Naemis Geburt
Moderator: Phönix
Naemis Geburt
Naemis Geburt
Unser Kind war schon 6 Wochen vor ET tief ins Becken gerutscht und ich hatte auch ständig Vorwehen. Nie hätte ich gedacht, dass ich mal 14 Tage übertragen würde……aber nun von Anfang an:
Der 9.10.2004 wäre der ET gewesen, aber nichts geschah. Die Tage vergingen, aber nur sehr langsam. Ich wollte doch endlich Mami werden, auch hatte ich endgültig die Nase voll vom Schwangersein. Eine Woche nach ET durfte ich wieder in die Kontrolle ins Geburtshaus und von da an alle 2 Tage. Das war wenigstens was……ich war immerhin beschäftigt.
Die Hebammen waren sehr einfühlsam und versuchten mir immer wieder Mut zu machen. An manchen Tagen hatte ich wirklich geglaubt das Kind würde für immer in meinem Bauch bleiben!
Wir haben alles ausprobiert was es nur auszuprobieren gab (ausser dem Wehencocktail), aber nichts wollte helfen. Unser Baby fand meinen Bauch viel zu schön.
21.10.04: Ich habe zum Zweiten Mal einen Einlauf und das Wehenmittel Synto in Form eines Nasensprays bekommen. Davon bekam ich endlich Wehen in schön regelmässigen Abständen. Nur leider absolut schmerzfreie…Die Hebamme schickte uns gegen Abend wieder nach Hause. Wir sollten am 23.10 wieder kommen.
Gegen 22Uhr bekam ich das so genannte „Zeichnen“; endlich tat sich etwas. Ich gab schnell einen Funk ins Geburtshaus, da ich auch leicht schmerzhafte Wehen hatte. Die Hebamme riet mir noch zu warten und erst zu kommen wenn’s nicht wieder aufhört. Das taten wir auch, aber um 04Uhr in der Früh hielt ich es nicht mehr aus und wir fuhren los. Weiter ging es mit dem wehenstimulierenden Programm. Wehen ja, aber wieder einmal völlig schmerzfreie…
Nun gut, ein neuer Termin für am 24.10 wurde abgemacht. Dann sollte noch der Wehencocktail ausprobiert werden und wenn dies nichts nützt würde einen Tag darauf eingeleitet werden. Das wollte ich auf keinen Fall, da hatte ich irgendwie Angst davor.
Aber es war ja erst der 22.10 und ich hatte noch ein bisschen Zeit. Zuerst stand noch ein US auf dem Programm um die Menge des Fruchtwassers zu kontrollieren. Da war Gott sei Dank alles i.O. Man konnte also noch zuwarten.
23.10: Kurz nach Mitternacht begannen die Wehen. Sie waren aber nicht stark. Und doch anders als bisher, ich war mir sicher, dass es nun endlich losgehen würde. Die Wehen kamen im Halbstundentakt. Ich konnte nach den Wehen immer wieder gut schlafen, sodass ich total fit war. So ging es weiter bis um etwa 07Uhr. Danach verkürzten sich die Abstände auf 20 Minuten.
Den Morgen verbrachten wir mit frühstücken, spazieren und Spiele machen. Gegen Mittag wurden die Wehen stärker aber noch sehr gut aushaltbar. Mein Mann ass noch etwas.....ich hatte keinen grossen Appetit mehr. Die Wehen kamen jetzt ca. alle 10 Minuten, teilweise fast schmerzlos und auch nicht völlig regelmässig. Trotzdem habe ich mal im Geburtshaus angerufen und gesagt, dass wir kommen.
Um 13 Uhr waren wir da. Durch die Hebamme Barbara wurde ich lieb in Empfang genommen. Sie schloss mich ans CTG und natürlich war überhaupt keine Wehe mehr in Sicht! Aber die Hebamme beruhigte mich und sagte die kämen schon wieder, das sei bei fast allen so. Vaginale Untersuchung folgte: Mumu 2cm offen. „da hast du schon ganz schön gearbeitet“ meinte sie fröhlich. Nur ich war völlig frustriert, schliesslich war mein Muttermund am Tag zuvor schon 2cm offen. Hatten die Wehen wirklich nichts gebracht???
Wie dem auch sei, kaum war ich im Geburtszimmer kamen die Wehen wieder und wurden heftiger. Die Abstände waren immer noch sehr unregelmässig und die Wehen auch unterschiedlich stark. Die Hebamme sagte nur: “wenn das so weitergeht, dauert es bis in die Nacht“!! Oh nein!!!!!!!
Ich durfte sogleich in die Wanne. Ich hielt meinen Mann an den Armen, während den Wehen habe ich mit den Füssen in der Wanne abgestossen und mit aller Kraft an meinem Mann gezogen. Das hat gut getan! Ich fühlte mich sehr wohl im Wasser. Die Wehen waren zwar meistens schmerzhaft, aber ich konnte sie gut veratmen. Sie fühlten sich an wie starke Mensschmerzen. Ich konnte mich noch über jede Wehe freuen, führten sie mich doch immer näher zu unserem kleinen Wunder. Auch unterhielt ich mich in den Pausen mit meinem Mann und der Hebamme und das Lachen und Witzeln ist mir auch nicht vergangen.
Manchmal hielt die Hebamme ihre Hand auf mein Kreuz was mir sehr gut getan hat. Mein Mann hat mir das Gesicht mit einem kalten Waschlappen erfrischt. Ich fand das total herrlich.
Um 15Uhr bin ich zur Wanne raus. Eine Weile sass ich auf dem Klo, danach bin ich noch ein bisschen rumspaziert. Die Wehen kamen nun häufiger und kräftiger.
Um 16Uhr stieg ich wieder in die Wanne. So waren sie wieder viel erträglicher. Trotzdem schrie und stöhnte ich bei jeder Wehe. Dies half mir extrem. Ich konnte mich so völlig entspannen und meinen Körper die Arbeit machen lassen. Es gab ein „Blopp“ und die Fruchtblase platzte. Da ich aber in der Wanne sass hat man nichts gesehen. Wir konnten es nur erahnen.
Nun begann es langsam zu drücken. Der Pressdrang war da, aber nicht stark. Unserem kleinen Schnüggel ging es bis jetzt immer gut, auch die Presswehen schienen ihr nichts auszumachen. Die Hebamme sagte, dass ich mein Baby in spätestens 2 Stunden in den Armen halten werde. Dies gab mir wieder Kraft zum weitermachen.
Inzwischen war auch Lisa eingetroffen, die zweite Hebamme. Sie sagte schon seit Tagen, dass sie bei uns unbedingt dabei sein wollte und ich fand es schön, dass es geklappt hatte.
Um 17.15 hatte ich das Gefühl es gehe nicht mehr weiter, deshalb stieg ich wieder aus der Wanne und probierte alle möglichen Stellungen aus (Majahocker, Vierfüssler, Seitenlage). Doch ich fand nichts bequem. Mein Mann und die Hebamme stützten mich unter den Armen, sodass ich stehen konnte. Das war genau das Richtige! Die Wehen kamen nun fast pausenlos und ich war wie verrückt am Pressen und Schreien. Meinen beiden Stützen wurde irgendwann mein Gewicht zu schwer und sie setzten sich auf das Bett und ich mich auf ihre Beine. Nun presste ich nochmals aus vollen Leibeskräften. Ich spürte, wie sich das Köpfchen seinen Weg zum Ausgang bahnte und sich mein Damm gewaltig dehnte. Dies war ein brennender Schmerz und fast nicht zum Aushalten. Aber er war nur von kurzer Dauer. Um 17.55 Uhr flutschte unsere Naemi in die Arme der Hebamme. Sie gab sie mir sofort auf den Bauch. Ich konnte nur noch heulen, vor Glück, vor Stolz, vor Überwältigung. Ich hätte gleich nochmals gebären können, sooooo schön war es.
Ich wurde aufs Bett gehievt und da beginnt der unschöne Teil dieser Geburt: Die ersten paar Sekunden/Minuten habe ich nicht richtig mitbekommen was los war. Ich konnte mich kaum satt sehen an dem kleinen Wurm.
Nach kurzer Zeit spürte ich die Hektik und sah die besorgten Gesichter der Hebammen. „Es blutet, ich muss sofort die Nabelschnur durchschneiden und nachsehen, woher das kommt“. Schon nahm sie das Kleine auf und schnitt die Nabelschnur durch. Was ist es eigentlich?? Das haben wir erst da erfahren. Ein Mädchen!! Das habe ich mir immer gewünscht!!
Das Blut spritze nur so aus mir heraus! Nicht übertrieben....die Hebammen sagten mir nachher sie hätten in ihrer ganzen Karriere noch nie so etwas gesehen.
Wahrscheinlich hatte sich die Plazenta auch schon gelöst, konnte aber nicht rauskommen, da sie an ein paar Stellen noch angewachsen war. Somit hat sich auch die Gebärmutter nicht zusammenziehen können. Sie haben dann die Plazenta regelrecht aus mir herausgerissen und danach die Gebärmutter zusammengedrückt, massiert und mit Eisbeuteln gekühlt. Doch das hatte alles nichts geholfen, sie wollte sich nicht zusammenziehen und somit blutete es weiter. Die zweite Hebamme alarmierte den Krankenwagen und eine weitere Hebamme und spritzte mir ein Wehenmittel....nützte auch nichts. Ich fing an zu beten und bat meinen Mann dasselbe zu tun. Langsam wurde mir der Ernst der Lage bewusst. Ich hatte keine Angst vor dem Tod, auch in dieser Situation nicht. Ich wusste wohin ich kommen würde. Mehr Mühe hatte ich bei dem Gedanken meinen Mann und meine neugeborene Tochter alleine zurückzulassen. Ich hätte die Kleine doch so gerne besser kennen gelernt und gesehen wie sie aufwächst.
Ich zitterte am ganzen Körper. Langsam aber sicher spürte ich den Blutverlust. Mir wurde es flau im Magen.....Da steckten sie mir eine Infusion mit etwa 4facher Dosis an Wehenmittel und endlich nützte es!!! Das alles geschah in etwa 20 Minuten. Ich war so froh als die Hebammen Entwarnung gaben.
Die Ambulanz war inzwischen angekommen und ich wurde auf die Bahre gehoben. Selber hätte ich es nicht mehr geschafft. Mir war zu schwindlig.
Ich wurde ins Spital gefahren. Dort wurde per US geschaut ob sich noch Resten der Plazenta in der Gebärmutter befänden, was der Fall war. Im Gebs wurde eine Curretage ohne Narkose durchgeführt. Sehr wahrscheinlich um Zeit zu sparen. Auch hätte mein Kreislauf eine Narkose nicht mehr mitgemacht. Diese Operation hat viel mehr wehgetan als die Geburt. Ich habe es kaum mehr ausgehalten. Auch zitterte ich immer noch am ganzen Körper. Aber es war schon die richtige Entscheidung und ich wurde gut von der Hebamme (Ida) unterstützt.
Ich habe in der Nacht kaum ein Auge zugetan. Infusionen mit Wehenmittel liefen und die Gebärmutter wurde regelmässig kontrolliert. Auch wurde ich noch einmal katheterisiert, damit sie sich richtig zusammenziehen kann. Ich hatte kaum die Kraft mein Gesäss zu heben. Ca. 3 Liter Blut hatte ich verloren. Mein Hb war 6,1 und ich bekam am nächsten morgen 2 Blutkonserven.
Nach 24 Stunden Spital war ich schon wieder zurück im Geburtshaus und wurde dort wunderbar wieder aufgepäppelt.
Die Kleine war während des gesamten Spitalaufenthaltes bei mir, das hat mir sehr gut getan. Sogar mein Mann durfte über Nacht bei mir bleiben.
Ich hatte keinen Dammriss, dafür einen Labienriss der genäht wurde und einen kleinen Scheidenriss, den man nicht behandelte. Ich brauchte keine Schmerzmittel. Die nächsten paar Tage wurde ich von sehr starkem Muskelkater geplagt. Bei meinem Mann stellten wir an einer Hand Bissspuren fest. Woher die wohl kamen???
Ich bin mächtig stolz auf meinen Mann! Wir waren ein super Team und er hat immer das Richtige getan. Ich fühlte mich ihm in dieser Zeit sehr nah. Vielen Dank für deine Unterstützung. Ohne dich wäre diese Geburt nicht so schön geworden.
Naemi, schön dass du bei uns bist und uns jeden Tag so viel Freude machst.
Ich liebe euch beide!!!!
Von ganzem Herzen danke ich auch Gott – für das zweite Leben das er mir geschenkt hat.
Unser Kind war schon 6 Wochen vor ET tief ins Becken gerutscht und ich hatte auch ständig Vorwehen. Nie hätte ich gedacht, dass ich mal 14 Tage übertragen würde……aber nun von Anfang an:
Der 9.10.2004 wäre der ET gewesen, aber nichts geschah. Die Tage vergingen, aber nur sehr langsam. Ich wollte doch endlich Mami werden, auch hatte ich endgültig die Nase voll vom Schwangersein. Eine Woche nach ET durfte ich wieder in die Kontrolle ins Geburtshaus und von da an alle 2 Tage. Das war wenigstens was……ich war immerhin beschäftigt.
Die Hebammen waren sehr einfühlsam und versuchten mir immer wieder Mut zu machen. An manchen Tagen hatte ich wirklich geglaubt das Kind würde für immer in meinem Bauch bleiben!
Wir haben alles ausprobiert was es nur auszuprobieren gab (ausser dem Wehencocktail), aber nichts wollte helfen. Unser Baby fand meinen Bauch viel zu schön.
21.10.04: Ich habe zum Zweiten Mal einen Einlauf und das Wehenmittel Synto in Form eines Nasensprays bekommen. Davon bekam ich endlich Wehen in schön regelmässigen Abständen. Nur leider absolut schmerzfreie…Die Hebamme schickte uns gegen Abend wieder nach Hause. Wir sollten am 23.10 wieder kommen.
Gegen 22Uhr bekam ich das so genannte „Zeichnen“; endlich tat sich etwas. Ich gab schnell einen Funk ins Geburtshaus, da ich auch leicht schmerzhafte Wehen hatte. Die Hebamme riet mir noch zu warten und erst zu kommen wenn’s nicht wieder aufhört. Das taten wir auch, aber um 04Uhr in der Früh hielt ich es nicht mehr aus und wir fuhren los. Weiter ging es mit dem wehenstimulierenden Programm. Wehen ja, aber wieder einmal völlig schmerzfreie…
Nun gut, ein neuer Termin für am 24.10 wurde abgemacht. Dann sollte noch der Wehencocktail ausprobiert werden und wenn dies nichts nützt würde einen Tag darauf eingeleitet werden. Das wollte ich auf keinen Fall, da hatte ich irgendwie Angst davor.
Aber es war ja erst der 22.10 und ich hatte noch ein bisschen Zeit. Zuerst stand noch ein US auf dem Programm um die Menge des Fruchtwassers zu kontrollieren. Da war Gott sei Dank alles i.O. Man konnte also noch zuwarten.
23.10: Kurz nach Mitternacht begannen die Wehen. Sie waren aber nicht stark. Und doch anders als bisher, ich war mir sicher, dass es nun endlich losgehen würde. Die Wehen kamen im Halbstundentakt. Ich konnte nach den Wehen immer wieder gut schlafen, sodass ich total fit war. So ging es weiter bis um etwa 07Uhr. Danach verkürzten sich die Abstände auf 20 Minuten.
Den Morgen verbrachten wir mit frühstücken, spazieren und Spiele machen. Gegen Mittag wurden die Wehen stärker aber noch sehr gut aushaltbar. Mein Mann ass noch etwas.....ich hatte keinen grossen Appetit mehr. Die Wehen kamen jetzt ca. alle 10 Minuten, teilweise fast schmerzlos und auch nicht völlig regelmässig. Trotzdem habe ich mal im Geburtshaus angerufen und gesagt, dass wir kommen.
Um 13 Uhr waren wir da. Durch die Hebamme Barbara wurde ich lieb in Empfang genommen. Sie schloss mich ans CTG und natürlich war überhaupt keine Wehe mehr in Sicht! Aber die Hebamme beruhigte mich und sagte die kämen schon wieder, das sei bei fast allen so. Vaginale Untersuchung folgte: Mumu 2cm offen. „da hast du schon ganz schön gearbeitet“ meinte sie fröhlich. Nur ich war völlig frustriert, schliesslich war mein Muttermund am Tag zuvor schon 2cm offen. Hatten die Wehen wirklich nichts gebracht???
Wie dem auch sei, kaum war ich im Geburtszimmer kamen die Wehen wieder und wurden heftiger. Die Abstände waren immer noch sehr unregelmässig und die Wehen auch unterschiedlich stark. Die Hebamme sagte nur: “wenn das so weitergeht, dauert es bis in die Nacht“!! Oh nein!!!!!!!
Ich durfte sogleich in die Wanne. Ich hielt meinen Mann an den Armen, während den Wehen habe ich mit den Füssen in der Wanne abgestossen und mit aller Kraft an meinem Mann gezogen. Das hat gut getan! Ich fühlte mich sehr wohl im Wasser. Die Wehen waren zwar meistens schmerzhaft, aber ich konnte sie gut veratmen. Sie fühlten sich an wie starke Mensschmerzen. Ich konnte mich noch über jede Wehe freuen, führten sie mich doch immer näher zu unserem kleinen Wunder. Auch unterhielt ich mich in den Pausen mit meinem Mann und der Hebamme und das Lachen und Witzeln ist mir auch nicht vergangen.
Manchmal hielt die Hebamme ihre Hand auf mein Kreuz was mir sehr gut getan hat. Mein Mann hat mir das Gesicht mit einem kalten Waschlappen erfrischt. Ich fand das total herrlich.
Um 15Uhr bin ich zur Wanne raus. Eine Weile sass ich auf dem Klo, danach bin ich noch ein bisschen rumspaziert. Die Wehen kamen nun häufiger und kräftiger.
Um 16Uhr stieg ich wieder in die Wanne. So waren sie wieder viel erträglicher. Trotzdem schrie und stöhnte ich bei jeder Wehe. Dies half mir extrem. Ich konnte mich so völlig entspannen und meinen Körper die Arbeit machen lassen. Es gab ein „Blopp“ und die Fruchtblase platzte. Da ich aber in der Wanne sass hat man nichts gesehen. Wir konnten es nur erahnen.
Nun begann es langsam zu drücken. Der Pressdrang war da, aber nicht stark. Unserem kleinen Schnüggel ging es bis jetzt immer gut, auch die Presswehen schienen ihr nichts auszumachen. Die Hebamme sagte, dass ich mein Baby in spätestens 2 Stunden in den Armen halten werde. Dies gab mir wieder Kraft zum weitermachen.
Inzwischen war auch Lisa eingetroffen, die zweite Hebamme. Sie sagte schon seit Tagen, dass sie bei uns unbedingt dabei sein wollte und ich fand es schön, dass es geklappt hatte.
Um 17.15 hatte ich das Gefühl es gehe nicht mehr weiter, deshalb stieg ich wieder aus der Wanne und probierte alle möglichen Stellungen aus (Majahocker, Vierfüssler, Seitenlage). Doch ich fand nichts bequem. Mein Mann und die Hebamme stützten mich unter den Armen, sodass ich stehen konnte. Das war genau das Richtige! Die Wehen kamen nun fast pausenlos und ich war wie verrückt am Pressen und Schreien. Meinen beiden Stützen wurde irgendwann mein Gewicht zu schwer und sie setzten sich auf das Bett und ich mich auf ihre Beine. Nun presste ich nochmals aus vollen Leibeskräften. Ich spürte, wie sich das Köpfchen seinen Weg zum Ausgang bahnte und sich mein Damm gewaltig dehnte. Dies war ein brennender Schmerz und fast nicht zum Aushalten. Aber er war nur von kurzer Dauer. Um 17.55 Uhr flutschte unsere Naemi in die Arme der Hebamme. Sie gab sie mir sofort auf den Bauch. Ich konnte nur noch heulen, vor Glück, vor Stolz, vor Überwältigung. Ich hätte gleich nochmals gebären können, sooooo schön war es.
Ich wurde aufs Bett gehievt und da beginnt der unschöne Teil dieser Geburt: Die ersten paar Sekunden/Minuten habe ich nicht richtig mitbekommen was los war. Ich konnte mich kaum satt sehen an dem kleinen Wurm.
Nach kurzer Zeit spürte ich die Hektik und sah die besorgten Gesichter der Hebammen. „Es blutet, ich muss sofort die Nabelschnur durchschneiden und nachsehen, woher das kommt“. Schon nahm sie das Kleine auf und schnitt die Nabelschnur durch. Was ist es eigentlich?? Das haben wir erst da erfahren. Ein Mädchen!! Das habe ich mir immer gewünscht!!
Das Blut spritze nur so aus mir heraus! Nicht übertrieben....die Hebammen sagten mir nachher sie hätten in ihrer ganzen Karriere noch nie so etwas gesehen.
Wahrscheinlich hatte sich die Plazenta auch schon gelöst, konnte aber nicht rauskommen, da sie an ein paar Stellen noch angewachsen war. Somit hat sich auch die Gebärmutter nicht zusammenziehen können. Sie haben dann die Plazenta regelrecht aus mir herausgerissen und danach die Gebärmutter zusammengedrückt, massiert und mit Eisbeuteln gekühlt. Doch das hatte alles nichts geholfen, sie wollte sich nicht zusammenziehen und somit blutete es weiter. Die zweite Hebamme alarmierte den Krankenwagen und eine weitere Hebamme und spritzte mir ein Wehenmittel....nützte auch nichts. Ich fing an zu beten und bat meinen Mann dasselbe zu tun. Langsam wurde mir der Ernst der Lage bewusst. Ich hatte keine Angst vor dem Tod, auch in dieser Situation nicht. Ich wusste wohin ich kommen würde. Mehr Mühe hatte ich bei dem Gedanken meinen Mann und meine neugeborene Tochter alleine zurückzulassen. Ich hätte die Kleine doch so gerne besser kennen gelernt und gesehen wie sie aufwächst.
Ich zitterte am ganzen Körper. Langsam aber sicher spürte ich den Blutverlust. Mir wurde es flau im Magen.....Da steckten sie mir eine Infusion mit etwa 4facher Dosis an Wehenmittel und endlich nützte es!!! Das alles geschah in etwa 20 Minuten. Ich war so froh als die Hebammen Entwarnung gaben.
Die Ambulanz war inzwischen angekommen und ich wurde auf die Bahre gehoben. Selber hätte ich es nicht mehr geschafft. Mir war zu schwindlig.
Ich wurde ins Spital gefahren. Dort wurde per US geschaut ob sich noch Resten der Plazenta in der Gebärmutter befänden, was der Fall war. Im Gebs wurde eine Curretage ohne Narkose durchgeführt. Sehr wahrscheinlich um Zeit zu sparen. Auch hätte mein Kreislauf eine Narkose nicht mehr mitgemacht. Diese Operation hat viel mehr wehgetan als die Geburt. Ich habe es kaum mehr ausgehalten. Auch zitterte ich immer noch am ganzen Körper. Aber es war schon die richtige Entscheidung und ich wurde gut von der Hebamme (Ida) unterstützt.
Ich habe in der Nacht kaum ein Auge zugetan. Infusionen mit Wehenmittel liefen und die Gebärmutter wurde regelmässig kontrolliert. Auch wurde ich noch einmal katheterisiert, damit sie sich richtig zusammenziehen kann. Ich hatte kaum die Kraft mein Gesäss zu heben. Ca. 3 Liter Blut hatte ich verloren. Mein Hb war 6,1 und ich bekam am nächsten morgen 2 Blutkonserven.
Nach 24 Stunden Spital war ich schon wieder zurück im Geburtshaus und wurde dort wunderbar wieder aufgepäppelt.
Die Kleine war während des gesamten Spitalaufenthaltes bei mir, das hat mir sehr gut getan. Sogar mein Mann durfte über Nacht bei mir bleiben.
Ich hatte keinen Dammriss, dafür einen Labienriss der genäht wurde und einen kleinen Scheidenriss, den man nicht behandelte. Ich brauchte keine Schmerzmittel. Die nächsten paar Tage wurde ich von sehr starkem Muskelkater geplagt. Bei meinem Mann stellten wir an einer Hand Bissspuren fest. Woher die wohl kamen???
Ich bin mächtig stolz auf meinen Mann! Wir waren ein super Team und er hat immer das Richtige getan. Ich fühlte mich ihm in dieser Zeit sehr nah. Vielen Dank für deine Unterstützung. Ohne dich wäre diese Geburt nicht so schön geworden.
Naemi, schön dass du bei uns bist und uns jeden Tag so viel Freude machst.
Ich liebe euch beide!!!!
Von ganzem Herzen danke ich auch Gott – für das zweite Leben das er mir geschenkt hat.
Wow, Chnobli, eine wunderschöne Geburt mit einem erschreckenden Ende...
Ich wünsche dir von Herzen das du nochmals so eine schöne Geburt erleben darfst, diesmal ohne anschliessenden Schrecken!!!
Habe nach der Geburt auch sehr viel Blut verloren, war da schon im Zimmer und am Schlafen, Dank Dammschnitt, der zu Schmerzen begann habe ich der Schwester geläutet und bin gleich nach ihrem Kommen weggekippt... HB 6,2
Drücken wir uns also die Daumen das diesmal alles noch ein Stück besser kommt
Ich wünsche dir von Herzen das du nochmals so eine schöne Geburt erleben darfst, diesmal ohne anschliessenden Schrecken!!!
Habe nach der Geburt auch sehr viel Blut verloren, war da schon im Zimmer und am Schlafen, Dank Dammschnitt, der zu Schmerzen begann habe ich der Schwester geläutet und bin gleich nach ihrem Kommen weggekippt... HB 6,2


Hallo Chnobli
das war jetzt für mein schwangeres Gemüt ein bisschen viel, d.h. nicht die Geburt nur die Plazentalösung. Aber ich hoffe und bete für dich, dass du es diesmal einfacher haben wirst ohne so ein blutiges Ende.
Anderseits muss ich dir ganz ehrlich sagen, dass ich auch schon so Blutbäder erlebt habe, bei meinen 3 FG. Es ist aber trotzdem hilfreich, wenn man es nieder schreiben kann.
Wünsche dir auf jeden Fall eine sanfte und leichte Geburt mit einer ganz braven Plazenta die sich gut löst.
Liebe Grüsse
Khadija
das war jetzt für mein schwangeres Gemüt ein bisschen viel, d.h. nicht die Geburt nur die Plazentalösung. Aber ich hoffe und bete für dich, dass du es diesmal einfacher haben wirst ohne so ein blutiges Ende.
Anderseits muss ich dir ganz ehrlich sagen, dass ich auch schon so Blutbäder erlebt habe, bei meinen 3 FG. Es ist aber trotzdem hilfreich, wenn man es nieder schreiben kann.
Wünsche dir auf jeden Fall eine sanfte und leichte Geburt mit einer ganz braven Plazenta die sich gut löst.
Liebe Grüsse
Khadija
hey chnobli
wow das war sehr eindrücklich und bewegend, kamen mir doch gleich wieder mal die tränen! schön, dass du uns an diesem erlebnis teilhaben lässt.
wünsche dir für diese geburt, dass alles gut läuft und du dieses mal nur die positiven eindrücke erfahren wirst.
grüässli, skunk
wow das war sehr eindrücklich und bewegend, kamen mir doch gleich wieder mal die tränen! schön, dass du uns an diesem erlebnis teilhaben lässt.
wünsche dir für diese geburt, dass alles gut läuft und du dieses mal nur die positiven eindrücke erfahren wirst.
grüässli, skunk
♂ sunnyboy 2006
♂ draufgänger 2010
♂ draufgänger 2010
- MaryLou
- Junior Member
- Beiträge: 60
- Registriert: Di 16. Nov 2004, 22:27
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Region Thun
- Kontaktdaten:
Hallo Chnobli
Ein sehr eindrücklicher Geburtsbericht...! Bin froh dass doch noch alles gut gegangen ist, und ich hoffe, dass für dich die schöne Geburt von deiner Tochter im Vordergrund stehen wird, und die schlimme Nachgeburt dich nicht mehr belastet..
Wünsche euch alles gute als kleine Familie!
MaryLou
Ein sehr eindrücklicher Geburtsbericht...! Bin froh dass doch noch alles gut gegangen ist, und ich hoffe, dass für dich die schöne Geburt von deiner Tochter im Vordergrund stehen wird, und die schlimme Nachgeburt dich nicht mehr belastet..
Wünsche euch alles gute als kleine Familie!
MaryLou
wow chnobli
dein geburtsbericht ist wunderschön geschrieben, und die nachgeburt geht ganz schön unter die haut!! ich finde es toll, wie du das gute in deiner erinnerungen fest halten tust!!!
viel glück für deine geburt!! wie wunderschön es ist, dass weisst du ja noch so gut!!!
dein geburtsbericht ist wunderschön geschrieben, und die nachgeburt geht ganz schön unter die haut!! ich finde es toll, wie du das gute in deiner erinnerungen fest halten tust!!!
viel glück für deine geburt!! wie wunderschön es ist, dass weisst du ja noch so gut!!!
Glück ist eine Reise und nicht ein Ziel
So, jetzt schaff ich es doch auch endlich mal mir unsere Juni-Mami-Geburtsberichte durchzulesen... bzw. etw. dazu zu schreiben.
Ich finde deine Einstellung zu den Wehen einfach wunderbar... und habe auch versucht sie bei Maren's Geburt anzuwenden... Jede Wehe bringt mich der Kleinen ein Stück näher
... vielen Dank, dass du uns daran teilhaben lassen hast!!!! Ich bin schon gespannt auf deinen zweiten Geburtsbericht. Auch wenn ich denke, dass es auch das zweite Mal wieder eine Harte Geburt war... bin arg stolz auf dich, dass du beide so gut gemeistert hast
lieben Gruss
Caron
Ich finde deine Einstellung zu den Wehen einfach wunderbar... und habe auch versucht sie bei Maren's Geburt anzuwenden... Jede Wehe bringt mich der Kleinen ein Stück näher


lieben Gruss
Caron


liebe chnobli
mensch da lief es mir kalt den rücken runter! wusste gar nicht dass das so knapp war bei dir!! wow ich bin so froh dass alles gut gekommen ist! PS: bin schon noch froh bin ich nicht die einzige wo bei der geburt geschrien hat
ich wünsche dir und deiner familie vom ganzen herzen viele glückliche stunden und gesundheit!!
herzlichst jasminchen
mensch da lief es mir kalt den rücken runter! wusste gar nicht dass das so knapp war bei dir!! wow ich bin so froh dass alles gut gekommen ist! PS: bin schon noch froh bin ich nicht die einzige wo bei der geburt geschrien hat

herzlichst jasminchen