Asperger Syndrom - Teil 4
Moderator: conny85
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@Fläcki
Schon lustig wie verschieden so Kinderärzte reagieren. Unser Sohn redet sehr gut und deutlich und ist auch aufgeschlossen und trotzdem sind sich ziemlich alle einig (Kinderarzt, Physio und Früherziehung) das er autistisch ist. Da er halt sonst viele Anzeichen hat.
Schon lustig wie verschieden so Kinderärzte reagieren. Unser Sohn redet sehr gut und deutlich und ist auch aufgeschlossen und trotzdem sind sich ziemlich alle einig (Kinderarzt, Physio und Früherziehung) das er autistisch ist. Da er halt sonst viele Anzeichen hat.
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Fläcki, dann hat der KiA aber wenig Ahnung...
Für Asperger ist ja sogar ganz typisch, dass sie sehr gut und differentiert sprechen!
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Gmüetskärli 4/2011
Duracellhäsli 11/2012
Duracellhäsli 11/2012
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@fläckli
danke für deine antwort.
bei uns ist es so das ein Arzt die Überweisung machen muss... gehe ja aber morgen zu meinem Hausarzt der dan mein sohn überweist!
@sönneli24
ja ist schon lange aber ich bin froh dases dan einfach mal weitergeht...
@alle
wünsche euch einen schönen sonntag und morgen eine guten start in die neue Woche!!
danke für deine antwort.
bei uns ist es so das ein Arzt die Überweisung machen muss... gehe ja aber morgen zu meinem Hausarzt der dan mein sohn überweist!

@sönneli24
ja ist schon lange aber ich bin froh dases dan einfach mal weitergeht...

@alle
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Hallo
Mein Sohn ist bald 13 und seit letzten Sommer haben wir die Diagnose ADS (wir wissen seit Kiga, dass bei ihm etwas anders ist) und nimmt Medikamente ein, mit welchen er sich nun endlich in der Schule gut konzentrieren kann und gute Noten schreibt. Da aber der Psycholog nicht 100% sicher ist, dass er ADS hat, habe ich ein bisschen gegoogelt und bin auf Asperger Syndrom gestossen. Ich selber habe von mir schon immer das Gefühl, dass ich einfach anders ticke, darum machte ich einen Online-Test. Das Resultat zeigte, dass ich sehr viele Züge von Asperger hätte. Habe überlegt, ob mein Sohn "eher" das haben könnte statt ADS.
Gerne möchte ich VON EUCH, nicht von Google, wissen, was typisch bei Euren Kindern mit Asperger Syndrom ist. Besten Dank für Eure Mithilfe.
Lg farfallina
Mein Sohn ist bald 13 und seit letzten Sommer haben wir die Diagnose ADS (wir wissen seit Kiga, dass bei ihm etwas anders ist) und nimmt Medikamente ein, mit welchen er sich nun endlich in der Schule gut konzentrieren kann und gute Noten schreibt. Da aber der Psycholog nicht 100% sicher ist, dass er ADS hat, habe ich ein bisschen gegoogelt und bin auf Asperger Syndrom gestossen. Ich selber habe von mir schon immer das Gefühl, dass ich einfach anders ticke, darum machte ich einen Online-Test. Das Resultat zeigte, dass ich sehr viele Züge von Asperger hätte. Habe überlegt, ob mein Sohn "eher" das haben könnte statt ADS.
Gerne möchte ich VON EUCH, nicht von Google, wissen, was typisch bei Euren Kindern mit Asperger Syndrom ist. Besten Dank für Eure Mithilfe.
Lg farfallina
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Hallo zusammen
So, ich melde mich auch wieder mal hier.
@farfallina
Mein Sohn ist zwar kein Asperger sondern ein High Functioning, was aber sehr ähnlich ist. Er ist eigentlich gar nicht so ein typischer Autist. Er kann manchmal Situationen nicht einschätzen, wenn etwas nicht so läuft, wie er es haben will. Er kann sich nicht in andere reinversetzen, er merkt z.B. nicht wenn er andere mit seinem Verhalten nervt. Es fällt ihm ganz schwer, sich an Regeln zu halten. Er hat aber z.B. keine Probleme mit Veränderungen am Tagesablauf oder sonstigen Veränderungen. Er hat wenige Sachen, die immer genau nach Schema ablaufen müssen. Bei ihm müssen Gegenstände nicht sortiert sein. Er ist sehr an anderen Personen interessiert. Also all die typischen Sachen hat er nicht.
Ja, sonst gibt es gerade nicht viel neues bei uns. Übernächste Woche haben wir in der Schule das Elterngespräch, da bin ich sehr gespannt. Ich habe nun schon lange nichts mehr gehört, von dem her gehe ich davon aus, dass es gut läuft.
So, ich melde mich auch wieder mal hier.
@farfallina
Mein Sohn ist zwar kein Asperger sondern ein High Functioning, was aber sehr ähnlich ist. Er ist eigentlich gar nicht so ein typischer Autist. Er kann manchmal Situationen nicht einschätzen, wenn etwas nicht so läuft, wie er es haben will. Er kann sich nicht in andere reinversetzen, er merkt z.B. nicht wenn er andere mit seinem Verhalten nervt. Es fällt ihm ganz schwer, sich an Regeln zu halten. Er hat aber z.B. keine Probleme mit Veränderungen am Tagesablauf oder sonstigen Veränderungen. Er hat wenige Sachen, die immer genau nach Schema ablaufen müssen. Bei ihm müssen Gegenstände nicht sortiert sein. Er ist sehr an anderen Personen interessiert. Also all die typischen Sachen hat er nicht.
Ja, sonst gibt es gerade nicht viel neues bei uns. Übernächste Woche haben wir in der Schule das Elterngespräch, da bin ich sehr gespannt. Ich habe nun schon lange nichts mehr gehört, von dem her gehe ich davon aus, dass es gut läuft.
Räuber 12/2005
kleine Zicke 10/2008
kleine Zicke 10/2008
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@farfallina
Mein Sohn (Asperger) ist noch jung, erst 5,5 Jahre.
Er ist schräg, gebildet, intelligent, scheu, seltsam, originell und einfach wunderbar..
Das Auffälligste ist wohl, dass er noch nie von sich aus auf die Idee kam, mit anderen Kindern zu spielen und sobald er es konnte, sich auf dem Spielplatz den ruhigsten Ecken aussuchte...Wenn er, für ihn unerwartet, von Personen, egal ob Kinder oder Erwachsenen, angesprochen wird, versteckt er sich, statt zu antworten. Ist er aber mit mir, plaudert er pausenlos und will alles wissen..
Auch ist ihn nicht ganz klar, dass es "meins" und "deins" gibt.. auch das Wort "ich" benutzt er erst seit gut einem halben Jahr...
Wenn er spielt, dann benutzt er einen Gegenstand nicht so wie erwartet...Mama Muh oder seine Maschinen, die niemand sieht (vielleicht etwas wie seine imaginiären Freunde), können einen einzelnen Legostein als Rakete benutzen, und er rennt dann sehr ausdauernd mit diesem Legostein herum, weil sie ja darauf fliegen... benutzt er mehrere Legosteine, werden die alle mit einander verbunden, aufgereiht oder aufgetürmt.. Auch Spielautos werden öfters in eine Reihe aufgestellt.. dann wird, ohne die Reihe zu bewegen, weitergespielt.. Die Gegenstände bekommen in seinen Erzählungen oder Monologen (er braucht nicht zwingend einen Zuhörer) vermenschlicht, gehen an ein Fest, telefonieren, das rote Auto verliebt sich in das blaue, das grüne wird das gemeinsame Kind...
Wenn er nicht mehr mitkommt, uns nicht mehr versteht, unterbrochen wird, kann es auch vorkommen, dass er schreit, haut, beisst und kratzt, kaum noch anzusprechen und zu beruhigen ist.. gelingt es einem dann doch, ihn zu beruhigen, ist er sehr, sehr traurig.. es scheint, als leide er am Meisten unter seinen "Aussetzern"
Mein Sohn (Asperger) ist noch jung, erst 5,5 Jahre.
Er ist schräg, gebildet, intelligent, scheu, seltsam, originell und einfach wunderbar..
Das Auffälligste ist wohl, dass er noch nie von sich aus auf die Idee kam, mit anderen Kindern zu spielen und sobald er es konnte, sich auf dem Spielplatz den ruhigsten Ecken aussuchte...Wenn er, für ihn unerwartet, von Personen, egal ob Kinder oder Erwachsenen, angesprochen wird, versteckt er sich, statt zu antworten. Ist er aber mit mir, plaudert er pausenlos und will alles wissen..
Auch ist ihn nicht ganz klar, dass es "meins" und "deins" gibt.. auch das Wort "ich" benutzt er erst seit gut einem halben Jahr...
Wenn er spielt, dann benutzt er einen Gegenstand nicht so wie erwartet...Mama Muh oder seine Maschinen, die niemand sieht (vielleicht etwas wie seine imaginiären Freunde), können einen einzelnen Legostein als Rakete benutzen, und er rennt dann sehr ausdauernd mit diesem Legostein herum, weil sie ja darauf fliegen... benutzt er mehrere Legosteine, werden die alle mit einander verbunden, aufgereiht oder aufgetürmt.. Auch Spielautos werden öfters in eine Reihe aufgestellt.. dann wird, ohne die Reihe zu bewegen, weitergespielt.. Die Gegenstände bekommen in seinen Erzählungen oder Monologen (er braucht nicht zwingend einen Zuhörer) vermenschlicht, gehen an ein Fest, telefonieren, das rote Auto verliebt sich in das blaue, das grüne wird das gemeinsame Kind...
Wenn er nicht mehr mitkommt, uns nicht mehr versteht, unterbrochen wird, kann es auch vorkommen, dass er schreit, haut, beisst und kratzt, kaum noch anzusprechen und zu beruhigen ist.. gelingt es einem dann doch, ihn zu beruhigen, ist er sehr, sehr traurig.. es scheint, als leide er am Meisten unter seinen "Aussetzern"
Sötis 2012
Knubbis 2009
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@tin
@farfallina
Unser Sohn ist auch noch sehr jung. Gut vier Jahre alt.
Er ist gewinnend, sonderbar, klug, anstrengend, laut, empfindlich, zerbrechlich, wunderbar anders. Er lehrt uns die Welt mit anderen Augen zu sehen, entschleunigt unser Leben, bringt unseren Puls zum rasen und unsere Nerven nahe ans Zerreissen. Er lehrt uns Geduld und Ausdauer. Er ist unendlich neugierig, interessiert und hungert nach Wissen. Er kann kaum genug bekommen und wenn ihn etwas fesselt, dann geht es nur noch darum.
Er vergisst seinen Fisch zu essen, weil er einen Monolog über die Schnabelformen von Wattvögeln hält.
Er kann Stunden damit verbringen Schnee zu schaufeln, auch wenn es schon dunkel ist.
Er kann sich einen ganzen Morgen darin verlieren ein Bild zu basteln und zu malen, über ein Buch, das wir lesen. Dabei bin ich nur da, um Material heranzuschaffen.
Er ist wie ein kleiner hungriger Schwamm. Er will alles wissen und alles können, er will die Welt sehen und alles was darüber hinausgeht.
Er steht sich selbst im Weg, hat Ängste und Bedenken, weil er alles hinterfragt und für jede Situation im Voraus alle Möglichkeiten abwägt. Er denkt immer.
Er wird überschätzt, weil er viel weiss und man vergisst leicht, dass er in anderen Bereichen hinterher hinkt.
Er weiss was er will, Grenzen gibt es für ihn keine. Er ist kreativ und fantasievoll. Will er etwas nicht, dann steht man einer "Sturheit" und einem Willen gegenüber, gegen den man kaum ein Ankommen hat.
Er kommt sehr schlecht mit Veränderungen klar. Ob nun langfristige (Veränderungen des Personals in der Kita) oder auch nur damit von Spiel auf Spazierengehen zu wechseln.
In den Ferien isst er die ersten vier bis fünf Tage nur, was wir von daheim mitgebracht haben.
Seine Welt wird nur langsam grösser und er reagiert auf diese Vergrösserung Anfangs immer sehr heftig.
Er braucht klare und möglichst gleich bleibende Strukturen und Abläufe. Jede Veränderung oder Unregelmässigkeit (Besuch, Ausflüge) muss durch genaustes Einhalten des Alltags und seiner Strukturen kompensiert werden.
Um von einer Tätigkeit zur nächsten zu wechseln braucht er sehr viel Zeit. Er verliert sich in Details. Er braucht eine halbe Stunde um fünf Legos weg zu räumen, weil er einfach immer wieder irgendwo hängen bleibt und sich in seiner Welt vergisst.
Er redet, wenn er Menschen kennt und vorallem mag, ohne Punkt und Komma, über eines seiner Lieblingsthemen. Anderes interessiert ihn nicht und was andere tun oder gut finden ebensowenig. Fremden gegenüber ist er sehr reserviert. Er grüsst nicht von sich aus, auch nicht Menschen die er gut kennt. Er beginnt entweder sprudelnd zu erzählen, oder geht weg und verkriecht sich, beobachtet dann aus der Ferne.
Er kann sich anderen Kindern schlecht "nähern". Er will zwar mit manchen von ihnen spielen, aber hat noch nicht raus, wie man das angeht. Er ist gerne allein, oder aber mit Kindern zusammen, die älter sind und die seine ausgeprägten Interessen teilen und darüber bescheid wissen. Tun sie das nicht, sind sie schnell einmal dumm.
Er kann keinen Perspektivenwechsel machen.
Er zeigt Gefühle nun langsam, durch viel üben und erklären, aber er ist sehr unbeholfen. Allerdings auch sehr interessiert, diese - unsere - Art der Kommunikation zu "lernen".
Er erträgt keine lauten Geräusche, keine Menschenmengen. Drei sind schon einer zuviel.
Er kann völlig zusammenbrechen, wenn ein Geräusch überraschend auftaucht und er es nicht zuordnen kann.
Wenn er überfordert oder überreizt ist, dann schlägt, beisst und kratzt er. Er ist nicht erreichbar, sitzt in einer Blase und schreit und schlägt um sich. Er hat viele typisch autistische Verhaltensweisen, eben auch Overloads und Meltdowns.
Er hat stereotype Verhaltensweisen, wenn er überreizt ist.
Ist er überfordert wird er oft krank.
Er spielt wie der Bub von Tin.
Er baut Legohäuser die keine Fenster haben dürfen und keine Türen. Seine Tiere stehen immer in Reihen. Seine Toggeli hocken aufgereiht in den gebauten Schiffen. Einer hinter dem anderen, alle gucken in die selbe Richtung. Wehe, jemand verändert etwas. Er merkt es immer! Räumt er Lego weg, dann macht er das mit dem Bagger. Häuser bricht man so ab. Nicht mit den Händen. Man räumt auch den Schutt nicht mit den Händen weg. Jeder Stein kommt in die Schaufel und wird zur Kiste gefahren.
Er will alle Packungen behalten, weil da Bilder drauf sind, die ihm zeigen, wie man etwas benutzen kann.
Er spielt oft nach, was er erlebt, hört, sieht oder in Geschichten passiert.
Er liebt Puzzles und Bücher.
Er anerkennt keine Hierarchien. Alle sind ebenbürdig und keiner hat mehr zu sagen als der andere, nur weil er älter ist. Anerkannt wird nur "mehr Wissen". Niemals Alter oder Position (Eltern, Grosseltern - wird mir den Lehrern wohl auch so sein).
Er hält sich pingelig an Regeln, muss sie aber genau verstehen und erwartet das gleiche von allen anderen. Es gibt für ihn kein "Eltern dürfen das, Kinder nicht." Ausser er hat eine rationale Erklärung, wie zb. der Schlafbedarf eines Vierjährigen ist grösser, als der eines vierzig Jährigen, weil sich sein Körper noch entwickelt und er im Schlaf wächst... so ungefähr. Versteht er etwas nicht, tut er es nicht. Er geht raus, weil er Vitamin D braucht, aber nicht weil "wir jetzt einfach noch etwas raus gehen". Wer logische Argumente bringt kommt durch, die anderen scheitern. Antworten wie "das hat die Natur so gemacht", (oder Gott oder wer auch immer) gibt es für ihn nicht.
Er lernt nicht intuitiv.
Man könnte Seiten füllen, aber ich mache mal einen Punkt.
Er ist schräg, gebildet, intelligent, scheu, seltsam, originell und einfach wunderbar..

@farfallina
Unser Sohn ist auch noch sehr jung. Gut vier Jahre alt.
Er ist gewinnend, sonderbar, klug, anstrengend, laut, empfindlich, zerbrechlich, wunderbar anders. Er lehrt uns die Welt mit anderen Augen zu sehen, entschleunigt unser Leben, bringt unseren Puls zum rasen und unsere Nerven nahe ans Zerreissen. Er lehrt uns Geduld und Ausdauer. Er ist unendlich neugierig, interessiert und hungert nach Wissen. Er kann kaum genug bekommen und wenn ihn etwas fesselt, dann geht es nur noch darum.
Er vergisst seinen Fisch zu essen, weil er einen Monolog über die Schnabelformen von Wattvögeln hält.
Er kann Stunden damit verbringen Schnee zu schaufeln, auch wenn es schon dunkel ist.
Er kann sich einen ganzen Morgen darin verlieren ein Bild zu basteln und zu malen, über ein Buch, das wir lesen. Dabei bin ich nur da, um Material heranzuschaffen.
Er ist wie ein kleiner hungriger Schwamm. Er will alles wissen und alles können, er will die Welt sehen und alles was darüber hinausgeht.
Er steht sich selbst im Weg, hat Ängste und Bedenken, weil er alles hinterfragt und für jede Situation im Voraus alle Möglichkeiten abwägt. Er denkt immer.
Er wird überschätzt, weil er viel weiss und man vergisst leicht, dass er in anderen Bereichen hinterher hinkt.
Er weiss was er will, Grenzen gibt es für ihn keine. Er ist kreativ und fantasievoll. Will er etwas nicht, dann steht man einer "Sturheit" und einem Willen gegenüber, gegen den man kaum ein Ankommen hat.
Er kommt sehr schlecht mit Veränderungen klar. Ob nun langfristige (Veränderungen des Personals in der Kita) oder auch nur damit von Spiel auf Spazierengehen zu wechseln.
In den Ferien isst er die ersten vier bis fünf Tage nur, was wir von daheim mitgebracht haben.
Seine Welt wird nur langsam grösser und er reagiert auf diese Vergrösserung Anfangs immer sehr heftig.
Er braucht klare und möglichst gleich bleibende Strukturen und Abläufe. Jede Veränderung oder Unregelmässigkeit (Besuch, Ausflüge) muss durch genaustes Einhalten des Alltags und seiner Strukturen kompensiert werden.
Um von einer Tätigkeit zur nächsten zu wechseln braucht er sehr viel Zeit. Er verliert sich in Details. Er braucht eine halbe Stunde um fünf Legos weg zu räumen, weil er einfach immer wieder irgendwo hängen bleibt und sich in seiner Welt vergisst.
Er redet, wenn er Menschen kennt und vorallem mag, ohne Punkt und Komma, über eines seiner Lieblingsthemen. Anderes interessiert ihn nicht und was andere tun oder gut finden ebensowenig. Fremden gegenüber ist er sehr reserviert. Er grüsst nicht von sich aus, auch nicht Menschen die er gut kennt. Er beginnt entweder sprudelnd zu erzählen, oder geht weg und verkriecht sich, beobachtet dann aus der Ferne.
Er kann sich anderen Kindern schlecht "nähern". Er will zwar mit manchen von ihnen spielen, aber hat noch nicht raus, wie man das angeht. Er ist gerne allein, oder aber mit Kindern zusammen, die älter sind und die seine ausgeprägten Interessen teilen und darüber bescheid wissen. Tun sie das nicht, sind sie schnell einmal dumm.
Er kann keinen Perspektivenwechsel machen.
Er zeigt Gefühle nun langsam, durch viel üben und erklären, aber er ist sehr unbeholfen. Allerdings auch sehr interessiert, diese - unsere - Art der Kommunikation zu "lernen".
Er erträgt keine lauten Geräusche, keine Menschenmengen. Drei sind schon einer zuviel.
Er kann völlig zusammenbrechen, wenn ein Geräusch überraschend auftaucht und er es nicht zuordnen kann.
Wenn er überfordert oder überreizt ist, dann schlägt, beisst und kratzt er. Er ist nicht erreichbar, sitzt in einer Blase und schreit und schlägt um sich. Er hat viele typisch autistische Verhaltensweisen, eben auch Overloads und Meltdowns.
Er hat stereotype Verhaltensweisen, wenn er überreizt ist.
Ist er überfordert wird er oft krank.
Er spielt wie der Bub von Tin.
Er baut Legohäuser die keine Fenster haben dürfen und keine Türen. Seine Tiere stehen immer in Reihen. Seine Toggeli hocken aufgereiht in den gebauten Schiffen. Einer hinter dem anderen, alle gucken in die selbe Richtung. Wehe, jemand verändert etwas. Er merkt es immer! Räumt er Lego weg, dann macht er das mit dem Bagger. Häuser bricht man so ab. Nicht mit den Händen. Man räumt auch den Schutt nicht mit den Händen weg. Jeder Stein kommt in die Schaufel und wird zur Kiste gefahren.
Er will alle Packungen behalten, weil da Bilder drauf sind, die ihm zeigen, wie man etwas benutzen kann.
Er spielt oft nach, was er erlebt, hört, sieht oder in Geschichten passiert.
Er liebt Puzzles und Bücher.
Er anerkennt keine Hierarchien. Alle sind ebenbürdig und keiner hat mehr zu sagen als der andere, nur weil er älter ist. Anerkannt wird nur "mehr Wissen". Niemals Alter oder Position (Eltern, Grosseltern - wird mir den Lehrern wohl auch so sein).
Er hält sich pingelig an Regeln, muss sie aber genau verstehen und erwartet das gleiche von allen anderen. Es gibt für ihn kein "Eltern dürfen das, Kinder nicht." Ausser er hat eine rationale Erklärung, wie zb. der Schlafbedarf eines Vierjährigen ist grösser, als der eines vierzig Jährigen, weil sich sein Körper noch entwickelt und er im Schlaf wächst... so ungefähr. Versteht er etwas nicht, tut er es nicht. Er geht raus, weil er Vitamin D braucht, aber nicht weil "wir jetzt einfach noch etwas raus gehen". Wer logische Argumente bringt kommt durch, die anderen scheitern. Antworten wie "das hat die Natur so gemacht", (oder Gott oder wer auch immer) gibt es für ihn nicht.
Er lernt nicht intuitiv.
Man könnte Seiten füllen, aber ich mache mal einen Punkt.

Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@fläcki und all
Melde mich auch mal wieder kurz. Ich lese immer mit, ihr seid aber so fleissig, dass ich gar nicht nachkomme mit Schreiben.
Nun habe ich fläckis Post gelesen und dachte mir, das ist mal ein Grund, wieder mal etwas hier zu schreiben...
In vielen Punkten, die fläcki auflistet, erkenne (oder erkannte, da unser mittlerweile schon 15 Jahre alt ist) meinen Sohn. Er hält uns ganz schön auf Trab und bringt uns an unsere Grenzen, auch heute noch, und doch ist es einfach so, dass er eine Bereicherung für unsere Familie und sein Umfeld ist. Was ich aber oft vergesse oder besser gesagt, ich mir immer wieder bewusst machen muss, damit ich wieder positiv in die Zukunft blicken kann.
Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass die Gesellschaft Menschen wie unsere Aspies nicht einfach zur Seite schiebt, weil sie in den Augen vieler "unbequem" sind, sondern froh ist, dass es solche Menschen gibt und ihr Potenzial immer besser eingebunden und genutzt wird, egal ob in der Schule oder im Berufsleben.
Unsere Aspies können so liebenswert sein und denkt mal, was es heute alles an Erfindungen nicht gäbe, hätte es keine Aspies auf dieser Welt!
Liebe Grüsse: Steramima
Melde mich auch mal wieder kurz. Ich lese immer mit, ihr seid aber so fleissig, dass ich gar nicht nachkomme mit Schreiben.
Nun habe ich fläckis Post gelesen und dachte mir, das ist mal ein Grund, wieder mal etwas hier zu schreiben...

Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass die Gesellschaft Menschen wie unsere Aspies nicht einfach zur Seite schiebt, weil sie in den Augen vieler "unbequem" sind, sondern froh ist, dass es solche Menschen gibt und ihr Potenzial immer besser eingebunden und genutzt wird, egal ob in der Schule oder im Berufsleben.
Unsere Aspies können so liebenswert sein und denkt mal, was es heute alles an Erfindungen nicht gäbe, hätte es keine Aspies auf dieser Welt!

Liebe Grüsse: Steramima
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@farfallina
der text von fläckli passt sehr genau auch auf unser sohn. er ist nun 6,5jahr.
am meisten fällt mir immer wieder auf das er keine freunde hat und sich überhaupt nicht darum bemüht... und kein intresse hat.. ausser ein junge der kommt ab und zu vorbei und der muss dan aber genau so spielen wie's mein Sohnemann möchte sonst gibt's ärger...
er ist auch einfach am liebsten alleine und reiht auch seine Autos schön in eine reihe oder spielt mit den Drachen den drachenfilm nach und das seit langem immer wieder das gleiche. er hat keine fantasie um was von sich aus zu spielen, immer nur filme nachspielen oder aufreihen.
wie verhält sich den dein sohn? wie geht's ihm mit der Pubertät? ist es anders als bei anderen und wie anders?
@us
so wir sind nun angemeldet für die Abklärung! mein Hausarzt hat uns überwiesen ohne Problem!! bin gespannt wies abläuft und aufs ergebniss.
der text von fläckli passt sehr genau auch auf unser sohn. er ist nun 6,5jahr.
am meisten fällt mir immer wieder auf das er keine freunde hat und sich überhaupt nicht darum bemüht... und kein intresse hat.. ausser ein junge der kommt ab und zu vorbei und der muss dan aber genau so spielen wie's mein Sohnemann möchte sonst gibt's ärger...



wie verhält sich den dein sohn? wie geht's ihm mit der Pubertät? ist es anders als bei anderen und wie anders?
@us
so wir sind nun angemeldet für die Abklärung! mein Hausarzt hat uns überwiesen ohne Problem!! bin gespannt wies abläuft und aufs ergebniss.
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@tin
Genau so ist es bei uns. Haargenau.
Genau so ist es bei uns. Haargenau.
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Echt? Finde noch witzig...Mistral hat geschrieben:@tin
Genau so ist es bei uns. Haargenau.
Finde es mega interessant, wie sehr sich die Betroffenen ähneln..
Bis jetzt haben sich hier 3 mit einem kleinen Fläcki und 2 kleine tins.. zumindest vom Benehmen her...
Farfallina
Erkennst du dein Kind darin wieder? Nimmt mich wunder...
Sötis 2012
Knubbis 2009
Knubbis 2009
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@farfallina
was auch noch sehr auffällt ist das mein sohn kein spass versteht oder auch so zweideutige Sachen... da flippt er dan voll aus wen noch wer lacht...
er versteht also einfach alles wortwörtlich!!!
was auch noch sehr auffällt ist das mein sohn kein spass versteht oder auch so zweideutige Sachen... da flippt er dan voll aus wen noch wer lacht...

Re: Asperger Syndrom - Teil 4
melde mich auch wieder mal
Ja, bei fläckis beschreibungen habe ich schon oft geschmunzelt und gedacht, meiner müsste mal so jemanden kennenlernen, die würden sich dann viellicht gut verstehen...
bei unserem kind (er ist jetzt 5) war einfach seit babyalter auffällig, dass er wenig blickkontakt aufnahm, nichts nachmachte und immer diese stereotypien hatte (Gegenstand vor sich her rollen und nachkriechen, zum beispiel). Er hörte auch kaum auf seinen namen bis ca vor einem jahr, da hat er angefangen grosse fortschritte zu machen in bezug auf kontakte und spielen allgemein.
im alter von ca. 2 bis fast 4.5 lief er ständig den wänden, mauern, fensterfronten (z.b. In läden) nach. dazu flattern mit händen...andere kinder wurden bis vor ein paar monaten nicht beachtet. ausser die gschwister.
dann hat er immer die typischen lieblingsthemen, ventilatoren, stromleitungen, taschenlampen, vulkane, ...
Momentan sind es schattenspiele, bis zu stundenlangem tanzen vor einer lichtquelle gegen eine Wand gerichtet (wichtig, niemand darf stören, und ja niemand eines der lichter ausschalten!)
typisch bei ihm ist auch, dass er zu fremden leuten sehr abweisend ist und nie grüsst. Auch die kiga-kinder nicht, wenn er sie draussen sieht. zu bekannten leuten ist er um teil sehr offen, er kann aber auch zu mir völlig abweisend sein und möchte dann jeweils nicht, dass ich ihn ansehe.
was bei uns noch ganz früh auffiel, dass er wenig bis keinen antrieb hatte, sich anzuziehen, etwas selber zu machen ausser seinen bewegungen und interessen.
es ist jetzt noch jeden tag mühsam, ihn parat zu machen und raus zu gehen.
seit dem kiga macht er aber auch viele fortschritte und wird offener zu anderen kindern und auch zu den Lehrerinnen.
bei Veränderungen reagiert er auch teilweise heftig, es hat sich aber stark gebessert. das letzte mal war der anfall, als wir die neuen betten bei ihm und seiner schwester aufgestellt hatten. er wollte es nicht und wieder so, wie es vorher war ( nur Matratze auf dem boden...) da wurde er richtig wild und begann die dinge rumzuwerfen.
@farfallina:wir "kennen" und ja von einem anderen thread - eben, ich komme gar nicht mehr zum schrieben, weil der Alltag so streng ist, auch wegen meinem zweitältesten und dazu noch den restlichen kids - aber für ihn ist es ein vorteil, dass er die geschwister hat, die ihn auch permanent aktivieren. alleine zieht er sich viel mehr zurück und sucht gar nicht die nähe zu jemandem.

Ja, bei fläckis beschreibungen habe ich schon oft geschmunzelt und gedacht, meiner müsste mal so jemanden kennenlernen, die würden sich dann viellicht gut verstehen...
bei unserem kind (er ist jetzt 5) war einfach seit babyalter auffällig, dass er wenig blickkontakt aufnahm, nichts nachmachte und immer diese stereotypien hatte (Gegenstand vor sich her rollen und nachkriechen, zum beispiel). Er hörte auch kaum auf seinen namen bis ca vor einem jahr, da hat er angefangen grosse fortschritte zu machen in bezug auf kontakte und spielen allgemein.
im alter von ca. 2 bis fast 4.5 lief er ständig den wänden, mauern, fensterfronten (z.b. In läden) nach. dazu flattern mit händen...andere kinder wurden bis vor ein paar monaten nicht beachtet. ausser die gschwister.
dann hat er immer die typischen lieblingsthemen, ventilatoren, stromleitungen, taschenlampen, vulkane, ...
Momentan sind es schattenspiele, bis zu stundenlangem tanzen vor einer lichtquelle gegen eine Wand gerichtet (wichtig, niemand darf stören, und ja niemand eines der lichter ausschalten!)
typisch bei ihm ist auch, dass er zu fremden leuten sehr abweisend ist und nie grüsst. Auch die kiga-kinder nicht, wenn er sie draussen sieht. zu bekannten leuten ist er um teil sehr offen, er kann aber auch zu mir völlig abweisend sein und möchte dann jeweils nicht, dass ich ihn ansehe.
was bei uns noch ganz früh auffiel, dass er wenig bis keinen antrieb hatte, sich anzuziehen, etwas selber zu machen ausser seinen bewegungen und interessen.
es ist jetzt noch jeden tag mühsam, ihn parat zu machen und raus zu gehen.
seit dem kiga macht er aber auch viele fortschritte und wird offener zu anderen kindern und auch zu den Lehrerinnen.
bei Veränderungen reagiert er auch teilweise heftig, es hat sich aber stark gebessert. das letzte mal war der anfall, als wir die neuen betten bei ihm und seiner schwester aufgestellt hatten. er wollte es nicht und wieder so, wie es vorher war ( nur Matratze auf dem boden...) da wurde er richtig wild und begann die dinge rumzuwerfen.
@farfallina:wir "kennen" und ja von einem anderen thread - eben, ich komme gar nicht mehr zum schrieben, weil der Alltag so streng ist, auch wegen meinem zweitältesten und dazu noch den restlichen kids - aber für ihn ist es ein vorteil, dass er die geschwister hat, die ihn auch permanent aktivieren. alleine zieht er sich viel mehr zurück und sucht gar nicht die nähe zu jemandem.
grosses meitli 11.06.2004 chline forscher 31.12.2009 böhnli 10.03.2011chline zwerg 9.10.2013
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Alles wörtlich nehmen haben wir auch. Und auch nur knapp auf eine Frage antworten, nie weitere Infos dazu geben. "Hast du das zu Weihnachten bekommen?" "Nein." - Ganz sicher nicht "Nein, zum Geburtstag."
Er war als Baby auch auffällig. Kein Blickkontakt, meiden von Körperkontakt, kein Brabbeln, kein auf etwas zeigen. Er hat erst gesprochen, als er es "konnte". Mit acht Monaten "Auto". Dann nur das, bis irgendwann das nächste Wort und bald der erste Satz gesessen hat.
Er hat sich lange den Kopf gegen den Boden gehauen als er noch nicht gelaufen ist. Als er lief, dann gegen Wände.
Was auch noch typisch für ihn ist, ist dass er seine Tätigkeiten nie als Spielen ansieht, sondern immer wirklich als ernsthafte Angelegenheit, mehr als Arbeit eigentlich. Drum kann man etwas auch nicht einfach unterbrechen, es MUSS zu Ende gemacht werden.
Er war als Baby auch auffällig. Kein Blickkontakt, meiden von Körperkontakt, kein Brabbeln, kein auf etwas zeigen. Er hat erst gesprochen, als er es "konnte". Mit acht Monaten "Auto". Dann nur das, bis irgendwann das nächste Wort und bald der erste Satz gesessen hat.
Er hat sich lange den Kopf gegen den Boden gehauen als er noch nicht gelaufen ist. Als er lief, dann gegen Wände.
Was auch noch typisch für ihn ist, ist dass er seine Tätigkeiten nie als Spielen ansieht, sondern immer wirklich als ernsthafte Angelegenheit, mehr als Arbeit eigentlich. Drum kann man etwas auch nicht einfach unterbrechen, es MUSS zu Ende gemacht werden.
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Hallo
Vielen herzlichen Dank für Eure ehrlichen Antworten. Jetzt habe ich einen sehr langen Text geschrieben, der aber leider grösstenteils verschwunden ist... Deshalb kopiere ich, was ich noch retten konnte und werde den Text erweitern
Ich erkenne einige Verhalten Eurer Kinder in meinen und schreibe Euch gerne, wie meine Jungs sind.
K1
Er ist schon seit Geburt total anstrengend. Die ersten 10 Jahren waren so anstrenged, weil er sooo wenig schlief! Bis er 8 war, probierten wir mehrere Therapien aus, bis wir ans richtige Ort kamen. Dort hatte er über 2 Jahre lang Cranio&Neurofeedback, aber auch andere Therapien. Diagnose: grobe, traumatische Geburt. Er schrie nachts 2-5 Std und sah dunkle Gestalten. In den 7-9 Std welche er "schlief", erwachte er 10-20! mal nachts und schrie eben 2-5 Std nachts. Schlimmer war's, als er in seinem Bett schlief. Seine Aussetzer wurden gut behandelt und danach bekam er in der Schule immer wieder neue Lehrer. Wir merkten, dass er durch den ständigen Lehrerwechsel starke Mühe mit Veränderungen hatte und diese bis heute noch hat. Seinen Tick, sich zu spühren, hat er heute noch. Er steht gerne im Mittelpunkt, ist sehr besitzergreifend und eifersüchtig. Seit sein Bruder Medis bekommt und er mehr im Mittelpunkt deswegen steht (Medis, Psycholog), ist K1 schlecht in der Schule. Die Lehrer können sich dies nicht erklären, denn in der Schule macht er gut mit und die Arbeiten im Ordner sind gut. Nur die Prüfungsnote spricht anders...
Das Problem ist auch, dass er Angst von der Berufswahl hat, denn würde er sich falsch entscheiden, müsste er ja diese Arbeit 40 Jahre lang ausüben und wie würde er dann seine Familie ernähren ohne genügend Lohn?? Er fühlt sich noch nicht bereit für die Arbeitswelt...
K2
Er ist mein Knuddlibär
. Er ist sehr lieb und kann gleichzeitig nerven, er ist sehr sensibel, mitfühlend und hat einen grossen Sinn für Gerechtigkeit, merkt jedoch nicht, dass er seine Schwester pausenlos (und auch mich) ärgert und sie deswegen fest traurig gar schon ein bisschen depressiv ist. Er war sehr unkoordiniert und ein richtiger Tollpatsch, jedoch seit letzten Sommer, schon viel besser (oder ev Dank Medis?). Er sieht die Gefahren nicht, jedoch hat er angst um andere. Sein kleiner Bruder (4) spielt draussen mit seinen Freunden aus dem Quartier, er hat angst um ihn, dass er entführt werden könnte oder unters Auto kommen könnte (wir haben nur eine 20er Zone, um zu den Häusern/Wohnungen zu kommen). Er kann aber die gefährlichsten Sachen machen und sieht gar keine Gefahr... Auf jedem Klassenfoto, dass im Klassenlager oder auf der Schulreise geschossen wurde, ist mein Sohn ganz aussen, niemals in der Mitte. Er ist beliebt in der Klasse, aber er würde niemals den Freunden telefonieren oder schreiben (ausser ich zwinge ihn und dann klappt's beim x.ten mal). Klingeln die Freunde oder rufen an, dann geht er mit ihnen nach draussen. Das mit den Autos aufreihen machte er auch immer. Er hat ein ausgeprägtes 3D Denken und auch Playmobil, Legos und Brio etc setzt er ganz schnell zusammen, ohne zu überlegen steht alles, was der kleine Bruder sich wünscht (konnte er scho immer gut). Puzzle interessierten ihn schon vor seinem 1. Geburtstag und Bücher liest er heute noch gerne. Schwierige Aufgaben kann er gut und einfache...da frage ich mich manchmal... Wenn ich mit ihm CHF 20.- tausche: ich möchte zwei 10er Noten und gebe ihm eine 20er Note dann hat er das Gefühl, er hätte mir CHF 20.- gegeben, nicht getauscht
Sonst rechnen kann er super. An Weihnachten wollte er dem Bruder ein Geschenk kaufen, welches CHF 26.- kostete. Er hatte nur CHF 20.-, somit bezahlte ich den Rest. Ich nahm noch eine 10er Note und gab ihm noch den Rest. Der grosse Bruder hat es grad geschnallt, er aber behauptete, er hätte CHF 30.- ausgegeben und er jetzt nur noch den Rest hätte...
K4
Er reiht grad täglich Autos und andere Fahrzeuge hintereinander. Er ist mein Sunnyboy! Seit er 2 Monate ist, kann er lachen wie ein Weltmeister! Das bekommen aber nur wir zu hören, oder auch Freunde von den Geschwistern. Er redet ohne Punkt und Komma, aber sind fremde Leute da, spricht er kein Wort. Er ist sehr schüchtern und er kann dann auch mehrere Stunden kein Wort reden, auch nicht mit mir (das könnten ja die anderen hören
). Er redet perfekt Italienisch und Deutsch, ohne irgend einen Fehler und das schon seit sehr langer Zeit, nur wissen das die Wenigsten, da er ja nicht mit anderen spricht
Darf er mal alleine zum Gotti oder auch zum Götti, wird dort pausenlos geredet
Mit den nonna's redet er wie mit uns
Er spielt Puzzles schon seit er 1 Jahr alt ist und kann diese sehr schnell und hat sehr Ausdauer, um es immer wieder machen (natürlich nicht die einfachen für 4-jährige
) Links und rechts kennt er schon seit er 2 ist und auch die Skisocken, welche er in die Waldspielgruppe anzieht, sind immer richtig angezogen: R für rechts, L für links. Ich fragte ihn wie er das wisse: L ist links und das ist wie L-eandro (er heisst Leandro) und R ist rechts (auch von Leand-r-o). Er kann seinen Namen schreiben und liest ab und zu in seinem ersten Duden einfache Wörter (B-o-o-t :Mami, B (kennt er vom Nachnamen) und mit 2 o). Er hat sich nur vom zuhören mit 2 Jahren das Zählen bis auf 20 gelernt und er konnte dann auch überspringen. Ich sagte 1, er 2, ich 3, er 4 etc. Aber auch er 1, ich 2, er 3, ich 4 etc. Er macht fleissig miniLük oder Logicol und ich glaube, er ist definitiv bereit für den Kiga im Sommer
Er steht nicht gerne im Mittelpunkt, macht aber gerne mit seinem besten Freund ab und zwei Freundinnen aus dem Quartier. Habe am Mittwoch das erste mal gesehen, dass er die Gefahr nicht einschätzen konnte. Er ist auf eine Mauer geklettert (er ist ein Kletteräffchen), weil er die Autos und den Zug sehen wollte. Jedoch ist die Strasse einige Meter weiter unten und so nahm ich ihn herunter. Keine Minute später war er wieder oben, denn er würde sich schon richtig halten... Als wir seine Sparkasse zur Bank brachten, wollte er gaaaanz genau wissen, was die Bank jetzt mit seinem Geld machen würde etc.
Uff, wurde etwas lang und nun muss ich schlafen gehen. Wie Ihr sieht, brauche ich wie meine Kinder wenig Schlaf und ohne Kaffee habe ich tagsüber genug Energie
Lg farfallina
Vielen herzlichen Dank für Eure ehrlichen Antworten. Jetzt habe ich einen sehr langen Text geschrieben, der aber leider grösstenteils verschwunden ist... Deshalb kopiere ich, was ich noch retten konnte und werde den Text erweitern

Ich erkenne einige Verhalten Eurer Kinder in meinen und schreibe Euch gerne, wie meine Jungs sind.
K1
Er ist schon seit Geburt total anstrengend. Die ersten 10 Jahren waren so anstrenged, weil er sooo wenig schlief! Bis er 8 war, probierten wir mehrere Therapien aus, bis wir ans richtige Ort kamen. Dort hatte er über 2 Jahre lang Cranio&Neurofeedback, aber auch andere Therapien. Diagnose: grobe, traumatische Geburt. Er schrie nachts 2-5 Std und sah dunkle Gestalten. In den 7-9 Std welche er "schlief", erwachte er 10-20! mal nachts und schrie eben 2-5 Std nachts. Schlimmer war's, als er in seinem Bett schlief. Seine Aussetzer wurden gut behandelt und danach bekam er in der Schule immer wieder neue Lehrer. Wir merkten, dass er durch den ständigen Lehrerwechsel starke Mühe mit Veränderungen hatte und diese bis heute noch hat. Seinen Tick, sich zu spühren, hat er heute noch. Er steht gerne im Mittelpunkt, ist sehr besitzergreifend und eifersüchtig. Seit sein Bruder Medis bekommt und er mehr im Mittelpunkt deswegen steht (Medis, Psycholog), ist K1 schlecht in der Schule. Die Lehrer können sich dies nicht erklären, denn in der Schule macht er gut mit und die Arbeiten im Ordner sind gut. Nur die Prüfungsnote spricht anders...
Das Problem ist auch, dass er Angst von der Berufswahl hat, denn würde er sich falsch entscheiden, müsste er ja diese Arbeit 40 Jahre lang ausüben und wie würde er dann seine Familie ernähren ohne genügend Lohn?? Er fühlt sich noch nicht bereit für die Arbeitswelt...
K2
Er ist mein Knuddlibär



K4
Er reiht grad täglich Autos und andere Fahrzeuge hintereinander. Er ist mein Sunnyboy! Seit er 2 Monate ist, kann er lachen wie ein Weltmeister! Das bekommen aber nur wir zu hören, oder auch Freunde von den Geschwistern. Er redet ohne Punkt und Komma, aber sind fremde Leute da, spricht er kein Wort. Er ist sehr schüchtern und er kann dann auch mehrere Stunden kein Wort reden, auch nicht mit mir (das könnten ja die anderen hören






Er steht nicht gerne im Mittelpunkt, macht aber gerne mit seinem besten Freund ab und zwei Freundinnen aus dem Quartier. Habe am Mittwoch das erste mal gesehen, dass er die Gefahr nicht einschätzen konnte. Er ist auf eine Mauer geklettert (er ist ein Kletteräffchen), weil er die Autos und den Zug sehen wollte. Jedoch ist die Strasse einige Meter weiter unten und so nahm ich ihn herunter. Keine Minute später war er wieder oben, denn er würde sich schon richtig halten... Als wir seine Sparkasse zur Bank brachten, wollte er gaaaanz genau wissen, was die Bank jetzt mit seinem Geld machen würde etc.
Uff, wurde etwas lang und nun muss ich schlafen gehen. Wie Ihr sieht, brauche ich wie meine Kinder wenig Schlaf und ohne Kaffee habe ich tagsüber genug Energie

Lg farfallina
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
@farfallina:bei welchem kind hast du denn am meisten das gefühl, es könnte in die richtung as gehen?
ist halt schwierig zu sagen so von aussen...
ich kann dir nur von unseren abklärungen und einer sehr zurückhaltend autismus-diagnose gebenden psychiaterin berichten:
wir eltern fanden vieles klar in richtung autismus, natürlich nicht kleinkindlicher autismus, das war uns wie klar von anfang. Aber die psychiaterin fand vieles sehr grenzwertig, auch wenn es für uns klar abweichend von der norm war und in diese autistische richtung ging: immer wiederholende bewegungen (türchen auf, türchen zu, schatten gross, Schatten klein (verursacht durch das türchen)...etwas rundes rollen bis es stillsteht, immer wieder. nicht auf namen hören, wenig mimik, wenig lächeln als baby, wenig lächeln erwidern.
dann auch diese antriebslosigkeit ohne input. auffällig fanden wir auch, dass er als Baby wenig anzeigte, wenn er etwas hatte, auch bis heute, Schmerzen, Kälte, gaggi....nicht spüren. dann diese anfälle, wenn etwas nicht nach seinen vorstellungen lief/läuft.
eben, obwohl viele dieser merkmale sehr typisch sind, war es lange nicht klar, ob er dich in dieses spektrum passt.
ich würde mal gezielt auf guten Seiten im Internet nachlesen und mir gedanken machen, ob du dann gezielt abklären lassen willst. mein persönlicher tipp oder Leitgedanke: du hast als mami das beste gefühl, ob etwas sein könnte, das dich beunruhigt.
so, bei uns haben mehrere in der familie die grippe. nun ist es spannend zu sehen, dass wenn die kleine schwester (die sonst nonstop quasselt und ihn aktiviert) nur liegt und fieber hat, er selber nichts spielt.
ausser mal einen dvd gucken, sonst nur so Sachen wie sich spiegeln in einem metallenen abtropfsieb, stundenlang....
euch eine gute woche!!
ist halt schwierig zu sagen so von aussen...
ich kann dir nur von unseren abklärungen und einer sehr zurückhaltend autismus-diagnose gebenden psychiaterin berichten:
wir eltern fanden vieles klar in richtung autismus, natürlich nicht kleinkindlicher autismus, das war uns wie klar von anfang. Aber die psychiaterin fand vieles sehr grenzwertig, auch wenn es für uns klar abweichend von der norm war und in diese autistische richtung ging: immer wiederholende bewegungen (türchen auf, türchen zu, schatten gross, Schatten klein (verursacht durch das türchen)...etwas rundes rollen bis es stillsteht, immer wieder. nicht auf namen hören, wenig mimik, wenig lächeln als baby, wenig lächeln erwidern.
dann auch diese antriebslosigkeit ohne input. auffällig fanden wir auch, dass er als Baby wenig anzeigte, wenn er etwas hatte, auch bis heute, Schmerzen, Kälte, gaggi....nicht spüren. dann diese anfälle, wenn etwas nicht nach seinen vorstellungen lief/läuft.
eben, obwohl viele dieser merkmale sehr typisch sind, war es lange nicht klar, ob er dich in dieses spektrum passt.
ich würde mal gezielt auf guten Seiten im Internet nachlesen und mir gedanken machen, ob du dann gezielt abklären lassen willst. mein persönlicher tipp oder Leitgedanke: du hast als mami das beste gefühl, ob etwas sein könnte, das dich beunruhigt.
so, bei uns haben mehrere in der familie die grippe. nun ist es spannend zu sehen, dass wenn die kleine schwester (die sonst nonstop quasselt und ihn aktiviert) nur liegt und fieber hat, er selber nichts spielt.
ausser mal einen dvd gucken, sonst nur so Sachen wie sich spiegeln in einem metallenen abtropfsieb, stundenlang....
euch eine gute woche!!
grosses meitli 11.06.2004 chline forscher 31.12.2009 böhnli 10.03.2011chline zwerg 9.10.2013
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Hallo Zäme
Wir haben am Freitag das Aufgebot bekommen für die Abklärungen. Huii am 30.4. beginnt das Ganze. Lange Warterei, aber geht auch vorbei.
Wir haben am Freitag das Aufgebot bekommen für die Abklärungen. Huii am 30.4. beginnt das Ganze. Lange Warterei, aber geht auch vorbei.
- Kathies Mama
- Member
- Beiträge: 103
- Registriert: Sa 17. Sep 2005, 13:11
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Kt. Zürich
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Hallo zusammen
Abklärungen:
Bei uns liefs über den Kinderarzt, der uns ans KJPD überwies weil auch er dachte, dass es in Richtung ADHS geht. Dort wurde die erste Diagnose gestellt (stark ausgeprägtes ADHS). Wir machten dann die IV-Anmeldung, welche auch ohne Probleme durchging. Nach der Einschulung als alles aus dem Ruder lief und trotz Medis einige Verhaltensweisen hervorstachen, welche nicht nur durch das ADHS kommen konnten, wurde uns eine Zweitabklärung empfohlen. Zudem wurde noch einmal der IQ abgeklärt, da dieser bei der ersten Abklärung nur teilweise erhoben werden konnte, da unser Sohn grösstenteils verweigerte. Diese zweite Abklärung wurde bei einem spezialisierten Psychologen gemacht und ergab das Resultat ADHS und zusätzlich AS. Vom IQ her war ersichtlich, dass er bei der Logik knapp unter Hochbegabung lag, dafür aber bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit im untersten Bereich vom Normalwert. Alles in allem hiess es, er sollte in der Regelschule keine Probleme haben, dem Stoff zu folgen. Leider legten ihm seine Defizite im Sozialverhalten Steine in den Weg, sodass er nun eine Keingruppenschule besucht.
Thypische Verhaltensweisen:
Mir geht es ähnlich. Ich kann in Fläckis Auflistung sehr viele Parallelen zu unserem Sohn entdecken. Bei uns ist wohl am Auffälligsten, dass er grosse Mühe hat, sich an Veränderungen anzupassen. Es kommt dann zu aggressiven Ausbrüchen, die sich über mehrere Wochen hinziehen können bis er sich in die neue Situation eingefunden hat (z.B. Klassenwechsel). Er will auch immer ganz genau wissen, wie etwas abläuft und was für Eventualitäten auftreten könnten. Nur so fühlt er sich sicher und kann sich auf etwas einlassen. So antworten wie "das sehen wir dann - je nachdem" mag er gar nicht und wird teilweise richtig wütend, wenn man ihm nicht exakt antworten kann (weil man es z.B. wirklich zu dem Zeitpunkt noch nicht weiss). Kontakt zu anderen Menschen (egal ob Kinder oder Erwachsene) stellt er nie her ausser er hat z.B. grad etwas Neues bekommen/gekauft und ist so glücklich, dass er jedem erzählen will, was das tolle Ding alles kann, dabei interessiert es ihn dann aber nicht, ob das Gegenüber überhaupt zuhören mag oder nicht.
Spielen tut er nicht wirklich. Entweder er baut oder bastelt etwas oder recherchiert etwas im Internet, in Sachbüchern. Legos werden zusammengebaut und dann ausgestellt "als Dekoration", er ist dabei nur fasziniert, wie sich die Teile bewegen (bei Lego Technic), nicht daran, damit zu spielen. Vom Lego Flieger kommt er dann sofort auf richtige Flieger zu sprechen und fragt mir Löcher in den Bauch, wie denn die Klappen an den Flügeln bei Start, Landung, Flug stehen und ob denn dies oder das nicht anders sein müsste beim Modell damit es korrekt ist. Er merkt auch gleich, wenn etwas beim Aufbau nicht stimmt. Z.B. war letzthin ein Junge da, der den selben Flieger hat wie er. Er schaute ihn kurz an und sagte sofort, dass da ein kleines Teil falsch befestigt sei und regte sich dann darüber auf, wie man das nur falsch machen kann wenn man doch die Anleitung hat.
Er achtet sehr auf Gerechtigkeit und flippt aus, wenn etwas unfair ist (oder ihm auch nur unfair scheint). Er kontrolliert auch ganz genau, ob alle die Regeln einhalten und macht sie sofort darauf aufmerksam, sollte das nicht so sein (zuhause und auch in der Schule oder auch draussen, im Bus etc. wobei er es draussen nur mir sagt, nicht direkt zu den Leuten).
Es gäbe wohl noch tausend Kleinigkeiten, die speziell sind. Viele davon sind tolle Eigenschaften, einige leider weniger.
Ich wünsche euch einen schönen Nachmittag
Liebs Grüessli
Daniela
Abklärungen:
Bei uns liefs über den Kinderarzt, der uns ans KJPD überwies weil auch er dachte, dass es in Richtung ADHS geht. Dort wurde die erste Diagnose gestellt (stark ausgeprägtes ADHS). Wir machten dann die IV-Anmeldung, welche auch ohne Probleme durchging. Nach der Einschulung als alles aus dem Ruder lief und trotz Medis einige Verhaltensweisen hervorstachen, welche nicht nur durch das ADHS kommen konnten, wurde uns eine Zweitabklärung empfohlen. Zudem wurde noch einmal der IQ abgeklärt, da dieser bei der ersten Abklärung nur teilweise erhoben werden konnte, da unser Sohn grösstenteils verweigerte. Diese zweite Abklärung wurde bei einem spezialisierten Psychologen gemacht und ergab das Resultat ADHS und zusätzlich AS. Vom IQ her war ersichtlich, dass er bei der Logik knapp unter Hochbegabung lag, dafür aber bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit im untersten Bereich vom Normalwert. Alles in allem hiess es, er sollte in der Regelschule keine Probleme haben, dem Stoff zu folgen. Leider legten ihm seine Defizite im Sozialverhalten Steine in den Weg, sodass er nun eine Keingruppenschule besucht.
Thypische Verhaltensweisen:
Mir geht es ähnlich. Ich kann in Fläckis Auflistung sehr viele Parallelen zu unserem Sohn entdecken. Bei uns ist wohl am Auffälligsten, dass er grosse Mühe hat, sich an Veränderungen anzupassen. Es kommt dann zu aggressiven Ausbrüchen, die sich über mehrere Wochen hinziehen können bis er sich in die neue Situation eingefunden hat (z.B. Klassenwechsel). Er will auch immer ganz genau wissen, wie etwas abläuft und was für Eventualitäten auftreten könnten. Nur so fühlt er sich sicher und kann sich auf etwas einlassen. So antworten wie "das sehen wir dann - je nachdem" mag er gar nicht und wird teilweise richtig wütend, wenn man ihm nicht exakt antworten kann (weil man es z.B. wirklich zu dem Zeitpunkt noch nicht weiss). Kontakt zu anderen Menschen (egal ob Kinder oder Erwachsene) stellt er nie her ausser er hat z.B. grad etwas Neues bekommen/gekauft und ist so glücklich, dass er jedem erzählen will, was das tolle Ding alles kann, dabei interessiert es ihn dann aber nicht, ob das Gegenüber überhaupt zuhören mag oder nicht.
Spielen tut er nicht wirklich. Entweder er baut oder bastelt etwas oder recherchiert etwas im Internet, in Sachbüchern. Legos werden zusammengebaut und dann ausgestellt "als Dekoration", er ist dabei nur fasziniert, wie sich die Teile bewegen (bei Lego Technic), nicht daran, damit zu spielen. Vom Lego Flieger kommt er dann sofort auf richtige Flieger zu sprechen und fragt mir Löcher in den Bauch, wie denn die Klappen an den Flügeln bei Start, Landung, Flug stehen und ob denn dies oder das nicht anders sein müsste beim Modell damit es korrekt ist. Er merkt auch gleich, wenn etwas beim Aufbau nicht stimmt. Z.B. war letzthin ein Junge da, der den selben Flieger hat wie er. Er schaute ihn kurz an und sagte sofort, dass da ein kleines Teil falsch befestigt sei und regte sich dann darüber auf, wie man das nur falsch machen kann wenn man doch die Anleitung hat.
Er achtet sehr auf Gerechtigkeit und flippt aus, wenn etwas unfair ist (oder ihm auch nur unfair scheint). Er kontrolliert auch ganz genau, ob alle die Regeln einhalten und macht sie sofort darauf aufmerksam, sollte das nicht so sein (zuhause und auch in der Schule oder auch draussen, im Bus etc. wobei er es draussen nur mir sagt, nicht direkt zu den Leuten).
Es gäbe wohl noch tausend Kleinigkeiten, die speziell sind. Viele davon sind tolle Eigenschaften, einige leider weniger.
Ich wünsche euch einen schönen Nachmittag
Liebs Grüessli
Daniela

Melissa 03.08.12, Katharina 03.07.04, Leandro 11.07.10, Silvan 04.08.06, Fabian 07.09.08
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- Registriert: Di 1. Apr 2014, 16:10
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- Wohnort: Winterthur
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Darf ich Euch fragen, was Ihr von Asperger Selbsttests im Internet haltet?
Ich habe diesen gemacht http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... rger.phtml
und das Ergebnis ist verblüffend. Habe ehrlich geantwortet und oft nachgedacht.
(Vater diagnostizierter Asperger)
Ich habe diesen gemacht http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... rger.phtml
und das Ergebnis ist verblüffend. Habe ehrlich geantwortet und oft nachgedacht.
(Vater diagnostizierter Asperger)
Re: Asperger Syndrom - Teil 4
Hihi, hab den Selbsttest auch mal gemacht.. habe auch Asperger-Züge..
Denke dies ist aber völlig normal.. wir werden wohl fast alle Züge von Entwicklungsstörungen und psychischen Erkrankungen aufweisen, wenn wir uns erst mal damit auseinandersetzen.. Wer in seinem Leben von diesen Zügen stark beeinflusst wird, muss dann eben eine Fachperson aufsuchen.. und die anderen damit leben
Denke dies ist aber völlig normal.. wir werden wohl fast alle Züge von Entwicklungsstörungen und psychischen Erkrankungen aufweisen, wenn wir uns erst mal damit auseinandersetzen.. Wer in seinem Leben von diesen Zügen stark beeinflusst wird, muss dann eben eine Fachperson aufsuchen.. und die anderen damit leben

Sötis 2012
Knubbis 2009
Knubbis 2009