Erfahrungen eigene Kindheit, eigene Kinder nun im Kiga

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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canda
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Erfahrungen eigene Kindheit, eigene Kinder nun im Kiga

Beitrag von canda »

Meine Kinder sind nun in Spielgruppe und Kindergarten gekommen.

Beide gehen sehr gerne und doch (ich weiss das übliche und das dies halt vorkommt) erzählt die Grössere manchmal, dass sie nicht mitspielen darf oder dumme sprüche komme oder einfach Kommtentiert wird wie sie aussieht, was sie anhat oder mit dem Mitlaufen in den Kiga, nein du darfst nicht mitlaufen, wegrennen. Ist ja nicht immer 100% so. (es löst ja wahrscheinlich in mir das aus, was während meiner Zeit war und meine Tochter fühlt sich dabei ja vielleicht anderst und hat mehr vertrauen...)

Ich wurde in der Kindheit sehr oft ausgeschlossen oder gehänselt. War oft der Aussenseiter.

Ich weiss, meine Kinder haben ein eigenes Leben und jede Mutter will ja das beste für ihre Kinder und und. Auch die Ausgansituation ist anders. Die Kinder wachsen mit einem Papa auf. Ich und mein Bruder ohne.
Nun kommen oft Dinge aus meiner kigazeit auf und habe angst, dass meine kinder auch da durch müssen. Mir ist bewusst, ich muss an mir arbeiten und den Kindern auch vertrauen schenken, dass sie ihren eigenen Wegen gehen dürfen, sollen. (natürlich mit unterstützung bei bedarf) aber wann, wieviel und wo. Was ist, wenn die Grosse einfach immer lächelt und innerlich doch sehr verletzt wäre. Ich erzähle ihr, wenn ihr etwas komisch vorkommt, dann dürfe sie es mir erzählen oder papa oder der Kigalehrerin..

Hat/te jemand auch ein ähnliche Situation. Wie ist es heute? Einen Weg gefunden? Hat sich die Situation nicht wiederholt bei euren Kindern? Ihr selbst das Vergangene abschliessen können und nun keine Gefühlswiederholungen mehr, wenn etwas bei euren Kinder ist?

Vielen Dank! canda

Epic
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Re: Erfahrungen eigene Kindheit, eigene Kinder nun im Kiga

Beitrag von Epic »

Hallo Canda

Ich bin grad in der selben Situation.
Wurde selber als Kind sehr oft gehänselt und war meist Aussenseiter, hatte wenig Freunde.
Nun ist meine Tochter in den KiGa gekommen und die Kleine in die Spielgruppe.
Grad bei der Grossen hab ich auch schon mitbekommen das sie weggeschickt wurde. Aber hab es auch schon erlebt das sie im Mittelpunkt ist. Zudem hat sie bereits eine Freundin gefunden im Kindergarte. Klar ab diese Freundschaft bestehen bleibt wird sich erst zeigen.
Was mir manchmal etwas Sorgen mach ist das sie wie ich damals eher klein und ungeschickt ist und daher oft nicht mitmag mit Gleichaltrigen.
Nicht desto trotz versuch ich alles positiv zu sehen und bin sicher sie wird ihren Weg machen.
Kannst mir sonst auch gern eine PN machen zum Austausche.
Stolzes Meitli-Mami (2011 & 2012)

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tiwa
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Re: Erfahrungen eigene Kindheit, eigene Kinder nun im Kiga

Beitrag von tiwa »

bin nicht grad in genau der situation aber glaubs ich kann es ein bisschen nachfühlen...
mir selber war es schon immer wichtig dass ich beliebt bin und viele freunde habe.
in meiner kindheit und jugend war das meistens so (ausser als ich mit 16 j ein jahr in den usa war, da hatte ich keinen guten anschluss und habe sehr darunter gelitten. dort wurde ich auch oft gehänselt).
unsere söhne kommen auch oft heim und beklagen sich über dies und das...
gerade gestern kam der grosse (10 J.) und erzählte dass gar niemand in gewählt habe fürs kinderparlament, nicht einmal sein bester freund. schon so lange möchte er dort gerne dabei sein und das hat mir sooo leid getan. kann das dann manchmal fast gar nicht aushalten.... abgesehen davon finde ich ihn einen lieben herzigen buben und kann nicht verstehen weshalb die anderen ihn nicht mögen....wobei es da wohl allen mamis gleich geht.
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

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Akiko
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Re: Erfahrungen eigene Kindheit, eigene Kinder nun im Kiga

Beitrag von Akiko »

Hallo canda
Ich kann dir gut nachfühlen! Im KiGa-Alter sind wir, da sich meine Eltern getrennt haben, in ihren Heimatort zurückgezogen, das hiess für mich, von einer Grossstadt in ein kleines Bergnest weit weg in einem anderen Kanton. Damals gabs noch kaum Migration dort, und ich war sozusagen die "Ausländerin" mit anderen Dialekt und sowieso ganz anders 8) . Das hats mir bei einigen Kindern sehr schwer gemacht und ich bin am Anfang oft ausgegrenzt worden. Auch hab ich mich lange selber nicht wohlgefühlt, halt auch weil noch die Trennung der Eltern dazukam. Ich habe im Ort aber dann mit der Zeit, als ich gelernt habe, mich gegen die Miesmacher zu wehren und für mich einzustehen, gute Freunde gefunden und konnte mich integrieren.
Gleichwohl, vieles, was ich damals erlebt habe, musste ich dann aufarbeiten, damit ich selber "frei" werde und es mich nicht mehr belastet und irgendwodurch auch fremdbestimmt. Dies hat mir ganz sicher geholfen, nun viel unbeschwerter mit diesem Thema bei den eigenen Kindern umzugehen. Und doch, es gibt Situationen, da läuten bei mir die Alarmglocken. Situationen, die auch du beschrieben hast, die einfach Alltag sind und bitz dazugehören, aber oft ja nur von kurzer Dauer sind und in der Regel jedes Kind mal erlebt. Denn trotz Aufarbeitung gibts Prägungen, die man nicht einfach mehr aus dem Gedächtnis tilgen kann. Zum Glück hab ich da einen hierbei unbelasteten Mann, der das dann sofort wieder auffangen kann, wenn er merkt, dass mich eine Situation dazu verleitet, mich in alten Denkmustern zu verfangen :) und ich von meinen Erfahrungen auf die Kinder schliessen will.
Unsere Kinder machens gut, und wenn ich selber möglichst unbefangen damit umgehe, merken sie gar nix davon, dass es bei mir mal recht schwer war. Und wenn mich etwas irritiert, dann muss ich ja nicht gleich die Kinder damit konfrontieren, sondern kann es mal mit meinem GG anschauen, der mit in den meisten Fällen gleich den Wind aus den Segeln nehmen kann :)
Wichtig für mich war aber schon, dass ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe und gelernt hab, nicht alles gleich persönlich zu nehmen. Das sind ja so erworbene Lebensstilaspekte, die ganz unbewusst ablaufen, aber oft ein Stolperstein im eigenen Leben sind, weil sie einen ganz automatisch bestimmen und im eigenen Denken und Handeln sowie im eigenen Weltbild beeinflussen.

Wer weiss, vielleicht wäre das auch ein Weg für dich, damit du persönlich zu mehr Ruhe und Gelassenheit finden kannst und auf deine Kinder abstrahlen kann? Denn deine Kinder scheinen ja ihren Weg grundsätzlich tipptopp zu gehen und es beschäftigt und limitiert vor allem dich?

Jedenfalls alles Gute auf eurem Weg!

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