Ja, die mittleren und die inneren Beckenbodenmuskeln müssen angespannt werden. Das Schwierige an der Sache ist, dass man diese Anspannung nicht von aussen rein visuell kontrollieren kann. Als Lehrerin kann ich nur taktil kontrollieren, ob die Teilnehmerin die richtigen Muskeln anspannt.
Bei jedem Training und auch in jeder Alltagssituation müssen wir mit diesen Beckenbodenmuskeln arbeiten. Denn diese stabilisieren unseren Rumpf und halten die inneren Organe. Übrigens auch bei den Bauchmuskeln sind es die tiefen Schichten der Bauchmuskeln, die unseren Rumpf stabilisieren. Auch dort ist es nicht ganz einfach, die richtigen Muskeln zu spannen.
Cantienica baut genau auf diesem Prinzip auf. Ich kenne vor allem die Bücher von Benita Cantieni und sie erklärt darin diese Muskelaktivitäten sehr gut. Aber auch beim Pilates wollen wir, dass diese Muskeln arbeiten. Das Powerhouse im Pilates ist genau die Spannung der mittleren und tiefen Beckenbodenmuskulatur und der tiefen Bauchmuskulatur.
Ich denke, das Problem liegt daran, dass es schwierig ist zu erklären, was Frau wirklich machen muss. Und zum Zweiten ist es schwierig zu kontrollieren, dass es die Frauen richtig machen und richtig verstanden haben. In meinen Kursen gehe zu Beginn immer sehr intensiv auf dieses Thema ein. Zeige den Frauen die Anatomie des Beckenbodens und mache Spannungsübungen, wo ich taktil kontrolliere. Auch bei den Pilates Übungen gehe ich nachher regelmässig von Frau zu Frau und kontrolliere taktil, dass sie die richtigen Muskeln spannen.
Natürlich bin ich überzeugt von der Pilates Methode. Weil es genau um diese Kräftigung der tiefen Muskeln geht. Weil man sehr konzentriert und genau arbeitet und sich somit eine gute Stabilität des Rumpfes erarbeitet. Neben Mobilisation, Atmung, etc.
Aber auch die Cantienica Methode finde ich sehr gut. Ich glaube grundsätzlich sind diese beiden Methoden sehr nah beieinander. Wenn man es richtig macht.
LG