Ich hatte eine wundervolle Schwangerschaft ohne grössere Probleme. Einzig zu Beginn war mit täglich schlecht, jedoch musste ich mich glücklicherweise nie übergeben

Mein voraussichtlicher Geburtstermin war ja der 26. November 2009. Bis am 24. November hatte ich noch überhaupt keine Beschwerden oder Anzeichen von Übungswehen und der Bauch hatte sich auch noch nicht gesenkt. Am Mittwoch 25. November von 6.00 – 10.00 Uhr war mir etwas übel und ich verspürte etwa alle halbe Stunde ein leichtes Ziehen im Unterbauch, jedoch nicht sehr stark. Da dieses anschliessend wieder verschwand, habe ich mir nichts weiter gedacht und meinen Haushalt gemacht mit Badezimmer putzen, Staub wischen und saugen sowie Wäsche waschen. Dies nennt man glaube ich auch „Nesttrieb“

Als dann um 17.30 Uhr mein GG nach Hause kam, war mir erneut leicht übel. Wir haben zusammen das Abendessen vorbereitet, wobei ich absolut keinen Appetit hatte und das Ziehen vom Morgen auch wieder kam. Um 19 Uhr hat sich das Ziehen etwas verstärkt und kam im Abstand von ca. 20 Minuten. Ich habe mir gedacht, so das sind wahrscheinlich jetzt die sogenannten Übungswehen. Da diese bis 21.00 Uhr anhielten und noch etwas schneller kamen, ca. alle 15 Minuten, habe ich mal im Spital angerufen, um nachzufragen. Die Hebamme sagte mir: ach keine Sorge das geht noch ca. 1-2 Tage so, da es ja mein erstes Kind sei. Ich solle mir noch einen Tee kochen, ein Bad nehmen und versuchen zu schlafen. Und mich erst wieder melden soll, wenn die Wehen ca. alle 5 Minuten kommen. Okay mach ich doch das…
Somit nahm ich um ca. 22 Uhr ein Bad und dachte anschliessend schläfst du wunderbar. Aber unser Kleiner hatte da was dagegen



Somit waren wir um ca. 23.45 Uhr im Spital. Ich konnte kaum mehr Laufen, da die Wehen mir die Kräfte raubten. Im Untersuchungszimmer angekommen wurde ich ans CTG angeschlossen und musste einige Fragen beantworten. Die Hebamme erklärte mir noch, dass ich noch ein Antibiotikum bekommen werde, da ich Streptokokken B positiv (oder so) sei. Mir war das in diesem Moment relativ egal! Anschliessend untersuchte sie den Muttermund und war ganz erstaunt als der schon auf 8 cm war

Im Gebärsaal angekommen kletterte ich auf die Liege und legte mich hin. GG hat mich die ganze Zeit begleitet und mir die Hand gehalten, tat mir extrem gut! Mittlerweilen war ca. 00.15 Uhr und der Bauch hatte sich immer noch nicht gesenkt. Die Hebamme verabreichte mir das Antibiotikum und sagte mir wie ich am besten atmen soll. Gesagt getan! Die Wehen kamen immer fleissiger und ich dachte nur, wann ist das endlich vorbei. Als die Hebamme um 00.50 Uhr ihrer Kollegin sagte sie solle mal meinen FA anrufen und anschliessend die Fruchtblase tasten wollte, ist diese genau in diesem Moment geplatzt und ich verspürte einen riesigen Druck nach unten. Kurz darauf sagte sie mir man sehe schon die Haare, ich solle bei den nächsten Wehen so stark wie möglich pressen und anschliessend gut durchatmen. Okay ich versuchte dies und hatte das Gefühl diese Schmerzen niemals zu verkraften, ich dachte nächstens zerreisst es mich



Die Nachgeburt kam dann relativ schnell. GG durfte noch die Nabelschnur durchschneiden und anschliessend hat mich mein FA versorgt, wobei ich vor lauter Erschöpfung am ganzen Körper, vor allem hatte ich meine Beine absolut nicht mehr unter Kontrolle und so auch nicht viel spürte, nur wenn er jeweils die Lokalanästhesie machte. Kurze Zeit später nahm die Hebamme Kevin mit zum Untersuchen und Waschen. GG ging mit ihm und durfte ihn anschliessend anziehen und machte die ersten Fotos. Kevin kam mit einem Gewicht von 4370 g und einer Grösse von 49 cm (laut GG wahrscheinlich 50-51 cm) zur Welt!
Meinem Mann danke ich aus tiefstem Herzen für seine wunderbare Unterstützung und die Ruhe die er mir entgegenbrachte, während diesem kurzen schmerzvollen und trotzdem wunderschönen Erlebnis mit dem wunderbarsten Ergebnis: unserem Sonnenschein Kevin
