Am Freitag 16.1.2008 hatte ich den letzten Arbeitstag vor dem Mutterschaftsurlaub und ich freute mich auf 2-3 Wochen Zeit für mich, das Baby im Bauch und die letzten kleinen Vorbereitungen. Jedoch machte mir ein Blasensprung in der Nacht vom 16 auf den 17.1 einen Strich durch die Rechnung. Als ich am frühen Morgen mal Pipi machen musste kam ein Schwall Fruchtwasser …und ich dachte dass ich die letzen Wochen auch noch undicht bin...es kam mir überhaupt nicht in den Sinn dass es schon losgehen könnte.
So gegen 8.30h stand ich dann auf und ging duschen und das Fruchwasser lief weiter und dann wurde es auch mir klar, dass es bald losgehen würde! Wir waren schon etwas überrumpelt und mein GG musste noch den verspäteten Wickeltisch abholen! Anruf im Spital, Kontrolle, doch noch keine Wehen und so durfte ich wieder nach Hause hätte aber spätestens um 21h wieder einrücken müssen. Mein GG kochte zu Hause noch Spaghetti und während dem Essen kamen die ersten Wehen, welche auch schon schmerzhaft und in relativ kurzen Abständen waren. Gemäss Hebamme sollte ich noch in die Wanne und schauen ob die Wehen bleiben...gesagt, getan...die Wehen wurden sogar noch stärker und mein GG hätte am liebsten einen Pneukran organisiert um mich wieder aus der Wanne zu kriegen
mir wäre es auch recht gewesen.Wir fuhren wieder ins Spital (toll autofahren mit Wehen, jetzt keine ich jede Bodenwelle auf der Strecke!) und wir durften natürlich bleiben. Ab diesem Zeitpunkt ist für mich irgendwie alles vernebelt und vieles hat mir GG danach erzählt. Die Wehen wurden immer heftiger und Akkupunktur und Co. half gar nix, in der Wanne (so gegen 18h) wurden die Wehen noch stärker und fühlte ich mich extrem unwohl obwohl ich es sonst liebe zu baden. Da schlug die Hebamme eine Spinalanästhesie vor und ich willigte nur zu gerne ein. Ich machte noch den Kommentar dass ich hoffe der Anästhesist habe keinen langen Weg und die Hebamme meinte nein, nein, er ist im Haus. Ich dachte nur bei mir, ja sicher, klar, aber ich hoffe doch DIESER Weg ist nicht zu lange...Nach der Spritze waren die Schmerzen dann gut aushaltbar, auch wenn nicht ganz verschwunden.
Ich machte meine Runden im Gang, ich weiss nicht mehr wie viele es waren und wie viel Zeit vergangen ist. Die Wehen wurden auch langsam wieder besser spürbar da die Wirkung der Spritze nachliess. Irgendwann landete ich wieder auf dem Bett, ich weiss im nach hinein auch nicht mehr warum. Es hätte doch auch noch andere Möglichkeiten gegeben, aber ich war wie erwähnt total vernebelt. Der Muttermund war leider immer noch nicht ganz offen, es gab immer noch einen Rand. Irgendwann mal hatte ich dann trotzdem plötzlich Presswehen, musste mit pressen aber noch warten. Das empfand ich im nach hinein als das schwierigste der Geburt! Der Drang ist einfach unglaublich.
Irgend wann dann durfte ich dann doch pressen und es war trotz Schmerzen eine Erleichterung. Es dauerte dann noch ca. eine Stunde bis unser Kleiner da war. Am Schluss hätte ich gemäss Hebamme nicht mehr so stark pressen dürfen, ich habe aber nichts mehr mitbekommen. Und so ist unser Kleiner um 21.41h richtig aus mir rausgeschossen und auf dem Tisch gelandet, die Hebamme und die FÄ waren zu langsam um ihn aufzufangen...ich war glücklich dass das Baby da und gesund war, alles andere war mir egal. Ich bekam ihn sofort auf die Brust und es war ein unglaubliches Gefühl.
Leider hat sich hat sich danach die Plazenta nicht gelöst. Ich bekam ich noch eine PDA und wurde gleich an Ort und Stelle operiert. Ich hatte auch viel Blut verloren. Keine Ahnung wie lange das alles gedauert hat, ich war so weggetreten. Aber ich wusste, dass ich ein gesundes Kind geboren habe und es sicher und gut in GG's Armen aufgehoben ist. Alles andere war nicht mehr wichtig. Immerhin habe ich dank PDA dann nichts vom nähen gespürt.
Als dann alles vorbei war konnten sie meinen GG nicht grade finden und ich witzelte nur, dass die beiden vermutlich im Ausgang zusammen sind. Ich glaub ich hatte einen totalen Flash von der Geburt und den ganzen Medis. Mein GG war in einem dunklen Zimmer und hat unserem Sohn den Sternenhimmel gezeigt. Ich glaube dieser Tag war die erste klare Nach im Januar 2009.
Mein grosser Kleiner Schatz, wir sind glücklich dass du bei uns bist und freuen uns, dass wir Dir bald ein Brüderchen schenken dürfen. Dein Mami und Papi.
