Vorstellung und Geburtsbericht
Moderator: Phönix
Vorstellung und Geburtsbericht
Guten Tag
Ich habe mich soeben angemeldet und freue mich auf eine austauschreiche Zeit mit Euch. Die Geburt meiner Tochter liegt nun ein Jahr zurück, aber ich dachte, dass der Geburtsbericht mich und meine Tochter ganz gut vorstellt und damit ein nicht unpassendes Beitragsdebut meinerseits ist:
Bevor ich sie zu Gesicht bekam, hörte ich die Ärztin feststellen, dass das Kind gross sei und schöne Ohren habe, Sekunden danach wurde mir klar, dass sie schamlos untertrieben hat, denn vor genau einem Jahr lernte ich die 3600 phänomenalsten Gramm Kind, die fabelhaftesten 53 Centimeter Persönlichkeit, mein unersetzlich wertvolles ewigliches Anhängsel, mein Ypsilönchen kennen:
Längst über dem Termin, fürchterlich ungeduldig, befüllt mit dosenweise Ananas und literweise nach Heu schmeckendem Tee, der den irreführend wohlklingenden Namen Himbeerblättertee trägt, muskelbekatert nach Küchenputzepisoden und ausserpustig elefantös anmutenden Treppen- und Hausbergbesteigungen sowie den darauf folgenden schwerkraftkontrollierte Abstiegen, war ich schwangerschaftsübersatt. Wirklich. Sehr.
In jedes wehenähnliche Schmerzintervall interpretierte ich Startschuss und als die Abstände kleiner und die Schmerzen grösser, für mein Empfinden jedoch immer noch bestens erträglich, wurden, beschloss ich, im Wissen um mein gelinde gesagt gestörtes Schmerzempfinden (Platzblinddarm ahoi!), die Klinik zumindest telefonisch zu konsultieren. Eigentlich eher um mir versichern zu lassen, dass Wehen ohne Weiteres auch für mich als solche zu erkennen sind. Allerdings habe ich wohl die Hebamme durch meine allzu dramatische Darstellung meiner zeitweiligen Schmerzempfindungsstörungen so erschreckt, dass sie mich, von meinen nachträglichen Abschwächungsversuchen unbeeindruckt und mit dem Einwand, dass alles andere unverantwortlich von mir wäre, umgehend in die Klinik zitierte, bloss um uns nach einem CTG wieder zu entlassen. Alles andere wäre auch fatal gewesen, hatte ich doch meine Kliniktasche Daheim vergessen.
Die Geschehnisse rund um Schleimpfropfen- und tröpfchenweise Fruchtwasserverluste, tatsächlich geburtsannähernde Gegebenheiten, die dazu führten, dass wir Madame Pränatallönchen per Geburtseinleitung zur Ypsilönchenwerdung zu zwingen gezwungen, erspare ich der Leserschaft, auch die darauffolgenden beiden wirkungslos wehenvollen Tage, die ich kügelchenschluckend, geburtshölzchenpressend und Kopf bis Zeh mit Nadeln versehen abwechselnd badend und treppensteigend ungeduldete. Was ich Ihnen hingegen gerne genauer beschreiben würde ist die Scrabblepartie, in der ich den Ypsilönchenpapa unter nicht unerheblichen Wehen glorreich besiegte, aber auch das würde Sie wohl käumlich interessieren. Nach dem ich unter weiterhin wirkungslosen Wehen schon stundenlang Urlaute, und zwischenzeitlich wüste Verwünschungen gen Hebamme, die sich zu Wortspielereien mit meinem Nachnamen hinreissen liess (so was wie „Denken Sie daran, sie sind eine ‚Heldin’, Frau ‚Heldin’!“), ausgestossen hatte, wurde eine eigentlich urangstweckende PDA und anschliessender Kaiserschnitt verordnet und ich empfand nichts als unermessliche Erleichterung ob der Absehbarkeit der Warterei. Unter der PDA, nach durchwachwehter Nacht, unendlich aufgekratzt und definitiv nicht mehr gänzlich bei Sinnen, galt meine ganze Aufmerksamkeit kurz vor der Geburt der Tatsache, dass meine Finger nicht flach, sondern gekrümmt lagen, ich mich aber ausser Stande sah sie zu bewegen. Hier glänzte der Ypsilönchenpapa endlich mit einer heroischen Tat und brachte meine Finger in geburtsfähige Position. Kaum geschehen, wurde auch schon an mir rumgenestelet, ich wurde erschüttert und gequetscht, die paar Minuten vebrachte ich damit abwechselnd zu fragen, ob sie denn nun schon geschnitten haben und mit der Aufforderung an den Ypsilönchenpapa, doch bitte hinter den Vorhang zu schauen und mir eine mündliche Echtzeitübertragung zu liefern, als auch schon Yspilönchens erster Schrei, und damit das allerwunderbarste Geräusch das je gehört ward, erklang und ich mich widerstandslos dem Glückshormonrausch ergab, der, so scheint mir manchmal, bis heute in Bezug auf Ypsilönchen anhält.
Ich habe mich soeben angemeldet und freue mich auf eine austauschreiche Zeit mit Euch. Die Geburt meiner Tochter liegt nun ein Jahr zurück, aber ich dachte, dass der Geburtsbericht mich und meine Tochter ganz gut vorstellt und damit ein nicht unpassendes Beitragsdebut meinerseits ist:
Bevor ich sie zu Gesicht bekam, hörte ich die Ärztin feststellen, dass das Kind gross sei und schöne Ohren habe, Sekunden danach wurde mir klar, dass sie schamlos untertrieben hat, denn vor genau einem Jahr lernte ich die 3600 phänomenalsten Gramm Kind, die fabelhaftesten 53 Centimeter Persönlichkeit, mein unersetzlich wertvolles ewigliches Anhängsel, mein Ypsilönchen kennen:
Längst über dem Termin, fürchterlich ungeduldig, befüllt mit dosenweise Ananas und literweise nach Heu schmeckendem Tee, der den irreführend wohlklingenden Namen Himbeerblättertee trägt, muskelbekatert nach Küchenputzepisoden und ausserpustig elefantös anmutenden Treppen- und Hausbergbesteigungen sowie den darauf folgenden schwerkraftkontrollierte Abstiegen, war ich schwangerschaftsübersatt. Wirklich. Sehr.
In jedes wehenähnliche Schmerzintervall interpretierte ich Startschuss und als die Abstände kleiner und die Schmerzen grösser, für mein Empfinden jedoch immer noch bestens erträglich, wurden, beschloss ich, im Wissen um mein gelinde gesagt gestörtes Schmerzempfinden (Platzblinddarm ahoi!), die Klinik zumindest telefonisch zu konsultieren. Eigentlich eher um mir versichern zu lassen, dass Wehen ohne Weiteres auch für mich als solche zu erkennen sind. Allerdings habe ich wohl die Hebamme durch meine allzu dramatische Darstellung meiner zeitweiligen Schmerzempfindungsstörungen so erschreckt, dass sie mich, von meinen nachträglichen Abschwächungsversuchen unbeeindruckt und mit dem Einwand, dass alles andere unverantwortlich von mir wäre, umgehend in die Klinik zitierte, bloss um uns nach einem CTG wieder zu entlassen. Alles andere wäre auch fatal gewesen, hatte ich doch meine Kliniktasche Daheim vergessen.
Die Geschehnisse rund um Schleimpfropfen- und tröpfchenweise Fruchtwasserverluste, tatsächlich geburtsannähernde Gegebenheiten, die dazu führten, dass wir Madame Pränatallönchen per Geburtseinleitung zur Ypsilönchenwerdung zu zwingen gezwungen, erspare ich der Leserschaft, auch die darauffolgenden beiden wirkungslos wehenvollen Tage, die ich kügelchenschluckend, geburtshölzchenpressend und Kopf bis Zeh mit Nadeln versehen abwechselnd badend und treppensteigend ungeduldete. Was ich Ihnen hingegen gerne genauer beschreiben würde ist die Scrabblepartie, in der ich den Ypsilönchenpapa unter nicht unerheblichen Wehen glorreich besiegte, aber auch das würde Sie wohl käumlich interessieren. Nach dem ich unter weiterhin wirkungslosen Wehen schon stundenlang Urlaute, und zwischenzeitlich wüste Verwünschungen gen Hebamme, die sich zu Wortspielereien mit meinem Nachnamen hinreissen liess (so was wie „Denken Sie daran, sie sind eine ‚Heldin’, Frau ‚Heldin’!“), ausgestossen hatte, wurde eine eigentlich urangstweckende PDA und anschliessender Kaiserschnitt verordnet und ich empfand nichts als unermessliche Erleichterung ob der Absehbarkeit der Warterei. Unter der PDA, nach durchwachwehter Nacht, unendlich aufgekratzt und definitiv nicht mehr gänzlich bei Sinnen, galt meine ganze Aufmerksamkeit kurz vor der Geburt der Tatsache, dass meine Finger nicht flach, sondern gekrümmt lagen, ich mich aber ausser Stande sah sie zu bewegen. Hier glänzte der Ypsilönchenpapa endlich mit einer heroischen Tat und brachte meine Finger in geburtsfähige Position. Kaum geschehen, wurde auch schon an mir rumgenestelet, ich wurde erschüttert und gequetscht, die paar Minuten vebrachte ich damit abwechselnd zu fragen, ob sie denn nun schon geschnitten haben und mit der Aufforderung an den Ypsilönchenpapa, doch bitte hinter den Vorhang zu schauen und mir eine mündliche Echtzeitübertragung zu liefern, als auch schon Yspilönchens erster Schrei, und damit das allerwunderbarste Geräusch das je gehört ward, erklang und ich mich widerstandslos dem Glückshormonrausch ergab, der, so scheint mir manchmal, bis heute in Bezug auf Ypsilönchen anhält.
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
Erstmals herzlich willkommen!
Jöö du hast das aber schön geschrieben, musste zum Teil Mega schmunzeln.
die Ärzte hatten wohl
recht dass es gross ist, mir wurde vor der Geburt auch gesagt es wäre gross und tatsächlich war sie 52cm und 4000 gr.
Wünsche dir viel spass beim mitlesen und schreiben.
Glg schnüggi
Jöö du hast das aber schön geschrieben, musste zum Teil Mega schmunzeln.

die Ärzte hatten wohl
recht dass es gross ist, mir wurde vor der Geburt auch gesagt es wäre gross und tatsächlich war sie 52cm und 4000 gr.
Wünsche dir viel spass beim mitlesen und schreiben.
Glg schnüggi
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
Vielen Dank für die herzliche Begrüssung!
- leoninchen
- Member
- Beiträge: 137
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 15:59
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Im neuen Daheim
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
Wunderbar geschrieben. Herzlichen Dank und willkommen im Swissmomforum.
Alles Gute
leoninchen
Alles Gute
leoninchen
so verliebt i euch...
luusbueb 09/09
plappermüüli 03/11
strahlemaa 10/12
babybueb 03/14
luusbueb 09/09
plappermüüli 03/11
strahlemaa 10/12
babybueb 03/14
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
wunderbar! bitte mehr solche beiträge schreiben
wilkommen bei swissmom!
nelle

wilkommen bei swissmom!
nelle
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
Dank auch euch beiden.
(Und ich werde mich natürlich bemühen, nelle! =))
(Und ich werde mich natürlich bemühen, nelle! =))
- Nina82
- Newbie
- Beiträge: 29
- Registriert: Do 1. Jan 2009, 13:11
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Baden/Zurzi
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
Einfach toll geschrieben! Musste also auch schmunzeln!
Bist du vielleicht Kolumnistin? Wäre zu überlegen...
Viel Spass und liebe Grüsse, Nina
Bist du vielleicht Kolumnistin? Wäre zu überlegen...
Viel Spass und liebe Grüsse, Nina
Principessa 7.2010
Piccolo grande amore 7.2012
Piccolo grande amore 7.2012
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
Merci und nein, Kolumnistin bin ich nicht, aber ich habe tatsächlich vorerst unentdeckte (=)) Ambitionen in dieser Richtung und blogge unter anderem hier (http://gminggmangg.wordpress.com/).
Tochterkind Y: 21.05.2009
Tochterkind M: 30.05.2011
Gminggmangg - fiese Sticheleien und kleine Liebeleien aus dem Leben eines Durcheinanders
Tochterkind M: 30.05.2011
Gminggmangg - fiese Sticheleien und kleine Liebeleien aus dem Leben eines Durcheinanders
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
hab mich an den Worten fast schräg gelacht! Aber nicht am inhalt... scheint eine seeeeehr anstrengende Geburt mit erlösendem Ende gewesen zu sein. Herzlich willkommen bei den swissmoms!
Jonathan 21.12.2007
Noa 03.12.2009
Samuel 20.05.2011
Noa 03.12.2009
Samuel 20.05.2011
Re: Vorstellung und Geburtsbericht
Ich bin eigentlich immer geneigt, auch etwas anstrengendere Lebensaspekte mit Humor zu betrachten, Schräglachen ist also durchaus erlaubt... =)
Tochterkind Y: 21.05.2009
Tochterkind M: 30.05.2011
Gminggmangg - fiese Sticheleien und kleine Liebeleien aus dem Leben eines Durcheinanders
Tochterkind M: 30.05.2011
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