genau am Termin - ein Wunder......

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zeppla
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genau am Termin - ein Wunder......

Beitrag von zeppla »

Geburtsbericht

04. Februar 2010 (39 +6)
Nach einer beinahe beschwerdenfreien Schwangerschaft freuen wir uns auf den Tag X.
Es ist 17:00 Uhr und wir treffen im Spital zur Terminkontrolle ein. Ich habe bis jetzt weder Vor- noch Senkwehen gespürt.
Von der diensthabenden Hebamme werden wir erwartet. Im Gebärsaal werde ich ans CTG gehängt. Die kindlichen Herztöne sind in Ordnung. Wehen sind, wie erwartet keine sichtbar. Die Hebamme erkundigt sich noch nach unseren Wünschen zum Geburtsablauf. Da ich mir von der ganzen Sache keine genaue Vorstellung machen kann, habe ich auch keine konkreten Vorstellungen wo oder wie ich gebären will. Ich möchte es einfach auf mich zukommen lassen.
Anschliessend macht ein Arzt noch einen Ultraschall, um die Fruchtwassermenge abschätzen zu können. Gott sei dank habe ich noch genug. Auf dem Monitor ist aber gut erkennbar, dass sich der Kopf des Babys noch nicht ins Becken gesenkt hat, er dreht sich noch frei hin und her. Man sagt mir, dass es bis zur Geburt noch gut und gerne einige Tage, ja sogar Wochen dauern kann.

Nach einer guten Stunde Untersuch verlassen wir das Spital und machen uns auf den Heimweg. Irgendwie bin ich vom Untersuch etwas enttäuscht. Logisch sollte ich überglücklich sein, dass es unserem Kleinen/unserer Kleinen soweit gut geht. Dennoch werde ich langsam ungeduldig und wünsche mir, dass der Tag X endlich kommt.

05. Februar 2010 (40 +0)

Ziemlich genau um Mitternacht erwache ich und spüre ein leichtes Ziehen im Kreuz. Ich mache mir aber nichts daraus und schlafe weiter. Als GG um 6:30 Uhr aufsteht um zur Arbeit zu gehen erwache auch ich. Wieder ist dieses leichte Ziehen zu spüren.
Doch ich drehe mich um und versuche nochmals zu Schlafen, was mir auch gelingt. Doch nur eine Viertelstunde später erwache ich wegen diesem Ziehen wieder. So geht’s etliche Male weiter, 15 Minuten schlafen, kurz wach, weiter schlafen.
Irgendwie kommt mir diese Regelmässigkeit schon etwas komisch vor, aber dieses Ziehen ist nur leicht zu spüren.
Um 9 Uhr stehe ich auf. Ich räume im Haus noch etwas auf, lese Zeitung und koche für GG und mich das Mittagessen.
Am Mittagstisch erzähle ich GG von meinen „Schmerzen“. Als Schmerzen habe ich die Wehen noch nicht empfunden. Wir beide haben aber nicht das Gefühl, dass es schon bald losgehen könnte.
GG geht wieder zur Arbeit, ich wasche ab und mache es mir auf dem Sofa gemütlich.
Wartend wie sich die ganze Situation entwickelt merke ich, dass die Wehen in einem Abstand von 10 Minuten kommen. Immer noch sind sie eigentlich angenehm.
Gegen 16 Uhr entscheide ich mich für ein Bad. Falls die Wehen auch nach dem Bade bleiben sind es angeblich die Richtigen. Sie bleiben, aber immer noch fühle ich mich recht gut. Beim Gang zur Toilette bemerke ich einen bräunlichen, schleimigen Ausfluss, der Schleimpfropf!!
Um 17:15 Uhr kommt GG nach Hause. Gerade zu diesem Zeitpunkt werden die Wehen stärker. Ich muss mich bewegen, damit ich sie besser veratmen kann.
Wir entscheiden uns, der Hebamme anzurufen. Ich schildere die Situation und sie meint, dass es langsam losgehen könnte. Aber solange mir noch wohl sei zu Hause soll ich da bleiben. Dies ist uns auch recht, wir wollen ja nicht 10 Stunden im Spital auf die Geburt unseres Schatzes warten.

Die Situation wird ernster, zwischen den Wehen kann ich lachen, aber während den Wehen muss ich mich voll und ganz aufs Atmen konzentrieren. Langsam ist es mir nicht mehr ganz wohl. Ich merke dass sich da etwas tut. Wir entscheiden uns, doch langsam ist Spital zu fahren. GG möchte zuerst aber noch etwas essen. Ich versuche es auch, nur mit Müh und Not würge ich das Erdbeerjoghurt mit Haferflöckli runter. Die Wehen sind ganz gut spürbar und unangenehm.
Wir duschen noch schnell, immerzu muss ich GG daran erinnern, dass ich jetzt wirklich gehen will.

18.00 Uhr
Draussen schneit es wie wild. Bis zum Auto muss ich zweimal stillstehen und die Wehen veratmen Im Kopf rechne ich mir aus, dass die Fahrt so 50 Minuten dauern wird………. das macht etwa 10 Wehen. Wird schon auszuhalten sein. Doch sie kommen nun plötzlich im 3 Minutenabstand. Die Fahrt ist mühsam und ich sehnen ein Ende entgegen. GG fährt ganz ruhig, was bei solchen Strassenverhältnissen auch bitter nötig ist.

Das Bild, das Gefühl, als wir das Dorf des Spitals sehen, werde ich nie mehr vergessen. All die Leuchtreklamen in der dunklen, verregneten Nacht wecken in mir das Gefühl als würde ich zum ersten Mal Hollywood oder die Skyline von New York sehen. Wir haben es geschafft.

18.50 Uhr
Ich melde mich beim Empfang im Spital. Die Dame fragt noch, ob ich schon Wehen hätte. Sind sie mir denn nicht ins Gesicht geschrieben. In der Gebärabteilung nimmt uns die Hebamme von gestern in Empfang. Der Zufall will es, dass der einzige Gebärsaal schon besetzt ist. Die Wehen werden immer schlimmer. In einen Nebenzimmer lege ich mich auf den Boden auf ein Mätteli. Die Habamme will noch ein Bett herbei schaffen. Ich sage ihr nur laut und deutlich: „Machend öppis, das Chind chunnt jetzt denn uf d Wält!“ Schnell kontrolliert sie noch die Herztöne, sie sind in Ordnung.
Sie untersucht mich, und stellt fest, dass der Muttermund quasi ganz offen ist. Ganz kurz betreut sie noch die andere Gebärende. Sie wird für die nächste halbe Stunde auf sich alleine gesellt sein, da jeweils nur eine Hebamme Dienst hat.
GG unterstützt mich wo er nur kann, hält meine Hand und redet mit Mut zu. Mit einem Plopp geht das Fruchtwasser ab. Ich erschrecke einwenig. Die Presswehen setzen ein. Mit aller Kraft kann ich nun mithelfen. Die Hebamme verlangt von mit noch zwei Stellungswechsel. Plötzlich meint sie: „Das Chind isch vorem 8 do!“ Krampfhaft frage ich nach der Zeit. 18.45 Uhr. Mit meiner Hand kann ich schon das Köpflein spüren. Uiiii ist das weich.
Noch eine Presswehe, dieser unglaubliche Druck lässt nach. Das Köpflein ist geboren. Immer noch ist GG an meiner Seite und gibt mir Kraft .Mit einer weiteren Wehe ist unser Wunder da. Kurz darauf kann ich das erste Schreien wahrnehmen. So ein wundervolles Gefühl.

19.52 Uhr
Schnell wird das Baby in warme Tücher gelegt und dem Papi auf den Arm gegeben. Noch etwas starr und ungelenkig drehe ich mich auch zu meiner Familie hin. Das kleine Kind wird mir auf den Arm gegeben. Jetzt kann ich es in aller Ruhe betrachten und erkennen dass wir ein Mädchen geschenkt bekommen haben. So vollkommen, die Lippen, die Händchen, die feinen dunklen Haare. Der frischgebackene Papa trennt nun die Nabelschnur durch. Tatsächlich hat sie nur zwei Gefässe. Kurz darauf kommt auch schon die Plazenta, die Geburt ist nun abgeschlossen.

Überwältigt von diesem unglaublich schönen Erlebnis danke ich allen Beteiligten und vor allem meinem GG für die riesige und Liebevolle Unterstützung!!
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Re: genau am Termin - ein Wunder......

Beitrag von swissalicious »

Hallo Zeppla

Hey das ist denn schön geschrieben!
Eine schöne, schnelle Geburt hattest du!
Ich gratuliere von Herzen zu eurem Meitli, das sicher schon einiges grösser ist und schon viele Fortschritte gemacht hat in den letzten 3 Monaten!

Ich wünsche euch eine gute Zeit!
“Children must be taught how to think, not what to think.”
― Margaret Mead

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zeppla
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Re: genau am Termin - ein Wunder......

Beitrag von zeppla »

salü eva christina

jawohl, unser meiteli hat schon viele Fortschritte gemacht und bringt und oft zum schmunzeln. Übrigens, wir sind auch im GR zu Hause! :D

liaba Gruass
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Re: genau am Termin - ein Wunder......

Beitrag von swissalicious »

Gell es geht schnell mit den Kleinen hihi
Schön, wo in GR wohnt ihr denn? Wir sind im Prättigau :-D
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leoninchen
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Re: genau am Termin - ein Wunder......

Beitrag von leoninchen »

Herzlichen Glückwunsch zu eurer Tochter und der wunderbaren Geburt. Danke für deinen Bericht.
Alles Gute
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