was wäre, wenn...?

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Moderator: Phönix

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mimi85
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was wäre, wenn...?

Beitrag von mimi85 »

liebe swissmoms und baldige mamis,

diesen geburtsbericht schreibe ich, weil ich allen erstgebärenden mut machen möchte, ihre bedürfnisse auszusprechen und sich nicht abschieben oder zu irgendwas überreden zu lassen. ich habe meine geburt zwar nicht als schlimm erlebt, aber trotzdem würde ich rückblickend mehr aufmerksamkeit verlangen. denn manchmal frage ich mich noch, wie es wohl herausgekommen wäre, wenn meine ersten paar stunden mit wehen nicht „nutzlos“ verstrichen wären...

ich bin nicht mehr sicher, wer so schön gesagt hat, in der schweiz müssten die frauen vom büro direkt in den gebärsaal... bei mir wars jedenfalls (fast) so. die letzte februar-woche 2013 sollte die letzte sein, in der ich noch 50% arbeite, dann wäre schluss gewesen. sollte ja auch noch meine stv. einarbeiten... doch schliesslich hatte meine kleine andere pläne.
ich hatte montag morgens noch gearbeitet, dann am nachmittag einkäufe gemacht, abends wie stets um 22h ins bett. um 23h30 hatte ich blasensprung, traute meinen augen kaum, denn ich hatte ja nie vorwehen oder sonst anzeichen für einen baldigen geburtsbeginn gehabt. ca. ½ stunde später spürte ich die ersten wehen, aber noch in grossen abständen. als wir um 2h30 im spital ankamen, hatte ich in den gemessenen 30min gerade mal 2 wehen... GG durfte also nochmal heim um sich hinzulegen, und die hebamme meinte, wenn die wehen nicht innert 24h kämen, müsste man dann einleiten. na danke! es dauerte kaum 15min nachdem GG und hebamme weg waren, da kamen die wehen in 5-min-abständen. als sich die abstände um 6h auf 3min verkürzten, rief ich mal die hebamme. (wegen des vollmonds herrschte hochbetrieb auf der geburtsstation, und die hebammen hatten keine zeit für eine - aus ihrer sicht! - nur halbwegs rumwehende...) nach fast einer stunde wurde ich in den gebärsaal verlegt und nach CTG beraten, doch GG mal wieder herzubestellen. innert einer halben stunde war er wieder da, und wich mir nicht mehr von der seite.
von der tagschicht an hatten wir dann eine hebamme, die sich vor allem um uns kümmerte, auch wenn sie am morgen noch ein paarmal zu anderen frauen gerufen wurde. nach einigen stunden in der badewanne und dem befund „6cm offen“ war ich dann so weit, dass ich eine PDA verlangte. für mich war es in dem moment der richtige entscheid. die wehen, die ich bis zur wirkung der PDA noch durchstehen musste, waren die schlimmsten. von da an war alles entspannt. ich konnte dann sogar ein wenig vor mich hindösen, endlich! als es um 14h mit den presswehen losging, konnte ich schon wieder genug spüren, um mitzupressen und zu fühlen, wie mein kind zur welt kommt – schlimme schmerzen hatte ich aber nicht. Nach 3mal pressen war Nuria dann da, und ihr kräftiges geschrei überzeugte hebamme und ärztin, dass sie gleich zu mir auf die brust durfte, trotz finöggeli-massen. dort beruhigte sie sich sofort, und öffnete dann die augen – genau so gross und dunkel wie die von papa! und da schoss mir dann der glückshormon-cocktail in die adern...

ihr seht, keine besonders dramatische geburt. und auch den entscheid zur PDA würde ich im rückblick nicht ändern wollen: ich war nach 12 stunden wehen (und davor nur 1½ stunden schlaf) einfach zu erschöpft, um noch weitere stunden „eröffnungsphase“ und dann auch noch die presswehen zu überstehen. dennoch, wenn ich nochmal in den winter 2012/13 zurück könnte, würde ich wohl einiges anders machen.
erst mal: ich würde eine richtige geburtsvorbereitung besuchen. wohl eine nur für frauen, wo atemtechnik und entspannung (für zwischen den wehen) geübt werden. mein GG kann damit nicht so viel anfangen – sein vertrauen in meine stärke hat mir aber bei der geburt auch schon sehr geholfen!
und dann: wenn schon ahnungslos im spital, würde ich auf viel mehr beistand von den hebammen bestehen. bis die hebamme von der tagschicht kam, hat mir keiner gesagt, dass ich mich bei den wehen entspannen soll! ich hatte mich im gegenteil eher verkrampft... was natürlich dem mumu auch nicht hilft, sich zu öffnen. erscheint im nachhinein so logisch...
tja, wer weiss, ob ich mit besserer vorbereitung und mehr betreuung eine schnellere geburt gehabt hätte, und es vielleicht sogar ohne PDA geschafft hätte... aber vielleicht gibt es ja dann irgendwann eine zweite chance, wenn ein kleines geschwister kommt! ;)

liebe grüsse, mimi
Mimi
mit Plaudertäsche 02.2013 und Träumerli 01.2015

DragonhearT
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Re: was wäre, wenn...?

Beitrag von DragonhearT »

Liebe mimi. Solche ähnliche gedanke gingen mir nach meiner ersten geburt auch durch den kopf. Als ich dann wieder schwanger war, habe ich mich mit hypnopirth und yoga auf die 2.geburt vorbereitet. Und mir eine hausgeburtshebamme gesucht(hausgeburt konnte ich mir, vor dieser schwangerschaft noch nicht mal für mich vorstellen)meine erste geburt ging auch ca. 12 h. Tja meine zweite 3h nach blasensprung ohne wehen. (hebamme musste am schluss noch pressieren um rechtzeitig bei mir zu sein ;-) ) die erste geburt war keineswegs schlimm oder schrecklich, aber hat mir deutlich gezeigt was ich will! Und so hatte ich eine absolute traumgeburt, schmerzarm und einfach wunderschön, bei mir zu hause.
Liebe grüsse DragonhearT :-)

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mimi85
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Re: was wäre, wenn...?

Beitrag von mimi85 »

Danke, DragonhearT! Schön zu hören, dass es anderen auch so ging, und dass es beim zweiten Mal ganz anders gehen kann! Ob ich mir eine HG zutraue, sehen wir dann, wenn ich wieder ss bin... Aber jedenfalls möchte ich mich dann besser vorbereiten. Ich gratuliere dir zur tollen zweiten Geburt und wünsche dir alles Gute mit deinen Spätzen!
Mimi
mit Plaudertäsche 02.2013 und Träumerli 01.2015

princesa
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Re: was wäre, wenn...?

Beitrag von princesa »

Liebe mimi85,

Dein Bericht hat mich gleich angesprochen, mir ging es ähnlich bei der 1. Geburt. Sie war zwar alles andere als traumatisch, aber eben auch nicht so wie gewünscht. In den ersten paar Stunden kam nach jedem Klingeln eine andere Hebamme zu uns, weil alle so beschäftigt waren mit Frauen, die schon weiter waren als ich...Wir hatten sicher 8 verschiedene Hebammen, dabei hat die Geburt schlussendlich nicht mal 24h gedauert. Ich frage mich auch oft, was gewesen wäre, wäre ich besser betreut gewesen, wäre ich dann ohne PDA ausgekommen etc.? Von daher kommt bei mir bei einer allfälligen 2. Geburt nur entweder eine Geburt mit Beleghebamme oder gleich eine Hausgeburt in Frage.

lg princesa

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