23.-29.6.2008: Ernährungsberaterin

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Brigitte
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23.-29.6.2008: Ernährungsberaterin

Beitrag von Brigitte »

Eva Lutz absolvierte die Ausbildung zur Dipl. Ernährungsberaterin an der Samuel Hahnemann Schule und an der ETH Zürich. Sie versucht, das Thema Gesundheit ganzheitlich anzugehen und Sichtweisen aus der Komplementär- und Schulmedizin zu berücksichtigen. Zur Zeit arbeitet sie als selbständige Ernährungsberaterin (www.issgesund.ch ; info@issgesund.ch ), kümmert sich um ihre 2 1/2 jährige Tochter und hält sich mit Weiterbildungen auf dem Laufenden, wie beispielsweise letzten Herbst im Bereich der Orthomolekularen Medizin.

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angi1971
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Beitrag von angi1971 »

Hallo Frau Lutz

welche "Süssigkeiten" sind erlaubt?

meine beiden lieben würstli/wienerli/kalbfleischwurst, schinken,... in welchem Mass kombininiert mit z.B. Käse (für einen Znacht).

Ich versuche immer vor dem Essen mit Gurken, Rüebli, Fenchel das Gemüse roh zu geben, weil der Grosse überhaupt kein gekochtes Gemüse will.
Wie kann ich das Gemüse sonst noch schmackhaft machen?

Danke für Ihre Antwort.

Guten Tag
Znacht:
Wie alt sind Ihre Kinder? Essen Ihre Kinder bereits Fleisch, Wurst, Käse Milchprodukte tagsüber? Für präzisere Empfehlungen müsste ich in etwa wissen, was Ihre Kinder zum Frühstück und Mittagessen haben.

Sie können mir gerne ein PM oder ein Email auf info@issgesund.ch schicken mit Angaben über das Alter Ihrer Kinder, Ernährungsgewohnheiten, grober Menuplan und ich schicke Ihnen unverbindlich Tipps.

Generell gilt aber, dass Würste leider sehr viele gesättigte Fette und Zusatzstoffe enthalten, Sie sollten von daher nur selten auf den Tisch. Gepökelte Wurstwaren (wie Salami, Fleischkäse, Bündnerfleisch, SChinken, etc ) enthalten Nitritpökelsalze, die bei kleinen Kindern zu Herzrasen, Kopfschmerzen, Atemnot und zu einer Störung des Sauerstofftransport der roten Blutkörperchen führen können (Methämoglobinämie).

Fleisch wäre daher eine bessere Alternative, da es nebst Eisen auch wertvolles Eiweiss liefert (zB. mal Hörnli mit Gehacktem oder Spaghetti Bolognese). Aber auch hier gilt, zwei Mal pro Woche genügt. Stattdessen einmal pro Woche Fisch.
Der Deutsche Verband für Ernährung empfiehlt 35g Fleisch/Wurst für 2-3 Jährige und 40g für 4-6 Jährige, für 7-9 Jährige 50 g. Ein Wienerli hat ca. 50 g; eine Scheibe Aufschnitt im Durschnitt 15g.
Für ein Kleinkind wäre dies zum Znacht also ein halbes Würstchen, 2 Scheiben Aufschnitt, ein kleines Stück Käse und dazu Rohkost und Brot. Vielleicht gestalten Sie den Menuplan aber auch so, dass Sie mittags Fleisch/Wurst haben (auch nicht jeden Tag) und abends nur noch ein Joghurt oder ein Stück Käse, dazu Rohkost mit Brot, Kartoffeln,..
Wie wäre einmal mit einem Birchermüsli, Nudelsalat, Omeletten, Gschwellti mit Käse, Rührei mit Tomaten, Gemüsesuppe? Oder einfach Brot mit Rohkost (das Ihre Kinder ja mögen) und Käse, Quarkdipp?

Eine einfache Regel ist auch die Handregel

Pro Tag max. eine Fleischportion. Eine Portion entspricht beim Fleisch der Handinnenfläche. Einmal pro Woche stattdessen eine Fischportion, die so gross sein kann, wie die Handfläche des Kindes.

Gemüse
Es ist schon einmal super, dass Ihre Kinder Gemüse in Rohkostform essen. Viele Kinder bevorzugen Fingerfood.
Versuchen Sie trotzdem immer wieder Gemüse in gekochter Form anzubieten. Vorlieben bei Kinder können sich schnell ändern.
Gemüse verpackt als ‚Gemüsecremesuppe, als Gemüsesauce zu Teigwaren oder Reis, als Gemüse-Teigwaresalat, in Aufläufen, gefüllt mit Reis etc oder auch mal als Spiessli. Letzteres eignet sich besonders im Sommer fürs Grillieren. Bieten Sie Ihren Kindern einen Gemüse-Wurst- oder Gemüse-Fleisch-Spiess an. Und wenn Sie Gemüse ‚pur‘ als Stücke anbieten, lassen Sie Ihre Kinder die Stücke mit einem Zahnstocher auf gabeln, das bringt etwas spielerisches.
Vielleicht haben Sie auch Gspännli, die gerne Gemüse essen. In Gesellschaft essen Kinder oft Dinge, die sie alleine nie versuchen würden. Natürlich müssen auch Sie als gutes Beispiel vorausgehen.

Süssigkeiten
Süsse Früchte und Dörrfrüchte wären sicher ‚gesünder‘ als Zuckerware. Sie werden von Kindern aber nicht immer so einfach als Süssigkeiten anerkannt. Im Sommer bieten sich allerdings die Beeren als ideale Alternativen, auch mal in Form von Smoothies, selbtgemachtem Joghurt oder Glace oder gebratene Aepfel oder Bananen über dem Feuer.
Generell gilt aber : mit Massen.
Bei Kindern, die zu viel Süßes essen, kommen häufig wertvolle Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Kartoffeln und Gemüse zu kurz. Deshalb rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Kinder sollten pro Tag nicht mehr als 150 bis 200 Kalorien in Form von Zucker verzehren. Das entspricht etwa fünf Stückchen Schokolade oder sechs Bonbons oder 40 Gramm Gummibärchen oder fünf Guetzli.
Und dabei ist es egal, ob der süße Geschmack vom Zucker, Honig, Obstdicksaft oder was auch immer kommt.
Und übrigens, auch ein gezuckertes Joghurt sollte eigentlich als Süssigkeit gelten.
Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel: So darf es zu Weihnachten und zum Geburtstag auch mal ein bisschen mehr sein.

Am idealsten ist, die Süssigkeit nach einer Mahlzeit anzubieten. So ist der Magen schon gefüllt. Man hat auch meist nachher die Gelegenheit, die Zähne zu putzen.
Persönlich ziehe ich Schokolade Bonbons oder Schleckstängel vor, da letztere sehr lange auf den Zähnen haften (man isst sie längsämer). Schokolade ist ein ‚Naturprodukt‘, wenn auch Kalorienhaltig. Süsswaren dagegen enthalten oft viele Zusatzstoffe, worauf manche Kinder empfindlich reagieren. Achten Sie einmal auf die Zutatenliste.
Bei den Glace ist zu sagen, dass Rahm/Milcheis meist nur in einer Grösse angeboten wird (zb. Cornets, Magnums), die für Kleinkinder viel zu gross ist und somit eine ganze Mahlzeit ersetzt (kein Wunder, wenn Ihr Kind dann später kein Hunger mehr hat). Die Wasserglace sind oft in kleinerer Menge erhältlich (z.B. eine Rakete)
Ganz auf Süssigkeiten zu verzichten, ist auch nicht die Lösung. Dies kann in einer Esstörung enden mit Heisshunger-Essanfällen. Wichtig für Ihr Kind ist vielmehr zu lernen, mit der Menge umzugehen und es dann auch geniessen dürfen.

Ich hoffe, Ihnen genügen diese Angaben, sonst schreiben Sie ungeniert wieder

SimoV

Beitrag von SimoV »

hallo Frau Lutz

sollen säuglinge die den schoppen bekommen in dieser hitze zusätzlich auch noch wasser oder tee bekommen? meine zwillinge sind knappe 3,5mte alt und trinken 4 schoppen am tag (menge durchschn. 180ml)
soll ich ihr noch dazwischen etwas geben? ich habe angst, dass wenn sie zuviel wasser trinken sie dann die richtige mahlzeit nicht mehr essen und sie aus dem rhythmus kommen

vielen dank und freundliche grüsse
SimoV

Guten Abend


Babys, die vollgestillt werden, brauchen in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit im Sommer. Allerdings sind ev. Zusätzliche Stillzeiten notwendig.
Da Ihre Zwillinge aber den Schoppen erhalten, dürfen Sie ihnen ruhig ab und zu einen Schluck Tee oder abgekochtes Wasser geben. Das stört den Rhythmus nicht. In der Hitze verlieren wir sehr schnell Wasser, Säuglinge mehr als wir. Es ist deshalb wichtig, dass Säuglinge immer genügend Flüssigkeit zu sich nehmen.

esthi

Beitrag von esthi »

Hallo Frau Lutz

Wir fahren am 19.Juli nach Italien in die Ferien!
Unsere Tochter ist dann 9 Monate alt! Ich gebe ihr jeden Mittag einen selber gemachten Gemüsebrei (die Gemüsebreis mache ich immer in Mengen und friere sie dann ein!) Was kann ich Selina in Italien anbieten? Würden Sie mir ein Gemüsepulverbrei entpfehlen? Sie will noch gar nicht vom Tisch essen, der Brei muss immer fein püriert sein und darf ja keine Stücke drin haben, sonst würgt es sie!
Könnte ich den Gemüsebrei zum zMittag auch durch einen Früchtebrei ersetzten? Selina isst zum zVieri noch ein Früchtebrei und zum zNacht noch ein Griess oder Vollkornbrei!
Selina trinkt nur noch zum zMorge einen Schoppen (Aptamil 2) am Abend verweigert sie seit 6 Wochen den Schoppen!!

Vielen Dank für Ihre Antwort

Liebe Grüsse
Esthi

Ich nehme an, Sie fahren in Italien nicht in ein kleines, abgelegenes Dorf. Sie sollten in der Regel Kinderkost ohne Probleme erhalten. Nestle ist bekanntlich überall vertreten ;). Die Auswahl ist allerdings z.T. beschränkt. Bio-Ware ist nicht immer erhältlich oder dann nur in Spezialläden.
Verreisen sie länger? Nur Früchte statt auch Gemüse ist für eine kurze Zeit sicher möglich, nicht aber ratsam für längere Zeit, da sich sonst Ihre Tochter an die Süsse der Früchte gewöhnt und später vielleicht nur mit Mühe wieder zu den Gemüsen findet. Früchte haben einen grösseren Einfluss auf den Blutzuckerspiegelanstieg, was sich v.a. in späteren Jahren negativ auswirken kann. Gemüse haben auch ein anderes Nährstoffprofil wie Früchte, oft mehr Ballaststoffe. Ziel wäre es deshalb, wenn Ihre Tohcter Gemüse und Früchte essen lernt. Ein Früchte- statt Gemüsebrei zum Zmittag ist aber ohne Probleme möglich.
Wenn Sie nur für eine oder zwei Woche verreisen, können Sie natürlich eine Anzahl Glässchen mitnehmen (in den Ferien durchaus vertretbar, wenn auch nicht so billig).
Wenn Sie ein Pulver mitnehmen möchten, kann ich Ihnen beispielsweise Primosan Gemüsebrei (von Bimbosan) empfehlen.

Falls noch Unklarheiten bestehen, schreiben Sie ungeniert wieder

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Minky
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Registriert: Mo 3. Jul 2006, 16:30

Beitrag von Minky »

Grüezi Frau Lutz

Unsere kleine Maus ist eine sehr schlechte Esserin. Oft habe ich das Gefühl das Sie kein Hungergefühl hat.

Sie liebt Käse, Würstchen, Fleischkäse, diese Sachen will Sie von sich aus (gibt es aber nicht jeden Tag) die restlichen Esswaren muss ich Ihr immer anbieten.

Weiss oft nicht wie ich mich verhalten soll wenn Sie einfach nur Würstchen essen will und dazu nicht's anderes?

Was wenn sie das Essen ganz verweigert? Soll Ich Ihr dann einfach ein Stück Brot anbieten, oder Sie "Hungern" lassen?

Da Sie auf der 3 % Perzentile ist, finde ich es immer ein sehr schweres Entscheiden.

Besten Dank für Ihre Antwort.

Guten Abend


Ich begreife Ihre Sorge.
Wir kennen dieses Problem aus erster Hand. Unsere Tochter ist auch kein guter Esser. Deshalb kann ich Ihnen aus persönlicher Erfahrung sagen:
Ruhig bleiben und keinen Druck ausüben, das Kind nicht zum Essen zwingen. – auch wenn dies oft schwer fällt.

War Sie schon immer ein schlechter Essen? Hat sich irgendetwas in Ihrem Umfeld geändert? Vielleicht kommt Ihre Tochter schon ins Trotzalter....

Es besteht kein Grund zur Besorgnis, solange sich das Kind altersgerecht entwickelt und aktiv ist. Wenn Sie aber das Gefühl haben, dass es stark untergewichtig ist, sollten Sie es regelmässig beim Kinderarzt kontrollieren lassen. Vielleicht besteht eine organische Ursache.

In der Regel machen alle Kinder Phasen durch, wo sie weniger essen, v.a. um die Trotzphase. Es ist auch ganz normal, dass Kinder immer wieder Phasen haben, wo sie nur 2-3 Lebensmittel wirklich mögen und bei den anderen die Nase rümpfen. Aber bleiben Sie ruhig und geben nicht auf. Versuchen Sie keinen Druck auszuüben, das kann lediglich in einer Essstörung enden. Die Mahlzeit sollte ein freudiges Erlebnis bleiben. Aber muntern Sie Ihr Kind trotzdem immer wieder auf, mitzuessen, nicht nur bei den Würstli u.ä

Beteiligen Sie Ihr Kind bei der Gestaltung des Menuplans. Jeder darf einmal ein Gericht wählen.
Gestehen Sie Ihrem Kind auch ein, wenn es ein Lebensmittel nicht mag. Wir haben auch unsere Vorlieben und Abneigungen. Aber versuchen Sie Ihr Kind stets zu motivieren, wenigstens einen Löffel, eine Gabel zu probieren.
Bekanntlich müssen Kinder (und oft auch Erwachsene) ein neues Gericht mindestens zehn Mal probieren, bis sie sich an den neuen Geschmack gewöhnen und es gern haben.
Manchmal hilft auch ‚zuerst etwas Gemüse, Obst oder ähnliches und dann gibt es noch ein Dessert

Versuchen Sie jene Gerichte, die Ihr Kind isst, mit ein wenig Rapsöl anzureichern. Es liefert wertvolle Fettsäuren. Verwenden Sie nur Vollmilchprodukte statt fettreduzierte. Auch gemahlene Nüsse darf Ihre Tochter genügend essen, sofern sie über 2 Jahre ist, nicht allergiegefärdet.

Achten Sie auch darauf, dass Ihr Kind nicht unbewusst dazwischen immer snackt. Wenn es wirklich hungrig ist, bieten Sie Rohkost (Ruebli, Gurke, Kohlrabi….), eine Frucht, ein Joghurt oder etwas Brot an.
Lassen Sie sich auf keinem Fall zum ‚Extra-Kocher‘ degradieren. Damit machen Sie sich mehr Arbeit und meist nützt es doch nichts. Wenn Ihre Tochter nicht mit Ihnen isst, kann Sie anschliessend ein Joghurt, ein Brot, Sandwich essen. Kochen Sie auf keinem Fall anschliessend noch einmal extra für Ihre Tochter. So machen Sie sich nur unnötig mehr Arbeit. Ihre Tochter gewöhnt sich an die 'Extramahlzeit'. Manchmal sind Essens-Verweigerungen reine Machtspiele, v.a. zwischen Tochter und Mutter.


Versuchen Sie, andere Kinder einzuladen. In Gemeinschaft isst sich besser. Und meist animieren sich die Kinder gegenseitig.

Integrieren Sie Ihr Kind bei der Nahrungszubereitung. Schon 2-Jährige können weiche Gemüse schneiden, Gewürze in die Pfanne geben, rühren, beim Tischen helfen.

Vielleicht hilft Ihr Kind auch gerne bei der Dekoration des Tischs mit, Beispielsweise beim Sammeln von Blütenblättern für einen sommerlichen Tisch oder bei Herbstblättern im Herbst?

Essen Sie einmal mit Ihrer Tochter auf Ihrem kleine Tischchen (sofern sie schon eines hat, gemeinsam mit ihren Puppen), oder bereiten Sie einmal ein Picknick draussen oder im Winter am Boden zu - das schafft Abwechslung und nimmt vielleicht den Druck, der sicher schon herrscht.

Nehmen Sie Ihr Kind mit auf den Markt, das weckt das Interesse für die verschiedenen Gemüse und Früchte.

Und vielleicht hilft Ihnen auch das Buch ‚Mein Kind will nicht essen‘,

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Ratschlägen etwas geholfen zu haben, ansonsten schreiben Sie wieder. Sie können mir auch eine PM schicken oder ein Email auf info@issgesund.ch mit ungefähren Angaben, was Ihre Tochter wirklich tagsüber so isst, und ich schaue das Nahrungsprofil an und kann Ihnen auch noch mehr Tipps geben.

Viel Erfolg
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LeAn

Beitrag von LeAn »

Hallo Frau Lutz!

Ich habe meine Tochter (Jährig) bis vor ein paar Wochen quasi voll gestillt, da sie einfach nicht essen wollte. Schön langsam beginnt sie endlich zu essen. Gottseindank!
Ich habe vor, noch ein wenig weiter zu stillen, nur nicht mehr die ganze Zeit :? Das heißt, ich würde gerne schön langsam den Schoppen einführen.

Und hier liegt das Problem: Madame will partout keine Milch trinken :roll:

Sie trinkt auch sonst nur aus dem Glas (Wasser oder hin und wieder verdünnten Apfelsaft) aber Milch trinkt sie überhaupt nicht.
Habs schon mit Röhrli, Siggflasche, Glas, zig verschiedenen Saugern,... probiert.
Mit Milumil, Hipp, Milch, verdünnter Milch, Ovi,.... NICHTS will sie :roll: :?

Haben Sie mir einen Tipp, wie ich Minimaus schön langsam an den Schoppen gwöhnen könnte?

Danke schon im Vorraus!

Liebe Grüße
LeAn

Guten Tag

Dass Kinder, die lange gestillt werden, Probleme mit der Milch haben, ist nichts aussergewöhnliches. Es muss aber auch nicht jedes Kind Milch trinken. Es gibt genügend Alternativen für die Kalzium und Eiweiss Versorgung. Ihre Tochter wird sich denken – weshalb Milch aus der Tasse etc, wenn ich es von der Brust nehmen kann, wo es auch noch gemütlich ist ;) , nah bei Mami J

Da Ihre Tochter schon jährig ist, können Sie Ihr problemlos stattdessen ein kleines Joghurt (möglichst ungezuckert) oder ein Stücklein Käse anbieten. Isst Ihre Tochter Milchprodukte? Ein guter Kalziumlieferant ist auch Sesam.

Vielleicht gehört Ihre Tochter zu jenen Kindern, die die Schoppenphase auslassen. Unsere Tochter war auch so eine. Mittlerweile trinkt sie etwas Wasser ab und zu aus dem Schoppen – rein aus Spass. Jedes Kind hat seine Eigenheiten. Lassen Sie sich deshalb nicht beunruhigen. Ihre Tochter scheint schon sehr selbständig zu sein, wenn sie sich für das Glas interessiert. Freuen Sie sich ab dieser Selbständigkeit. Vielleicht kaufen Sie eine Schnabeltasse, dass nicht immer alles ausleert (v.a. unterwegs nicht immer angenehm).

Wenn Sie unbedingt möchten, dass Ihre Tochter den Schoppen nimmt, lassen Sie Ihren Mann, Grosseltern, Freunde etc. den Schoppen geben.

Ich hoffe, Sie finden hiermit eine für Sie gute Lösung, ansonsten fragen Sie ungeniert wieder.

mumbi
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Beitrag von mumbi »

Hallo Frau Lutz,
möchte sie Fragen ob ich unserem Zusatzpräperate kaufen muss, da er kaum Fleisch ist. Nur ca. 2x pro monat und das auch nicht in grosser Menge. Er ist 11jährig, 157 cm,wiegt 38 kilo und macht viel Sport. Ich koche mit viel Sajaprodukten und Hülsenfrüchte. Weiss aber nicht ob das alle Vitamine abdeckt, da es doch Vitamine gibt die in tierischem Eiweiss enthalten sind. Oder irre ich mich? Er hat seit 1,5 Jahr Asthma, Auslöser ist unbekannt und inhaliert deshalb mit Cortisonpräparaten. Machen alle 6 Wochen eine Pause bis er nachts oder am Tag wieder ständig hustet. Das dauert 5-10 Tage.

Danke für ihre Antwort mumbi


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Guten Tag

Ihr Sohnlor liegt mit seinem Gewicht von 38kg immer noch im Normalbereich, wenn auch im unteren Bereich. Sie müssen sich also diesbezüglich keine Sorge machen. Da Ihr Sohn viel Sport betreibt, scheint er auch aktiv und fit zu sein. Ist er ansonsten gesund?

Im Allgemeinen ist eine vegetarische Kost für Kinder sehr gut möglich, sofern Milchprodukte nicht weggelassen werden. Eine vegane Ernährung (ohne Milch/produkte und Eier) ist für Kleinkinder nicht empfehlenswert. Bei grösseren Kindern erfordert es sehr viel Ernährungswissen.
Eiweiss ist in der Regel nicht das Problem. Kritische Nährstoffe sind viel mehr Eisen und Vitamin B12. Eisen kann aus tierischen Produkten einfacher aufgenommen werden als aus Pflanzlichen. Vitamin C erleichtert allerdings die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Produkten. Geeignete Eisenlieferanten sind Vollkornprodukte (ausser Frischkornmuesli), Hülsenfrüchte, Dörraprikosen, grüne Gemüse wie Broccoli, Spinat. Ideal ist stets ein Glas Orangensaft dazu, eine Frucht. Vitamin B12 hat es in Fisch, Fleisch, Milchprodukten, Eier und Sauerkraut.

Litt Ihr Sohn früher an Neurodermitis? Verträgt er Milchprodukte? Leidet er sonst an irgendwelchen Allergien?
Asthma tritt oft in Kombination mit Neurodermitis und/oder Nahrungsunverträglichkeiten auf. Haben Sie dies schon einmal abgeklärt?

Cortison ist ein Kalziumräuber. In Ihrem Fall könnte eine Kalziumsupplementation empfehlenswert sein. Ebenfalls sehr empfehlenswert wäre im Falle von Asthma eine Magnesiumsupplementation. Nüsse wären eine gute natürliche Quelle für Magnesium und auch nützlichen Fettsäuren.
Mag Ihr Sohn Mandeln? Sie könnten Ihm z.B. zum Frühstück ein Muesli mit Mandeln geben, dazu ein Glas Orangensaft, oder eine Orange, Beeren oder eine Kiwi.

Auch Vitamin B6 setzt die Asthmaanfälle herab, sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen. Fischölkapsel (EPA) kann ebenfalls die Häufigkeit und den Schweregrad von Asthmaanfällen herabsetzen.

Um aber wirklich Erfolge mit Magnesium, Kalzium, Vit B6 und EPA zu erzielen, kommen Sie nicht um eine Supplementation herum.

Ich empfehle deshalb, Kontakt mit einer Ernährungsberaterin aufzunehmen, die sich in der Supplementation auskennt (Orthomolekulare Medizin). So können Sie mit Hilfe eines Ernährungsprotokolls einen genaueren Ernährungsplan aufstellen. Eventuell tauchen Nahrungsunverträglichkeiten auf.
Sie können mir auch unverbindlich ein Email auf info@issgesund.ch schreiben, wenn noch Unklarheiten bestehen.

Viel Erfolg für Ihren Sohn[/color]

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Wuermli
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Beiträge: 1
Registriert: Do 5. Jun 2008, 10:07

Beitrag von Wuermli »

Hallo Frau Lutz

Ich bin zwar unterdessen schon etwas gelassener aufgrund der vielen Inputs die ich hier bei swissmom und in meinem Umfeld erhalten habe, möchte aber die Möglichkeit ausnutzen und mir auch noch die Meinung einer Ernährungsberaterin einholen.
Irgendwie sagen immer alle, dass unsere Tochter zu wenig isst/trinkt, aber noch niemand konnte mir so richtig sagen, wieviel sie denn essen/trinken sollte resp. was ich tun kann/muss, damit sie mehr isst/trinkt :!: :?:

Unsere Tochter ist 10 Wochen zu früh auf die Welt gekommen und entspricht von der Entwicklung her somit erst einem 8.5 Monate alten Kind. Sie wiegt nun knapp 7.5 kg und ist ca. 70 cm gross. Sie war von Anfang an eine schlechte resp. Wenig-Esserin. Noch jetzt sind längst nicht alle Mahlzeiten ein Vergnügen für sie. :roll: Da nützt es auch nicht sehr viel, die Mahlzeiten lustig und spannend zu gestalten. Fingerfood reizt sie offenbar noch nicht. Z.B. Brotrinde ist für sie ein Spielzeug, das kaum je in den Mund wandert. Dennoch nimmt sie zu, zwar wenig aber stetig, zurzeit so ca. 300g pro Monat. Stillen konnte ich sie nie so richtig, sie nahm höchstens ein Apéro, habe aber 10 Monate lang abgepumpt und fast 80 Liter MuMi eingefroren. Sie ist ansonsten ein sehr aufgestelltes und zufriedenes Kind das sehr selten weint oder quängelig ist, durchschläft,....einfach schön. :D

Da sie den Schoppen (Mumi) nun seit ein paar Wochen komplett verweigert und sie auch weder aus der Schnabeltasse noch aus dem Glas ihre Milch trinkt, sieht unser Essplan zurzeit wie folgt aus:

Morgens:
160g Babyjoghurt (Früchteduett von Hipp) den sie über alles liebt :D

Mittags:
180g Gemüsebrei von Galactina und etwas Hirse mit MuMi angerührt (habe noch immer etwa 40 Liter abgepumpte Mumi eingefroren) und zwei mal wöchentlich ein Eigelb darunter gemischt (selbstgekochtes Gemüse, Gläschenkost und Fleisch verweigert sie komplett nachdem sie am Anfang alles gegessen hat.)

Zvieri:
160g Früchtebrei mit etwas Hirse gestreckt (da sie relativ schnell verstopft)

Abends:
150-200g Milchgriess mit MuMi angerührt wobei ich langsam auf 5-Korn-Brei umstellen möchte, da mir der Milchgriess einfach zu süss ist.

Dazu trinkt sie auf den Tag verteilt nur gerade bis zu 70-80 ml Wasser oder Orangenblütentee. Jetzt wo es so heiss ist vielleicht 1.5 dl.

Dass sie viel zu wenig trinkt ist mir klar. Trinken kann man ja sowieso nie genug. Deshalb mache ich den Brei relativ flüssig und rühre ihn mit MuMi an. So hat sie wenigstens noch etwas MuMi und somit zusätzliche Flüssigkeit und Kalorien. Sie kommt so inkl. Mahlzeiten auf eine Flüssigkeitsmenge von ca. 5dl (resp. jetzt wo es so heiss ist 6dl) pro Tag. Der KiA meint dazu, dass solange unsere Tochter so vital, zufrieden und gesund sei und zunimmt, wir die Natur machen lassen sollen. Es sei noch niemand freiwillig verdurstet oder verhungert.

Nach langem Roman nun hier meine Frage:
Was könnte ich noch verbessern/ändern :?:

Im Voraus vielen Dank für Ihr Feedback.
Lg Wuermli

Guten Tag

Ich stimme mit Ihrem Kinderarzt überein. Solange Ihre Tochter aktiv, fit und fröhlich ist, und doch auch zunimmt, sollten Sie sich keine Sorgen machen – auch wenn Ihnen dies nicht einfach fällt. Es ist frustrierend, für die Tochter zu kochen, sich Mühe zu geben noch mit Dekorationen etc und sie zeigt dann kein Interesse. Nehmen Sie dies nicht persönlich. Ihre Tochter scheint vom Typ her nicht viel zu benötigen.

Ihre Tochter scheint aber trotzdem doch einiges zu essen, wenn ich mir Ihren doch sehr ausgewogenen Ernährungsplan anschaue. Es gibt Kinder, die mit ein paar Löffel pro Mahlzeit auskommen. Ihre Tochter scheint doch eine vernünftige Menge zu essen. Sie bieten Ihr auch genügend Nährstoffe. Fahren Sie ruhig fort mit diesem Plan. Wenn Ihre Tochter mehr benötigt, wird sie sich melden. Machen Sie sich deshalb keine Sorgen. Mit einem Gewicht von 8,5kg für 70 cm liegt Ihre Tochter auch im Normbereich.

Für ein Säugling von 4 bis 12 Monaten empfiehlt der DACH (Deutsch, Oesterreich. & Schweizer Verband f. Ernährg.) im Durschnitt 500 ml in Form von Getränken und 400 ml in Form von fester Nahrung. Auch wenn Ihre Tochter nicht ganz soviel Flüssigkeit zu sich nimmt, sehe ich keinen Grund zur Besorgnis. Fahren Sie trotzdem fort, den Brei so flüssig wie möglich zu gestalten, v.a. jetzt im Sommer.
Und muntern Sie Ihre Tochter immer wieder zu einem Schluck Wasser, sehr verdünntem Fruchtsaft oder ungezuckerten Tee auf. Das hilft auch gegen Verstopfung. Eine gute Möglichkeit bieten für Ihre Tochter nun auch saftige Früchte (gekochte Nektarinen, Pfirsiche, Melonen und ev. Beeren), etwas Bio-Aprikosensaft (ist milder als Orangensaft) oder wasserreiche Gemüse wie Tomaten (sofern nicht allergiegefährdet), Zucchini.
Früher empfahl man während den Mahlzeiten nicht zu trinken, aus Angst, dass der Magen gefüllt wird. Diese Empfehlung ist überholt, sofern es sich beim Getränk um Wasser oder ungesüssten Tee handelt.
Bieten Sie Getränke auch schon Mal im Glas an, vielleicht interessiert das ihre Tochter mehr. Einige Kinder schaffen es auch sehr früh, mit Röhrli zu trinken (ist lustiger ;)).

Ihre Tochter hat nun ein Alter, wo Sie wahrscheinlich bald mit der Einführung der Familienkost beginnen können. Mit mehr fester Nahrung ist es besonders wichtig, genügend zu trinken. Ich bin mir aber sicher, dass Ihre Tochter das gut meistern wird.

Ich hoffe, diese Antwort beantwortet Ihre Fragen. Wenn Sie sonst doch noch Fragen, auch bezüglich Uebergang zur 'Erwachsenen' Kost haben, können Sie mich ungeniert (gratis natürlich) anfragen, am besten unter info@issgesund.ch

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thinkpink
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Beitrag von thinkpink »

Liebe Frau Lutz

Man liest überall in allen Büchern wie wichtig eine ausgewogene Ernährung in der SS ist. Mir ist das alles bewusst und ich versuche mich wirklich gesund zu ernähren aber manchmal kommt mir das fast krampfhaft vor, wenn man liest, mind. 5 Portionen Früchte/Gemüse pro Tag. Das kann ich fast unmöglich einhalten. Genügt es denn nicht, wenn ich bzw. mittags Salat esse, am Nachmittag einen Apfel und abends etwas Gemüse? Halte ich so ca. 5 Portionen ein? Andererseits ist es auch streng, täglich abends noch Gemüse zuzubereiten. Es verleidet mir und ich mag auch einfach mal Brot oder ein Müsli... Ich esse auch nicht besonders viel, dennoch habe ich bereits 14 Kilo zugenommen und möchte das zunehmen etwas mässigen. Hoffe das gelingt mir, denn ich bin mir nicht mal sicher, ob z. B. Broccoli mit Sauce Bernaise so gesund ist, weil die Sauce ja auch viele Kalorien enthält. Aber Gemüse ohne Sauce zu essen, da vergeht mir die Freude am Essen...

Freue mich sehr auf Ihre Antwort und bedanke mich jetzt schon dafür.

Guten Tag

Das Essen sollte immer noch Freude bereiten. Es wäre ideal, wenn Sie auf 5 Portionen im Durchschnitt kommen. Aber machen Sie sich auch keine Vorwürfe, wenn Sie es nicht täglich schaffen.
Eine Portion können Sie auch gut durch einen Saft ersetzen, z.B. einen Fruchtsaft zum Frühstück? Oder einen Gemüsesaft zum Znacht? Oder ein frisch zubereitetes Smoothie? (Joghurt vermixt mit Beeren)
Sie können sich durchaus ab und zu Broccoli mit Bechamelsauce leisten. Gut ist einfach, wenn es bei Broccoli mit Bechamelsauce bleibt und nicht Sauce mit etwas Broccoli ;)
Eine köstliche Variante sind auch in Salzwasser oder Bouillon gekochte Broccoli angedünstet mit etwas Knoblauch und Mandelblättchen (Mandeln liefern noch wertvolle Mineralien). Oder im Sommer einmal gegrilltes Gemüse, leicht mariniert mit Olivenöl?
Wenn Sie Gemüse zubereiten, kochen Sie eine doppelte Portion und verwenden die Hälfte als Salat für den Znacht. So ersparen Sie sich Arbeit. Sie können ja auch Brot mit etwas Rohkost oder ein Muesli mit frischen Beeren zum Znacht zubereiten, das kostet nicht viel mehr Arbeit, liefert aber doch wieder eine Portion Gemüse oder Früchte.
Wenn Sie mehr Gemüse und Früchte essen, essen Sie automatisch weniger Kohlenhydrate wie Teigwaren, Brot etc. In der Schwangerschaft benötigt man mehr Nährstoffe (Vitamine, Mineralien), aber kaum mehr Kalorien. Die Gefahr von Uebergewicht können Sie so einfacher dämmen.

Eine Portion Gemüse entspricht in etwa einer Hand - vielleicht essen Sie ja soviel Salat, dass es gerade 2 Portionen entspricht

Sie können mir auch gerne per Email Ihren Essplan schicken und ich gebe Ihnen noch persönliche Ratschläge (wird allerdings nächste Woche werden)

Alles Gute für die Schwangerschaft

katz
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Registriert: Di 24. Jun 2008, 15:44

Beitrag von katz »

[color=red]Guten Tag Frau Lutz

Eine Frage zu Jod.
Ich habe vor der Schwangerschaft viel Fisch gegessen. Leider ist mir der Appetit darauf völlig vergangen. Man sollte ja 2x pro Woche Fisch essen. Mir gelingt das höchstens 2x pro Monat. Ich würze jedoch mit jodiertem Speisesalz. Nützt es auch, wenn ich Fischölkapseln (Migros) nehme oder hat das mit der Jodaufnahme gar nichts zu tun? Und/ oder was kann ich verbessern?

Vielen Dank für Ihre Antwort

Guten Tag

Jodiertes Salz ist in unseren Breitengraden, d.h. in einem Binnenland sicher empfehlenswert. Viele Brote sind mittlerweile auch mit Jod-Salz hergestellt, achten Sie einmal auf die Zutatenliste.
Sie sollten damit eigentlich auf genügend Jod kommen. Algen wären eine weiter Quelle. Leider sind aber viele Algen Schwermetallbelastet.
Fischölkapseln sind empfehlenswert, wenn Sie keinen Fisch essen. Fischöl hat aber mit Jod tatsächlich nichts zu tun. Fischölkapseln enthalten wertvolle Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren wie EPA, DHA (bei den Migros nicht dabei, sofern sie nicht kürzlich die Rezeptur geändert haben).
Eine Form von Omega-3-Fettsäuren, die a-Linolensäure, ist auch in Leinöl , in Walnüssen und in Rapsöl enthalten. Leinöl ist leider sehr heikel, wird schnell ranzig.
Die Wissenschaft ist sich noch nicht einig, ob uns a-Linolensäure genügt, oder ob wir auch EPA und DHA benötigen, letztere sind lediglich in Fischöl vorhanden.
Ich empfehle Ihnen auf jeden Fall für die kalte Küche (Salat) kaltgepresstes Rapsöl zu verwenden, ab und zu aber auch Olivenöl.

Während der Schwangerschaft benötigen Sie viele Nährstoffe (Vitamine, Mineralien).
Bierhefe enthält viele B-Vitamine und Selen. Sie erhalten es in Grossverteilern wie Migros, Coop. Es ist ein bräunliches Pulver. Sie können es in die Salatsauce einrühren, ohne es gross zu merken - und Sie sind zusätzlich mit wertvollen Nährstoffen versorgt. Versuchen Sie es einmal aus.
Sprossen, Kerne (Sesam, Sonnenblumen, Kürbiskerne) über den Salat liefern ebenfalls viele Mineralstoffe. Aromatischer werden diese, wenn Sie die Kerne kurz ohne Fett in der Bratpfanne rösten.


Alles Gute[/color]

metalmama

Beitrag von metalmama »

guten tag frau lutz
meine tochter ist 9 monate alt und für ihr alter ziemlich schwer. 11kg. sie kriegt am tag nur noch einen schoppen à240 ml aptamil goodnight.
meine frage wäre,wieviel ml tee oder wasser darf sie am tag trinken?mir sagen viele dass sie zu viel trinkt. an sehr heissen tagen kann es gut sein dass sie 800-900 ml wasser/tee trinkt. scheinbar sei dies nicht gut für ihre nieren? aber sie hat wirklich viel durst und trinkt nicht aus "langeweile".

Guten Tag

Es ist schön, dass Ihre Tochter so gut trinkt. Ich hoffe für sie, dass sie ein guter Wassertrinker bleibt.
Tatsächlich kann es aber für ein Baby einmal zu viel sein. Ueber 1000ml Gesamt (Nahrung und Getränke) sollte Ihre Tochter in ihrem Alter nicht trinken, sonst ist die Niere zu stark belastet. Der DACH (Deutscher, Oesterr. & Schweiz. Verein für Ernährung empfiehlt, 400 ml an Getränken für 4-12 Monatige Säuglinge.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Tochter nur aus Langeweile trinkt, versuchen Sie Ihre Tochter mit spielen abzulenken. Zu sehr einschränken sollten Sie Ihre Tochter aber gerade jetzt in der Hitze nicht.

Wenn Sie aber das Gefühl haben, dass Ihre Tochter die Flüssigkeit wirklich braucht, rate ich Ihnen, Ihren Kinderarzt darauf anzusprechen. Wie steht es bei Ihrer Tochter mit der Verdauung?
Haben Sie Familienangehörige, Verwandte mit Diabetes?[Vielleicht sprechen Sie Ihren Kinderarzt bei der nächsten Kontrolle mal darauf an

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czechgirl
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Wohnort: St. Gallen

Beitrag von czechgirl »

Hallo Frau Lutz

ich habe auch eine Frage. Bin seit dem Anfang der Schwangerschaft sehr verstopft, obwohl ich viel trinke, mich bewege und magnesium einnehme. Was mich aber noch mehr beunruhigt ist - ich vertrage im Moment gar kein Gemüse!!! Bekomme sofort einen harten Bauch und bin furchtbar aufgebläht. War auch seit dem Anfang der Schwangerschaft so. Es fängt meinstens am Nachmittag an, am Abend könnte ich auf allen vieren krabbeln, weil ich einfach "voll und kurz vorm Platzen" bin.

Ich esse aber genügend Obst - Wassermelone, Erdbeeren, Spargeln, Birnen, Feigen, Nüsse... auch Vollkornbrot. Süssigkeiten versuche ich zu meiden, wenn es nicht anders geht nehme ich WW-Produkte (Pudding)

Könnten Sie mir vielleicht noch andere Tipps geben?

Guten Tag

Wenn Sie im Moment kein Gemüse vertragen, lassen Sie es für eine Weile auf der Seite und versuchen Sie es nach ein paar Tagen wieder. In der Schwangerschaft spielen die Hormone und auch die Verdauung oft verrückt. Es kann sich vieles in wenigen Tagen ändern.
Ist Ihnen aufgefallen, ob Sie die Beschwerden nur bei bestimmten Gemüsen haben oder bei allen?
Lassen Sie diese einmal weg.

Oft vertragen Leute die Früchte wegen dem Fruchtzucker nicht. V.a. Melonen sind schwer verdaulich und führen nicht selten zu Unwohlsein, Blähungen.
Auch Süssstoffe können zu Blähungen führen. Ich habe doch schon mehrere Patienten gehabt, die insbesondere die WW Produkte nicht vertrugen. Konsumieren Sie viele künstlich gesüssten Lebensmittel?
Wieviel Magnesium nehmen Sie zu sich? Zuviel könnte ebenfalls zu Blähungen führen. Nehmen Sie sonst noch Supplemente? (z.B. Elevit?)

Bei Verdauungsstörungen helfen auch oft indische Flohsamen. Haben Sie diese schon ausprobiert? Sie erhalten diese in Drogerien, Reformhäuser. Sie helfen bei Verdauungsschwierigkeiten (Verstopfung, Blähungen...), sind auch in der Schwangerschaft und während der Stillzeit empfehlenswert.

Empfehlenswert sind auch Probiotische Joghurts (nicht nur ein Marketing Gag!). Es gibt Probiotische Joghurts in verschiedenen Sorten, achten Sie darauf, dass diese nicht zuviel Zucker haben. Ich erziele stets gute Resultate bei Verdauungsstörungen, Darmproblemen.
Sie sind übrigens auch für Kinder geeignet.

Wie ich schon in einem vorgehenden Mail empfahl – Bierhefe ist eine gute Quelle für Vitamine und Mineralien. Sie können diese gut in Salatsaucen, ev. Joghurt einrühren. Es hat allerdings einen leichten Eigengeschmack. In der Salatsauce geht dieser verloren, im Joghurt allerdings ist es schwieriger.

Ansonsten essen Sie scheinbar schon sehr ausgewogen, mit vielen Nüssen. Empfehlenswert in der SS sind auch 1x/Woche Fisch (am besten Bio-Qualität).
Kerne leicht geröstet über den Salat oder ins Muesli sind ebenfalls eine gute Möglichkeit zu Nährstoffen zu kommen –
Und viel trinken, am besten Wasser 


Sie können mir ansonsten unverbindlich einen Ernährungsplan schicken mit Angaben über Empfindlichkeiten. info@issgesund.ch

Alles Gute
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giraSOLE74
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Beitrag von giraSOLE74 »

Guten Tag Frau Lutz
Unsere Tochter ist fast 13 Monate alt. Sie war 4700 g/ 55cm bei der Geburt und ist jetzt knapp 12 kg/79 cm. Wir sind beide Elternteile gross und gut gebaut. Grösse/Gewicht on ihr stimmt aber gut überein und sie nimmt auch proportional zur Kurve zu, sie ist einfach immer etwas weiter oben als der Durchschnitt.

Nun zu meiner Frage:
Bei uns sieht es essensmässig etwa so aus:

Morgens: (ca 9.00 Uhr) 160ml Vollmilch, 2 Messlöffel Hirsana, etwas Wasser
Mittag: (11.45 Uhr) vom Tisch Reis oder Teigwaren oder Polenta oder Kartoffeln, dazu Gemüse und ab und zu Fleisch oder Fisch, wen wir haben ein paar Erdbeeren oder etwas Apfel
Zvieri: (15.30 Uhr) 1 kleiner Apfel gerieben mit 100 g Nature-Vollmilchjoghurt, 2-3 Darvida oder Reiswaffel
Znacht: (18.00 Uhr) wie Zmittag oder Brot, Gemüse oder Früchte und manchmal Käse
Vor dem ins Bett gehen: (ca 21 Uhr) 200 ml Vollmilch mit 3 Messlöffel Hirsana und etwas Wasser
Getränk: über den Tag verteilt 2-3 dl Wasser

Hirsana bekommt sie, da sie oft etwas Mühe hat mit dem Stuhlgang.
Ich bin etwas verunsichert über die Menge der Milch/Milchprodukte. Wieviel Milch und Milchprodukte sind gut oder nötig für ein Kind? Sie liebt Käse, wenn es Käse auf dem Tisch hat wird sie ganz gierig und wir müssen sie immer überreden zwischen dem Käse auch anderes zu essen, das heisst, wir geben ihr natürlich nicht soviel sie möchte. Wenn es viel ist, höchstens 50 g.
Sollte ich ihr den Milchschoppen am Abend streichen oder mehr verdünnen?
Hat es in den Milchprodukten Mineralstoffe von denen sie zuviel bekommt? Bekommt sie durch die Milchprodukte zuviel Fett? Dazu muss ich aber sagen, sie bekommt praktisch nichts Süsses, keine Saucen und auch am Gemüse und an den Stärkebeilagen ist nur wenig oder kein Fett.
Sie schläft oft bis 9.00 Uhr am Morgen und bekommt dann ihre Milch, sollte ich ihr dazu noch etwas Brot geben? Oder reicht die Milch bis zum Zmittag. Manchmal habe ich das Gefühl, sie hat am Vormittag schon etwas Hunger und ist dadurch quengelig.

Herzlichen Dank für ihre Antworten.
Mit freundlichen Grüssen,
giraSOLE74

Guten Tag

Ihre Tochter liegt vom Gewicht her eher über dem Normalbereich. Sie sagen, dass Sie beide eher gross und gut gebaut sind. So ist sicher eine gewisse Veranlagung vorhanden. Ich empfehle Ihnen trotzdem, das Gewicht Ihrer Tochter im Auge zu behalten, sie aber auf keinen Fall auf Diät setzen. Seien Sie weiterhin zurückhaltend bei Süssigkeiten, und v.a. bei Süssgetränken aufpassen. In Ihrem Fall würde ich auch bereits auf teilentrahmte Milch statt Vollmilch umsteigen. Die Milch zu verdünnen wäre ebenfalls möglich. Sie können die Milch auch sehr gut verdünnen, wenn Ihre Tochter dies akzeptiert. So erhält sie automatisch auch weniger Fett und Kuhmilcheiweiss.
Hartkäse, v.a. Vollfett, hat tatsächlich viel Fett, aber auch Protein, Phosphor und Salz. Zuviel Eiweiss und Salz schadet den kindlichen Nieren. Studien zeigten zudem, dass Säuglinge und Kleinkinder im späteren Leben häufiger übergewichtig werden, wenn sie in jungen Jahren zuviel Eiweiss aufnahmen (UGB, Unabh. Gesundheitsberatung Deutschland).
Sie sollten bei Ihrer Tochter mit dem Käse tatsächlich zurückhaltend sein, da sie durch die Schoppen zum Frühstück und abends schon genügend Milch(produkte) hat.
Das D-A-CH (Deutscher, Oesterr. & CH Verband f. Ernährung) empfiehlt für ein Alter von 1-3 Jahren eine Menge von 300-330 ml. 100 ml Milch können durch 10g Parmesan (Hartkäse), 15 g Schnittkäse oder 30g Weichkäse ersetzt werden. Joghurt kann 1:1 ersetzt werden, also 100ml Joghurt entspricht 100 ml Milch. Quark ist auch zu Beginn des 2. Lebenjahr weniger geeignet, da er viel Eiweiss aber wenig Calcium hat - resp. viel Phopshor, das die Kalziumaufnahme behindert (aber ab und zu mal sicher erlaubt).
Die Milchprodukte verteilen Sie am besten auf 3 Portionen.

Beispiel:
Frühstück: 1 dl Milch mit etwas Vollkornbrot, wenig Butter – oder Porridge (Haferflocken gekocht mit 100ml Milch), oder ungezuckerte Cerealien. Als Süssungsmittel eignen sich übrigens gut geschnetzelte Dörrfrüchte (Aprikosen, Datteln, Rosinen). Diese liefern zusätzlich noch Mineralstoffe, Vitamine. Nehmen Sie besser Bio-Ware, sie enthalten keine Schwefeldioxid.
Zvieri : wie bis anhin: 100g Joghurt mit einer Frucht, Darwida oder Reiswaffel
Abends: 100ml Milch, ansonsten Wasser – oder Käse , Brot, Gemüse (dann aber den Nachtschoppen weglassen); stattdessen vielleicht ein ‚Tee-Schoppen‘ oder einfach Wasser. Ihre Tochter darf ruhig noch mehr trinken. Für ihr Alter (2-3 Jahre) gilt eine Getränke-Menge (ohne Milch) von 700 ml. Fordern Sie Ihre Tochter auch mal auf, etwas Wasser zu trinken. Im Spiel geht es oft vergessen.
Mit mehr Flüssigkeit löst sich vielleicht auch das Verstopfungsproblem. Eingeweichte Pflaumen (über Nacht einweichen) lieben Kinder oft auch, hilft auch bei Verstopfung.

Der Wegfall des Abendsschoppens fällt übrigens Kindern oft leichtern als den Eltern ;)

Kinder essen in der Regel keine grossen Portionen, benötigen aber doch viel Energie. Für Kinder sind deshalb Zwischenmahlzeiten wichtig. Wie wärs, wenn Sie Ihrer Tochter zum Znüni etwas Rohkost anbieten (Ruebli, Kohlrabistängel etc ) oder eine Frucht, allenfalls etwas Darwida, Reiswaffel oder Vollkornbrot. So hört ihre Tochter vielleicht auf mit quengeln? (wohl aber auch eine Frage des Alterns ;))
Vollkorn sättigt auch besser, hält länger an als Weissbrot

Durch mehr Flüssigkeit (wasser), GEmüse und Vollkornprodukt, weniger Milchprodukten löst sich vielleicht auch das Verstopfungsproblem. (Bewegung hilft auch oft bei Verstopfung)

Wenn Sie noch weitere Fragen haben, noch mehr Details benötigen, schreiben Sie mir am besten auf info@issgesund.ch oder über www.issgesund.ch

Alles Gute
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Debi
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Beitrag von Debi »

Liebe Frau Lutz

Unser Kleiner ist nun fast Jährig. Essen mag er nur was wir essen. Die Breis hatte er strickt verweigert.
Er ist 8.3kg schwer und ca. 70cm gross. Er ist eher am unteren Limit, ist jedoch fröhlich und aufgestellt und bewegt sich viel.
Sein Essensplan sieht in etwa so aus:

9.00 240ml Adapta HA2
11.30 Zmittag - Teigwaren/Reis mit Sauce, Kartoffeln
ca. 15.00 100g Fruchtzwerge
17.00 2 Scheiben Butterbrot
18.00 Znacht (was wir essen - Fleisch, Teigwaren/Reis, Salat/Gemüse)
20.00 240ml Adapta HA2
Früchte gibts Zwischendurch zum Knabbern, meist wenn wir einkaufen gehen.
Gemüse gibts beim Abendessen (mag er aber nicht so)

Wasser trinkt er in etwa 5dl durch den Tag hindurch verteilt.


Ist das gut so, oder sollte ich auf etwas achten?
Wie ist das mit dem Schoppen, sollte ich da auf etwas anderes umsteigen?

Besten Dank für Ihre Antwort.

Liebe Grüsse Debi


Guten Tag

Es ist schön, dass Ihr Sohn sich gut entwickelt. Dass Kinder z.T. die Breiphase auslassen, ist nicht selten und kein Grund zur Sorge. Freuen Sie sich, dass er sich schon für die Familienkost interessiert. Ihr Sohn scheint sehr aufgeweckt zu sein. Er ist mit seinem Gewicht auch im Normalbereich.

Sie können die Adapta HA2 langsam durch Kuhmilch ersetzen (ab jährig), sofern kein Allergierisiko besteht. Die Werbung will uns leider immer klar machen, dass wir die künstliche Milch mit all ihren Zusätzen nötig haben. Wenn Ihr Sohn sich aber einigermassen ausgewogen ernährt, benötigt er sie nicht mehr (Forschungsinstitut für Kinderernährung).

Ihr Sohn ernährt sich im Grossen und Ganzen sehr gut. Viele Kinder bevorzugen die süssen Früchte gegenüber dem Gemüse. Fahren Sie aber fort wie bis anhin, bieten Sie stets. Bekanntlich muss ein Kind (oft auch Erwachsene) einen neuen Geschmack, ein neues Gericht 10x testen, bis er es mag, sich daran gewöhnt. Oft mögen Kinder Rohkost lieber als gekochtes Gemüse.
Damit Sie auf die 5 Portionen Gemüse und Früchte kommen, die laut den Ernährungsverbänden auch für Kleinkinder empfohlen wird (Forschungsinstitut für Kinderernährung), dürfen Sie ruhig schon zum Zmittag etwas Gemüse auftischen. Wenn Ihr Sohn schon Zähne hat und hartes mag, darf es nun auch einmal Rohkost sein. Ansonsten können Sie die Ruebli oder Kohlrabi-Stängel kurz dämpfen, aber dennoch als ‚Stäbli‘ anbieten. Fingerfood macht oft mehr Spass.
Ab und zu Avocado – z.B. als Dipp, wäre auch eine Möglichkeit. Avocado ist sehr Vitamin- und Mineralstoffreich, ebenso nährreich, was Ihrem Sohn sicher nur zu Gute kommt.

PS: eine Portion ist bei Ihrem Sohn noch sehr klein - es entspricht der Handgrösse, also vielleicht einem halben Ruebli, 2 Cherry-Tomaten...

Idealerweise können Sie die Früchte zum Znüni oder Zvieri anbieten. So verhindern Sie ein ständiges snacken. Ihr Sohn hat dann zu den grösseren Mahlzeiten richtig Hunger und isst dann vielleicht auch eher mehr Gemüse.
Sie könnten ja die Fruchtzwerge zusammen mit einer halben Nektarine, etwas Beeren oder einer Aprikose anbieten?
Fruchtzwerge enthalten leider sehr viel Zucker. Ich möchte diese Ihrem Sohn nicht vergönnen – aber betrachten Sie es als Süssigkeit. Bieten Sie ihm ab und zu auch ein Naturjoghurt an, das Sie mit etwas Beeren, geraffeltem Apfel oder Banane verfeinern können.

Und was die Milchmenge betrifft – für 1-3 Jährige gilt eine Milchmenge von 300-330 ml pro Tag (D-A-CH), verteilt auf 3 Portionen. Ihr Sohn hat mit seinen 2 Schoppen mehr als genug, ist allerdings auch noch nicht ganz jährig und wird wahrscheinlich noch winzige Mengen beim Znacht essen.

Ziel wäre es aber doch, dass Sie beispielsweise den Frühstückschoppen langsam durch Cerealien, Brot dazu ein Getränk ersetzen. Sie können aber auch langsam die Menge reduzieren oder den 'Znacht' Schoppen langsam durch den Znacht und später nur noch Wasser als Getränk ersetzen.
Lassen Sie sich aber Zeit. Wie gesagt, Ihr Sohn ist noch nicht jährig.


Milch gilt nicht als Getränk sondern als Nahrungsmittel. Ein Zuviel kann die kindlichen Nieren belasten.
Sie können auch einmal ohne Probleme den Fruchtzwerg zum Zvieri durch Früchte und Brot, Darwida ersetzen.

Kinder benötigen viele Kohlenhydrate, diese finden Sie in Brot, Cerealien, Teigwaren, Kartoffeln, REis.

Was die Trinkmenge betrifft: je mehr feste Nahrung Kinder zu sich nehmen, desto mehr Flüssigkeit benötigen sie – für 1-3 Jährige wird eine Trinkmenge von 600-700ml empfohlen. Bieten Sie Ihrem Sohn ruhig zwischendurch etwas Wasser an, v.a. in heissen Tagen wie jetzt. Im Spiel wird der Durst leicht vergessen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Angaben helfen. Sie können mir bei Unklarheiten unverbindlich auf info@issgesund.ch schreiben oder via www.issgesund.ch
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ermy
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Beitrag von ermy »

Guten Morgen Frau Lutz

unser Sohn ist jährig. Er ist sehr gerne und das Meiste schon vom Tisch.
Nur verdünnte Milch, Joghurt und ähnliches verträgt er nicht. Es ist ihm danach unwohl, weint viel und kötzelt immer wieder.
Muttermilch und ein Hipp Anfangsmilch ist kein Problem, wir möchten ihn aber langsam an die normale Milch gewöhnen. Haben dies schon einige Male versucht, dann wieder Pause gemacht und mit kleinen Mengen angefangen aber er reagiert immer gleich. Wie können wir vorgehen?

Vielen Dank
ermy

Guten Tag Ermy

Kommen in Ihrer Familie Allergien vor? Haben Sie es schon mit Schafsmilch oder Ziegenmilch versucht? Falls Ihr Sohn allerdings eine Kuhmilchallergie hat, werden auch Schafs- und Ziegenmilch zu Beschwerden führen. Bei einer Kuhmilchallergie besteht die Allergie meist auf das Kasein in der Milch, das bei Schafs- und Ziegenmilch dasselbe ist.
Probieren Sie es trotzdem einmal aus. Machen Sie vorderhand eine Pause mit der Kuhmilch. Versuchen Sie es dann mit Schafsmilch. Wenn die gleichen Reaktionen auftreten, rate ich Ihnen, beim Arzt ein Test auf Allergie zu machen. Eine gute Anlaufstelle für Allergien ist auch http://www.ahaswiss.ch/ - das schweizerische Zentrum für Allergie, Haut, Asthma.
Die Kuhmilchallergie ist bei 1- 2 Jährigen nicht selten. In späteren Jahren wird die Kuhmilch allerdings oft wieder vertragen. Meist zeigt es allerdings eine Veranlagung zu weiteren Allergien (z.B. Asthma).

Sind Ihnen weitere Lebensmittel aufgefallen, die ein Unwohlsein bei Ihrem Sohn hervorrufen?

Sie können mir auch gerne einen Ernährungsplan Ihres Sohnes schicken, am besten auf info@issgesund.ch mit Angaben über die Befindlichkeiten Ihres Sohnes. Ich kann Ihnen allerdings frühestens nächste Woche antworten.

Viel Glück

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F. Scarpi
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Beitrag von F. Scarpi »

Guten Tag Frau Lutz

Ich habe eine Frage betreffend Fischkonsum in der Schwangerschaft.
Ich bin in der 35. Woche und habe, nachdem ich gelesen habe, dass Fischkonsum wegen der Omega-3-Fettsäuren für die Gehirnentwicklung des Fötus gut ist, immer viel Fisch gegessen.
Ich habe unter anderem auch viele Thunfischsandwiches gegessen, wenn ich unterwegs war (zum Beispiel vom Migros "Gourmessa").
Nun habe ich mit grossem Entsetzen erfahren, dass Thunfisch nicht empfohlen wird, wegen dem hohen Quecksilber-Gehalt. Ich hatte mir dies vorher nicht überlegt bzw. nicht darüber gelesen!
Ich ass zwar nie frischen Thunfisch, nie Thunfisch-Steaks, sondern nur Thunfischsandwiches. Dies aber mindestens einmal in der Woche. Manchmal bis zur drei mal in der Woche!!

Ist dies bedenklich? Ich mache mir grosse Sorgen und habe grosse Angst meinem Ungeborenem geschadet zu haben.

Besten Dank für Ihre Antwort.

Guten Tag

Machen Sie sich keine Vorwürfe und schlechtes Gewissen. Sie gehen sicher in die Kontrolle, wo Ihr Kind regelmässig untersucht wird.
Ja es ist richtig, Thunfisch wird tatsächlich für Schwangere nicht empfohlen, da er oft sehr Quecksilber belastet ist. Bei Neugeboren wird vermutet, dass dadurch Nervenschädigungen entstehen. Versuchen Sie in Zukunft auf Seefisch umzusteigen.

Wenn Sie nach der Geburt noch immer das Gefühl haben, dass Ihr Kind an einer Schwermetallbelastung leidet (die aber auch von anderen Quellen kommen kann), können Sie eine Haaranalyse machen lassen (in manchen Apotheken möglich oder bei www.orthomedis.ch), mit anschliessender Schwermetallausleitung. Sie können mich diesbezüglich noch einmal kontaktieren, wenn Sie Fragen dazu haben, am besten auf info@issgesund.ch

Ich wünsche Ihnen alles Gute für den Rest der Schwangerschaft
2006
2008
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Indigo-Girl
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Beitrag von Indigo-Girl »

grüezi frau lutz

unsere tochter ist eine ziemlich heikle esserin. dinge die sie nicht kennt, probiert sie erst gar nicht. leider hat ihr kleiner bruder ihr das schon abgeguckt und oft höre ich nun von beiden: das hani ned gärn! bevor sie es überhaupt probiert haben. beim sohn sogar bei sachen die er vorher gegessen hat :shock: und auch sehr gerne hatte.
habe auch das gefühl ständig dieselben menüs zu kochen.

hätten sie vielleicht ein paar tipps wie ich vorallem der tochter das probieren schmackhaft machen kann. zwingen kann ich sie ja nicht, das artet in machtkämpfe aus und eine stopfgans ist sie ja auch nicht.
an den meisten tagen nehme ich das ziemlich locker, aber es gibt tage da wünsche ich mir schon das sie etwas offener wäre neuem gegenüber (und eine etwas abwechslungsreichere küche :wink: :roll: ).



Guten Tag

Ich verstehe Ihre Frustration. Nehmen Sie es nicht persönlich und versuchen Sie wenigstens, das Essen zu geniessen. Es geht sehr vielen Eltern wie Ihnen (haben Sie vielleicht in den Mails gesehen).
Vielleicht kann Sie Ihr Partner oder die Grosseltern, Gotte/Götti auch einmal ablösen bei der Aufmunterung der Kinder zum Essen? (damit Sie das Ganze mal als ‚Beobachter‘ sehen?)

- Haben Sie die Gelegenheit, andere Kinder einzuladen? Kinder motivieren sich oft gegenseitig, etwas auszuprobieren – was der eine isst, versucht der andere (oder eben nicht  )
- Geben Sie nicht auf, alles ist eine Frage der Zeit 
- Vielleicht führen Sie ein Punkte-Belohnungs-System ein. Wenn Ihre Kinder etwas Neues ausprobieren, erhalten sie einen Smiley, den sie beispielsweise in ein Heftli oder Stück Papier aufkleben. Nach einer gewissen Anzahl Smilies erhalten sie z.B. ein Büchlein, Spielauto… (klappt meist erst ab ca 3 Jahren, also bei der ‚grösseren Schwester‘).
- Bieten Sie das Gemüse (oder was es dann ist) immer wieder an, muntern auf(es braucht bekanntlich 10Mal). Manchmal helfen auch ‚Deals‘. Ihre Tochter oder Sohn probiert einen Löffel, dafür erzählen Sie anschliessend eine Geschichte, spielen dies oder das. Kinder sind schon sehr früh geschickt im Verhandeln (klappt oft bereits ab 2 Jährig
- Geben Sie den Neuen Gerichten lustige Namen ‚Grüne Erbsen‘ können dann grüne Bonbons vom Mars sein, - kennen Sie das Buch ‚ Nein, Tomaten ess ich nicht!‘ von Lauren Child ?


Viele Erfolg
Sandra mit

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Däneli81
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Beitrag von Däneli81 »

Grüezi Frau Lutz

Unsere ältere Tochter (2 Jahre) hat im Moment wiedermal eine Gemüsekrise. Ich kann es zubereiten wie ich will, sie verweigert es noch bevor sie davon probiert hat. Ich hab es schon püriert und zu Pasta serviert heute in Stäbchen geschnitten und dazu eine Dip Sauce. Aber ich hab keine Chance. Da isst sie lieber nichts.
Ich probiere es dann mehrmals mit gutem Zureden, wenn sie aber nicht will zwinge ich sie auch nicht.
Sonst isst sie aber gut. Früchte mag sie vor allem auch Dörrfrüchte.
Kann ich beruhigt mal so weiter machen? Oder was schlagen sie mir vor?
(Sie ist eine eher feine und klein (82cm und 9.7kg))


Guten Tag

Ihre Tochter kommt mit 2 Jahren sicher ins Trotzalter. Da wird oft schon rein aus Prinzip gegen alles protestiert, was Mami am Herzen liegt. Ihre Tochter spürt sicher genau, dass Ihnen viel am Gemüse liegt. Das zeigt aber auch einen starken Charakter, sehen Sie es von dieser Seite ;)
Da heisst es wirklich nur – durchbeissen – es kommen wieder andere Zeiten, ruhig bleiben und sicher nicht extra kochen. Muntern Sie trotzdem ihre Tochter immer wieder auf, das Gemüse zu versuchen, zwingen Sie sie auf keinen Fall (was Sie ja bis anhin auch nie taten). Sie verhielten sich also völlig korrekt.
Blieben Sie weiterhin ein Vorbild und essen Gemüse – auch Ihr Partner.
Vielleicht haben Sie auch die Gelegenheit, andere Gspännli zum essen einzuladen. Kinder motivieren sich oft gegenseitig.
Haben Sie es schon einmal mit Avocado versucht? Z.B. ein Avocado-Dipp. Er liefert viele Vitamine und Mineralstoffe, ist bei Kindern oft beliebt. Sie können es auch mit Darwida servieren, statt Chips und Gemüse-Stängel (wenn diese Ihre Tochter so konstant ablehnt – versuchen Sie es aber doch einmal).
Versuchen Sie auch weiterhin Dips aus Gemüsen herzustellen, z.B. den 'roten Butter': geraffelte Ruebli, mit Butter und etwas rotes Tomatenmark, 2-3 EL Oel, Salz, Paprika, Zitronensaft -

Vom Gewicht her liegt Ihre Tochter im Normalbereich, wenn auch eher im unteren. Sie müssen sich diesbezüglich keine Sorge machen. Wenn Ihre Tochter aktiv und fit ist und gewichtsmässig auf Ihrer Perzentile bleibt (Gewichtsverlaufskurve, wird beim Kinderarzt aufgenommen), müssen Sie sich keine Sorgen machen.
Sie scheint ja sonst genug zu essen.

Dörrfrüchte sind eine gute Zwischenmahlzeit. Sie liefern viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Leider kleben sie gut auf den Zähnen, sind deshalb bei den Zahnärzten nicht so beliebt. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie Ihrer Tochter anschliessend die Zähne putzen, zumindest aber versuchen, mit Wasser zu spülen.

Sie können mir jederzeit einen Ernährungsplan Ihrer Tochter schicken und ich schau ihn mir an (info@issgesund.ch), wenn Sie das Gefühl haben, Ihrer Tochter fehle etwas.




Dann hätte ich noch eine Frage zu jüngeren Tochter (8 Monate). Sie scheint mir sehr interessiert an Fingerfood.(Hat auch keine Probleme wenns im Brei mal noch ein Rüeblimöckli hat) Was kann ich ihr anbieten oder ist es noch zu früh?
Zum Mittagessen bekommt sie ca 230g Rüebli-Kartoffelbrei. Ich glaube aber sie würde noch mehr essen. (manchmal stille ich sie danach auch noch) Kann ich den Brei irgendwie noch sättigender machen?

Vielen herzlichen Dank jetzt schon für Ihre Antwort
Däneli

Zu Ihrer jüngeren Tochter

Ihre Tochter scheint sehr neugierig zu sein, lassen Sie Ihr den Fingerfood. Sie können Ihr z.B. sehr weichgekochte Broccoli-Rösschen, Blumenkohl geben. Diese kann sie gut mit dem Gaumen zerdrücken. Sie können Ihr auch gut Reiswaffeln zum knabbern geben.

Betreffend Ruebli-Kartoffelbrei, wichtig ist, dass Sie diesem einen Teelöffel Rapsöl zufügen, für die Fettsäuren. Um die Eisenzufuhr zu gewährleisten, können Sie diesen Brei auch 3x pro Woche durch Fleisch-Ruebli-Kartoffeln ersetzen (sofern Sie Ihre Tochter nicht vegetarisch ernähren). Von der Menge her sollte es genügen. Empfohlen wird ein Brei, hergestellt aus 100g Gemüse und 50g Kartoffeln.
Statt Kartoffeln können Sie auch Reis, Mais oder ‚Sinlac‘ verwenden. Und statt Ruebli Zucchetti, Kohlrabi, Broccolirösschen, Kürbis, Blumenkohl und Fenchel (jede Woche ein neues Gemüse).
Wenn Sie keine Probleme mit dem Stillen haben und Sie das Gefühl haben, dass Ihre Tochter noch Hunger hat, empfehle ich Ihnen, mit stillen die Mahlzeit abzuschliessen. Muttermilch liefert immer noch sehr wertvolle Nährstoffe.

Im Alter von 8 Monaten können Sie auch damit beginnen, am Nachmittag einen Obst-Getreide-Brei einzuführen und später abends einen Vollmilch-Getreide-Brei.
Däneli81 mit ihrne 3 Meitschibei 06/07 & 09
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Tinkerbell06
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Beitrag von Tinkerbell06 »

Guten Morgen Frau Lutz

Darf ich auch eine Frage zu meiner Ernährung stellen? Auch mein drittes Kind ist bis jetzt eine schlechte Schläferin (wir arbeiten jedoch dran). Sie erwacht oft nachts und ich habe ein riesiges Schlafmanko. Leider habe ich die Angewohnheit dies mit Essen zu "kompensieren". Damit ich es durch den Tag schaffe, esse ich ziemlich viel. Muss dazu noch sagen, dass ich auch noch stille (ca. 4 Mal pro Tag). Mein Gewicht ist stabil, allerdings sollten noch ein paar SS_Kilos weg. Mein Kompensationsessen besteht vor allem aus Kohlenhydraten und Zucker. Und daran würde ich gerne was ändern. Ich würde gerne wieder gesünder, weniger, weniger süss und weniger fettig essen. Was würden Sie mir empfehlen als Alternative? Ich brauche ja trotzdem genug Energie, Kraft und Nervennahrung aus dem Essen.


Guten Tag

Solange Sie stillen, sollten Sie keine Diät halten. Allfällige Ablagerungen im Fettgewebe (wie Schwermetalle) könnten so in die Muttermilch geraten. Ich verstehe trotzdem Ihren Wunsch.
Genügend Schlaf wäre tatsächlich wichtig, damit auch Ihr Hormonhaushalt wieder in Ordnung kommt. Schlafmangel kann zu Heisshunger Attacken führen.
Wenn Sie Hunger verspüren, versuchen Sie vorerst einmal etwas Heisses zu trinken, oder nehmen ein Glas Wasser. Oft stillt dies schon den ‚Hunger‘.
Schreiben Sie ein paar Dinge auf, die Sie gerne tun. Wenn Sie nun eine Heisshunger Attacke haben, greifen Sie zu dieser Liste – so können Sie stattdessen z.B. einen Telefonanruf erledigen, ein Buch anschauen, Blumengiessen – das Prinzip – sich abzulenken.

Essen Sie genügend Früchte und Gemüse? Vollkornprodukte?
Sagt Ihnen der Glykämische Index etwas? (grob gesagt, wie stark ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt). V.a. Raffinierte Produkte wie Weissmehlbackprodukte und Zucker lassen den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen, dann wieder rasch abfallen – endet schliesslich in einer Heisshunger Attacke. Sie können dem etwas entgegenwirken, indem Sie einerseits natürlich solche Produkte vermeiden oder sehr einschränken, andererseits aber auch mit etwas Eiweisshaltigem kombinieren, z.b. ein Guetzli und ein Joghurt 
Auch Gemüse (als Rohkost) wäre als Zwischenmahlzeit sehr geeignet. Sie lassen den Blutzuckerspiegel kaum ansteigen und liefern zusätzlich Ballaststoffe, Mineralstoffe, Vitamine.
Bereiten Sie sich am morgen am besten einen Teller mit Rohkost vor (Ruebli, Kohlrabi, Sellerie etc). So können Sie bei Bedarf sofort zugreifen.
Eiweiss sättigt in der Regel besser. Versuchen Sie zu jeder Mahlzeit etwas kleines Eiweisshaltiges zu essen (Milchprodukte, Nüsse, Fisch, wenig Fleisch, Eier., Hülsenfrüchte ).
Im Gegensatz zu Kindern benötigen wir Erwachsenen nicht mehr so viele Kohlenhydrate, da wir uns immer weniger bewegen.
Eine gute Handregel lautet:
Auf einem Teller sollte
Das Gemüse: ganze Handgrösse haben
Die Eiweissbeilage: innere Handfläche
Kohlenhydrate: Faustgrösse

Natürlich spielt auch Bewegung eine Rolle.

Laut TCM (Trad. Chin. Medizin) und Antroposophischer Ernährungslehre nützen auch Getreide, die Lust auf Süsses zu mindern. Getreide sind süsslich und stärken die Milz. Bei Milzschwäche wiederum hat man Lust auf Süsses - versuchen Sie es aus, wenn Sie möchten.

Sie können mir gerne Ihren Ernährungsplan schicken, und wir schauen uns das Ganze mehr im Detail an – info@issgesund.ch – oder Sie füllen ein Ernährungsprotokoll aus auf www.issgesund.ch




Meine zweite Frage betrifft die Ernährung meiner kleinen Tochter. Sie ist nun 10 Monate alt und bekommt 3x pro Tag Brei (Gemüse, Früchte, Getreide-Milch-Brei) und wird noch ca. 4 x gestillt. Sobald es Möckli im Brei hat, isst sie nicht mehr. Brot, Reiswaffeln, Zwieback liebt sie zwar, aber nur zum draufrum beissen, essen tut sie es nicht. Mein KIA hat gesagt, dass es wichtig sei, dass sie Fleisch bekommt. Mir widerstrebt dies jedoch sehr. Meine beiden grossen bekamen als Babies auch kein Fleisch, sondern erst als sie sich selbst dafür entschieden. Meine grosse Tochter (8 J.) begann erst mit 1,5 Jahren Fleisch zu essen. Mein Sohn (4 J.) isst überhaupt kein Fleisch. Ich will der kleinen noch kein Fleisch geben - muss ich dies durch was anderes ersetzen?

Herzlichen Dank für Ihre Antworten!
Tinkerbell

Lassen Sie Ihrer Tochter ruhig Zeit mit ‚harter‘ Kost. Jedes Kind hat sein Tempo. Vielleicht braucht sie noch eine Weile den Brei.
Sie können Ihre Tochter ohne Probleme vegetarisch ernähren. Fleisch ist zwar ein wichtiger Eisenlieferant, es gibt aber auch vegetarische Alternativen. Der Körper kann das Eisen aus pflanzlichen Quellen allerdings schlechter aufnehmen. Vitamin C fördert die Aufnahme. Milch/produkte und Phytin stören dafür die Aufnahme. Phytin ist in Getreide enthalten, wird durch Einweichen und backen/kochen zerstört.
Geeignete pflanzliche Eisenquellen sind beispielsweise:
- Vollkornprodukte (z.B. Hafer- als Haferbrei), bereiten Sie den Nachmittags Obst-Getreide Brei ohne Milch zu, stattdessen ein wenig Orangensaft oder sonst ein ungezuckerter Fruchtsaft.
Hafer ist allg. ein guter ‚Fleisch‘ Ersatz (was das Eisen betrifft). Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt bei vegetarischer Ernährung den Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei durch ein Gemüse-Kartoffel-Getreide Brei zu ersetzen:
Rezept: 100 g Gemüse putzen und kleinschneiden 50 g Kartoffeln schälen, kleinschneiden und mit dem Gemüse in
wenig Wasser weichdünsten 10 g Haferflocken zufügen und mit 30 g Orangensaft und 20 g Wasser pürieren 8 g Pflanzenöl (z.B. Rapsöl) in den heissen Brei einrühren
- Eisenreiche Gemüse sind Broccoli, Blumenkohl, Zucchini, aber auch Kürbis, Fenchel
- Dörraprikosen, Feigen
- Hülsenfrüchte (ab ca jährig, stets gut einweichen, Einweichwasser weggiessen)
Wenn Sie weitere Fragen zur vegetarischer Ernährung haben, kontaktieren Sie mich am besten via Email info@issgesund.ch
Alles Gute

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Tina72
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Beitrag von Tina72 »

guten morgen frau lutz

zunächst einmal herzlichen dank, dass sie sich zeit für uns und die beantwortung unserer fragen nehmen.

unser sohn verweigert seit ca. 2 monaten den milchschoppen (vorher hatte er jeweils am abend und am morgen noch ca. 2dl vollmilch mit jemalt). von einem tag auf den anderen wollte er keinen schoppen mehr, bzw. er trinkt den milch auch nicht aus einem seiner anderen trinkbecher oder aus dem glas. leider isst er keinen käse und nur sehr wenig joghurt (ca. 50gr. pro tag). haben sie mir einen tipp wie ich den eiweissbedarf sonst decken kann? leider ist er daneben auch ein schlechter esser, er isst kein gemüse und praktisch keine früchte.

weiter hätte ich noch eine frage zum flüssigkeitsbedarf für fast 2-jährige. marc hat schon immer sehr wenig getrunken, mit den 2 milchschoppen kamen wir aber noch auf eine bessere menge, nun trinkt er mir max. 4-5 dl. im tag (auch an heissen tagen wie momentan) ich biete ihm immer wieder getränke an aber er will anscheinend nicht mehr. was ist die mindesttrinkmenge?

ganz herzlichen dank für ihre antworten!


Guten Tag

Ich verstehe Ihre Sorge. Meist ist die Sorge um die Eiweisszufuhr allerdings unbegründet. Es gibt viele Eiweissquellen, es muss nicht nur Milch sein (macht uns leider die Werbung oft glauben). Trotzdem- Ist etwas vorgefallen, dass Ihr Sohn den Schoppen nicht mehr möchte? Hat er Beschwerden, wenn er Milchprodukte isst?

Was isst Ihr Sohn tagsüber?

Gute Eiweissquellen sind:
Fisch, Fleisch, Eier, Nüsse, Milchprodukte, Tofu, Hülsenfrüchte ( im eigentlichen Sinn), aber auch Vollkornprodukte, Samen & Kerne. Hülsenfrüchte empfiehlt man erst ab 2 Jahren, da sie relativ schwer verdaulich sind bei Ihrem Sohn also bald.

Haben Sie die Milch schon mit Früchten angeboten, z.B. als Apfel-Bananen Shake oder eine Beerenmilch? Milch mit Ovi (hat mehr Schoggi-Geschmack).
Isst Ihr Sohn Fleisch, Fisch oder Eier?

Wenn Ihr Sohn nicht allergiegefährdet ist, dürfen Sie nun auch Nüsse anbieten. Wegen Verschluckungs-Verstickungsgefahr empfehle ich ‚gemahlen‘, z.B. in einem Muesli, als Mandelpüree-Aufstrich, als Riegel. Sie können diese einfach selber herstellen. Ich schicke Ihnen gerne ein Rezept für Dinkel-Muesli-Riegel, wenn Sie möchten. Sie können Getreideriegel aber selbstverständlich auch kaufen. Achten Sie nur, dass die Riegel wenig bis keinen Zucker enthalten (viele sind stark gesüsst). Darwida wäre ebenfalls eine Alternative.
Bieten Sie Vollkornteigwaren statt helle Teigwaren an, Vollreis statt weissen Reis.
Isst Ihr Sohn Eier? Eier können Sie auch gut ‚verstecken‘, beispielsweise in Eierteigwaren, in Aufläufen, als Frittata, als Omelette (und natürlich in Kuchen, Guetzli  ).

Und was das Gemüse betrifft, - Wichtig ist, dass Sie als Eltern immer Vorbilder bleiben. Wenn Sie oder Ihr Mann die Nase bei Früchten oder Gemüse rümpfen, wird es schwierig, den Sohn zu überzeugen, Gemüse zu essen ;)


Trinkmenge: Das Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund (FKE) empfiehlt für 2 -3 Jährige eine Getränkemenge von 700 ml (ohne Milch – gilt als Nahrungsmittel), die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sogar 820ml für 1-unter 4 Jährige. Da Ihr Sohn kein Gemüse oder Früchte isst, fehlen ihm auch wässrige Nahrungsmittel. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Sie ihn konstant zum trinken aufmuntern. Bieten Sie es mit Röhrli an, in Flaschen, in einem lustigen Glas, das er sich aussuchen konnte, etc.

Wenn es sehr heiss ist, und Ihr Sohn dann wirklich wenig getrunken hat, wäre es sicher gut, wenn er nicht zu aktiv in der Mittagshitze ist, sich im Wasser ev. Abkühlen kann, so verliert er nicht noch mehr Wasser. 4-5 dl ist aber relativ gut.

Alles Gute
Grosser Räuber 31.8.2006
Kleiner Räuber 29.11.2008

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