Also dein ET sollte der 28. August sein. Bis dahin hatte ich eine wunderschöne unbeschwerte SS, keinerlei Vorzeichen und auch im letzten Monat immer noch einen kleinen kompakten Bauch. Das CTG beim FA zeigte wiedermal gar nichts an, dir ging es bestens, aber noch überhaupt nicht in Geburtlaune
Auch die Untersuche an den folgenden Tagen ergaben nichts neues, bis ich schliesslich nicht mehr länger auf dich warten konnte. Das Datum an dem ich unser erstes Kind verlor kam immer näher und machte mich ganz nervös. Deshalb bettelte ich meinen FA um eine Einleitung an. Dein Papi unterstützte mich ganz toll dabei und so wurden wir für den 31. August im Spital angemeldet.Am nächsten Morgen musste ich um 7Uhr anrufen, um abzuklären ob es genügend Platz hätte, mann war ich nervös vor diesem Telefon.
Aber alles kam gut und wir durften frisch geduscht und nach einem feinen Zmorgen einrücken. 
In der Gebärabteilung wurden wir herzlich empfangen und uns gesagt, wir müssen erst wieder nach Hause, wenn unser Kleiner da sein wird. Yippee das waren mal gute News
Ein absolut unfähiger lehrnender Arzt versuchte sich am Ultraschall und füllte mit uns einen Fragebogen aus, jänu unsere gute Laune liess sich nicht vermiesen und GG scherzte noch dass kann ja lustig werden. Die Hebamme tastete dann auch noch meinen Bauch ab und meinte der Kleine wird 3600g wiegen, aber alles ok. Danach wurde mir, um ca 11 Uhr ein Tablettli unten eingeführt und ich wurde auf die Wochenbettabteilung gerollt um abzuwarten.
GG blieb noch etwas bei mir und ging später nach Hause um nochmals mit dem Hund raus zu gehen. Nach meiner Stunde die ich liegen bleiben musste, bin ich wie eine Verrückte
Treppenhaus gelaufen und durch den Park meine Runden gedreht, wollte alles etwas beschleunigen Am Nachmittag hat dann auch das erste Ziehen begonnen, was schnell immer stärker wurde und ich dann immer mehr verschnaufen musste und so beim Telefonieren mit meiner Mutter immer wieder unterbrochen wurde. GG kam zurück und ich wurde untersucht, da tat sich was
Die Wehen wurden immer stärker und um ca 19.00 Uhr durften wir in den Gebärsaal wechseln.Nun werden meine Erinnerungen etwas schwammig: Weiss nur noch das die Schmerzen immer stärker wurden. Musste viele verschiedene Stellungen ausprobieren, wurde etwas böse zum GG welcher mir in den kurzen Wehenpausen fest das Kreuz massieren musste, mich aber während den Wehen auf keinen Fall berühren durfte
Auf jedenfall wars ein riesen Krampf und ging irgendwie einfach nich vorwärts. Die Hebamme meinte dann, meine Blase wäre zu voll und bremse das Kind, ich soll noch aufs Klo gehen, da kam aber gar nichts und so musste noch einen Katheter gelegt werden. Danach ging der ewige Stellungswechsel weiter, mein GG unterstützte mich tapfer bei den ganzen Sportübungen.Im Vorherein habe ich ihm ganz fest eingeschärft dass unser Kleiner weder mit Saugglocke, noch Zange oder Schnitt zur Welt kommen sollte. Denkste ich habe geschrien und gefehlt, mich längs aufzuschneiden und den Kleinen mit allen Geräten die zur Verfügung stehen gleichzeitig zu holen
Nein nein sie schaffen das schon, war die klare Absage der Hebamme. Auch die Bitte nach Schmerzlinderung wurde nur einmal kurz erhört, kaum erholt überrannte mich schon wieder die nächste Wehenwelle.Woran ich mich noch erinnern kann das es etwa um Mitternachtnacht hiess, der Kleine hätte viele schwarze Haare, yipee jetzt dauerts sicher nicht mehr lange
denksteWas ich in der Zwischenzeit nicht mitbekommen habe, unserem Kleinen ging es immer schlechter, die Herztöne sackten zusammen, plötzlich konnten sie gar nicht mehr gefunden werden. Immer mehr Ärzte kamen und suchten mit verschiedensten Geräten von allen Seiten unseren Kleinen. Es war nichts mehr zu hören. Ich war so weg getreten dass ich erst als mein GG mir dies später erzählte mich wieder bruchstückhaft daran erinnere.
Kurz bevor der Kopf endlich draussen war, ging plötzlich gar nichts mehr. Keine Wehe mehr, nur ein stechender Schmerz, er blieb stecken. Wir wollten zuerst auf eine Wehe warten, aber weil einfach keine mehr kam, wurde grosszügig aufgeschnitten ( uiiii dieses Geräusch, habe es immer noch in den Ohren, Poulet schneiden ist nichts dagegen
) und der Kleine mit meiner letzten Kraft und heftigem Ziehen (ohne Zange 
) endlich am 01.09.10 um 01.55 geboren. Ich sah nur wie sie ein ganz schwarzblaues, lebloses Bündel rennend wegbrachten, kein langerhoffter Schrei , nichts!
Ich weinte, konnte mich nicht beruhigen, wollte aufstehen und hinterher, was ist mit unserem Kleinen, lebt er? Doch ich musste liegen bleiben, sollte doch noch zugenäht werden. Der Kleine sei jetzt beim Kinderarzt, wir werden informiert sobald sie mehr wissen.
Irgendwann nach einer Ewigkeit wurde dann GG geholt, doch was mit dem Kleinen ist, wussten wir immer noch nicht. Eine Ärztin kam und begann mich zu zunähen. Mir war alles egal, wollte doch endlich wissen was los war, lebt der Kleine noch. Es ging ewigs....... irgendwann kam eine Hebamme und meinte, er lebt, hätte viel Stress gehabt und nicht geatmet, es wird ihm jetzt geholfen. Mein einziger Trost war, zum Glück ist GG bei ihm.
Als ich endlich fertig zu genäht war, kam mein GG zurück mit unserm Kleinen dick eingepackt auf dem Arm! Und strahlte über beide Ohren, der Kleine war ganz rosig, nur Hände und Füsse waren noch blau, er hatte die Augen weit offen und schaute neugierig umher, als ob nichts gewesen wäre.
Uff war ich erleichtert, durfte unseren wunderschönen Sohn dann nackt auf die Brust nehmen und kurz danach auch gleich das erste Mal stillen, worauf er mich direkt vollgepinkelt hat
Vielen Dank, meinem wunderbaren GG für die tolle Unterstützung, du und der Kleine sind das Beste in meinem Leben!
P.S. zum Glück hat unser Pfüdi keinerlei Schäden von der Geburt und entwickelt sich wunderbar
und er war genau die 3600g wie die Hebamme vorraussagte
