Eigendlich bin ich ja ÜBERZEUGT, dass auch mein zweites Kind ganz sicher früher auf die Welt kommt. Ständige "Übungswehen" -zT auch schmerzhaft und ein etwas geöffneter MuMu seit Anfang Juni scheinen dieses Gefühl zu bestätigen.
Mein 35.Geburtstag vergeht -ich gehe noch mit Prinzessin K in die Badi und abends essen wir en famille im Marzillibrücke- ohne dass etwas passiert.
Auch der ET (28.6.) geht vorüber- ich habe am Montag darauf Kontrolle und meine FÄ, Dr.B. , untersucht "gründlich"...
1.Juli 2013
Mein Körper ist "wehenbereit".
Papa hat nun seinen Vaterschaftsurlaub seit heute angetreten- dieser musste nämlich frühzeitig im Dienstplan GEPLANT werden.
Ich entscheide mich daher für eine Wunsch-Einleitung am Donnerstag ,4.Juli.
Es wäre doch schade , wenn das Baby erst zur Welt kommt, wenn der Urlaub fast vorbei ist.
Ich geniesse allerdings das Schwanger sein, und es schwingt neben der Neugier und Freude über das Persönchen in mir, auch etwas Traurigkeit mit, dass diese Zeit nun bald vorbei ist.
4.Juli 2013
8.00
Wir bringen Prinzessin K in die Kita und fahren ins Spital.
Alle Gebärsäle sind zu dem Zeitpunkt belegt- wir sollen noch mal nach hause gehen.
Etwas ärgerlich ist das schon.. da Prinzessin K nur bis 14.30 von der KiTa betreut werden kann.
Und ich hatte mich ja darauf eingestellt, dass es am morgen definitiv losgeht.
Ich werde aber entschädigt, und bekomme eine tolle Hebamme- Fr.A - die ja morgens noch nicht da gewesen wäre.
Um 14.00 kann ich also eintreten und komme erstmal in ein "Einleitungszimmer".
Es ist immer noch full house in den Gebärzimmern.
15.30
Beginn mit Wehentropf Syntocinon.
Die Wirkung tritt sofort ein. Erstmal ohne Unterbruch- oh je- hoffentlich kommt kein Wehensturm!
Mit der Zeit stellen sich glücklicherweise Wehenpausen ein.
Glück gehabt...
17.15
Plötzlich ein Knacken... war das wohl.. ?
... sehr viel Fruchtwasser!
Wir sind bei 3cm.
Fr.A. geht "den Gebärsaal putzen".
ca.18.00
Umzug in Gebärsaal.
Fr.A lässt Badewasser einlaufen.
Ist es nicht noch viel zu früh dafür...? Es war die Rede für die Austreibungsphase im Wasser zu sein. Wohl ein Missverständnis.
Viele Frauen wollen ja anscheinend zum Eröffnen ins Wasser, für die eigendliche Geburt dann aber wieder an Land. Effektiv im Wasser zur Welt kommen nicht so viele Babys..
Fr.A. untersucht die MuMu-Öffnung ausserhalb und wärend Wehe.
Ausserhalb: 5cm
Wärend der Wehe zieht sich MuMu wieder etwas zusammen ->
sie steckt ein paar Akkupunktur-Nadeln.
Die Wehen werden stärker.
Ich beginne mit der Langsamen Atmung (aus Hypnobirthing Buch)
Visualisierung: anheben der Gebärmutter und sich öffnende Blüte.
Zu den stärkeren Wehen kommt ein Druck gegen unten.
Fr.A. kontrolliert und geht Dr.B. anrufen, damit diese "nicht noch einen Tisch in einem Restaurant reserviert".
Aha- dann wird es nicht mehr allzu lange dauern... Deshalb das Badewasser!
Es fühlt sich auch an, als wäre das Baby auf seinem Weg nach draussen schon recht weit gekommen.
Andererseits ist ja aber erst wenig Zeit vergangen...
Ich möchte es genauer wissen- und frage ob ich mal selber nach dem Kopf tasten könne.
Ich sage zu Fr.A. , wenn sie meine, das Kind komme bald, wolle ich nun ins Wasser.
O-Ton Hebamme: ja we dir no weit, de müesst dir fasch itze..
Ca 18.30 Einstieg in Gebärpool.
Ich gehe nun mal fühlen, ob ich den Kopf im Becken tasten kann.
Ich: Da ist was hartes... ist DAS der Kopf?
Fr.A.: normalerweise haben sie da nichts hartes.. ja! Das ist das Köpfchen!
Dadurch kann ich mir nun viel besser vorstellen, wie weit die Geburt fortgeschritten ist. Damit hatte ich ja bei der Geburt von Prinzessin K meine Mühe.
Im Gebärpool bleibe ich dieses Mal auf den Knien. Es scheint mehr Sinn zu machen- so lässt sich ja vielleicht die Schwerkraft nutzen..
Überhaupt weiss ich bei dieser Geburt besser, was ich eigendlich mit meinem Körper tun muss.
Im Wasser dann noch eine "normale" Wehe und bei der nächsten kommt auch schon der Drang mit zu schieben. Fr.A. meint dazu ich kann mithelfen, wie ich möchte..
Fr.B. ist eingetroffen!
Im Nachhinein erfahre ich dann, dass Papa etwas in Sorge war, ob sie es noch schafft, rechtzeitig da zu sein.
Der Wasser Spray kommt zum Einsatz.
Die Geburtswehen sind wie Sturmwellen, die einen packen und nicht mehr loslassen. Ob man WILL ODER NICHT! Überwältigend ist die Intensität- der Schmerz ist ertragbar.
Wärend den ersten Wellen fällt es mir schwer, mich ihnen zu überlassen.
Ich wechsle zur Geburtsatmung, schiebe das Kind mit dem Atem in Richtung Ausgang.
Die Geburtswellen bringen meinen Körper dazu sich auf zu richten - es PASSIERT ohne mein Zutun!- in den Pausen kann ich wieder knien.
Mit der siebten Wehe wird der Kopf geboren, mit der achten der Körper. Das Bebe bleibt einen Moment mit dem Kopf schon draussen, und dem Körper noch drinnen.
Das gehe schon, einfach hinsetzen dürfe ich mich nicht, meint Fr.A.

Eigendlich wollte ich unser Kind ja selber in Empfang nehmen, war aber dann doch zu beschäftigt damit es zu gebären.
Ich kann das Kind zu mir hoch nehmen, Papa durchtrennt die Schnur.
Es will noch nicht so atmen, Dr.B. saugt ab. Ich sage ihr, sie könne das Kind nehmen, und sie gehen zum Untersuchungstisch. Mit etwas Sauerstoff kommt auch das Atmen. JETZT schaut Papa nach, ob es eine Junge oder Mädchen ist.
EIN MÄDCHEN !!
Es macht einen gesunden Eindruck- wie dankbar wir sind!
Die kleine Fee kommt wieder zu mir.
Draussen kommt nach dem regnerischen Tag noch die Sonne zum Vorschein-es ist ein wunderschöner Sommerabend!
Fr.A. und Dr.B. finden, es sei eine super Geburt gewesen

Wir entscheiden uns nun definitiv für einen Namen.
Sie sieht aus wie eine Anna-Lena, nicht wie .... (verraten wir nicht, der Name war schon bei der ersten Namenswahl fast zuoberst auf der Liste- im Falle einer dritten Tochter würden wir ziemlich sicher den wählen!)
Auch diese Geburt ist ein wunderbares und einzigartiges Erlebnis!
Der Abschluss einer eben so einzigartigen Zeit!
Willkommen bei uns, liebe Anna-Lena!
Wir freuen uns auf das Leben mit dir!
Engeriedspital
04.07.13
19.08
3325gr
50cm
35cm KU