
und ermutigend fand, wusste ich immer, dass ich meinen auch einmal einstellen würde.
edit: (kurze Ergänzung bei den Extrabemerkungen gemacht)
Vorab: Ich gratuliere allen Frauen, die ihr Kind geboren haben, auf welchem Weg auch immer. Eure Körper haben Wunderbares geleistet!
An alle, die es noch vor sich haben: freut euch darauf, egal, wie es kommt, am Ende werded ihr belohnt. Ich wünsche allen viel Kraft!
Die Schwangerschaft war soweit traumhaft: nach der anfänglichen Dauermüdigkeit kaum Übelkeit, Ischiasschmerzen einmal 1 Woche, einmal 4 Wochen am Stück – vielleicht kann ich mich jetzt auch einfach nicht mehr erinnern

ET wäre der 21.1. gewesen, noch anfangs Jahr haben GG und ich auf dem Standesamt geheiratet und baten Frollein inständig, sich erst danach auf den Weg zu machen. Wir scherzten noch darüber, dass sie sich jetzt wohl erst recht Zeit lassen würde…
Da meine FÄ in meinem Heimatkanton praktiziert, ging ich zu den letzten Untersuchungen direkt ins Spital. Am ET wurde ich informiert, dass sie das Kind normalerweise bei t+10 holen/einleiten, da dann jeder weitere Tag im Bauch dem Kind keinen weiteren Nutzen bringt.
Ich ging regelmässig zu CTG- und US-Untersuchung, jeweils ohne Wehen und FW immer in genügender Menge vorhanden.
Dienstag 31.1., ET +10: Ich hatte vor lauter Aufregung furchtbar geschlafen, insgesamt nur etwa 3h. Wie schon die ganze Schwangerschaft durch immer noch keine Wehen in Sicht. Allerdings hatte ich zum Ende hin auch keinerlei Wehen fördernde Sachen ausprobiert, denn wie jemand im Forum so schön formuliert hatte: man muss nicht immer etwas tun.
Wir packten das Köfferchen ins Auto, nach CTG und US fragten sie uns, ob es uns etwas ausmache, wenn sie uns wieder heim schicken, sie seien voll belegt. Ich leicht enttäuscht, GG erfreut, denn er hätte gerne den 1. oder 2.2. als Geburtstermin.
Mittwoch, 1.2., ET +11: Wir kamen wie bestellt auf 10 Uhr ins Spital. Im Eingang kam mir eine Monats-Forum-Bekannte entgegen, die sie wieder nach Hause schickten. Na super.
10 Uhr: CTG ohne Anzeichen
10.30 Uhr, erstes Zäpfli und CTG zeigte alle ca 10-15‘ leichte Kontraktionen an, die ich aber nicht spürte.
11 Uhr, wir bekamen „frei“, das nächste CTG war gegen 14 Uhr fällig.
Das Prozedere wiederholte sich so über den Tag; wenn sich nach dem letzten Zäpfli auch nichts tun sollte, wäre tagsdarauf Medi-Stopp und am übernächsten Tag würde dann weiter geschaut.
Gegen 22 Uhr schickte ich GG heim, er sollte ausgeruht sein, falls sich in der Nacht losginge.
Nach dem Zäpfli um ca 23.30 Uhr schickte ich GG eine sms, er antwortete, ich solle mich melden, sobald ich Schmerzen habe oder bei 5cm sei

Ich schlief ein und um kurz nach Mitternacht meinte ich, ein „Plopp“ im Bauch gehört und gespürt zu haben. Aber es passierte nichts weiter, kein Blasensprung?
Ich döste wieder ein und um ca 0.30 Uhr spürte ich das allererste Mal eine Wehe. Mann, war ich aufgeregt! So fühlte es sich also an? Sollte es jetzt wirklich losgehen?
Es war aber noch so wenig, dass ich eigtl. sofort wieder einschlief, wenn auch mit einem Lächeln im Gesicht.
Die Eröffnungsphase
Nach 2 Uhr kamen die Schmerzen regelmässig, ich spürte einen gefühlt 2Fränkler-grossen Druck in der Scheide. Ich atmete zum Schmerz hin, durch die Nase ein, durch den Mund aus. Ging super, ich döste immer wieder ein.
In der Zwischenzeit wurde meine Zimmernachbarin abgeholt und in den GS hinüber gebracht. Wir hatten in den gleichen Abständen jeweils hinter dem Vorhang geatmet

Zwischendurch musste ich mal aufs Klo. Wegen der Vollbelegung war ich in einem Zimmer ohne Toilette und musste auf den Gang. Der Weg hin und zurück schien mir kilometerlang, so unter Wehen.
Irgendwann wurde ich mal kontrolliert und soll bei 4cm gewesen sein.
Kurz nach 6 Uhr schrieb ich GG, sobald er aufwache, solle er sich langsam auf den Weg machen – er sollte heil bei mir ankommen, weil es doch draussen so eisig und kalt war.
Inzwischen waren die Schmerzen einiges stärker geworden, es fühlte sich schon grösser als ein 5Liber an. Ich erinnerte mich an den GVK: dass wir uns einen Rollkragenpullover vorstellen müssten, dessen Halsausschnitt erst runter gerollt und dann auseinander gezogen würde. Jep, das kam etwa hin.
Nach 7 Uhr kam meine Hebamme vor Ort, die ich tags zuvor schon kennengelernt hatte, und zusammen mit GG zügelten wir vom Zimmer in den Gebärsaal.
Langsam ging die Sonne auf, ich bekam es aber nicht so mit, da ich die meiste Zeit die Augen geschlossen hatte wegen der Schmerzen. Immer wieder wurden sie so stark, dass ich nicht mehr „richtig“ atmete und die Hebamme mich „erinnern“ musste. Das tat sie recht bestimmt, aber es war das, was ich brauchte.
Wir waren bei 6cm angelangt, was ich mit „was, ersch 6cm?“ kommentierte.
Weil ich die Augen oft geschlossen hatte, bekam ich nur am Rande mit, dass unserem Frollein immer wieder die Herztöne in den Keller sanken, wenn ich eine Wehe hatte.
Irgendwann hiess es, ich bekomme ein Medi, um die Wehentätigkeit zu reduzieren, um sie dann nach Erholung der Kleinen wieder anzukurbeln. Ich: „ou nei“ – Hebi:“ oh mol“ – ich: „ou nei“

Zusätzlich bekam ich Sauerstoff und ich mein riesiges, tolles Bett wurde dann in der Mitte so geknickt, dass die Kleine wieder etwas aus dem Becken raus rutschte – das war vllt unangenehm!
Ich erinnerte mich an den GVK, als sie uns sagten, dass wir möglichst Laute mit A oder O machen sollten, denn wenn der Kiefer offen sei, sei es auch der Beckenboden. Ausserdem hatte ich mir vorgenommen, jede Wehe als Schritt zu meinem Kind zu sehen. So "feuerte" ich auch unser Frollein an: "Chumm, J., chumm."
Die Schlussphase
Irgendwann musste ich pinkeln, es gurkte mich total an aufzustehen. „Am liebschte würdis eifach laufe lo!“ – „Jo, denn mached Sie nur!“ Irgendwie ging das aber doch nicht (vllt war ich zu angespannt) und ich hab mich dann doch aus dem Bett gehievt und zum Klo geschleppt, vorbei an der schönen grossen Badewanne, die ich nicht benutzen durfte (im Nachhinein hätte die Zeit eh nirgends gereicht

Zurück brauchte ich auch eine gefühlte Ewigkeit, das Bett schien mir unerreichbar hoch! „So, los jetzt, snöchschte Weh wartet nöd!“ – Recht hatte sie und mit Stemmhilfe von GG plumpste ich wieder ins Bett.
Ich meinte dann, dass ich gerne mal pressen würde und sie meinte: " jä, Sie, da würded Sie üs allne e Freud mache, denn chunnt das Chind no vorem Mittag!" - Mein GG meinte später, an dieser Stelle hätte er gedacht, wenn ich jetzt zu Pressen anfange, dauere es noch ein paar Stunden.
Bei der nächsten Wehe holte ich also tief Luft und presste, das machte ich 3x.
Die Hebi meinte dann, ich sollte beim nächsten Mal nur das Kinn auf die Brust legen und mehr schieben statt pressen. Ich befolgte ihren Rat und es ging so sehr gut.
Bei der nächsten Wehe merkte ich nur, wie es brannte und sagte das auch. Es fühlte sich an, wie wenn man sich die Haut aufschürft. GG bemerkte staunend, dass er schon den Kopf sehen konnte!
Ich hingegen merkte nur, dass dieser wieder zurück rutschte, sobald die Wehe vorüber war, aber das sollte ja so sein.
Bei der 3. Presswehe kam dann nach dem 3. Mal Luft Anhalten und Schieben auch schon der Kopf raus!
Die Hebi meinte noch, ich dürfe beim nächsten Mal (die 4. und letzte Presswehe) nur ganz vorsichtig schieben, was ich auch tat. Ich holte tief Luft, schob 3x ganz langsam und
am 2.2.12, 10.30 Uhr, genau 24h nach dem ersten Zäpfli, kam unser Frollein auf die Welt geflutscht!
Ich hatte es geschafft. Es war in dem Moment unglaublich…
Ein paar Extraanmerkungen
Meine Freundin hatte mir mal gesagt, es werde dann mit dem ersten Schrei so richtig real, dass man jetzt ein Kind habe – bei mir war das erst viel später, wenn es überhaupt schon passiert ist. Noch immer staunen GG und ich, dass wir ein so grossartiges Wunder erleben durften und ein so süsses Mädchen anvertraut bekommen haben. So eine Geburt würde ich jederzeit wieder mitmachen!
Ich vermisse eigentlich nur den Abgang des Fruchtwassers. Es scheint irgendwie irgendwo verdampft zu sein


Ich mag mich erinnern, dass eine Zeit lang die Wehenschmerzen auf den G-Punkt „drückten“ (einfach von oben statt von unten). Ich dachte mir noch: „raffniert, dass einem dieser Schmerz irgendwie „wohlet“


Und das Gemeine ist, es tat immer nur weh, man wird nicht belohnt, aber es folgte keine Erlösung

Ich weiss nicht mehr, in welcher Reihenfolge der Rest geschah, aber die Plazenta kam mit einem kleinen Drücken auch noch, flutschte nur so, war vollständig und gar nicht so eklig, erschien mir einfach sehr gross.
Ich wurde genäht, denn obwohl ich schön langsam geschoben hatte, hatte ich einen ca 3cm langen Vaginalriss (ich war so erleichtert, denn ich hatte das Epino nur etwa 3x benutzt und hatte Angst, der Damm würde reissen oder müsste geschnitten werden). Das Nähen selbst tat überhaupt gar nicht weh, viel schlimmer war das Säubern, das die Ärzti sehr gründlich zu machen schien.
Was mir niemand sagte und ich darum erst Stunden später bemerkte, waren die Hämmorrhoiden, die dem Druck nicht gewachsen waren und darum auch an die frische Luft wollten

Irgendwann wurde mir die Kleine an die Brust gelegt: super, die erste MuMi war im Kind

Und noch später zogen sich dann alle diskret zurück und GG und ich stiessen mit meinem Lieblingsmoscato an, den er mitgebracht hatte, teilten uns das Mittagessen und auch das Frühstück, das sie mir aufgehoben hatten, Mann, tat das gut!
Ich war eigentlich die ganze Zeit „bei Bewusstsein“, hatte ich doch damit gerechnet, viel mehr „im Nebel“ oder so zu sein. Zur Sicherheit fragte ich später GG, ob ich denn irgendwas Lustiges oder Seltsames gesagt hätte – ich wollte so gerne was zu dem lustigen Thread beisteuern

Ich weiss noch, dass am Ende mal eine Ärztin rein kam und fragte: „was haben wir hier?“ Und ich antwortete: „Status nach Geburt“. häh jo, stimmt doch!

GG meinte, ich hätte sonst nur sehr bestimmt mitgeteilt, was ich wollte und was nicht. Zum Beispiel hatte ich kurz vor den Presswehen fast keine Kraft mehr in den Beinen und das Laken auf dem Bett empfand ich als ziemlich rutschig. Darum hatte ich GG gebeten, dass er sich auf meinen Fuss setzt, damit ich nicht wegrutsche, das fand er wohl etwas seltsam. Auch dass ich ihn bat, dabei mein Bein festzuhalten.
Sonst war ich sehr berührungsempfindlich (jede Berührung lenkte mich vom Atmen ab) und eine junge Ärztin merkte das nicht, sie streichelte sehr lange meinen Arm, während ich immer wieder versuchte, sie weg-/abzuschütteln. Bis die Hebamme mich erlöste und zu ihr meinte, dass ich das wohl nicht so möge – zum Sprechen hatte ich in dem Moment keinen Atem.
Wie im GVK empfohlen, sagte ich oft nur aaaah, oder jaaaah, oft sang ich es, weil es mir sonst zu langweilig wurde und ich so etwas Abwechslung hatte, die Wehen erschienen mir mitunter sehr lange. Und dann einmal sagte ich aber: "jooo, joooo, lässig!" - dabei öffnete ich mein linkes Auge etwas, um GGs Reaktion zu sehen: endlich kapierte er und wir mussten beide schmunzeln (wem der Satz nichts sagt, soll auf youtube mal nach "schweizer p*rn* synchronisation" suchen).
nach der Geburt half mir eine (Hilfs-?)Schwester, meine Socken wieder anzuziehen, ich lag noch, weil ich noch genäht werden sollte.
Ich musste ihr dann aber erklären, warum sie mir die Socken "verkehrt" rum angezogen hatte und es mir doch bitte richtig herum anziehen sollte: wenn ich eine Socke mal anhatte, behält sie doch ein wenig die Form, schliesslich ist die eine Zehe um einiges grösser als die anderen 4. Ich kann dann ganz schlecht die Socken vertauschen

Ich konnte es aber gut verkraften, dass sie mir erst die rechte und dann die linke Socke anzog


