu haben.
dann haben wir uns angezogen und fuhren um 1 uhr ins frauenspital chur, .... der kindesvater hat mich begleitet..
da ich noch keine messbare wehen hatte und noch genug fruchtwasser.., sagte die hebamme ich soll doch am vormittag um 11.30h nochmals zu kommen, mit köfferchen, papiere, etc....
zuhause legte ich mich wieder ins bett, doch zum schlaf kam es nicht, weil der bauch zu schmerzen begann, zuerst leicht dann bis um 9 uhr ganz stark..
um 11.30h war ich wie abgemacht in der frauenklinik, ich war sehr aufgeregt.. endlich könnte es soweit sein, ich war nervös...
ich hatte keine ahnung was mich da erwarten würde, denn ich hatte weder gvk noch war ich mal in der klinik zu infoabende.......
..die wehen waren da, aber die abstände noch zu weit von einander entfernt.. die schmerzen zu dem zeitpunkt sehr stark..
ich bekam ein bett in einem gebärsaal.. doch die hebamme liess sich sehr selten blicken.... nach 3 std geschah immernoch nichts.... ich lag da, wartete und litt
dann endlich kam die hebamme ins zimmer und machte den vorschlag von der gebärwanne.. oke, ich wollte es mal versuchen, hatte bis dahin nur gutes davon gehört..., ich setzte mich sogar für ein paar minuten rein aber das warme wasser war für mich unerträglich in dem moment, also wieder raus, alle pflaster wegreissen, anziehen, etc.....
der kindesvater war für mich da keine grosse hilfe, da die beziehung schon am bröckeln war zu der zeit. hatte kein grosses vertrauen zu ihm und fühlte mich allein...
16 uhr ich fing schon bald an zu weinen, die schmerzen waren immer unerträglicher, ich rufte die hebame und die versuchte mich nur zu beruhigen mit: "..es ist eben eine geburt, sowas muss eben schmerzen...".. wenn ich will könne ich so schmerzlindernde tröpchen haben.. die ich auch genommen hab..und sie ging wieder aus dem zimmer.... die hatte aber keine wirkung ...
naja.. so um 17uhr sagte ich dass ich nen kaiserschnitt will.. dass ichs nicht mehr aushalten könne.. aber die hebame meinte nur dass es ne grosse operation sei.. sowas würden sie nicht einfach so anordnen..und sehr bald seien die schmerzen sowieso vorbei und ich könne das baby in den armen halten... was mich in dem moment noch hoffnungen machte... dazu bekam ich noch wehenfördernde mitteln...
nach ne weile fing bereits an zu schreien, die schmerzen...... die hebame meinte ich soll doch ruhig atmen sonst bekäme das kind zuwenig sauerstoff.. hab es versucht aber war nicht so leicht wie sies sagte... und muttermund war nur sehr wenig offen und langsam aber sicher war ich erschöpft....
ich verlangte ne PDA.. es dauerte ne ganze weile bis ein dok der anästhesie frei war.. und die bekam ich dann endlich um 19 uhr... das war eine soo grosse erleichterung aber die betäubung wirkte etwa eine stunde so wie es sollte. .. . dann waren sie wieder da.. die schmerzen.., zwar nur einseitig (auf einem oberschenkel/pobacke..) und damit das leiden wieder fortsetzte..
ich wollte nur noch raus aus der situation, wollte nach hause.. wusste nicht meht weiter.... ich war traurig, ich war wütend, war entäuscht.... alles zusammen...
ich hatte den ganzen tag nichts gegessen vor lauter aufregung, nichts geschlafen... war einfach da und litt vor mir hin...
um 22uhr kam dann ein arzt rein, er meinte dass wohl ein kaiserschnitt anstehe.. es sei ein so genannter geburtsstillstand....die herztöne des kindes seien langsamer geworden.. sobald der operationsaal frei wäre... würde ich dran kommen..
wir wurden kurz über das vorgehen informiert und aufgeklärt und der kindesvatter hat alle nötigen unterlagen für mich unterschrieben ... ich hab zu der zeit alles nur noch am rande mitbekommen...
irgendwann um die 23 uhr schoben sie mich in den keller der klinik, ins ops rein... sie narkotisierten mich, der werdende papi kam in grün an meiner seite.. ich bekam einen kopfhörer mit sanfter musik aufgesetzt und viel mehr konnte ich nicht wahrnehmen..
es ging alles sehr schnell..
...und dann schlief ich ein (!!)....
um 23.37 war lisa da...
..im aufwachraum hörte ich zuerst einige stimmen wie: "..alles gute frau x... sie haben eine gesunden tochter ....!" , und das von etwa 3 oder 4 personen... die gesichter waren nicht wirklich zu erkennen, alles war so unscharfen, in einem nebligen ton...
ich merkte dass ich am ganzen körper gezittert hab..... meine erste frage war:...:" ...bin ich gestorben..?" (
) ,ich hatte während der op gemerkt wie sie das kind, im bauch, zur öffnung hin stossen, was mir an einer reanimation erinnert hat... und ich hatte was von zuviel blut gehört.... und dann bin ich wieder eingedöst.. hatte keine chance wach zu bleiben..erst um die 1h bin ich endlich erwacht und konnte zum erstenmal meine tochter riechen, ..und ich wusste: das ist mein baby.... !
ein paar minuten danach schaffte ich auch meine augen zu öffnen... danach wollte ich sie ständig bei mir haben..... tag und nacht bei mir...
auf fotos sah ich dann wie der vater sie gebadet hat...
....hatte das gefühl schon so viel verpasst zu haben...
..
Geniesst euch und eure Zeit
Und auch ich habe noch heute das Gefühl, viel, vor allem die ersten Minuten mit meinem Kind verpasst zu haben! 
Es hat auch mit Blasensprung angefangen (nicht nur wenig sondern eine riesige Menge) und endete auch mit Geburtsstillstand und nach 21 Stunden Kaiserschnitt. Ich hatte nicht zuviel Blut verloren, aber dafür hat den Arzt den Blasen geschnitten... Das Zittern habe ich auch erlebt, den Eindruck die ganze Situation nicht mehr im Griff zu haben, hat mich recht Mühe gemacht... 