Seit ein paar Tagen war ich der Überzeugung, dass ich 14 Tage übertrage und eingeleitet werden müsse.
Am Donnerstag 20.9.2007 war ich das 4. und letzte mal in der Akupunktur und hoffte dass es vielleicht mal losgehen würde. (Hatte seit ca. 2 Wochen immer wieder regelmässig Wehen, welche aber immer wieder verschwanden, wenn ich mich hinlegte.
Daher hatte ich langsam genug von der Schwangerschaft.) Musste auch fast jeden Tag im Gebärsaal zur Kontrolle, da ich Wassereinlagerungen hatte und der BD erhöht war und dauernde Kopfschmerzen dazu kamen.
Am Abend nach der Akupunktur hatte ich wie üblich wieder regelmässig Wehen.
Gegen 22 Uhr ging ich ins Bett, da die Wehen sowieso wieder aufhören würden, wenn ich mich hinlege. Bis Mitternacht habe ich immer wieder gedöst und war immer wieder wach, weil ich ein mensartiges ziehen im Unterbach hatte, ca. alle 5-7 min.
Um Mitternacht habe ich ein Bad genommen, in der Hoffnung, dass es aufhöre oder stärker werde. Die Wehen wurden nicht schwächer, aber der Abstand ging auf ca. alle 10 min. Ich wollte im Spital anrufen, habe aber gedacht, bringt eh nichts, wenn die Wehenabstände wieder länger werden.
Also habe ich mich um 2 Uhr wieder ins Bett legte, konnte aber nicht schlafen, weil die Wehen stärker wurden, konnte sie aber gut veratmen. Um 3:30 Uhr ging ich wieder in die Badewanne, da die Wehen wieder alle 5-7 min kamen. Wieder das gleiche wie beim 1. Bad.
Habe wieder überlegt ob ich das Spital anrufen soll, habe mich aber nicht getraut (meine grösste Angst war, dass sie mich wieder nach Hause schicken würden.) Um 4:30 habe ich meinen Mann geweckt und gefragt, ob wir doch ins Spital sollen oder warten bis um 9 Uhr, wenn ich sowieso einen Termin habe. (An diesem Freitag, den 21.9.2007, hätte ich um 9:00 Uhr wieder einen Kontrolltermin im Gebärsaal gehabt.) Er meinte, dass müsse ich wissen, wo ich mich wohler fühle. Also versuchte ich wieder zu schlafen, konnte aber nicht.
Um 5 Uhr bin ich aufgestanden, weil ich es im Bett nicht mehr ausgehalten habe. Hatte ca. alle 5-7 min. Wehen (mensartiges ziehen im Unterbauch, welches ich mit veratmen gut aushielt). Da spürte ich, dass etwas weniges flüssiges herauslief. Urin konnte es glaub nicht sein, da ich erst auf dem WC war.
Habe meinen Mann wieder geweckt und gesagt, ich glaube ich verliere Fruchtwasser. Habe im Spital angerufen und sie sagten, wir sollen uns langsam auf dem Weg machen, damit sie kontrollieren können ob es Fruchtwasser sei.
Als ich am packen war, kam immer öfters schwallartig Fruchtwasser. So habe ich mich gefreut, dass es endlich losgeht. Bei der Autofahrt, konnte ich kaum noch sitzen und hatte alle 2 min. Wehen. Bei jeder Wehe kam ein Schwall Fruchtwasser mit.
Um 6:20 sind wir im Spital angekommen (ich war komplett nass vom Fruchtwasser…). Wir wurden freundlich empfangen und als erstes sollte ich Urin lösen, nachdem ich mich umziehen konnte. Ich habe es versucht, aber ich konnte kaum sitzen und ich hatte immer den Drang, aber es kam nichts.
Danach wurde das CTG angehängt. Ich hatte die ganze Zeit einen extremen Drang zum Wasser lösen und musste immer wieder die Wehen veratmen. Danach kam die Ärztin mit dem Ultraschall. Ich habe es kaum ausgehalten auf dem Rücken zu liegen, daher machte die Ärztin schnell. Inzwischen war Schichtwechsel gewesen. Danach kam die Hebamme und untersuchte endlich den MuMu. Ich war froh, damit ich endlich wusste, wie lange es vielleicht noch gehen könnte.
Die Hebamme und ich waren ganz überrascht, der MuMu war ganz offen. Ich wollte sofort aufs WC, hatte solchen Drang. Die Hebamme sagte, dass sind die Presswehen und ich müsse vor der nächsten Wehe auf das Gebärbett.
Gesagt, getan. (Zeitgefühl hatte ich nicht mehr und zu meinem erstaunen brauchte ich nichts gegen die Schmerzen, konnte es gut veratmen). Einen venösen Zugang wurde noch gelegt, bevor ich endlich pressen durfte und die Ärztin wieder geholt.
Bei den Presswehen spürte ich ein sehr starkes Spannungsgefühl durch das Köpfchen. Ich durfte mit dem Spiegel die blonden Haare anschauen. Ich hatte die ganze Zeit meinem Mann die Hand zusammengedrückt. Die letzen Presswehen waren heftig und ich bekam noch schnell etwas über die Infusion.
Um 8:43 war unser Sohn geboren. Ich durfte ihn sofort zu mir auf den Bauch nehmen und ich habe alles um mich herum vergessen vor Glück


Die Ärztin sagte im Spass, dass wir ja den Termin um 9 Uhr eingehalten haben, jetzt könne sie ohne Probleme alles kontrollieren. Es mussten noch ein paar wenige Stiche genäht werden, aber davon merkte ich nichts, war so beschäftigt und überglücklich zum unseren Sohn zu betrachten.
Danach durfte er das erste Mal trinken, was sehr gut ging. Ich war überglücklich und dankbar und konnte es kaum fassen das die Geburt so schnell ging und ich so wenig schmerzen hatte für eine Geburt.

Nachtrag vom Gespräch mit der Hebamme vom 19.12.2007 (geschrieben am 22.01.2008)
Ich habe das Gespräch mit der Hebamme gesucht, da ich mir immer wieder wünschte nochmals zur Geburt zu gehen und alles wiederholen. Irgendwie ging mir doch alles zu schnell. Die Hebamme hat mir alles nochmals erklärt wie es abgelaufen ist. Sie sagt, ich hätte 3-mal so viele Wehen gehabt wie sonst üblich wäre. Und die Geburt sei schon sehr schnell gegangen, ich dürfe das nächste mal ruhig früher kommen , lieber einmal zuviel kommen.
Ich bin wirklich sehr dankbar dass ich eine so problemlose Geburt hatte und ein gesundes Kind habe, aber irgendwie war ich doch sehr überrumpelt, dass es so schnell ging. Das Mittel das sie mir bei den letzten Presswehen gegeben hatten, war kein Schmerzmittel, sonder etwas Wehenmittel, damit der Kopf nicht stecken bleiben konnte.