Die Geburt meiner ersten Tochter verlief problemlos und ziemlich rasch. In nur gerade 2 Stunden wurde Julia damals geboren und das ist doch eher aussergewöhnlich beim ersten Kind. Als ich erneut schwanger wurde, blickte ich der Geburt sehr gelassen entgegen, obwohl mir bewusst war, dass es beim zweiten Kind nicht zwangsläufig schneller (in diesem Fall noch schneller) gehen muss. Der ET war der 26.8.07. Doch dieser Sonntag ging ereignislos vorüber. Ich fühlte mich lediglich ziemlich schwerfällig, was kein Wunder war, schliesslich hatte ich 18 Kilo zugenommen

. Ich rollte mich also abends in Bett. Doch um 00:30 erwachte ich. War das eine Wehe? Es ziepte etwas, aber eigentlich war es nicht heftiger als die Tage zuvor auch. Doch mein Gefühl sagte mir, dass ich doch besser aufstehen sollte. Als ich auf die Toilette ging bemerkte ich, dass ich leicht blutete. Ich weckte mal vorsichtig meinen Mann auf und sagte ihm, es könnte losgehen. Das Ziehen wurde zwar etwas heftiger, aber als Wehen konnte ich es nicht bezeichnen. Trotzdem rief ich um 1:00 in der Klinik an und beschrieb meinen "Zustand". Auf die Frage nach Heftigkeit und Häufigkeit der Wehen, konnte ich nicht viel sagen, nur so viel: Meine erste Tochter kam innert 2 Stunden zur Welt und mein Gefühl sagt mir, dass es soweit ist. Ein paar Minuten später rief ich meine Schwester an, sie sollte meine Grosse hüten. Dann ging ich noch rasch unter die Dusche. Noch während ich mich abtrocknete kam bereits meine Schwester. Dann wurden die Wehen doch heftiger und auch regelmässiger. Ich stand schon unter der Haustüre als eine starke Wehe die Fruchtblase platzen liess. Nun beeilten wir uns. Um ca. 1:25 fuhren wir los. Zum Glück herrschte um diese Zeit praktisch kein Verkehr, so dass wir nur 10 Minuten später vor der Klinik auf den Parkplatz fuhren. Es herrschte eine angenehme und der Uhrzeit entsprechend ruhige Atmosphäre und gleich zwei Hebammen hatten Zeit für mich. Nach einer weiteren heftigen Wehe legte ich mich hin und die Hebamme sagte, sie wolle zuerst mal ein CTG machen. Also Hose ausziehen, Gürtel umschnallen und Gerät einschalten. "Na dann wollen wir mal schauen", sagte die Hebamme und untersuchte meinen MuMu. Dann machte sie grosse Augen und meinte: "das gibt ein Expressbaby, sie sind bereits 9cm offen." "Toll antwortete ich, ich wäre eigentlich gerne noch in die Badewanne gegangen." Doch die Hebamme meinte, sie müsse mich enttäuschen. Bis die Wanne voll sei, dauere es fast eine halbe Stunde und bis dahin sei mein Baby da. Tatsächlich ging es dann voll zur Sache. Eine Wehe jagte die andere und ich hatte kaum eine Erholungsphase. Doch schon bald spürte ich das Köpfchen und ich gab nochmal alles. Kurze Zeit später war unsere Anna geboren. Gesund und munter 26 Minuten nach Klinikeintritt! Auch mir ging es prima. Nach eine weiteren halben Stunde nuckelte Anna an meiner Brust und es war einfach nur himmlisch!!! Heute ist Anna 15 Monate alt und ist genau wie bei der Geburt ein richtiger Wirbelwind, was den Vorteil hat, dass ich seit der Geburt 27 Kilo verloren habe...
Unsere Familienplanung ist abgeschlossen, bin schliesslich nicht mehr 20, aber eine solche Geburt würde ich gerne nochmal erleben und ich möchte all denen Frauen Mut machen, die Angst vor der Geburt haben. Mag sein, dass die Ankunft von Anna aussergewöhnlich war, aber es gibt sie, die Bilderbuchgeburten.
Es grüsst euch
Nunu