Da ich all den Mami`s welche hier ihre Geburtsberichte veröffentlicht haben, sehr dankbar bin, (es hat mir wirklich viel Angst genommen) beschloss ich auch meinen Geburtsbericht hier zu veröffentlichen.
Kurz zur Schwangerschaft:
Ich hatte eine wirklich schöne, unkomplizierte Schwangerschaft. Bis im 7. Monat arbeitete ich 100% und ab dann bis zur 35. Woche noch 60%.
Die erste Woche Zuhause war hart, da ich mich kurz ein wenig "überflüssig" fühlte aber so bald ich diese "Phase" überstanden hatte, konnte ich die restliche Zeit Zuhause geniessen und alles für unseren Kleinen fertig machen.
(Natürlich hatte auch ich langsam aber sicher die üblichen Schwangerschaftsbeschwerden..einen riiiiesen Bauch, Müdigkeit, Sodbrennen und schlafen konnte ich auch nicht mehr richtig, aber alles in allem konnte ich mich nicht beklagen..)
Die Geburt:
Es fing alles am Mittwochmorgen (ET +3) an, als GG sich bei mir verabschiedet hat um zur Arbeit zu fahren, spürte ich bereits das erste Ziehen, ich sagte jedoch noch nichts, man weiss ja nie.. (es war ca. 09.00 Uhr)
Also schaute ich noch gemütlich Bones (eine Serie) und merkte schon bald, dass das Ziehen immer häufiger kommt. Also fing ich an, die Zeit zu stoppen.
Da war es ca. 10.00 Uhr
Nun war ich mir sicher, dass sich unser Baby auf den Weg macht. Also ging ich duschen (ich war noch die so produktiv!

Ich schaute also weiter Bones (ich wollte GG ja nicht zu früh nach Hause rufen und ausserdem hatte ich wirklich angst davor, dass mich das Spital wieder nach Hause schickt (scheinbar kommt das bei Erstgebärenden öfters vor..))
Um 13.30 Uhr Ich rief dann mal im Spital an und erklärte die Situation (mittlerweile waren die Wehen schon recht heftig und ich wusste langsam nicht mehr, wie ich jeweils damit umgehen sollte). Die Hebamme am Telefon meinte dann, ich soll doch noch in die Badewanne, um zu schauen ob die Schmerzen bleiben. Das wollte ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht, da ich, erstens gerade geduscht habe und zweitens von den Schmerzen schon genug warm hatte. Also sagte sie, ich solle mich nicht beeilen, aber wenn ich kommen wollte, dann soll ich das machen (sie war nicht gerade begeistert!) Also rief ich GG an und sagte ihm, dass er sich doch bitte langsam und vorsichtig auf
den Heimweg machen soll (auch wenn er nur gesagt hat: „Ist gut, bis grad.“ Hörte ich sein Grinsen durch das Telefon hindurch!).
Ich glaube GG war noch nie sooo schnell Zuhause! Auf jeden Fall kam er mit einem riesen Grinsen zur Türe rein und fing gleich alles ein wenig zusammen zu packen und im Auto zu verstauen. Also fuhren wir um 14.30 Uhr von Zuhause los und kauften noch kurz Cola & Bananen im Coop Pronto bevor wir dann ins Spital fuhren (ich hatte angst etwas anderes zu Essen und mich nachher zu übergeben..)
Beim Parkhaus im Spital mussten wir doch tatsächlich auch noch warten, da alles besetzt war (es ist wirklich toll in einem Auto zu sitzen während einer Wehe!!).
Gott sei Dank ging es dann doch noch vorwärts und ein paar Minuten später hatten wir auch schon parkiert.
Wir kamen auf die Geburtsabeilung und wurden dort von zwei wirklich sehr, sehr netten und sympathischen Hebammen empfangen.
Die eine war in Ausbildung (aber bereits im 3. Lehrjahr) deswegen betreute sie uns nicht ganz alleine..
Nun war es ca. 15.00 Uhr
Ich wurde also Untersucht und ans CTG angehängt und litt dort schon alle 5 Minuten an sehr heftigen Wehen..
Befund: Muttermund verstrichen / 1 cm offen
(laut Vorbereitungskurs dauert es jetzt ja „nur“ noch 9h bis die Presswehen einsetzen!!)
Die Hebamme zeigte mir verschiedene Techniken zum Atmen, die ich auch ausprobierte, merkte dann aber, dass in mir eine Panik begann aufzusteigen, weil die Schmerzen blieben, egal ob ich mich drehte, schrie oder irgendwie atmete.. Also entschloss ich mich in diesem Moment, dass ich mich jetzt zusammen reissen muss, zwang mich an etwas schönes zu denken und versuchte so normal wie möglich weiter zu atmen, wenn eine Wehe kam.
Die Hebammen kamen zurück und teilten mir mit, dass sie mich da behalten, falls das für mich in Ordnung sei, da ich ja scheinbar schon recht starke Wehen hatte.
Jetzt war es ca. 17.00 Uhr
Also wechselten wir in das Gebärzimmer..eine Qual dann noch zu laufen, aber gut, ich kam an. Die Hebamme in Ausbildung war wirklich sehr, sehr gut.
Sie schlug mir verschiedene Positionen vor, fragte mich, ob ich eine Fussmassage wollte, merkte aber relativ bald, dass ich überhaupt kein Interesse an irgendetwas hatte. Ich lag auf dem Bett, sie machte mir noch einen
Warmen Wickel um den Bauch und ich hatte die Augen zu. So schnaufte ich mich von Wehe zu Wehe und GG hat es Gott sei Dank auch verstanden, hat mir einfach seine
Hand zur Verfügung gestellt und mich sonst in Ruhe gelassen (weil ich merkte, wenn jemand mit mir sprach, verlor ich meine Konzentration und ich wusste, das wäre
in diesem Moment mein Untergang).
Um 18.00 Uhr kam dann tatsächlich noch eine Ärztin um einen Ultraschall zu machen (jetzt im Nachhinein muss ich sagen, hatte ich ja eine Traumgeburt aber dass
war das einzige was absolut unnötig war!!!) Ich musste mich natürlich von meiner perfekten Position auf der Seite, auf den Rücken drehen, verlor meine Konzentration,
musste mich alle 2 Minuten wieder auf die Seite drehen, da die Wehen ja jetzt schneller kamen und die gute Dame drückte in aller Seelenruhe auf meinem Bauch herum
(sie wusste in dem Moment nicht wie weit ich war und sie kann auch nichts dafür (ich mochte in diesem Augenblick auch nicht reden und wusste, wenn ich ihr sagte,
dass ich Wehen hätte, dann denkt sie sich wahrscheinlich: ja so wie alle anderen auch.. Also liess ich es einfach über mich ergehen (GG war natürlich genau in diesem
Moment auf dem WC!)) Ich hatte dort schon Mühe mich noch irgendwie zusammen zu reissen und als die Dame dann draussen war, sagte ich zu GG, ich glaube ich muss pressen..
(Die Ärztin sagte dann zum Abschied noch zu mir, dass sie mich auf jeden Fall hierbehalten würden, bei den Schmerzen die ich hätte (& ich dachte mir: Wenn Du wüsstest & wie
Du mich hier behältst!) Wir hatten jetzt ca. 18.30 Uhr
Also läutete er der Hebamme, welche auch so gleich kam und sagte ihr, dass ich das Gefühl hätte zu pressen. Sie meinte dann, ja gut, sie werde mich untersuchen..
Also Untersuchte sie mich und läutete so gleich ihrer Ausbildnerin und sagte ich sei 10 Zentimeter offen, also komplett. Die Ausbildnerin wiederholte dies nochmals
ungläubig und dann fingen sie an alles vorzubereiten. Ich war sehr, sehr froh! Ich wusste ja vom Gefühl her, dass es eigentlich losgehen könnte, aber in diesem Moment war
mir auch klar, dass wenn ich mich dermassen täuschen würde und sie würde mir sagen, dass ich erst 5 cm offen sei, dann müsste ich eine PDA verlangen..jetzt war es nämlich
vorbei mit meiner Selbstbeherrschung.
Während die zwei Hebammen alles parat machten, versuchte ich mich irgendwie mit dem neuen Schmerz und der Situation zurecht zu finden.. Dies gelang mir aber nicht
mehr wirklich, doch der Gedanke, dass es jetzt absehbar wird, motivierte mich unglaublich.
Ich glaube ca um 19.00 Uhr fingen dann wirklich die richtigen Presswehen an und ab da an musste auch GG ein wenig leiden, da ich mich mit meinem vollen Gewicht an
ihn gehängt habe (und man muss dazu sagen, dass ich mittlerweile fast 20 kg zugenommen habe!

konnte..also musste ich wieder zurück auf den Rücken (also das Bett war eher Sesselartik eingestellt..) Mittlerweile war es auch mit der Selbstbeherrschung absolut vorbei
und um 20.47 Uhr war er dann da... mit 3040 Gramm und 49 cm & zum staunen von allen.

Es waren nur die zwei Hebammen bei mir, sie liessen mich machen und gaben mir ab und zu Tips. Ich fühlte mich sehr, sehr wohl! So hätte ich mir auch eine Geburt
im Geburtshaus vorgestellt! (In den letzten 10 oder 20 Minuten kamen noch zwei Ärztinnen dazu (unter anderem die, welche den Ultraschall gemacht hat) aber sie waren
einfach im Zimmer, blieben im Hintergrund und liessen die Hebammen machen).
(Die Ärztin vom Ultraschall kam zu mir, gratulierte und meinte zum Glück haben wir sie nicht mehr nach Hause geschickt.

Ich musste dann leider noch genäht werden, da ich einen Dammriss 2. Grades hatte. Eigentlich wirklich nicht schlimm, vor allem nach dieser Geburt aber es gibt tölleres
als, dass nach einer Geburt noch an einem rumgefummelt wird..
Unser Baby wurde in dieser Zeit gewogen und gemessen. Befund: Quitschfiddel!
Frisch angezogen kam er dann wieder zu mir auf die Brust und sie liessen uns sicher 1.5 Stunden alleine im Gebärsaal. Das war wirklich schön und doch ganz anders als ich mir
das vorgestellt habe..Ich dachte ich werde in tränen ausbrechen sobald er auf der Welt ist, aber gar nichts passierte. Ich war noch so in einem Zeugs drin von der Geburt, dass
ich überhaupt nicht dazu kam, irgendwie Emotional zu werden (das kam dann Zuhause

Ich hatte eine solch Wahnsinns Angst vor der Geburt (wollte am Anfang der Schwangerschaft nicht mal darüber nachdenken!) das entspannte sich dann immer ein wenig mehr und so hatte ich (auch dank der vielen Geburtsberichte, welche ich hier gelesen habe) am Schluss immer noch einen Wahnsinns Respekt, aber es war wenigstens keine Panik mehr.
Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie es Frauen geben konnte, welche die Geburt als "schön" bezeichneten, jetzt kann ich es & bin wirklich sehr dankbar darüber.
Wir sind nun seit knapp zwei Wochen Zuhause und überglücklich mit unserem kleinen Sonnenschein.