Je näher der Geburtstermin kam, desto grössere Angst bekam ich vor dem Gebären. Zwar habe ich mit meiner Hebamme (die auch eine Verwandte und gute Freundin von mir ist) abgemacht, dass sie die ganze Geburt mit mir macht, trotzdem war es etwas, das ich mir gar nicht vorstellen konnte. Ich habe immer gehofft, wie wahrscheinlich alle schwangeren Frauen auch, dass es sehr schnell und wenig schmerzhaft gehen würde. Leider war es nicht so.
Der errechnete Geburtstermin war am 20. Juni. Ich habe noch bis zum 27. Mai 80% gearbeitet und war dann froh, noch 3 Wochen zu entspannen, bevor es los geht.
Am 4. Juni war ich mit einer Kollegin an einem Kaffe. Als sie mich fragte, wie es mir geht, habe ich geantwortet dass es mir sehr gut geht und ich aber ab und zu ein kräftiges Ziehen im Unterbauch spüre. Auch war ich nicht mehr so gerne zu Fuss unterweg, ich bevorzugte das Velofahren:) Als ich dann an diesem Montagabend mit meinem GG vo dem TV sass und kurz aufs Klo ging, bemerkte ich, dass der Schleimpfropf abgegangen war. Wir entschieden uns dies schnell der Hebamme mitzuteilen. Sie sagte mir, dass es manchmal noch ganze 2 Wochen gehen kann, bis dann die Geburt losgienge. Also gingen wir ganz beruhigt schlafen. In der Nacht erwachte ich um 3.30 weil ich immer wieder etwas schmerzen verspürte. Ich konnte nicht mehr schlafen und ging darum ins Büro und surfte etwas im Inernet rum. Um 5 Uhr ging mein GG arbeiten (ich habe ihn ganz beiläufig informiert, dass er sein Natel heute besser im Blickfeld behalten sollte..) und ich versuchte nochmals etwas zu schlafen. um 8 Uhr gab ich es dann aber auf und ging unter die Dusche, zog mich an und trank einen Kaffe. Dann rief ich meine Hebamme an. Um 11 Uhr kam sie dann schnell vorbei und untersuchte mich. Der MuMu war ca 2 cm offen. Sie hatte mir gesagt, dass es nun sein könnte, dass es heute noch richtig losgeht und dass ich mich bei ihr melden sollte, falls die Wehen schlimmer werden. Dann ging sie wieder, weil sie noch einen Termin hatte. Eigentlich war ich bei meiner Mutter zum Zmittag eingeladen, ich sagte ab, erwähnte aber die Wehen nicht. Um 14 Uhr wurden die Wehen ziemlich heftig..und ich habe meiner Hebamme eine SMS geschrieben. Sie sagte, dass sie ca um 16 Uhr nochmals zu mir kommen würde. Als sie dann da war untersuchte sie mich nochmals und meinte, dass es nun besser wäre, wenn ich meinen GG anrufen und informieren würde. Irgendwie war es für mich ganz unrealistisch, dass es jetzt wirklich losgeht..ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner früher auf die Welt kommt. um 17 Uhr kam dann mein GG nach Hause und wir haben zu dritt noch zusammen das Znacht gegessen. Die Wehen waren jetzt schon sehr stark und schmerzhaft. Ich wollte aber lieber noch etwas zu Hause bleiben..ich hatte ja meine Hebamme bei mir und das gab mir ein sehr gutes Gefühl. Um 20.30 gingen wir dann ins Spital und ich wurde ans CTG angeschlossen. Die Wehen waren sehr regelmässig und die Herztöne von unserem kleinen gut. Um ca 23.00 Uhr (ich weiss die zeiten nicht mehr sooo genau..) stieg ich in die Badewanne. Um ca 23.45 Uhr schaute meine Hebamme auf die Uhr und sagte, wird es wohl der 6.6. oder evt sogar noch der 5. 6.? Ich war so froh, da ich glaubte, dass es nun nicht mehr so lange gehen kann, denn ich war schon ziemlich müde und kraftlos. Um Mitternacht begannen die Presswehen und eine Ärztin wurde gerufen. Jetzt konnte es nicht mehr lange gehen! Die Presswehen dauerten aber noch eeewig!! Erst nach 1 1/2 Stunden wurde gesagt, dass man das Köpfchen sehen kann..ich war total ausgelaugt und konnte fast keine Kraft mehr aufwenden..es war sooo anstrengend!!! Zum Schluss hat mir meine Hebamme dann noch etwas geholfen, in dem sie mir den Vaginalkanal etwas gedehnt (gerissen) hat, was seeehr schmerzte aber wirkte. Um 1.44 Uhr war dann unser Sohn auf der Welt. Ich war unendlich Glücklich und dankbar aber auch so erschöpft, dass ich nicht einmal geweint habe, obwohl ich sonst immer anfange zu weinen..

Von da an ist meine Erinnerung etwas getrübt..ich weiss nur noch, dass das Nähen höllisch weh tat und ich danach beim kurzen duschen beinahe in Ohnmacht gefallen wäre.
Im Nachhinein hätte ich wohl besser eine PDA gefordert. denn 1 3/4 Stunden Pressen ist eine wahnsinns Qual!!!
Unser kleiner Schatz ist jetzt schon fast ein Jahr alt und wir sind wahnsinnig glücklich..mit dem zweiten Kind warte ich aber trotzdem lieber noch etwas;-)