die wunderschöne, bewegende Ankunft unseres Sohnes!

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rockcherry24
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die wunderschöne, bewegende Ankunft unseres Sohnes!

Beitrag von rockcherry24 »

Anmerkung: Ich hatte eine sehr genaue Vorstellung der Geburt (Hypnobirthing), wie ich sie haben möchte. Trotzdem bin ich offen geblieben, was den Verlauf der Geburt angeht. Trotz dem ich es nicht ganz ohne Schmerzmittel geschafft habe, bin ich glücklich über diese tolle, kurze und Komplikationslose Geburt! Ich würde es immer wieder so machen! :)



Als der ausgerechnete Geburtstermin verstrich, ohne dass sich etwas getan hat, wurde ich immer ungeduldiger. Jeder Tag zog sich wie ein zäher Kaugummi, die Gedanken kreisten um die Geburt, wie es wohl werden wird, wie der Kleine aussieht.. es drehte sich im Kreis. Dann vergingen weitere 3 Tage und mein Körper zeigte keinerlei Anzeichen für Wehen. Entmutigt und mit dem Gedanken an eine mögliche Einleitung, ging ich zum letzten Kontroll-Untersuch in den Gebärsaal. Der Untersuch zeigte nicht viel neues.. der Muttermund war noch zapfenförmig und nur fingerkuppeneinlegbar. Auf dem CTG schrieb es Wehen in unregelmässigen Abständen, aber davon spürte ich nichts. In meiner Ungeduld sprach ich die Hebamme dann auf den Wehencocktail an. Sie ging sofort darauf ein und bot mir an, ein kleines Fläschchen mit dem Fertiggemisch mitzunehmen und abends dann zu trinken. Viel Hoffnung setzte ich nicht in den Cocktail, aber ein Versuch war es mir dann wert. Abends, um 19.00 Uhr hab ich das Gemisch dann mit Orangensaft aufgefüllt, damit es einigermassen trinkbar war. Es schmeckte abscheulich.. Danach setzte ich mich vor den Fernseher und rechnete damit, dass es eben eher nichts bewirkt ausser Durchfall. Um 20.30 Uhr fing mein Darm an zu rumoren und ich bekam Durchfall-Bauchweh. Der nächste Gang aufs Klo bestätigte dieses Bauchweh! Nachdem ich vollständig entleert war, setzte ich mich wieder aufs Sofa und horchte in meinen Körper hinein.. nichts mehr... keine Schmerzen die auf Wehen hindeuten. Um ca. 21.15 Uhr begannen unregelmässige Wehen, es zog und drückte nach unten. Ich nahm es erstmal nicht so ernst, weil ich schon mal unregelmässige Wehen hatte und diese von selber wieder verschwanden. Kurz darauf, eine halbe Stunde später, kamen die Wehen heftiger, diesmal klar lokalisierbar am Muttermund bis in den Rücken und die Oberschenkel hinein. Die Abstände waren plötzlich ziemlich klein, alle 2-3 Minuten rollte eine neue Wehe heran. Ich begann den Wehenschmerz zu veratmen, probierte verschiedene Positionen um den Schmerz besser zu bewältigen. Schlussendlich blieb es dabei, dass ich herumlief, den Bauch ein wenig hin und her schwenkte und mich bei den Wehen abstützte um zu veratmen, auch mit sanften hin und her Bewegungen meines Bauches. Mein Mann stoppte die Abstände zwischen den Wehen, den jetzt waren es schon fast nur mehr knappe 2 Minuten bis die Wehen wieder kamen. Mit dem Veratmen ging es recht gut, ich konnte den Schmerz so gut bewältigen. In den Wehenpausen ging es mir jeweils sehr gut. Nach einer Stunde Zeitabstände messen, wurden die Wehen heftiger, teilweise kamen gleich zwei hintereinander ohne Pause. Ich fühlte mich Zuhause nicht mehr wohl und rief im Gebärsaal an um vorbei zu kommen. Um 2.00 Uhr Nachts fuhren wir dann los, samt Kliniktasche. Um halb 3 waren wir dort angekommen, die ganze Fahrt über fühlte es sich für mich so unreal an. Ich dachte immer wieder, die schicken uns bestimmt wieder nach Hause wegen Fehlalarm. Vom Portier wurden wir dann zum Gebärsaal gebracht wo wir auch schon erwartet wurden. Erstmal das Gebärzimmer beziehen, Bauch frei machen, CTG angehängt und dann wurde gefragt, seit wann ich Wehen habe, in welchen Abständen. Beim Untersuch vom Muttermund stellte die Hebamme dann fest, dass er schon vollständig verstrichen ist und die Geburt im Gang ist. Ein Befund zum definitiv hier bleiben. Jetzt wurde es mir langsam erst bewusst, dass ich tatsächlich gebären werde, wir werden unser Kind noch am selben Tag in den Arme halten! Ein wahnsinns-Gefühl!
Es vergingen 2 Stunden in denen ich die Wehen gut veratmen konnte. Danach folgte eine erneute Muttermund-Untersuchung und die ergab, dass selbiger schon 4cm offen ist und man das drückende Köpfchen schon gut ertasten kann. Die Hebamme war sehr zufrieden und sprach mir Mut zu, so gut weiter zu machen. Eine Stunde nach diesem Befund, bat ich die Hebamme um Schmerzmittel da es wirklich schon sehr weh tat und mir während den Wehen auch noch schlecht wurde. Die Müdigkeit tat ihr übriges, da ich ja nicht geschlafen habe, seit die Geburt begonnen hat. Ich bekam einen Venenkatether gelegt in das mir Schmerzmittel gespritzt wurde, es wirkte schnell aber leider nur kurz, so dass ich eine halbe Stunde später wieder dieselben Schmerzen hatte wie vorher, sogar noch heftiger. Ich rief die Hebamme und bat um eine Aufklärung bezüglich der PDA. Sie fasste sich kurz und erklärte mir, dass ich die Wehen trotzdem noch spüren werde und somit auch noch gut mitmachen kann bei der Geburt. Ich überlegte, nicht lange, den die nächste Wehe erfasste mich. Innerhalb einer halben Stunde war die PDA gelegt. Der ganze Prozess erlebte ich wie in Trance, ich war völlig erschöpft. Mein Mann hielt meine Hand und beantwortete die Fragen für mich, die der Anästhesist mir stellte, da ich ständig am veratmen war während dem legen. Ich durfte danach nur noch auf dem Gebärbett liegen, aber die Entspannung die ich ca. 15 Minuten später durch die PDA erhielt, machte das wieder wett. Ich hatte die niedrigste Dosierung, ich spürte die Wehen kommen und gehen und veratmete sie auch weiterhin um zu unterstützen. Der Muttermund wurde dann nochmal untersucht und ich war bei 8cm! Da war es ca. 9.00 Uhr morgens. Die Hebamme sprach mir weiterhin gut zu, ich mache das super und dass es jetzt noch ein Weilchen gehen könne, bis ich dann die ersten Presswehen verspüre. Kaum war sie aus dem Zimmer heraus gegangen, spürte ich eine Wehe heranrollen. Sie war anderst, heftiger und es drückte nach unten! Zuerst dachte ich ich muss echt gross aufs Klo, weil ich nicht mit der ersten Presswehe gerechnet hatte. Ich veratmete, doch durch den Druck konnte ich das Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Ein paar Mal stöhnte ich laut auf und gab dem Druck nach. Ich bat meinen Mann völlig ausser Atem die Klingel für die Hebamme zu drücken. Die kam auch ziemlich schnell daraufhin. Ich sagte ihr, dass ich vermutlich die erste Presswehe hatte und sie bitte nachsehen soll, ob mein Muttermund schon so weit ist. Das machte sie dann auch und nur schon ihr Gesichtsausdruck sagte mir, dass alles bereit war, der Muttermund war offen und das Köpfchen sehr gut tastbar. Sie zeigte mir wieviel der Kopf noch vom Ausgang entfernt war und erklärte mir, dass es jetzt Millimeter-Arbeit wird. Die Presswehen kamen immer heftiger und der Druck wurde immer stärker, ich atmete tief ein und gab jedem Druck nach, stöhnte laut auf. Die Fruchtblase platze mit einem leisen Knall, da wusste ich es geht nicht mehr lange. Beim nächsten Untersuch war der Kopf schon in den Geburtskanal eingetreten und die Hebamme bat mich, bei den Wehen mitzupressen so gut ich kann. Mein Mann stand an meiner Seite und hielt meinen Kopf zur Unterstützung und ich seine Hand. Es war sehr schön zu wissen, dass er da war und wir den schönsten Moment bald zusammen erleben dürfen. Ich drückte mit jeder Wehe, gab alles und befolgte die Anweisungen der Hebamme. Sie liess den Kopf langsam kommen, motivierte mich, sie zeigte mir das Köpfchen per Handspiegel. Ich wusste, nicht mehr lange und er ist da! Meine Motivation war unendlich, ich wartete auf die nächsten Presswehen und nutzte sie so gut ich konnte aus. Innerhalb von 8 Presswehen war der Kopf draussen, die nächste wird die letzte sein! Als ich spürte, wie der Druck nachliess, wusste ich, jetzt ist er da! Ein überwältigender Moment!! Er wurde mir auf die Brust gelegt und ich war einfach nur hin und weg, die Tränen kullerten und ich war einfach so ergriffen von diesem einzigartigen Moment auf den ich und mein Mann solange gewartet haben. Es gab nur noch uns in diesem Moment..
Mein Mann durfte dann die Nabeschnur durchschneiden und uns wurde gratuliert. Ich vernahm nur noch wie die Hebamme mir bewundert sagte dass ich eine richtige Traumgeburt hatte, schnell und ohne Komplikationen! Nicht mal gerissen bin ich! Ich fühlte mich wie eine Königin, stolz auf meinen Körper und meine Leistung, von Liebe und Respekt erfüllt, dass uns dieses grosse Geschenk gemacht wurde! Die nächste Stunde durften wir alleine zu dritt im Gebärzimmer verbringen, und es war einfach wunderschön und unvergesslich!
Tausende Kerzen können von einer Kerze zum Brennen gebracht werden, das Leben der Kerze wird dadurch nicht verkürzt. Glück & Liebe wird niemals weniger, wenn es mit anderen geteilt wird.

nicarina1985
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Re: die wunderschöne, bewegende Ankunft unseres Sohnes!

Beitrag von nicarina1985 »

ouh wow rocky.. einfach traumhaft.. i mues gad luege dasi nöd au paar freudetränli verdruck.. isch sonen schöne bricht.. i finds eifach mega schön hesch du sone schöni geburt därfe erläbe..

het dir das Hypnobirthing züügs demfall gholfe??

i wünsch euch 3 alles liebi.. und eifach e tolli zit..

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Grenadine
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Re: die wunderschöne, bewegende Ankunft unseres Sohnes!

Beitrag von Grenadine »

so schön rocky!!! ich han au grad es paar freudetränli i de auge :)

gnüssed eues glück!

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Linli
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Re: die wunderschöne, bewegende Ankunft unseres Sohnes!

Beitrag von Linli »

Nochmal Gratulation zu eurem süssen, kleinen Mann!

Sehr schön, dass es doch noch ganz schnell los ging und dann ratz fatz ist die Schwangerschaft vorbei und man ist Mami (und schwupps kommen sie schon in die Schule :mrgreen: ).

Geniesst die Zeit noch zu dritt!!
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