Notkaiserschnitt nach 29 Stunden Wehen

[Coolcat]

Ich hatte eine wunderbare Schwangerschaft und war voller Kraft und Energie bis zuletzt. Ich schwamm täglich fast bis zum Geburtstermin. Davon hatte ich zwei; die FA setzte auf den 31.8., beim Ultraschall im Spital gaben sie den 28.8. an. So wurde ich ab dem 28.8. sehr nervös. Die kleine Lina wollte aber noch das Wochenende in Mamas Bauch verbringen und erst in der Nach auf den 1. September erwachte ich mit ziemlich starken Wehen - vorher hatte ich schon Angst, die Wehen irgendwie "zu verpassen", da ich nie diese klassischen Vorwehen hatte....denkste. Überhaupt habe ich die Geburt total unterschätzt und meinen Körper überschätzt. Ich dachte, das ginge dann ganz natürlich, da mein Körper in der Schwangerschaft so super mitgemacht hatte. Wir fuhren also ins Spital wo ich untersucht und an den CTG angeschlossen wurde. Die Wehen waren stark aber unregelmässig und im Liegen schwächer, also durfte ich tagsüber auch spazieren gehen. Gegen Abend dann sagten mir die Hebamme und der Arzt, dass es noch dauern und ich auch daheim noch etwas schlafen gehen könne. Als ich mich dann daheim ins Bett legte, ging es richtig los, quasi nonstopp und das in jeder Lage, ob im Stehen, Liegen usw...also wieder ins Spital. Die Schmerzen waren so stark, ich dachte, ich sterbe, das halte ich nicht aus und bat die Hebamme schon am Telefon um ein Schmerzmittel. Im Spital dann ging alles sehr schnell. Die Hebamme war sehr hektisch und hat mir gar nicht gutgetan. Ich fühlte mich gestresst. Ich konnte und wollte nichts mehr sprechen. Sie aber stellte dauernd Fragen. Dann organisierte sie eine PDA. Man stach mir unzählige Male in den Rücken und plötzlich war ich ganz apathisch. Da kam die Hebamme und sagte, du musst jetzt mitmachen, dein Kindli braucht dich. Ich riss mich zusammen, war aber völlig kraftlos. Dann wurden die Hebamme und der Arzt ernst und besorgt, und ich merkte etwas stimmt nicht. Wie soll ich da ruhig bleiben? Auf jeden Fall war wohl auch die Kleine total gestresst. Plötzlich kam grünes Fruchtwasser. Manchmal sank ihr Puls. Ihr Kopf war auch ungünstig positioniert und mein Muttermund ging nicht mehr auf. Irgendwann schlugen sie mir einen KS vor. Ich war erleichtert, nach so langer Zeit ging es endlich wieder vorwärts. Dann ging alles ganz schnell. Bald hörte ich die kleine Lina. Sie legten sie mir gleich neben den Kopf, putzten sie dann schnell und legten sie mir auf die Brust. Ich weinte vor Liebe und Erleichterung.
Warum lese ich jetzt dauernd, dass KS traumatisch ist und Frauen den ablehnen? Natürlich möchte ich lieber spontan gebären, wenn jedoch eine medizinische Notwendigkeit vorliegt, ist ein KS eine tolle Hilfe. Ich jedenfalls, die ich unter der Geburt das Gleichgewicht zwischen Loslassen und Selber Entscheiden nicht mehr fand, bin froh, dass letztendlich alles so gut verlaufen ist.
Fragen: Hat jemand Ähnliches erlebt? Wird bei grünem Fruchtwasser immer ein KS durchgeführt? Und kann man bei einer PDA zuviel spritzen, warum war ich wohl so apathisch, eine PDA sollte ja nur lokal betäuben?

[sminja80]

hallo serita,

schön, dass du deinen KS so gut annehmen kannst - ich sehe viel von meiner schwangerschaft in deiner erzählung, nur weiss ich nicht, ob mein fruchtwasser grün war - bis jetzt weiss man nicht, weshalb es junior plötzlich so schnell ging, dass ich einen not-KS benötigte.
ich sehe es aber genauso wie du, dass dieser KS die rettung war, und deshalb akzeptiere ich ihn sehr gut und fühle mich nicht um das gefühl der spontanen geburt betrogen.
wünsche dir alles gute mit deinem kleinen sonnenschein!

[blossom81]

hallo serita
ich hatte nach ca. 14 stunden probieren einen notks. mein fruchtwasser war allerdings nicht grün, was die ärzte aber vermutet haben. für mich war die pda eine erleichterung und ich habe mich super gefühlt. da die herztöne der kleinen einfach immer schneller wurde musste dann ein not ks gemacht werden und für den die pda einfach nachgespritzt. aber das du so apathisch warst ist schon ein bisschen schreg...
auch für mi war der ks kein problem. hätte auch lieber spontan geboren aber die "geburt" war auch so wunderschön. was mich einfach ein bisschen schad dünkt, ich kann mich nicht mehr soooo genau an alles erinnern das danach abgieng. aber das war wohl wegen des vielen morphium das ich danach gespritzt bekommen habe.
ich denke schon das bei grünem fruchtwasser meistens einen ks gemacht wird. schliesslich will man so verhindern das das baby vergiftet wird.

[czechgirl]

hallo serita

ich hatte auch eine tolle SS. Meine Geburt jedoch dauerte 30 Stunden.
Mir wurde auch ein KS vorgeschlagen, ich habe abgelehnt. Es war am Schluss kritisch und es hat sehr lange gedauert, meine Kleine hatte keine Kraft zum Weinen, sie hat mich nur angeschaut.
Ich bereue es nicht, obwohl ich bis jetzt gesundheitliche Probleme habe (meine Blase wurde überdehnt) und es ist nicht klar, ob ich noch Kinder haben kann...
Ich wollte kämpfen und nach der PDA hatte ich eigentlich keine Schmerzen mehr, somit war es für mich ok. Das Fruchtwasser kam gar nicht, man musste bei mir zweimal stechen, die Ärzte hatten jedoch Angst, dass die Kleine nicht genug Sauerstoff bekommt.

Wenn du bisschen suchst, findest du meinen Geburtsbericht sicher auch.

Ich wünsche euch beiden alles Gute!

[czechgirl]

tatsächlich, mein Geburtsbericht ist auf Seite 6

[Manasota]

Hallo serita
Ein schöner Geburtsbericht. Ich hatte auch einen KS, allerdings keinen Not KS. Ich kann meine Geburt auch so annehmen, wie sie passiert ist. Trotzdem wünschte auch ich mir lieber eine Spontangeburt. Am Anfang war mir mein Kind irgendwie fremd, aber das hat sich ganz schnell gegeben.

Und ja: ich habe nachgefragt, warum es einen KS gebraucht hat und ob es hätte spontan passieren können. Es lag nicht an mir, mit knapp 4.5 kg und Sternguckerli war die Chance spontan zu gebären einfach gering. Heute macht mir das überhaupt nichts mehr aus. Mein Bauch ist besser als vorher und ich bin leichter als vorher. Und meine Tochter hatte nichts von diesen Problemen, die man oft einem KS Baby zuschreibt.

[vanessa_za]

hallo serita

ich hatte auch einen kaiserschnitt. ich gehöre allerdings zu denen, die damit ein grosses problem haben.

ich habe bei 35+5 wehen bekommen. allerdings hat die hebamm gleich gestgestellt, dass meine tochter zu weit vorne lag. d.h. bei jeder wehe ist sie mit dem kopf auf das schambein gestossen und konnte nicht weiter runter rutschen. da es eigentlich noch zu früh war, wollten wir noch zuwarten und schauen, ob sie sich neu positionier. nach 3 nächten und 3 tagen wehen (zwar nicht so stark aber trotzdem so, dass ich nicht mehr schlafen konnte), also haben wir am 3. morgen entschieden, dass ein kaiserschnitt gemacht werden muss. ich weiss, dass es nötig war. aber mir kommt es so vor, als ob ich bei der geburt gar nicht dabei gewesen wäre. auf einmal war einfach unsere kleine da. und irgendwie habe ich einfach das gefühl, mir fehlt das erlebnis der geburt.

ich finde es für dich sehr schön, dass du mit dem ks so gut umgehen kannst. ich wünsche euch beiden alles gute.

liebe grüsse

[Clio]

Ich gratuliere dir von Herzen zu deiner Tochter!

Zu deiner Frage, wegen dem KS bei grünem Fruchtwasser. Ich hatte bei der ersten Geburt auch grünes Fruchtwasser. Da ich in der Wanne war, musste ich für die Geburt raus, durfte aber auf dem Maja-Hocker normal gebären. Als der Kopf draussen war, musste ich kurz mit Pressen inne halten, damit Mund und Nase meiner Tochter abgesaugt werden konnte, und die Verunreinigungen beim ersten Atemzug nicht die Lungen beschädigen. Es funktionierte wunderbar. Meine Tochter wurde mit der nächsten Wehe geboren und atmete ohne Probleme.

Ich wünsche dir alles Gute!

[Coolcat]

Hallo zäme
Vielen Dank für eure lieben Worte! Dieser Austausch tut mir gut. Ich ging nämlich das Erlebnis Geburt schon etwas naiv an: Da eben die SS problemlos war, dachte ich, die Geburt laufe dann auch so natürlich, ja, habe nicht einmal einen Vorbereitungskurs besucht...wie gedankenlos von mir! Ich lese jetzt eben auch die Bücher von der Hebamme Brigitte Meissner über verschiedene Geburtsberichte, insbesondere von Kaiserschnitten. Was mich darin etwas aufgerüttelt hat, dass die KS immer so schlecht gewertet werden.....resp. es wird so gewertet: Gut gebären = Natürlich gebären, und Schlecht gebären = mit KS oder sonstigen Hilfen gebären. Ich finde das allzu schwarz/weiss. Eine natürliche Geburt kann ja auch sehr schwierig und problematisch sein. Man kann doch nicht "gut" oder "schlecht" gebären....wie auch immer, wünsche euch allen weiterhin alles Gute!

[rosarot75]

grünes Fruchtwasser bedeutet, dass das Kleine gestresst ist. Es wird nicht immer ein KS deswegen durchgeführt.
Bei mir war es auch so. Hatte keine Kraft mehr, war apathisch, grünes Fruchtwasser, immer wiedermal schlechte Herztöne - schlussendlich kam unser Sohn spontan - aber KS war auch immer im Gespräch !

Ich musste nach meiner 3. Geburt seeeeeehr viel darüber sprechen. Hab nächtelang meinen GG bearbeitet und immer wieder alles wiederholt was passierte und wir alles erlebten ! Und wieviel Glück wir hatten, dass alles doch noch gut ging ( + Dankbarkeit)

Wünsch DIR alles alles Gute ! Gute erholung und gute Verarbeitung ! Es kann sein, dass immer wieder ein "Schub" kommt, wo einem das Vergangene wieder einholt. Drüber reden und Gefühle zulassen ist wichtig !

Deine Geschichte hat mich sehr berührt, da es mich sehr an mich erinnert hat ! Ging auch sehr naiv an meine erste Geburt ran, dachte - das schaff ich mit links, ist doch keine Sache - haben schon Milliarden Frauen vor mir geschafft.......