Zuerst: Sind das Wehen? Dann: War's das schon?
Moderator: Phönix
Zuerst: Sind das Wehen? Dann: War's das schon?
Der errechnete Geburtstermin ist Freitag der 13. (November 2009). Macht nichts, denn ich bin nicht abergläubisch...
Am ET gehen wir für eine Kontrolluntersuchung ins Spital. GG und ich werden von einer netten Hebamme empfangen, welche mich für eine dreiviertel Stunde ans CTG anschliesst. Eine Frauenärztin macht später noch kurz einen Ultraschall. Der Befund: Baby gesund und munter, Mutter mag noch ein paar Tage aushalten! Zu meinem Erstaunen wollen sie mich erst in einer Woche wieder sehen. Insgeheim hoffe ich, dass ich diesen Termin nicht mehr wahrnehmen kann, da ich bereits mein Baby in den Armen halte. So langsam könnte es von mir aus nämlich losgehen…
Drei Tage später, in der Nacht auf den Montag, 16. November wache ich um drei Uhr morgens mit einem Ziehen im Bauch auf. Da ich bisher von Vorwehen völlig verschont geblieben bin kann ich diesen Ziehen nicht wirklich einordnen und denke aber für mich: „Das könnten jetzt also Wehen sein!“. Ich stehe auf und gehe erst mal aufs Sofa und lese. Es zieht ab und zu noch ein bisschen im Bauch, ist aber absolut nicht schmerzhaft und hört irgendwann ganz auf. Bevor GG um 6.30 aufsteht, schleiche ich mich wieder ins Bett, damit er nichts von meinem nächtlichen „Ausflug“ mitbekommt. Ich möchte ihn nicht unnötig nervös machen. Ich schlafe wieder ein und erwache irgendwann am Vormittag mit dem selben leichten Ziehen. Ich stehe auf und beschliesse, um mich abzulenken, staubzusaugen und die Böden aufzunehmen. Nebenbei schreibe ich die Abstände zwischen den Wehen auf. Da sie aber sowohl von der Stärke wie auch von den zeitlichen Abständen sehr unregelmässig sind, höre ich damit schon bald wieder auf. Vielleicht doch keine Wehen?
Um 12 Uhr kommt GG nach Hause. Während dem Mittagessen sage ich ihm, dass ich immer wieder ein Ziehen verspüre und dass es sein könne, dass es langsam losgeht. Daraufhin wird er kurz hektisch und packt die Spitaltasche mit seinen Sachen fertig. Ich sage, dass ich meinen Teil in Ruhe am Nachmittag packen werde. Irgendwie glaube ich noch immer nicht, dass es losgehen wird, da das Ziehen nicht schmerzhaft sind. Wir verbleiben, dass ich mich am Nachmittag mit einem „Lagebericht“ melde und er geht kurz vor 13 Uhr wieder arbeiten.
Nachdem er weg ist, beschliesse ich, erst mal duschen zu gehen. Nach einer ausgiebigen Dusche ohne spürbare Wehen lege ich mich um ca. 14 Uhr ins Bett und will lesen. Und jetzt geht es auf einen Schlag richtig los! Die erste schmerzhafte Wehe setzt ein. Kein Vergleich zu den Wehen, die ich bisher hatte. Ich muss aufstehen, umhergehen und sie bereits etwas veratmen. Jetzt habe ich keine Zweifel mehr: DAS sind Wehen! Weitere ähnlich schmerzhafte Wehen folgen. Ich schreibe erneut die Abstände auf: sie kommen nun alle 5 bis 8 Minuten. Ich packe zwischen zwei Wehen noch rasch die Spitaltasche fertig und schreibe dann um 15 Uhr GG ein SMS, dass es kein Fehlalarm gewesen ist und er sich doch melden solle. Er telefoniert mir sofort zurück und ich verlange, dass er nach Hause kommt. Ich fühle mich alleine zu Hause nicht mehr wohl. Eine Viertelstunde später ist er da. Mittlerweilen muss ich die Wehen richtig veratmen (dazu kommt leider auch noch leichter Durchfall und Erbrechen). Ich komme schon seit längerem nicht mehr dazu, die Abstände zwischen den Wehen zu notieren. Vom Gefühl her kommen sie aber nun etwa alle zwei/drei Minuten. Ich sage GG, dass ich gerne ins Spital möchte. Er ist leicht geschockt, hatten wir uns doch im Vorfeld eher auf stundenlanges Warten mit Massagen, Spaziergängen usw. eingestellt. Ich bitte ihn, im Spital anzurufen, da ich während den Wehen nicht mehr sprechen kann. Die Hebamme am Telefon sagt, dass wir kommen sollen (wie wir später erfahren haben, hat sie mich im Hintergrund eine Wehe veratmen hören, was ihr als Grund genügt hat, dass sie uns sofort ins Spital bestellt hat). GG hilft mir mich anzuziehen und wir fahren los. Die Fahrt ins Spital ist alles andere als angenehm! Die Wehen sind im Sitzen für mich fast unerträglich. Irgendwie schaffe ich es zwischen zwei Wehen auch vom Parkplatz des Spitals bis in die Geburtenabteilung.
Um viertel nach vier werden wir im Spital von der Hebamme in Empfang genommen. Per Zufall ist es die Selbe, die am Freitag die Kontrolluntersuchung gemacht hat. Sie führt uns direkt in einen Gebärsaal. Ich veratme weiter die Wehen, die nun immer stärker werden. Nach ein paar Wehen muss ich mich auf das Bett legen, damit sie den Muttermund kontrollieren kann: bereits 3-4 cm geöffnet (also knapp „Halbzeit“). Die Geburt ist also wirklich losgegangen! Ich werde ans CTG angeschlossen. Um ca. 17 Uhr schaut die diensthabende Gynäkologin vorbei und stellt sich vor. Sie sagt, dass sie um 22 Uhr wieder hereinschauen wird um zu sehen, wie weit wir sind.
Ich stelle mich vor das Gebärbett, mit den Unterarmen auf dem Gebärbett abgestützt. GG ist vis-à-vis von mir und hält mir die Hände. Für mich ist das momentan die einzig denkbare Position, um mit den Wehen umzugehen - ich kann mir nicht vorstellen, mich aus dieser Position zu bewegen! Die Wehen werden immer heftiger und sind nun wirklich extrem schmerzhaft. Ich spüre einen starken Druck nach unten, welcher sehr unangenehm ist. Da ich damit rechne, dass die Geburt und somit auch diese Schmerzen bis nach 22 Uhr gehen (ist ja sozusagen die Aussage der Gynäkologin), mache ich die Hebamme darauf aufmerksam, dass ich bald mal etwas gegen die Schmerzen haben möchte. Bewusst verlange ich nicht JETZT nach Schmerzmitteln, denn momentan halte ich es noch aus. Möchte nur nicht zu lange warten müssen, falls ich es eben nicht mehr aushalte!
Irgendwann wechsle ich auf Anraten der Hebamme in den Vierfüsslerstand, immer noch mit den Unterarmen auf dem („tiefergelegten“) Bett abgestützt. GG sitzt auf einem kleinen Hocker vis-à-vis von mir und bekommt von mir seine Hände zerdrückt (er musste zwischenzeitlich den Ehering ausziehen). Er unterstützt mich, indem er wiederholt, was er zuvor bei der Hebamme aufgeschnappt hat. Ich bin nun in meine eigene Welt "abgetaucht" und fühle mich irgendwie wie in Trance. Nur selten hebe ich meinen Kopf. Zwischendurch bestätigen wir uns gegenseitig, wie gut wir das doch machen. Auch GG schlägt sich tapfer, womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet hätte.
Plötzlich habe ich den starken Drang bei den Wehen mitzupressen. Die Hebamme ist ein wenig erstaunt darüber (wie ich selber übrigens auch) und will erneut den Muttermund untersuchen. Diesmal muss sie es im Knien machen, da ich mich weigere auf das Bett zu stiegen und mich hinzulegen: Er ist nun voll geöffnet (also 6-7 cm in ca. 1.5 Stunden!) und ich darf mitpressen. Zuerst zaghaft, dann immer kräftiger presse ich pro Wehe drei Mal. Ich bin froh, dass ich vom passiven „Ausharren“ der Wehen endlich wieder aktiv etwas machen kann. Der Wehenschmerz ist nun auch wieder erträglich. Die Gynäkologin wird dazugerufen, da es nicht mehr lange dauern könne. Irgendwann sagt die Hebamme, dass sie den Kopf sehen kann. Nach ein paar weiteren Wehen merke ich, dass es nun nicht mehr lange gehen kann: Es brennt und die Dehnung wird immer stärker. Und plötzlich ist der Kopf draussen. Die nächste Wehe lässt dann natürlich auf sich warten... Als die nächste Wehe dann kommt, „flutscht“ der restliche Körper fast von selber raus. Und da liegt er: Klein, blass und schleimig, aber mit weit geöffneten Augen und am Schreien. Es ist 19.07 Uhr. Irgendwann trennt GG die Nabelschnur durch. Ich kann es fast nicht glauben: War es das schon? Geburt schon vorbei? Was ist für Zeit? So langsam erwache ich wieder aus meiner Trance...
Die Hebamme und GG helfen mir aufs Bett und unser Kleiner wird mir auf die Brust gelegt. Wir beide werden mit warmen Tüchern zugedeckt - herrlich! Kleiner weint und ist nicht zu beruhigen. Nach etwa einer halben Stunde kommt die Plazenta (übrigens genau in dem Moment, als die Hebamme die Spritze mit dem Mittel, welches die Ablösung beschleunigen soll, in meinem Arm steckt). Danach werde ich von der (meiner Meinung nach grobmotorischen) FÄ versorgt (kleiner Dammriss, 3 Stiche). Die Prozedur ist so unangenehm, dass ich Angst habe, ich könnte dem kleinen Geschöpf auf meiner Brust unbewusst weh machen. Ich kann es mir dann nicht verkneifen sie darauf aufmerksam zu machen, dass ihre Aussage, um 22 Uhr wieder vorbeizuschauen, alles andere als motivierend war! Die Hebamme stimmt mir zu. Die FÄ nuschelt was von "Sorry.."
Unser Kleiner bleibt die ganze Zeit auf meiner Brust. Irgendwann wird er kurz vermessen (49cm lang, Kopfumfang 36.5cm) und gewogen (3440 gr) und kommt dann wieder zu mir zurück. Nach etwa zwei Stunden Kuscheln wird er vom frisch gebackenen Papi angezogen. In dieser Zeit bekomme ich mein (verdientes) Abendessen. Habe ich einen Hunger! Nach einer kurzen - aber wahnsinnig belebenden - Dusche werden wir um 23 Uhr im Bett auf die Station gerollt. GG muss sich von uns auf dem Gang verabschieden, da schon Nachtruhe ist. Sehr blöde Situation! Es folgt eine sehr unruhige Nacht (Kleiner schläft fast durch, nur ich finde dank Hormonflash keinen Schlaf). Obwohl ich neun Monate Zeit hatte mich darauf vorzubereiten, kann ich es nicht fassen, dass da im Bett mein Sohn neben mir liegt! Er ist einfach perfekt! Nach vier Tagen Spital dürfen wir zu Dritt nach Hause zurück.
Ich bin sehr stolz auf uns drei, wie wir die Geburt gemeistert haben. Ich finde, wir waren während der Geburt ein super Team! Zudem bin ich dankbar und glücklich, dass die Geburt so schnell und vor allem komplikationslos verlaufen ist. Es ist ein unvergessliches Erlebnis und ich würde nichts daran ändern wollen!
Am ET gehen wir für eine Kontrolluntersuchung ins Spital. GG und ich werden von einer netten Hebamme empfangen, welche mich für eine dreiviertel Stunde ans CTG anschliesst. Eine Frauenärztin macht später noch kurz einen Ultraschall. Der Befund: Baby gesund und munter, Mutter mag noch ein paar Tage aushalten! Zu meinem Erstaunen wollen sie mich erst in einer Woche wieder sehen. Insgeheim hoffe ich, dass ich diesen Termin nicht mehr wahrnehmen kann, da ich bereits mein Baby in den Armen halte. So langsam könnte es von mir aus nämlich losgehen…
Drei Tage später, in der Nacht auf den Montag, 16. November wache ich um drei Uhr morgens mit einem Ziehen im Bauch auf. Da ich bisher von Vorwehen völlig verschont geblieben bin kann ich diesen Ziehen nicht wirklich einordnen und denke aber für mich: „Das könnten jetzt also Wehen sein!“. Ich stehe auf und gehe erst mal aufs Sofa und lese. Es zieht ab und zu noch ein bisschen im Bauch, ist aber absolut nicht schmerzhaft und hört irgendwann ganz auf. Bevor GG um 6.30 aufsteht, schleiche ich mich wieder ins Bett, damit er nichts von meinem nächtlichen „Ausflug“ mitbekommt. Ich möchte ihn nicht unnötig nervös machen. Ich schlafe wieder ein und erwache irgendwann am Vormittag mit dem selben leichten Ziehen. Ich stehe auf und beschliesse, um mich abzulenken, staubzusaugen und die Böden aufzunehmen. Nebenbei schreibe ich die Abstände zwischen den Wehen auf. Da sie aber sowohl von der Stärke wie auch von den zeitlichen Abständen sehr unregelmässig sind, höre ich damit schon bald wieder auf. Vielleicht doch keine Wehen?
Um 12 Uhr kommt GG nach Hause. Während dem Mittagessen sage ich ihm, dass ich immer wieder ein Ziehen verspüre und dass es sein könne, dass es langsam losgeht. Daraufhin wird er kurz hektisch und packt die Spitaltasche mit seinen Sachen fertig. Ich sage, dass ich meinen Teil in Ruhe am Nachmittag packen werde. Irgendwie glaube ich noch immer nicht, dass es losgehen wird, da das Ziehen nicht schmerzhaft sind. Wir verbleiben, dass ich mich am Nachmittag mit einem „Lagebericht“ melde und er geht kurz vor 13 Uhr wieder arbeiten.
Nachdem er weg ist, beschliesse ich, erst mal duschen zu gehen. Nach einer ausgiebigen Dusche ohne spürbare Wehen lege ich mich um ca. 14 Uhr ins Bett und will lesen. Und jetzt geht es auf einen Schlag richtig los! Die erste schmerzhafte Wehe setzt ein. Kein Vergleich zu den Wehen, die ich bisher hatte. Ich muss aufstehen, umhergehen und sie bereits etwas veratmen. Jetzt habe ich keine Zweifel mehr: DAS sind Wehen! Weitere ähnlich schmerzhafte Wehen folgen. Ich schreibe erneut die Abstände auf: sie kommen nun alle 5 bis 8 Minuten. Ich packe zwischen zwei Wehen noch rasch die Spitaltasche fertig und schreibe dann um 15 Uhr GG ein SMS, dass es kein Fehlalarm gewesen ist und er sich doch melden solle. Er telefoniert mir sofort zurück und ich verlange, dass er nach Hause kommt. Ich fühle mich alleine zu Hause nicht mehr wohl. Eine Viertelstunde später ist er da. Mittlerweilen muss ich die Wehen richtig veratmen (dazu kommt leider auch noch leichter Durchfall und Erbrechen). Ich komme schon seit längerem nicht mehr dazu, die Abstände zwischen den Wehen zu notieren. Vom Gefühl her kommen sie aber nun etwa alle zwei/drei Minuten. Ich sage GG, dass ich gerne ins Spital möchte. Er ist leicht geschockt, hatten wir uns doch im Vorfeld eher auf stundenlanges Warten mit Massagen, Spaziergängen usw. eingestellt. Ich bitte ihn, im Spital anzurufen, da ich während den Wehen nicht mehr sprechen kann. Die Hebamme am Telefon sagt, dass wir kommen sollen (wie wir später erfahren haben, hat sie mich im Hintergrund eine Wehe veratmen hören, was ihr als Grund genügt hat, dass sie uns sofort ins Spital bestellt hat). GG hilft mir mich anzuziehen und wir fahren los. Die Fahrt ins Spital ist alles andere als angenehm! Die Wehen sind im Sitzen für mich fast unerträglich. Irgendwie schaffe ich es zwischen zwei Wehen auch vom Parkplatz des Spitals bis in die Geburtenabteilung.
Um viertel nach vier werden wir im Spital von der Hebamme in Empfang genommen. Per Zufall ist es die Selbe, die am Freitag die Kontrolluntersuchung gemacht hat. Sie führt uns direkt in einen Gebärsaal. Ich veratme weiter die Wehen, die nun immer stärker werden. Nach ein paar Wehen muss ich mich auf das Bett legen, damit sie den Muttermund kontrollieren kann: bereits 3-4 cm geöffnet (also knapp „Halbzeit“). Die Geburt ist also wirklich losgegangen! Ich werde ans CTG angeschlossen. Um ca. 17 Uhr schaut die diensthabende Gynäkologin vorbei und stellt sich vor. Sie sagt, dass sie um 22 Uhr wieder hereinschauen wird um zu sehen, wie weit wir sind.
Ich stelle mich vor das Gebärbett, mit den Unterarmen auf dem Gebärbett abgestützt. GG ist vis-à-vis von mir und hält mir die Hände. Für mich ist das momentan die einzig denkbare Position, um mit den Wehen umzugehen - ich kann mir nicht vorstellen, mich aus dieser Position zu bewegen! Die Wehen werden immer heftiger und sind nun wirklich extrem schmerzhaft. Ich spüre einen starken Druck nach unten, welcher sehr unangenehm ist. Da ich damit rechne, dass die Geburt und somit auch diese Schmerzen bis nach 22 Uhr gehen (ist ja sozusagen die Aussage der Gynäkologin), mache ich die Hebamme darauf aufmerksam, dass ich bald mal etwas gegen die Schmerzen haben möchte. Bewusst verlange ich nicht JETZT nach Schmerzmitteln, denn momentan halte ich es noch aus. Möchte nur nicht zu lange warten müssen, falls ich es eben nicht mehr aushalte!
Irgendwann wechsle ich auf Anraten der Hebamme in den Vierfüsslerstand, immer noch mit den Unterarmen auf dem („tiefergelegten“) Bett abgestützt. GG sitzt auf einem kleinen Hocker vis-à-vis von mir und bekommt von mir seine Hände zerdrückt (er musste zwischenzeitlich den Ehering ausziehen). Er unterstützt mich, indem er wiederholt, was er zuvor bei der Hebamme aufgeschnappt hat. Ich bin nun in meine eigene Welt "abgetaucht" und fühle mich irgendwie wie in Trance. Nur selten hebe ich meinen Kopf. Zwischendurch bestätigen wir uns gegenseitig, wie gut wir das doch machen. Auch GG schlägt sich tapfer, womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet hätte.
Plötzlich habe ich den starken Drang bei den Wehen mitzupressen. Die Hebamme ist ein wenig erstaunt darüber (wie ich selber übrigens auch) und will erneut den Muttermund untersuchen. Diesmal muss sie es im Knien machen, da ich mich weigere auf das Bett zu stiegen und mich hinzulegen: Er ist nun voll geöffnet (also 6-7 cm in ca. 1.5 Stunden!) und ich darf mitpressen. Zuerst zaghaft, dann immer kräftiger presse ich pro Wehe drei Mal. Ich bin froh, dass ich vom passiven „Ausharren“ der Wehen endlich wieder aktiv etwas machen kann. Der Wehenschmerz ist nun auch wieder erträglich. Die Gynäkologin wird dazugerufen, da es nicht mehr lange dauern könne. Irgendwann sagt die Hebamme, dass sie den Kopf sehen kann. Nach ein paar weiteren Wehen merke ich, dass es nun nicht mehr lange gehen kann: Es brennt und die Dehnung wird immer stärker. Und plötzlich ist der Kopf draussen. Die nächste Wehe lässt dann natürlich auf sich warten... Als die nächste Wehe dann kommt, „flutscht“ der restliche Körper fast von selber raus. Und da liegt er: Klein, blass und schleimig, aber mit weit geöffneten Augen und am Schreien. Es ist 19.07 Uhr. Irgendwann trennt GG die Nabelschnur durch. Ich kann es fast nicht glauben: War es das schon? Geburt schon vorbei? Was ist für Zeit? So langsam erwache ich wieder aus meiner Trance...
Die Hebamme und GG helfen mir aufs Bett und unser Kleiner wird mir auf die Brust gelegt. Wir beide werden mit warmen Tüchern zugedeckt - herrlich! Kleiner weint und ist nicht zu beruhigen. Nach etwa einer halben Stunde kommt die Plazenta (übrigens genau in dem Moment, als die Hebamme die Spritze mit dem Mittel, welches die Ablösung beschleunigen soll, in meinem Arm steckt). Danach werde ich von der (meiner Meinung nach grobmotorischen) FÄ versorgt (kleiner Dammriss, 3 Stiche). Die Prozedur ist so unangenehm, dass ich Angst habe, ich könnte dem kleinen Geschöpf auf meiner Brust unbewusst weh machen. Ich kann es mir dann nicht verkneifen sie darauf aufmerksam zu machen, dass ihre Aussage, um 22 Uhr wieder vorbeizuschauen, alles andere als motivierend war! Die Hebamme stimmt mir zu. Die FÄ nuschelt was von "Sorry.."
Unser Kleiner bleibt die ganze Zeit auf meiner Brust. Irgendwann wird er kurz vermessen (49cm lang, Kopfumfang 36.5cm) und gewogen (3440 gr) und kommt dann wieder zu mir zurück. Nach etwa zwei Stunden Kuscheln wird er vom frisch gebackenen Papi angezogen. In dieser Zeit bekomme ich mein (verdientes) Abendessen. Habe ich einen Hunger! Nach einer kurzen - aber wahnsinnig belebenden - Dusche werden wir um 23 Uhr im Bett auf die Station gerollt. GG muss sich von uns auf dem Gang verabschieden, da schon Nachtruhe ist. Sehr blöde Situation! Es folgt eine sehr unruhige Nacht (Kleiner schläft fast durch, nur ich finde dank Hormonflash keinen Schlaf). Obwohl ich neun Monate Zeit hatte mich darauf vorzubereiten, kann ich es nicht fassen, dass da im Bett mein Sohn neben mir liegt! Er ist einfach perfekt! Nach vier Tagen Spital dürfen wir zu Dritt nach Hause zurück.
Ich bin sehr stolz auf uns drei, wie wir die Geburt gemeistert haben. Ich finde, wir waren während der Geburt ein super Team! Zudem bin ich dankbar und glücklich, dass die Geburt so schnell und vor allem komplikationslos verlaufen ist. Es ist ein unvergessliches Erlebnis und ich würde nichts daran ändern wollen!
Zuletzt geändert von stroietta am Mo 7. Jan 2013, 20:44, insgesamt 2-mal geändert.
- vanessa_za
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- Registriert: Mi 30. Sep 2009, 17:06
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- Wohnort: Basel
Re: Geburt von Quirin
schön, einfach nur schön. ich finde auch, dass ihr das super gemacht habt.
herzlichen glückwunsch zum nachwuchs. geniesst die erste zeit, sie geht so schnell vorbei.
herzlichen glückwunsch zum nachwuchs. geniesst die erste zeit, sie geht so schnell vorbei.


Re: Geburt von Quirin
Vielen Dank für den schönen Geburtsbericht. Ihr habt ja echt die perfekte Geburt gehabt
Wünsche euch von Herzen alles Liebe und Gute mit dem kleinen Engel. Echt super wie schnell er zu euch gekommen ist.

Re: Schneller als alle denken...
Habe mal wieder den Bericht meiner ersten Geburt durchgelesen und musste ab mir selber schmunzeln, weil ich diese Geburt schon als sehr schnell empfunden habe und der Gedanke "Was, schon vorbei?!" auch 1:1 bei meiner zweiten Geburt hatte. Die Zweite hat mir dann aber gezeigt, dass es noch wesentlich schneller gehen kann!
Und jetzt ist unser Grosser schon bald einmal 2 Jahre alt und die Geburt von unserer Kleinen ist auch schon über 2 Monate her... Ach, werde gerade ein bisschen wehmütig!
Und jetzt ist unser Grosser schon bald einmal 2 Jahre alt und die Geburt von unserer Kleinen ist auch schon über 2 Monate her... Ach, werde gerade ein bisschen wehmütig!
Re: Zuerst: Sind das Wehen? Dann: War's das schon?
Schon lange wollte ich den Geburtsbericht von unserem Erstgeborenen ein bisschen anpassen! Heute bin ich endlich dazu gekommen - hat gute drei Jahre gedauert

Re: Zuerst: Sind das Wehen? Dann: War's das schon?
Bei uns ging es auch nach ein paar Komplikationen im Endeffekt recht schnell (hört sich ja fast etwas seltsam an wenn man das hier so schreibt
)
Der beste Moment war aber definitv bei uns, dass Herr Papa zunächst sein Kindchen gar nicht so richtig annehmen wollte ... Nicht weil er ein Rabenvater ist - ganz und gar nicht.
Es war bei uns so, dass bei unserem Kindchen der "Haar-Ansatz" duch die Geburt total verschoben war, also die Haare total durcheinander waren und der Ansatz verschoben war.
Die relativ dunklen Haare waren somit total weit nach vorne gepresst worden und Herr Papa`s erste Frage war: "Ist das normal? Bleibt das so?"
Er hats aber nicht böse gemeint und ich musste fast lachen ...
Naja. So war es auf jeden Fall bei unserer Geburt auch recht amüsant.
LG,
Ariane

Der beste Moment war aber definitv bei uns, dass Herr Papa zunächst sein Kindchen gar nicht so richtig annehmen wollte ... Nicht weil er ein Rabenvater ist - ganz und gar nicht.
Es war bei uns so, dass bei unserem Kindchen der "Haar-Ansatz" duch die Geburt total verschoben war, also die Haare total durcheinander waren und der Ansatz verschoben war.
Die relativ dunklen Haare waren somit total weit nach vorne gepresst worden und Herr Papa`s erste Frage war: "Ist das normal? Bleibt das so?"


Er hats aber nicht böse gemeint und ich musste fast lachen ...
Naja. So war es auf jeden Fall bei unserer Geburt auch recht amüsant.
LG,
Ariane
Re: Zuerst: Sind das Wehen? Dann: War's das schon?
mir ischs ähnlich gange wie dir! ha min maa au no zum schaffe gschickt und den häts richtig agfange! bi den in spitol gloffe mit scho recht starche wehe...wili min maa nöd ha wöle "störä" bim schaffe wili denkt ha chönt jo glich än fählalarm sie... hihi und geburt isch au tiptop gsi wiä bi dir

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Re: Zuerst: Sind das Wehen? Dann: War's das schon?
Herzliche Gratulation, soo eine schöne Geburt
alles gute
