Unser Sonnenschein

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Papa68
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Unser Sonnenschein

Beitrag von Papa68 »

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt... Diese Redewendung hat sich in unserem Fall bewahrheitet.
Am Ende einer traumhaften Schwangerschaft ohne jegliche Unannehmlichkeiten hofften mein Mann und ich auf eine ebenso schöne Geburt. In einem Kurs bereitete ich mich darauf vor. Doch in der 35. SSW plagten mich zunehmend Rückenschmerzen. Den Geburtsvorbereitungskurs musste ich abbrechen. Ich wurde zum Chiropraktiker geschickt, doch zwei Tage später war es noch schlimmer. Taubheitsgefühle, Reflexausfall und starke Schmerzen plagten mich. Ich konnte keinen Schritt mehr gehen, ohne mich abzustützen. Nach einer Woche zu Hause Liegen musste ich ins Krankenhaus, um dort bis zur Geburt zu liegen. Gleich am ersten Tag wurde mir mitgeteilt, dass ich zwei Diskushernien habe und dass eine normale Geburt nicht möglich sei. Also wurde ein KS geplant.Die ersten Tage im Krankenhaus war ich sehr traurig und weinte oft. Doch mit der Zeit habe ich mich mit der Situation abgefunden. Mein Mann sah täglich nach mir und hat mich jeden Abend mit dem Rollstuhl ausgefahren. Auf diesen Moment wartete ich den ganzen Tag!
Am 2. Juli 09 wurde nach einem Ultraschall entschieden, dass unser kleines Mädchen am nächsten Tag zur Welt kommen soll. Also wurde ich auf die OP vorbereitet. Ich musste auch unterschreiben, dass ich nicht bereuen werde, dass ich per KS entbinde... Kann ja nur für Wunsch KS gelten. Leider hatte ich keine Wahl. :cry:
Es ging mir gut und ich war zuversichtlich, dass alles gut gehen würde. Allerdings hatte ich etwas Respekt vor der Tatsache, dass ich eine Vorderwandplazenta hatte, die durchgeschnitten werden musste (dabei habe ich dann auch ziemlich viel Blut verloren).
Ich kam früher dran als geplant und mein Mann hat es gerade noch geschafft. Als ich zum Zimmer hinaus geschoben wurde, kam er gerade zur Tür rein. Ich wurde dann auf das OP-Bett gelagert und die Spinalanästhesie (PDA war wegen der Diskushernie nicht möglich) wurde gespritzt. Dann kam mein Mann dazu. Plötzlich war ich irgendwie neben mir. Habe alles nicht mehr so richtig mitbekommen. Mein Mann hat mir später gesagt, dass mein Blutdruck ein paar Mal runter gefallen sei. Ich kann mich an kein Wort mehr erinnern, das gesprochen wurde. Weiss nur noch, dass mein Mann mich gestreichelt hat. Als unser Mädchen um 08.32 Uhr den ersten Schrei getan hat, blickte ich nicht mal, wo sie mit gezeigt wurde. Ich habe in die falsche Richtung geschaut.
Als ich genäht wurde, hatte ich überhaupt kein Zeitgefühl. Mein Mann hat gesagt, dass es ziemlich lange gedauert hat (ich musste noch ausgekratzt werden, da die Plazenta nicht vollständig war). Ich hatte das Gefühl, dass es schnell ging. Während des Nähens wurde unsere Tochter zu uns gebracht und mein Mann durfte sie halten. Es ging ihr sehr gut. Später dann im Aufwachraum habe ich am ganzen Körper gezittert. Die Hebamme meinte, es sei wegen den Medis. Die Kleine war bei mir und hat geschrieen. Plötzlich hörte das Zittern auf und im selben Moment kam auch unsere Tochter zur Ruhe.
Nach sechs kurzen Stunden, in denen mein Mann und ich unser Baby geniessen durften, wurden wir auf die Wochenbettstation gebracht. Dort erholte ich mich schnell vom KS und auch meine Rückenbeschwerden wurden schnell besser. Nach einigen Tagen konnte ich wieder gehen.
Ich möchte mich hier ganz besonders bei meinem Mann bedanken, der sich so gut um mich gekümmert hat und es auch heute noch tut! Und auch bei unserem Mäusebärchen, die uns so viel Freude bereitet!
Zuletzt geändert von Papa68 am Fr 9. Feb 2018, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.

schlingel

Re: Unser Sonnenschein Karolina

Beitrag von schlingel »

Es ist wirklich anders gekommen, doch ich wünsche euch trotzdem alles Liebe und Gute und bin echt froh, dass es euch allen gut geht. Weiterhin viel Spass mit der Karolina

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