Michelle's Geburt/Kaiserschnitt

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Lumi
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Michelle's Geburt/Kaiserschnitt

Beitrag von Lumi »

Nach langen überlegen habe ich mich doch entschieden mein Geburtserlebnis hier zu schreiben, auch wenn's keine spontane Geburt war.

Michelles errechneter Geburtstermin war zuerst der 6.1.14 und weil sie zu beginn der Schwangerschaft eher klein war, wechselte die Ärztin auf den 13.1.14. Die Schwangerschaft verlief mehr oder weniger Problemlos, ausser dass ich eine Schwangeschaftsdiabetes entwickelte (ohne mega viel Gewicht zuzulegen). Diese hatten wir aber zum Glück ohne Insulin und nur mit Ernährungsumstellung gut im Griff.

Am 31.12.13 hatten wir einen Kontrolltermin im Uni und da hiess es dann dass sie den Kaiserschnitt am 3.1.14 machen wollen. Mein Partner und ich waren ziemlich überrascht dass es nun doch so schnell geht, und wir "nur" noch 3 Tage zu 2t sein werden und sich dann unser Leben komplett verändert. Gleichzeitig freuten wir uns aber auch riesig auf diese Veränderung und dass das lange warten nun ein Ende hat.
Am 2 Januar hatte ich nochmals einen Untersuch und das Anesthesiegespräch, vor dem hatte ich richtig grossen Respekt, da ich mich nur sehr schwer am Rücken anfassen lasse (meine Macke ;-) ) und trotzdem keine Vollnarkose wollte. Der Anästhesist war ein suuupertyp zu dem ich von der ersten Minute an vollstes Vertrauen hatte, er nahm sich viel Zeit für mich und mein Problem und fand auch eine Lösung.

Zum Glück konnte ich in der Nacht auf den 3.1.14 einigermassen gut (wie's halt so geht hochschwanger zu schlafen ;-) ) schlafen und um 5 Uhr schellte schon der Wecker. Um 6 Uhr kam meine beste Freundin und klebte mir ein Emlapatch auf diese Stelle wo später dann die Narkose gestochen wird. So dass ich dann den Einstich kaum mehr spüren sollte. Sie fuhr dann meinen Partner und mich ins Uni und blieb bei uns, da sie auch dabei sein durfte. Um 6:45 Uhr kämpften mein Partner und ich mit den Stützstrümpfen die ich anziehen musste und um 7 Uhr wurde ich abgeholt und auf die Gebärabteilung gebracht. Dort liefen die Vorbereitungen gut und ruhig und uns wurde eine super Hebamme zugeteilt. Von nun an hiess es warten, warten und nochmals warten. Mein Partner und meine beste Freundin mussten sich umziehen und sahen sehr lustig aus so ganz in Grün gekleidet. Theoretisch wäre ich um 9 Uhr dran gewesen mit dem Kaiserschnitt, da sie aber ein bisschen Trouble hatten, wurden wir nach hinten geschoben. Um 10:45 sagte ich spasseshalber "wenn sie mich nun noch länger warten lasse, stehe ich auf und hole mir ein Sandwich". Denn mein Partner wurde fast zum essen gezwungen (damit er nicht kollabiert im OP) und ich musste nüchtern bleiben, hatte aber grossen Hunger. Als ob ich gehört wurde, holten sie mich um 11 Uhr ab und dann ging's los. Mein einziger Gedanke war "Juhuu, nicht mehr lange und ich darf meinen Sonnenschein in den Händen halten" :-) .
Dank dem Emlapatch ging das in Narkose legen sehr gut und der Anästhesist, sein Team und ich hatten es lustig im OP.
Vom Kaiserschnittbeginn merkte ich so gut wie nichts, jedoch merkte ich bald dass irgendwie die Anspannung im Team stieg. Michelle lag ein wenige quer im Bauch und noch sehr weit oben anscheinend, so dass sie sie fast nicht raus brachten. Ich hatte mit einer grossen Übelkeitsattacke zu kämpfen, die sich aber dank Medi's wieder legte. Es wurde gedrückt, gezogen und schlussendlich lösten sie Alarm aus (von dem ich zum Glück nichts mitbekam, da ich mit meinen Problemen beschäftigt war), weil sie sie in der "regulären" Zeit nicht raus brachten und ich anscheinend stärker als normal blutete. Irgendwann legte sich ein OP Helfer über meinen Bauch und kurze Zeit später hörte ich ein Röchelnder Schrei :-). Juhuuu, Michelle hat es geschafft :-) :-) :-). Sie wurde mir ganz kurz gezeigt und sie schaute mit grossen geöffneten Augen um sich.dann wurde sie gleich in den warmen Nebenraum gebracht wo sie noch lauter zu schreien begann, das war ein unbeschreiblich schöner Moment.
Leider zog sich meine Gebärmutter nicht wie gewünscht zurück und blutete weiter.ich bekam 2 mal ein starkes Medi das bei mir eine weitere Übelkeitsattacke und extremen Schüttelfrost auslöste. Danach konnten sie aber nähen und Michelle wurde mir gebracht von meinem Partner. Ich konnte sie aber leider wegen dem Schüttelfrost nicht selbst halten, denn ich hatte meinen Körper nicht unter Kontrolle.
Um 12:15 wurde ich wieder in einen Gebärsaal geschoben und wir konnten uns alle ein wenig erholen. Nach einem Medi gegen den Schüttelfrost und einem Hammerschmerzmedi war ich dann auch in der Lage meine Familie und Freunde zu informieren und einfach uns als Familie zu geniessen.

Das Wochenbett danach war dann sehr erholsam. Das Team auf dieser Abteilung war genial und wir wurden alle super gut betreut. In den ersten Tagen konnte ich mich kaum bewegen und war wegen des Blutverlustes noch ziemlich schwach, aber das ging von Tag zu Tag besser. Nun sind wir knapp 1 Monat schon zu Hause und wir gewöhnen uns langsam an die neue Situation.

Michelle ist das schönste und beste auf der ganzen Welt :-).

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Isabell
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Re: Michelle's Geburt/Kaiserschnitt

Beitrag von Isabell »

Härzliche Glückwunsch

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Kosi1980
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Re: Michelle's Geburt/Kaiserschnitt

Beitrag von Kosi1980 »

Gratuliere zu deinem Sonnenschein!

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roadrunner22
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Re: Michelle's Geburt/Kaiserschnitt

Beitrag von roadrunner22 »

Toll dass du den Bericht geschrieben hast!
Auch ein (geplanter) Kaiserschnitt ist eine Geburt! Und auf seine Art was besonderes! Gratuliere zu deiner Tochter

Swisslady77
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Re: Michelle's Geburt/Kaiserschnitt

Beitrag von Swisslady77 »

Alles Gute für deine Familie

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