Ramón Carlos - Wege zum Glück

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goldgüägi
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Ramón Carlos - Wege zum Glück

Beitrag von goldgüägi »

Viele Gedanken habe ich mir gemacht, als ich den Entschluss fasste, meinen Geburtsbericht zu schreiben. Wird’s nicht zu dramatisch, kann ich es so wieder geben, wie ich in jenem Moment fühlte. Und vor allem, wo beginne ich.
Der Bericht ist für mich auch eine Art des Verarbeitens. Wollte doch auch eine "schöne" natürliche Geburt. Aber es sollte anders kommen.....

Ich hatte eine sehr schöne Schwangerschaft, welche ich sehr geniessen konnte ( natürlich abgesehen von den anfänglichen Lavabobegegnungen ).

Als Geburtstermin war der 4.5.2006 errechnet worden. Gegen Ende fieberte ich regelrecht dem Tag entgegen. Mein Bauch war schon ziemlich Gross ( ca. 125cm ) und meine Füsse sahen aus wie Klumpen.

Der 4. Mai verstrich und bisher hatte ich immer wieder kurze Übungswehen. Doch nichts geschah.

Am 10. Mai probierte ich dann auf Anraten der Hebamme, den Wehentrunk. Wieder nichts. Langsam wurde ich nervig und ich wollte dieses Kind einfach in meinen Armen halten.

Am 11. Mai bekam ich den Bescheid, dass ich am Abend ins Spital kommen könne, zum Einleiten.
Um 23.00 wurde mir die 1. Tablette eingelegt. Nichts passierte.
Am anderen morgen gegen 8.00 wurde dann die 2. Tablette eingelegt. Wir durften auf dem Spitalareal spazieren gehen. Wir tranken dann draussen einen Kaffe und plötzlich bekam ich tatsächlich Wehen. Ich sagte meinem Mann noch: Also, wenn das Senkwehen sind, dann wird das Schoggimässig. Hätte ich nur nicht so voreilig reagiert...

Gegen 12.30 mussten wir wieder rein, 3. Tablette.
Wir legten uns hin, da wir schon etwas müde waren von den Geschehnissen der letzten Tage.
Ich döste schon etwas vor mich hin, als plötzlich die Blase platze. Voller Panik rief ich meinem Mann, der neben mir im Bett bereits schlief. Schätzu, d Blase isch broche. Hä, wie... was...
Wir riefen der Hebamme, denn die Wehen wurden nun heftig und kamen in kurzen Abständen.
Sofort wurde Wasser in die Wanne gelassen, damit ich mich entspannen konnte.

Gegen 14.30 lag ich in der Wanne, von Entspannung keine Spur. Meine gewünschte CD wurde eingelegt: Eva Cassidy, Over the -. Ich wurde fast Ohnmächtig von den Schmerzen. Zwischendurch ging’s wieder und so blieb ich etwa 1 ½ Stunden in der Wanne.
Es wurde kontrolliert, wie weit sich der MuMu geöffnet hatte: nichts!! Noch immer verschlossen, aber ich hatte doch solch starke Wehen.

Gegen 18.00 wurde dann entschieden, dass wir`s mit der PDA versuchen. Die Anästhesistin kam und versuchte die PDA zu setzen. Es klappte nicht. Wehenhemmer. nichts. Sie holte einen anderen Arzt. Mir wurde schlecht und ich Erbrach. Und immer noch lief Over the -, denen musste es langsam geschmerzt haben in den Ohren, mir tat’s gut. Auch dem 2. Anästhesisten gelang es nicht, die PDA zu setzen. Keine PDA, Wehen, welche ich kaum noch ertragen konnte und der MuMu erst 2 cm offen. Was tun?

Mein Mann sah mich an und er las meinen Gedanken: Kaiserschnitt!!
Dazu will ich sagen, dass es dem Kleinen in all der Zeit immer gut gegangen war, sonst hätte wir den Eingriff schon viel früher gemacht.
Plötzlich ging alles sehr schnell. Innert 15 Minuten lag ich im OP`s. Narkosevorbereitungen, Vollnarkose, da ja die PDA auch hier nicht ging.

Jemand sagte mir noch, ich solle Einatmen es sei Sauerstoff und schon war ich weg.

Am 12. Mai 2006, um 20.17 kam unser Sohn, Ramón Carlos mit 51 cm und 3690 g zu Welt.

Gegen 22.00 erwachte ich aus der Narkose und mein erster Gedanke galt meinem Sohn. War alles gut gegangen? Wo war er? Ich fragte die Schwester noch: Ist alles dran?
Sie fuhren mich dann ins Zimmer, wo mein Mann Ramón schon kennen lernen durfte. Mir schossen die Tränen vor Glück in die Augen. Meine 2 Männer.

So eine Geburt ist ein unvergessliches, wunderbares Erlebnis trotz all der Schmerzen, die, sobald man das Baby im Arm hält, vergessen sind. Die richtigen Worte sind schwer zu finden, ich hoffe jedoch, dass die Geburt von Ramón mit meinen Zeilen hier, möglichst gut rüber kommt.
Bild

biggy

Beitrag von biggy »

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Sohn!


Schöne Worte hast Du gefunden um Deinen Geburtsbericht zu schreiben. Leider muss man das Erlebnis Geburt so nehmen wie es kommt und Du kannst nur bedingt zum Verlauf beitragen. Geniesse Deinen kleinen Sohnemann, mit der Geburt hat das Abenteuer Baby ja "nur" begonnen und dafür dürfen wir jetzt jeden Tag, jede Woche etwas Neues erleben, zusammen mit unseren kleinen Wundern!

Alles Gute!

Biggy

siitara
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Beitrag von siitara »

Jööööses! Auch mir ging dein Bericht direkt ins Herz.... :!:

Finde du hast schöne Worte gewählt und doch nichts verschönert... :wink:

wünsche euch dreien alles, alles Gute!

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