Am Freitagmorgen, 28. April 2006 waren die Wehen nach einer Nacht ohne Schlaf unverändert. Somit hatte ich nun schon während 24 Stunden Vorwehen. Deshalb machten wir mit der Hebamme um 6.30 Uhr im Spital ab. Dort angekommen, war die Gebärwanne schon gefüllt. Der Muttermund war erst 2 cm geöffnet. Die Hebamme meinte, ich solle noch versuchen etwas zu schlafen. Sie spritzte mir ein leichtes Schmerzmittel, damit ich Ruhe finden könnte. Aber das Mittel bewirkte das Gegenteil, die Wehen häuften sich und die Abstände dazwischen wurden kürzer.
Mein Mann konnte zuhause nur umdrehen und wieder ins Spital fahren.


So ab 12.30 Uhr hatte ich Presswehen. Endlich konnte ich etwas gegen den Schmerz machen. - Nämlich pressen! Das Köpfchen konnte ich mit meinem Finger schon bald ganz nah beim Scheidenausgang spüren. Was für ein Gefühl!





Dann kam das Warten auf die Plazenta, die sich leider nicht lösen wollte. Ich musste aus der Wanne. Doch auch auf dem Bett tat sich trotz Akupunktur und Globulis nichts. Leider musste die Plazenta schlussendlich rausgeholt werden. Ich wurde in ein anderes Zimmer gefahren und dort bekam ich eine leichte Vollnarkose. Unsere Tochter blieb bei meinem Mann im anderen Zimmer. Sie lernten einander kennen.
Ganz komisch war das Aufwachen aus der Narkose. Ich sah verschwommen einen Mann neben mir mit einem Baby…dann schlief ich wieder…die Hebamme lehnte sich über mich und fragte, obs gut ginge…wieder schlaf…der Mann neben mir ist ja mein Mann…schlaf…und das Baby ist wohl meines…schlaf…ach, wahrscheinlich habe ich soeben geboren…langsam wachte ich auf…aber nur ganz langsam. Es war wie ein Puzzle, dass ich Stück für Stück, bei jedem kurzen Erwachen aus der Narkose, zusammensetzte. Wirklich sehr schräg.

Bevor wir ins Zimmer gefahren wurden, machte die Hebamme Fussabdrücke von unserer Tochter auf eine Karte, die wir als Andenken erhielten. Danach wurde sie zum ersten Mal von ihrem Vati gebadet. Die Hebamme zog die Kleine an und dann gings ab in unser Zimmer. Dort genossen wir noch einige Stunden gemeinsam unser kleines Glück, dass 3330 g wog und 52 cm gross war.
So eine Geburt ist ein unvergessliches, wunderbares Erlebnis trotz all der Schmerzen, die, sobald man das Baby im Arm hält, vergessen sind. Die richtigen Worte sind schwer zu finden, ich hoffe jedoch, dass die Geburt von Elin mit meinen Zeilen hier, möglichst gut rüber kommt.