Eigentlich wäre dein ET erst am 2. April gewesen, mein Frauenarzt meinte in der Frühschwangerschaft sogar, du könntest noch etwa 4 Tage jünger sein, was auch mit meinem Zyklus eher übereinstimmen würde. Trotzdem beliessen wir deinen ET beim 2. April, es ist derselbe ET wie bei deinem grossen Bruder und dem Geburtstag von deinem Neni.
Ich hatte schon mehrere Wochen regelmässig immer wieder Wehen, am Dienstag 22. März informiert ich dann deinen Papi, dass es wohl losgehe, er solle aber noch Mittagsschlaf machen. Als er und die Jungs aufgewacht sind, waren die Wehen auf einen Schlag weg. Das war sehr zermürbend, ich war so ungeduldig und die Tage mit deinen zwei Brüdern waren streng. Und ich wollte dich doch einfach nur sehen!
In der Nacht auf Sonntag den 27. März, war das einzige Mal, dass ich dir gesagt hab, bleib schön noch drinnen. Meine Eltern, die auf deine Brüder aufpassen würden wenn ich im Spital bin waren noch ein Wochenende weg, dein Papi hatte Nachtdienst und ich wahnsinnig Angst, dass es losgeht und ich dann alleine da bin. Nach der Turbogeburt deines mittleren Bruders, hab ich damit gerechnet, dass auch du einen Schnellstart hinlegst. Auch dein Papi hat gehofft, dass er nach einem arbeitsintensiven Moment nicht an eine Geburt muss – aber du, du hast schon früh deinen eigenen Kopf… ob ich das geahnt hab? Bevor ich ins Bett ging, legte ich mir die Handynummer von deinem Vater, unserer Nachbarin und der Gebärabteilung aufs Nachtischchen und konnte gut schlafen. Um fünf Uhr morgens hatte ich den Eindruck ich verliere etwas viel Schleim, ob das der Schleimpfropf war? Auf der Toilette sahs dann aber ganz weiss aus, auf dem Weg zurück ins Bett merkte ich, dass es weitertropft und in diesem Moment realisierte ich, dass es genau jetzt losgeht und die Blase geplatzt war!
Schnell habe ich deinen Vater im Geschäft angerufen, die haben ihm alle viel Glück gewünscht und er kam nach Hause. Nix mit Erholungsschlaf für ihn


Nach den ersten Untersuchen im Spital war ich bereits frustriert, noch stand der Gebärmutterhals ein bisschen und du hast dich noch nicht mal in Richtung Becken bewegt. Nach den vielen Wehen im Vorfeld war ich sicher, es hätte schon etwas geöffnet sein müssen…auch nach dem Schichtwechsel um 7 zeichnete das CTG zwar regelmässige Wehen auf, die ich aber problemlos veratmetet, und die leider auch sehr kurz waren.
Der Ultraschall ergab, dass du etwa 3900 kg schwer bist, ich also im Wasser gebären darf ohne Theater.
Um 8 telefonierte ich noch nach Hause, dort lief alles bestens, deine Grosseltern waren eingetroffen und alles unter Kontrolle, wir warnten sie vor, dass es wohl noch eine Weile dauern würde. Ich hab noch ein Joghurt gegessen, doch langsam wurden die Wehen heftiger. Da ich so einen Druck im Darm spürte bat ich um einen Einlauf. Danach gings plötzlich ziemlich heftig zu und her. Leider kamen die Wehen total unregelmässig, mal kurz, mal lang, mit unterschiedlich grossen Pausen. Das hat mich ziemlich gestresst, konnte ich mich auf nichts richtiges einstellen. Gegen 9.30 stieg ich dann in die Wanne, das war schön. Allerdings wurden auch da die Wehen nicht regelmässig und schlimmer als die Wehen waren die Wehenpausen, denn da kam die ganze Erschöpfung der vergangenen Monate heraus und ich wollte nur schlafen. Um 10.00 Uhr schrie ich dann nach einer PDA, leider waren weder die Hebamme noch dein Papi meiner Meinung. Sie diskutierten mit mir und ich wurde richtig wütend. Die Hebamme schlug vor, dass ich aus dem Wasser komme, sie mich untersuche und ein Wehenmittel gebe, dass etwas die Spitze vom Schmerz nimmt und den Muttermund öffnet. Ich sagte, ich komme nur aus dem Wasser für die PDA und sonst nicht. Also hat sie mich im Wasser untersucht (7cm) und versprach mir im Wasser die Spritze zu geben. Sie lief aus dem Zimmer um das Material zu holen, als sie zurückkam musste ich pressen. Nun wurde es hektisch, da noch schnell das Wasser mit Aromaöl ausgewechselt werden, respektive verdünnt werden musste Ich aber schon am drücken war. Mit zwei Wehen war dein Kopf bereits geboren, die Hebamme half mir richtig zu atmen und in einer dritten Wehe warst du da. Dominik Elias, in derselben Geburtsminute wie deine Brüder kamst du um 10:27 zur Welt. (Raphael kam um 3:27, Severin um 18:27). Du warst ganz blau und voller Käseschmiere, hast aber schnell die ersten Töne von dir gegeben und dich gut adaptiert.
Die Nachwehen waren heftig, ich sagte immer, es komme noch eins! Nach 20 Minuten erklärte mir die Hebamme wieder, dass die Geburt vorbei sei

Nachdem die Plazenta schnell kam und ich vernäht war, kam endlich unsere grosse Kuschelzeit, du hast auch sofort getrunken. Dein Papi döste unterdessen auf dem Stuhl, er bekam ja keinen Adrenalinschub


Übrigens hat mir die Hebamme gesagt, dass du beim letzten Untersuch, noch nicht mal im Becken warst und sie auch mit den 7 cm etwas übertrieben hätte. Ich fands eine lange Geburt, aber wohl nur, weil ich mir im Voraus falsche Vorstellungen machte – in unserem Geburtsbericht heisst es: regelrechte rasche Eröffnungsphase, rasante Austreibungsphase und problemlose Spontangeburt.
Nun sind wir zu fünft, kleiner Schatz, schön bist du da!