Der Termin von Malea war auf den 5. Oktober festgelegt. Mein Mann tippte aber auf den 10. Oktober, meine Schwester auf den 3. Oktober und ich auf den 23. September.
Ich nahm extra vom 13. September an Ferien, um endlich noch die ganze angestaute Hausarbeit zu erledigen. Eine so blöde Erkältung plagte mich zudem auch noch die ganze erste Ferienwoche.
Am 20. September war ich das letzte mal bei der Frauenärztin zur Kontrolle. Malea war schon im Becken und der Muttermund ganz ganz wenig geöffnet. Das muss aber nichts heissen. Am 21. September musste ich noch den Schafen hagen und war den ganzen Tag auf den Beinen. Am Abend war ich einfach irgendwie unruhig und nervös, fühlte mich ganz komisch und die Beine schmerzten. Mein Mann meinte im nachhinein, ich sah ihn an dem Abend so an, wie unsere Rinder die das erste mal kalbten und nicht wussten was mit ihnen passierte
Bevor ich ins Bett ging massierte mein Mann mir noch die Beine und es dauerte lange bis ich endlich einschlafen konnte. Als ich endlich mal schlief, erwachte ich wieder, weil ich ein so komisches Gefühl hatte, wie wenn Flüssigkeit zur Scheide raus floss (ca. um 23.30 Uhr).
Ich war mit einem Satz zum Bett raus und da tropfte es schon auf den Boden. Etwas überrascht ging ich in unser Schlafzimmer (ich schlief die letzte Zeit im Gästezimmer) und machte überall Licht. Mein Mann erwachte und ich meinte nur, ich glaube meine Fruchtblase ist geplatzt... Da es immer mehr floss verdrückte ich mich auf's WC und aus irgendeinem Grund fing ich am ganzen Körper an wie verrückt zu zittern. Ich war aber weder nervös noch war mir kalt. Mein Mann nannte mich nur noch Klapperstorch
Er rief dann in der Klinik an und sie meinten ich solle noch duschen und dann können wir uns langsam auf den Weg machen. Auch rief er seine Mutter an, um zu sagen dass sie wohl am nächsten Morgen melken muss.Wehen hatte ich noch keine, nur etwas Rückenschmerzen.
Um ca. 01.30 Uhr waren wir dann im Spital. Es wurde alles kontrolliert und die Hebamme meinte, es könne noch lange dauern bis die Kleine kommt. Da wir so einen weiten Anreiseweg hatten, durfte mein Mann über Nacht bleiben und bekam auch ein Bett. Er schlief im Gegensatz zu mir wunderbar. Gross Wehen hatte ich zwar keine, einfach immer mal wieder etwas schmerzen und starken Durchfall.
Um ca. 08.00 Uhr fingen dann die ersten Wehen an und zum erstaunen der (neuen) Hebamme war der MuMu in kürzester Zeit auf ca. 4 cm geöffnet. Wir durften dann um ca. 11.00 Uhr in das grössere Gebärzimmer wechseln und dort stieg ich in die Badewanne. Die Schmerzen wurden doch recht stark und am liebsten hätte ich eine PDA gehabt. Aber die Hebamme und mein Mann rieten mir davon ab. Sie schaute dann nochmals nach dem MuMu und meinte, dass es eh zu spät sei, da er schon ganz offen sei.
Um ca. 12.00 Uhr fingen die Presswehen an. Mir wurde dann aber während dem Pressen immer schwarz vor Augen, so dass ich die Badewanne verlassen musste. (Es gab erneut einen Hebammenwechsel.) Ausserhalb der Badewanne waren die Schmerzen noch stärker und wie versuchten alle Stellungen auf dem Bett. Es wurde mir aber jeweils immer schwarz vor Augen. Ich empfand das als schlimm, ich musste pressen, konnte aber nicht richtig, da mir jeweils der Kreislauf fast zusammen brach.
Dann liessen auch noch die Wehen nach, so dass ich an den Wehentropf angeschlossen werden musste. Irgendwann liessen dann die Herztöne von Malea etwas nach, so dass die Hebamme die Assistenzärztin kommen liess. Schlussendlich wurden sie langsam etwas nervös und meinte es müsse endlich vorwärts gehen. Sie liessen dann die Chefärztin kommen. Ich war mit meinen Kräften langsam am Ende... Die Chefärztin kam voller Energie herein und meinte, so Frau xxx jetzt geben sie nochmals alles. --> Na danke schön...
Mit allerletzter Energie (ich wusste garnicht woher ich die noch nahm. Vorallem wunderte ich mich im Nachhinein, dass ich vor lauter Luftanhalten und pressen nicht erstickt bin
) und einem Dammschnitt ging es dann weiter.Endlich kam der Kopf und schon wurde es wieder hektisch. Malea hatte die Nabelschnur 2x straff um den Hals, so dass die Nabelschnur frühzeitig durchtrennt werden musste. Das letzte mal pressen war dann noch ein "klacks".
Am 22. September 2010 um 13.26 Uhr erblickte Malea das Licht der Welt und ich durfte sie endlich auf die Brust nehmen. Mit einer Grösse von 47 cm und einem Gewicht von 2630g war sie so ein häufchen Nichts.
Nun musste noch die Plazenta raus, aber die wollte nicht so recht kommen. Da die Nabelschnur so dünn war, konnte die Ärztin nicht einfach ziehen. So musste ich nochmals 2 - 3 mal richtig pressen bis dann auch endlich die Plazenta draussen war.
Die Geburt war zwar ein riesen Krampf, aber ich empfand es nicht so schlimm wie ich mir das immer ausgemalt hatte. Und auch wenn es hektische Situationen gab, so habe ich eigentlich keine negative Erinnerungen daran.
Und ich lag mit meinem Tipp vonwegen 23. September ziemlich gut
Bei der 6 Wochenkontrolle wurde nun festgestellt dass noch ein kleiner Rest von der Plazenta in der Gebärmutter ist. Wenn der bis in 4 Wochen nicht draussen ist, muss ich zur Ausschabung... Meine Frauenärztin wunderte sich, dass im Spital nicht nochmals ein US gemacht wurde.
Zudem sagte sie mir, dass die Nabelschnur irgendwie komisch an der Plazenta oder wo auch immer angemacht war. Wenn ich den Blasensprung an einer anderen Stelle gehabt hätte, hätte es sein können, dass die Nabelschnur reisst. Dann hätte es einen Notkaiserschnitt gegeben.
Wir haben also 2x Glück gehabt.
Es war also nicht soooooo schlimm, aber ich möchte es nicht gleich nochmals machen
Grüässli Mia
