Buchhaltung bei Selbständigkeit

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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Ups...
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von Ups... »

@Stella

ich bin sogar der Meinung, dass Buchhalter mit guter Ausbildung und gewisser Erfahrung besser sind als Treuhänder - ich halte nichts von diesem Berufszweig - noch weniger von Revisoren. Eine komplexe Beratung aber ist mit dem FA (ob Buha oder Treuhand) wohl nicht zu machen!

Auch Sachbearbeiter eines Treuhandbüros haben Teamleiter die mehr als Sachbearbeiter sind..

Nichts desto trotz finde ich den Ansatz von Quest - ach, keine Buchhaltung reicht auch und keine MWSt ist schon ok bei einem Start-up als völlig falsch - genau DA muss geplant werden. Das buchen von Geschäftsfällen - das ist absolut nicht schwierig - dass kann wirklich jeder der sich ein bisschen zusammen nimmt...

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Stella*
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von Stella* »

@ups
Stimme dir voll und ganz zu :lol:

Quest

Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von Quest »

Also ich habe den Fachausweis in Buchhaltung arbeite seit über 30 Jahre in der Buchhaltung (Auch im Treuhandbereich) und bin absolut Bilanzsicher und kenne mich auch mit der MWSt aus.
Wenn du UPS der Meinung bis, ich hätte das Know-How nicht, dann ist das deine Einschätzung.

Ich habe einige Kunde die führen keine Buchhaltung, weil ich das am Ende des Jahres nämlich mache. Die geben mir Ende Jahr Ihre Bankbelege ich buche die und mache den Abschluss. Mehr wollen die gar nicht.
z.B. habe ich jemandem im Gesundheitsbericht der so ungefähr einen Umsatz von Fr. 20'000.-- pro Jahr macht.
Da ist es vollkommen überflüssig unter dem Jahr eine Buchhaltung zu führen. Er hat die Kontrolle, weiss was er einnimmt und mehr will er nicht wissen. Und am Ende so wenig Steuern wie möglich bezahlen. Und das mach ich dann mit dem Abschluss......

Und das mit der MWSt muss ich wohl präzisieren. Der Aufwand für jemanden der nicht MWSt-Pflichtig ist, da der Umsatz fehlt ist oft viel grösser als der Ertrag aus den Vorsteuern. Und ich gehe jetzt halt ganz einfach davon aus, das jemand in diesem Bereicht höchstwahrscheinlich im ersten Jahr nicht auf einem Umatz von 100'000.-- kommt. Dann sich freiwillig der MWST zu unterstellen ist zur Geldverschwendung. Denn dann müsste quartalsweise die Buchhaltung gemacht werden (Was Geld kostet). Mit der Pauschalabrechnung machen die meisten Verlust (Das habe ich einigen meinen Kunden ausgerechnet)

Ich finde einfach, man muss nicht immer alles so extrem übertreiben. Man kann es am Anfang sehr einfach machen. Und je grösser man wird umso professioneller macht man es. Das ist von Gesetzt her absolut erlaubt und reicht vollkommen.

Ich bin Buchhalter und liebe meinem Job und ich weiss das ich sehr gut bin (Sonst hätte ich mit 50 nicht innert 2 Wochen gleich 4 TZ-Stellen angeboten bekommen) ABER. Ich bin auch der Meinung, man kann es dem Kunden auch leichter oder schwerer machen. Ich versuche es meinen Kunden leichter zu machen. Aber trotzdem halte ich mich an Gesetzte und Regeln.

Ich habe mal bei einem Treuhandbüro gearbeitet. Die Chefin hatte ein HSG Studium. Was die mit ihren Kunden machte, war eine absolute Katastrophe. Sie hat allen empfohlen eine GmbH zu Gründen (und hat viel Geld dafür verlangt) Das wäre ja noch OK. Dann hat sie den Kunden gesagt, sie sollen sich bei sich selber anstellen (auch noch OK) Sie hat aber den Kunde nicht, gesagt, dass man dann UVG etc. braucht. Ich hatte da einen Kunden der hat mir, als ich ihn darauf aufmerksam machte, gesagt, die Steuern hätten ihn darauf aufmerksam gemacht.

Ja ich bin der Meinung das ich eine Buchhaltung besser führe als ein Treuhänder. Da ich in einer Buchhaltung meisten alles mache und nicht nur den Abschluss. So sehe ich alles was läuft und kann mich viel besser in die Firma reindenken.

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Ups...
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von Ups... »

Ja Quest - deine Meinung ist deine Meinung. Aber ich hab meine und arbeite zwar nicht so lange, aber eben nicht nur in der Buchhaltung - bzw. habe schon viele Sachen betreffend Buchhaltung gemacht... daraus auch sehr viel Erfahrung.

Wenn du soviel Know-How hast - weshalb siehst du das mit der MWSt denn nicht ein? Erst müsste man da einiges abklären, bevor man einen Tipp wie - ach, du bist zu klein, mach keine MWSt - gibt...

Du versuchst es deinen Kunden so einfach wie möglich zu machen. Ich versuche es bei solchen Tipps so günstig, vollständig und einfach zu machen wie möglich. Drum gehört auch manchmal eine MWSt dazu, obwohl kein Umsatz vorhanden ist... :)

Aber ... du bist 10 Jahre Älter als ich - also kommst du sicher besser draus...

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Carrys
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von Carrys »

Hui hui wollte jetzt keine Diskussion vom Zaun lassen!

ich bin aber froh um diesen Austausch. Da gibt es doch einiges zu beachten. Mal so eben selbständig machen ist nicht einfach getan...da gibt es einiges zu klären. Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, was für eine Form von Firma er gründen will und wie sein Umsatz in etwa aussehen wird etc. etc.
Ich muss also erst noch einiges abklären!
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Gemelli
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von Gemelli »

@Carrys
Ich denke bevor ihr entscheidet was es für eine Software braucht, müsste das Ganze mal ein wenig mehr Form annehmen. Ich denke er wird wahrscheinlich nicht von Null auf einem Umsatz von über 100'000.-- Fr. kommen. Ein Businessplan wäre sicher von Vorteil. Da gibt es auch Vorlagen und es hilft, dass man sich über alle Bereiche Gedanken macht und es in Zahlen abbildet.

Banana kann ich auch sehr empfehlen, es ist nicht teuer und trotzdem bietet es alles was ein kleines Unternehmen braucht. Ich habe es selber für einige Kleinkunden zu Hause eingerichtet und ihnen darauf die Buchhaltung inkl. Abschluss gemacht. So wie Du deine jetzige Tätigkeit beschreibst, denke ich doch dass es wichtig wäre, dass der Jahresabschluss (Abschlussbuchungen, MWSteuer-Abrechnung (falls pflichtig), Sozialversicherungen etc.) von einer Fachperson erledigt werden. Es kommt aber natürlich drauf an was Du für eine Ausbildung in diese Richtung hast. Ohne Fachausbildung in Richtung Buchhaltung oder Treuhand würde ich den Abschluss und die Steuern auch einem Treuhandbüro überlassen.

Wenn Du allerdings mit einem Treuhandbüro zusammen arbeiten willst, würde ich abklären ob sie Dir dann den Jahresabschluss machen wenn Du mit Banana oder etwas in diese Richtung arbeitest. Bei uns im Treuhandbüro arbeiten wir nur mit SAGE und die Kunden die die Buchungen selber machen, schicken uns dann Ende Jahr ihre Datei die wir einlesen und weiterbearbeiten. Dies ist aber sofort mit recht hohen Programmkosten für den Kunden verbunden.

@Quest
Ja ich bin der Meinung das ich eine Buchhaltung besser führe als ein Treuhänder. Da ich in einer Buchhaltung meisten alles mache und nicht nur den Abschluss. So sehe ich alles was läuft und kann mich viel besser in die Firma reindenken.
Diese Aussage ist mir ein wenig zu allgemein :D . Ich arbeite in einem Treuhandbüro. Wir führen verschiedenste Mandate, z.T. führen wir während des Jahres die Buchhaltung, z.T. buchen die Kunden selber und wir machen nur die Abschlüsse und die Steuern. Ich habe vorher jahrelang in Industriebetrieben als Finanzchefin gearbeitet. Den Vorteil von einem gut geführten Treuhandbüro sehe ich vor allem darin, dass wir Einblicke in sehr viele verschiedene Firmen haben und alle Rechtsformen mit ihren Vor- und Nachteilen kennen. Dass wir den fachlichen Austausch unter einander haben und in ständigem Kontakt mit den Steuerbehörden sind und versuchen neue Vorschriften einfliessen zu lassen. Auch habe ich lernen müssen, seit ich in einem Treuhandbüro arbeite, dass man oft einen ziemlichen Spielraum hat, betreffend Steuergesetz und Vorschriften zur Buchhaltungsführung. Gründe für den Beizug eines Treuhandbüros sind oft Erbschaftsteilungen, frühzeitige Planung einer Geschäftsübergabe oder -Aufgabe oder auch das führen einer Lohnbuchhaltung.

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brösmeli2
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Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von brösmeli2 »

ich mache die buchhaltung für die firma meines mannes (hab aber was anderes gelernt)
wir haben kein programm und es funktioniert seit 60 jahren ohne. ;-)
allerdings lasse ich die halbjahres/jahresabschlüsse, die mwst-abrechnung und die steuererklärung vom treuhänder machen.
p.s. wir sind ein kmu mit fünf angestellten und zwei inhabern. ich würdemich nie getrauen die komplette bh selbst zu machen.
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Ups...
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von Ups... »

Naja, vor 60 jahren hat man kinder noch schreien lassen und die funktionieren auch immer noch... :)

Also, ein buha system würd ich mir schon mal zulegen, bzw. Das treuhandbüro bucht dass ja dann für die sss eh nach...

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brösmeli2
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von brösmeli2 »

okay, und vermutlich muss es dasselbe sein wie das vom treuhänder?
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von Träumerin »

@brösmeli2: In einer idealen Welt aus Sicht des Treuhänders ist es sicher super, wenn es dasselbe Buha-Programm ist. Ich habe es mit einem Teil meiner Kunden allerdings so gelöst, dass ich die Abschlussbuchungen bei Ihnen im System buche. Ich greife mit einer Software auf deren PC zu. Das funktioniert ganz gut, man muss als Buchhalter aber Know-How von verschiedenen Buha-Programmen aufbauen oder schon haben.

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mimeli
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Re: Buchhaltung bei Selbständigkeit

Beitrag von mimeli »

und jetzt lass ich alle aufschreien :lol:

Ich führe keine Buchhaltung, sondern wurstle mich durch eine Excel-Tabelle. Als mein Hobby zum Nebenerwerb wurde, wollte ich keinen grossen Aufwand und keine grossen Kosten. Das hat für mich so gepasst. Schliesslich gings ja hauptsächlich darum, dass die Steuerverwaltung zu frieden war. :wink:

Mittlerweile wird es aber immer öfters ein geknorze, vorallem wenn ich alte Geräte verkaufe und abschreiben muss und überlege mir, auf ein Buchhaltungsprogramm zu wechseln... werd mir wohl mal das Banana ansehen.
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