Ich habe mir immer gewünscht einmal normal gebären zu können, und habe mich bei der Geburt meiner 2. Tochter auch darauf eingestellt das das so klappen wird wie wir uns das vorstellen. Denkste…
Ich erzähl mal ein bisschen, die ganze SS war nicht einfach. Am Anfang war ich zwei Wochen im Spital wegen Hyperemesis Gravidarum und Dehydration. Glücklicher weise haben wir ein suuuper Umfeld das sich in der Zeit um unsere erste Tocher die 1 Jahr alt war gekümmert hat. Mit der 14. Woche war dann der Spuk wenigstens vorbei. Den Rest der SS verbrachte ich mit ziemlichen Stimmungsschwankungen und Gereiztheit. Mein Mann und meine Tochter mussten viel Geduld mit mir haben.
Am 11. März 2011 wäre es soweit gewesen, aber Madame wollte noch nicht, wir haben alle Tipps versucht und so gingen wir dann am 25. März zum einleiten ins Spital. Es begleiteten mich mein Mann und meine Doula. Da ich bei meiner ersten Tochter einen Kaiserschnitt hatte wollte man per Wehentropf einleiten. Sie hängten mich dann an den Wehentropf für 6 Stunden, während dieser Zeit konnte ich mich immer bewegen und umherlaufen. Leider hat der Wehentropf gaaaar nichts genutzt, ich war schon vor dem einleiten 1cm offen und dabei blieb es auch. Es geschah nicht mehr als das ich ein bisschen einen harten Bauch hatte. Es war inzwischen etwa 17 Uhr und die Hebammen berieten was wir tun sollen. Auf Drängen meines Mannes und meiner Doula die mich während der ganzen Zeit unterstützten gaben sie mir noch einen Tag. Die beiden gingen dann nach Hause und ich durfte ein Zimmer beziehen das ich dann wieder wechseln musste wegen einer anderen Patientin.
Später am Abend nahm ich noch ein Bad und ich bekam auch noch einen Wehenhemmer damit der Bauch sich ein bisschen erholen konnte. Irgendwann konnte ich dann ein bisschen schlafen, allerdings nicht sehr lange. Etwa um 3 Uhr morgens erwachte ich und es machte auf einmal ein lautes Plopp und ich musste aufs Klo. Meine Fruchtblase brach von alleine, die Geburt konnte beginnen. Ich durfte dann wieder vom Zimmer ins Geburtszimmer wechseln wo mich dann die Hebamme untersucht hat. Ich hatte regelmässige geburtsfördernde Wehen. Ich rief dann wieder meinen Mann und meine Doula an die etwa um 7 Uhr bei mir waren. Die Eröffnungsphase dauerte lange, hat sich jedenfalls so angefühlt. Bis ca 15 Uhr versuchten wir ALLES mögliche um das ganze zu unterstützen, was dann auch gelang. Ich war voll offen, aber meine Tochter konnte nicht runterrutschen. Es ging einfach nicht mehr vorwärts. Die Hebamme holte dann die Ärztin welche gerade Dienst hatte und sie berieten wie sie fortfahren wollten. Der nächste Schritt war eine PDA, in der Hoffnung das ich mich noch mehr entspannen könne und das Kind dann runterrutsche, auch war ich langsam müde. Leider nützte das auch nichts. Die Ärztin entschied dann das es einen Kaiserschnitt gibt und sie jetzt meinen Arzt anrufe das er kommt.
Für mich fiel eine Welt zusammen, ich wollte doch kein Kaiserschnitt! Nicht schon wieder Bauch aufschneiden. Dann ging alles sehr schnell, die PDA wurde nochmals aufgespritzt und ich wurde in den OPsaal gefahren wo mich die Leute schon anherrschten warum ich den weine… heute kommt ihr Kind zur Welt, sie haben sich zu freuen… Hätte ich gekonnt hätte ich den Mann umgebracht. Ich zitterte unkontrolliert am ganzen Körper, es war sooo schlimm! Und endlich kam der Schrei meiner Tochter, sie war endlich hier bei uns auf der Welt. Ihre Haut war an Händen und Füssen seeeehr verschrumpelt, sonst ging es ihr prächtig. Sie war 53cm lang und 3740gramm schwer.
Heute ist sie schon 7 Monate alt, und ein richtiger Sonnenschein.
Hiermit möchte ich mich bedanken, bei meinem Mann, meiner Doula, meiner Tochter und meinem Umfeld das mich immer unterstützt hat!
Dein langer Weg
Moderator: Phönix
Re: Dein langer Weg
Vielen Dank für deinen Geburtsbericht. Bin froh, dass du so glücklich bist mit deinen zwei Engeln. Wünsche dir von Herzen alles Liebe und Gute.
Re: Dein langer Weg
Vielen Dank für deinen Bericht
Auch ich hatte KS und zitterte und weinte und machte mir sorgen, ob mein Mann bei mir ist. Leider verstehen viele nicht, welch eine Angst man durchsteht bei einem KS.
Ich hatte Glück und ich hoffe bei dir war es eine Ausnahme
Auch ich hatte KS und zitterte und weinte und machte mir sorgen, ob mein Mann bei mir ist. Leider verstehen viele nicht, welch eine Angst man durchsteht bei einem KS.
Ich hatte Glück und ich hoffe bei dir war es eine Ausnahme
Re: Dein langer Weg
Liebe Said
Wie gut ich dich verstehen kann! Dein Erlebnis ist sehr ähnlich wie meins. Bin auch sehr enttäuscht über den zweiten KS. Der Typ im OPs, der hätte von mir wahrscheinlich was zu hören gekriegt! Wie kann er nur! So unsensibel sind gewisse Leute.
Weiss gar nicht, was ich dir schreiben soll. Bin nur traurig und entrüstet. Natürlich freutest du dich, dass du dein Baby bald im Arm halten konntest, aber die Enttäuschung und die Strapazen waren wohl mächtig. Man kann sich ja auch freuen und gleichzeitig traurig über etwas anderes sein.
Hoffe, du konntest alles gut verarbeiten!
*Drückerchen*
Wie gut ich dich verstehen kann! Dein Erlebnis ist sehr ähnlich wie meins. Bin auch sehr enttäuscht über den zweiten KS. Der Typ im OPs, der hätte von mir wahrscheinlich was zu hören gekriegt! Wie kann er nur! So unsensibel sind gewisse Leute.

Hoffe, du konntest alles gut verarbeiten!
*Drückerchen*
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!