Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

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Moderator: Phönix

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mimi85
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Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

Beitrag von mimi85 »

Die Geburt selber ging sehr schnell, darum erlaube ich mir, mit der Vorgeschichte ein wenig auszuholen:
Weil schon meine Tochter drei Wochen vor dem ET gekommen war, wollte ich diesmal alles parat haben, und früh genug aufhören zu arbeiten. Auf keinen Fall wollte ich wieder "vom Büro in den Gebärsaal", ich wollte mir Zeit gönnen vor der Geburt. Als es vor Weihnachten hiess, das Baby sei zu klein und ich solle mich schonen, wurde ich also zu 100% krankgeschrieben - 6 Wochen vor ET.
Die Festtage vergingen wie im Flug, ich gönnte mir viel gutes Essen und Süsses, nahm brav zu. Beim US kurz nach Neujahr (36+2) hiess es denn auch, doch, das Kind wächst weiter, die Versorgung ist gut. Es würde sicher ein kleines, feines Büebli werden, aber immerhin wurde es auf 2,5kg geschätzt. Unsere Tochter war mit ihren 2300g ja auch ohne Hilfe durchgekommen, ich war also beruhigt und hoffte auf weitere ruhige Tage und Wochen zuhause.

Zwei Tage später bekam ich gegen 22h so etwas wie heftiges Magenbrennen. Ich trank ein halbes Glas Milch dagegen - und musste mich in den nächsten 30min fünfmal übergeben. Dazu kam Durchfall und heftige Bauchschmerzen. Ich hatte gehört, dass Geburten manchmal so beginnen- alles raus - und hatte das Gefühl, auch ein paar Wehen zu spüren. Also die Hebamme angerufen, die mich in die Badewanne schickte. Dort hörten die Wehen auf, aber die Bauchschmerzen wurden immer stärker. Ich versuchte dann, im Bett etwas Ruhe zu finden, doch vergebens. Ich rief die Hebamme wieder an, sie fragte, ob ich denn vielleicht krank sei? Ich wusste gleich, dass es das nicht war, versprach aber nochmals eine halbe Stunde zu schauen, wie es weiterginge. Die Bauchschmerzen wurden immer schlimmer, so dass ich beim nächsten Telefonat darauf bestand, ins Spital zu fahren, obwohl die Anzeichen nicht auf eine baldige Geburt schliessen liessen.

Meine Eltern kamen also mitten in der Nacht, um auf Töchterchen aufzupassen, und GG und ich fuhren ins Spital. Inzwischen füllten die Schmerzen meine ganzen Gedanken aus, es gab keine Position mehr, wo sie nachgelassen hätten. Um 2:30 kamen wir im Spital an, die Hebamme sah nicht sehr erfreut aus, dass wir sie herbemüht hatten. Als erstes legte sie das CTG an und mass meinen Blutdruck. Wie erwartet, keine Wehen. Sie schickte mich dann zur Urinprobe ins Bad, fand ich ziemlich seltsam... aber ok. Als die Hebamme mit dem Resultat zurückkam, sah sie besorgt aus. Sie müsse nun noch eine Blutprobe abnehmen, aber der Eiweiss im Urin und der hohe Blutdruck, das sehe nach Schwangerschaftsvergiftung aus. Die Ärzte seien schon informiert.
Ich bekam alles wie durch eine dicke Watteschicht mit, die Bauchschmerzen machten mich halb wahnsinnig. Ich fragte, was das jetzt bedeutet. Man müsse das Kind sofort holen, wohl per KS, für eine normale Geburt bleibe keine Zeit, wenn die Vergiftung so schnell vorangehe wie sie es vermute, sagte die Hebamme. Ich sagte nur: Macht was ihr wollt, aber gebt mir was gegen die Schmerzen, und schaut dass es dem Kind gut geht!
Als die Resultate des Bluttests kamen, wars dann definitiv: akute Präeklampsie, also Not-KS, dank etwas Glück noch mit PDA und nicht Vollnarkose. Als die Ärzte kamen, konnte ich nur noch heulen und zu allem ja sagen. Sie versprachen, dass GG in den OP kommen und unseren Sohn als erster halten dürfe - wenigstens das! Auf dem Weg in den OP sprach ich die ganze Zeit mit unserem Sohn und sagte ihm, dass er gleich auf die Welt geholt würde, Papi sei dann da, und der bringe ihn dann zu mir...

Um 3:40 war unser Kleiner schon da, eine gute Stunde nach Spitaleintritt... 1820g leicht, aber geschrien hat er wie ein Weltmeister! GG brachte ihn zu mir, so schnell sie ihn liessen - endlich konnte ich in die Augen unseres Sohnes schauen! Nachdem ich zugenäht war, wurde ich wieder in den Gebärsaal gebracht, und GG und Söhnchen kamen auch gleich nach... Dort durfte der Kleine dann zu mir auf die Brust kommen, und zur Überraschung aller hat er gleich bei mir angedockt! Da wusste ich, dass alles gut wird...

Nach einer Weile kam dann ein Kinderarzt und sagte uns, aufgrund seines geringen Gewichts müsse er unseren Kleinen in die Neo nehmen, zur Überwachung... Das Wochenbett mussten wir also getrennt verbringen, und schliesslich konnten wir unseren Sohn erst mit 2 Wochen nach Hause nehmen, nach etwas medizinischer Starthilfe. Trotzdem bin ich dankbar, dass wir heute da sind, wo wir sind: Zu viert zuhause, alle gesund und ganz... Und unser Kleinster entwickelt sich super, man kann richtig zuschauen wie er wächst und zunimmt!
Mimi
mit Plaudertäsche 02.2013 und Träumerli 01.2015

Tanja84
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Re: Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

Beitrag von Tanja84 »

Fast einz zu eins zu meiner Geburt!!! Beim lesen stockte mir der atem, das hätte ich schreiben können. Ausser das es bei mir beim ersten Kind in der 34. ssw passiert ist und ich meine kleine erst nach 2 Tagen Intensivstation sehen konnte!

N87
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Re: Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

Beitrag von N87 »

ich wünsche euch ganz e tolli zit!!

Tanja84
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Re: Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

Beitrag von Tanja84 »

Meine kamm mit 1680g auf die Welt! Und wie entwickelt sich eurer kleiner?

Leni84
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Re: Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

Beitrag von Leni84 »

Da bestätigt sich wider einmal mehr dass man sich auf den mütterliche instinkt immer verlassen kann. Wünsche euch alles gute. Lg

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Fritzi
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Re: Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

Beitrag von Fritzi »

Von Herzen alles Gute für euch! Meine Jüngste kam 36+5 und war 3050gr. schwer :o
Kaum zu glauben, wie unterschiedlich sie sich schon im Mutterleib entwickeln.
Hoffe euer Zwerg gedeiht auch weiterhin ganz prächtig.
Maxi-Mädchen: Anfang Juni 2012
Mini-Mädchen: Ende Mai 2014

Baby-Fritz: Ende Januar 2016
und
Zwergentochter: Ende Oktober 2017

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mimi85
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Re: Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

Beitrag von mimi85 »

Danke euch allen für die guten Wünsche! Er war nun bei der Monatskontrolle 2630g schwer - natürlich immer noch unter den Perzentilen, aber die KiÄ war sehr zufrieden mit seinem Gedeihen. :-)
Mimi
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schnuefu
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Re: Zu früh, zu schnell... und doch ein gutes Ende!

Beitrag von schnuefu »

schön dass es so gut rausgekommen ist und er so gut wächst! :D

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