immer laut werden

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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fabi12
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immer laut werden

Beitrag von fabi12 »

Mein 3 1/2 jähriger hat nun so eine super tolle "Phase" erreicht!! Er hört meistens nur wenn ich laut und böse mit ihm rede und dass ist so ein Dämpfer durch den ganzen Alltag. Aber ich probiere es immer 3 bis 4 mal lieb , anständig und vorallem höflich...bis vor 4 Wochen hat das auch meistens geklappt aber nun ??? Grrrr..... habt ihr Tipps?
Lilapause

Sandy82
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Re: immer laut werden

Beitrag von Sandy82 »

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ausländerin
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Re: immer laut werden

Beitrag von ausländerin »

Du kannst probieren gar nicht so weit gehen lassen. Einmal sagen und kurz warten, 2 mal und wenn nichts bringt, bis 3 zählen und kind aus der situation raus nehmen (zB ihr möchtet essen/gehen, er kommt nicht zum tisch/gang - zu ihm gehen, an hand nehmen und zum tisch führen). Das andere Idee: immer rücksicht auf kind nehmen: wenn ich grad am arbeit ein wichtiges email schreibe finde ich mühsam wenn jemand mich stört. Einem kind beim lego bauen geht es nicht anderes. Deshalb warte ich oft bis meine tochter mit malen, puzzle usw fertig ist, sage aber vorher das nach dem puzzle schlüss ist. Laut werden versuche ich wirklich auf ernste situationen zu beschränken (strasse und wenn wirklich gefährlich ist).

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Stella*
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Re: immer laut werden

Beitrag von Stella* »

Vielleicht hilft dir dieses Video. https://www.youtube.com/watch?v=dqxHM2Rqtvk
Wenn du auf YouTube nach Elternplanet suchst findest du ev. sonst noch der eine oder andere hilfreiche Film zu diesem Thema. Habe mir schon sehr viele gute Tipps dort geholt. :D

@Ausländerin
Das mit dem "etwas fertig machen" finde ich ein sehr wichtiger und guter Punkt. Seit ich es mit meinem Sohn auch so mache, haben wir viel weniger Diskussionen.

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brösmeli-zwei
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Re: immer laut werden

Beitrag von brösmeli-zwei »

mein 3.5 jähriger hört auch nur wenn ich laut und wütend werde.
wie "ausländerin" (fieser nickname ;-) ) schon sagt, bei uns hilft es wenn ich ihm zB sage "xy, wenn du den legoturm fertig hast gehen wir einkaufen"



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Amara
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Re: immer laut werden

Beitrag von Amara »

Hier auch.
Meine Tochter ist zwar erst zwei. Ich finde es furchtbar anstrengend zur Zeit. Sie hört nicht mal zu wenn ich sie mal wirklich, wirklich anschreie, so laut ich kann (Gefahr auf Strasse oder Steckdosen etc.).
Das mit dem Vorankündigen, wenn sie beschäftigt ist funktioniert auch nur in ca. 20 % der Fälle. Und auch dann muss ich immer betonen, dass ich ihr doch gesagt habe, dass nach xy dies und jenes gemacht wird.

Es ist schon frustrierend, wenn man immer "kämpfen" muss. Aber dieses "Laissez-faire" ist eben auch nicht meins. Die Kleine ist zufriedener, wenn wir Rituale und feste Abläufe im Tag haben. Allerdings muss man immer wieder sagen "das weisst du doch, wir machen das und das so und so". Erst dann lenkt sie ein. Es fühlt sich an, als müsste sie immer testen, ob wirklich immer dieselbe Reaktion kommt. An Tagen an denen man selber nicht gut drauf ist (permanenter Schlafmangel), ist das einfach nur anstrengend.

Aber 2 Jahre und noch nicht ganz vollendete Sprachkenntnisse sind halt schon noch sehr früh. Ich hoffe noch auf Besserung in naher oder ferner Zukunft :-)

Noch eine Frage an die Trotz-Erprobten: Wie reagiert man, wenn das Kind so richtig hysterisch schreit und weint? Ich schwanke zwischen ignorieren (will nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken) und Trost anbieten (es zerreisst einem ja das Herz, wenn man sieht, wie sich ein Kind so in etwas hineinsteigert und scheinbar nicht mehr weiss, wo hinten und vorn ist!)

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Cary2000
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Re: immer laut werden

Beitrag von Cary2000 »

@Amara
Unser ist zwar erst 1.5, aber hat auch schon einen richtigen Dickschädel. Wenn er mal seinen Willen nicht bekommt, legt er sich einfach auf den Boden oder windet sich, schreit und bekommt richtige Weinkrämpfe, manchmal versucht er mich zu hauen oder weg zu stossen (etwas dass er wahrscheinlich in der KITA bei den älteren abgeschaut hat). Ich umarme ihn dann locker und rede einfach mit ganz ruhiger Stimme auf ihn ein, erkläre, dass ich verstehe, dass er wütend ist, weil er dieses oder jenes nicht darf und erkläre ihm, weshalb wir nicht möchten, dass er es tut. Und ich sag ihm, dass er tief einatmen soll und das mach ich ihm auch laut vor. Das ganze wiederhole ich so lange, bis er sich beruhigt hat. Entspricht also eher deinem 2. Vorschlag: Trost anbieten.

Ich selbst finde es ehrlichgesagt seltsam, mein Kind in irgendeiner Situation absichtlich zu ignorieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ignorieren jemals für irgendwas die richtige Erziehungsmethode ist.

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Stella*
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Re: immer laut werden

Beitrag von Stella* »

@Amara
Feste Rituale geben einem Kind Sicherheit. Es kann dadurch besser abschätzen, was in einem bestimmten Moment passiert. Deine Tochter lebt im hier und jetzt. Deshalb reagiert sie oft auch so.

Das mit dem Vorankündigen wird immer besser klappen umso älter sie wird. Umso mehr sie begreift, umso besser wird sie es verstehen und umsetzen können.

Wenn mein Sohn hysterisch weinte, versuchte ich zu verstehen, wieso er sich so verhielt. War er frustriert, weil er ins Spiel vertieft war und ich ihn herausriss, um zB einkaufen zu gehen? Wenn es mein Nervenkostüm erlaubte (war auch nicht immer der Fall) :wink: , ging ich zu ihm und sagte ihm, dass ich verstehe, dass er lieber spielen würde, aber dass wir jetzt xy machen würden. Ich versuchte, ihn zu trösten. Es gab aber auch Momente, wo ich selber schon an der Grenze war und ihn auch mal ignorierte. :oops: Dies waren aber eher Ausnahmen.

ausländerin
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Re: immer laut werden

Beitrag von ausländerin »

@amara trotzphase: ich finde ignorieren bringt nicht viel ausser du selber brauchst abstand um runter zukommen. Für das kind ist es doppelt so schlimm: trotzanfalle bei uns passieren oft wenn meine tochter sich misverstande fühlt: sie mòchte was, kann nicht genau sagen was (obwohl sie schon lange sehr gut reden kann) und wird vor emtionen überrümpelt. Ignorieren wäre zu zeigen dass sie wirklich misverstanden ist und mich ihres problem gar nicht interessiert. Mit trost aber klappt es bei uns nicht: wenn sie wirklich nur am schreien ist, lässt sie sich nicht anfassen und schreit noch mehr wenn sie angefasst wurde. Mehrmals hat sie selber geschrienen dass ich weg muss und sie alleine sein will. In dem fall, lasse ich sie auch alleine, komme aber immer wieder zu ihr und frage ob sie zu mir will. Irgendwann will sie und lässt sich auch trösten. Aber ich glaube jedes kind reagiert anderes und ich glaube jeder muss selber rausfinden auf was ein kind besser anspricht um aus der krise rauszukommen. Ich würde einfach empfelen immer ein mittelweg zu finden: nicht nachgeben, aber unterstützen aus der anfall rauszukommen so wie es am besten klappt. Wir haben zwei sehr heftige aber kurze trotzphasen hinter uns: erste mit 18 monaten, 2-3 wochen lang; danach konnte sie in ganzen sätzen reden; zweite vor kurzem mit 2.3-2.5 jahren: danach wurde sie von sich aus trocken und irgendwie ein schritt weiter. Aber trotzphasen waren richtig schlimm: bis zu 4 stunden geschrei am tag. Ich bin so froh es ist vorbei und kommt noch selten so heftig vor.

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Amara
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Re: immer laut werden

Beitrag von Amara »

Ich umarme ihn dann locker und rede einfach mit ganz ruhiger Stimme auf ihn ein, erkläre, dass ich verstehe, dass er wütend ist, weil er dieses oder jenes nicht darf und erkläre ihm, weshalb wir nicht möchten, dass er es tut. Und ich sag ihm, dass er tief einatmen soll und das mach ich ihm auch laut vor.
@ Cary2000:
Das habe ich auch schon probiert. Interessiert sie nicht, sondern macht sie manchman noch wütender. Mit dem Ignorieren hast du schon recht. Ich fänd's auch fies, wenn ich ein Problem hätte und die anderen tun würden, als wäre ich gar nicht da.
Andererseits macht sie oft ein rieesen Theater mit dem Essen. Ich gehe dann einfach nicht darauf ein, sondern stelle den Teller "zufällig" irgendwo hin und wende mich ab. Wenn ich wieder hinschaue, sitzt sie seelenruhig da und isst... Ist ja auch eine Form von ignorieren.
Wenn mein Sohn hysterisch weinte, versuchte ich zu verstehen, wieso er sich so verhielt
@stella:
Ja, genau das ist ja das Problem in 99% der Fälle habe ich nicht den Hauch einer Ahnung, was das böse Mami denn jetzt wieder falsch gemacht hat. Das können Kleinigkeiten sein wie "Gabel auf der Falschen Seite des Tellers hingelegt" oder die "falsche Jacke" oder sie wollte etwas selber machen, was ich halt schnell gemacht habe. In der Regel ist es aber schon Frust, dass sie etwas nicht darf/kann oder missverstanden wird. Nur das mit dem Hellsehen muss ich noch ein wenig üben :wink:
nicht nachgeben, aber unterstützen aus der anfall rauszukommen so wie es am besten klappt.
@Ausländerin:
Ja, ich versuche es auch so. Sie ist hin und her gerissen zwischen wegrennen und zu mir kommen. Ich lasse sie halt dann stehen und nach einer kurzen Pause knie ich mich hin und breite die Arme aus und frage, ob sie zu mir kommen will. Manchmal kommt sie dann. Aaaber: Dann habe ich ja bereits ein Stück weit nachgegeben, indem ich ihrem Verhalten Aufmerksamkeit schenke und es durch Hätscheln belohne... Könnte das dann nicht eine Schlussfolgerung ergeben à la "wenn ich rumzicke kommen alle und trösten mich" und sie das später auch einsetzen wird, wenn eigentlich nichts ist?
Was ich mir auch gedacht habe ist, dass sie vermutlich irgendetwas neues lernt. Ich weiss nicht, ob es auch die Sprachentwicklung ist (die ist jetzt gerade sehr präsent, sie beginnt Sätze zu bilden und Verben in Vergangenheit zu setzen), oder sonst etwas.

Noch ein "lustiges" Beispiel aus unserem Alltag:
Was ich ihr scharf ausgeredet habe war, als sie ein paar mal hysterisch zu brüllen anfing, als ich zur Toilette musste. "Nei Mami ned WC goh!" Ich hätte es ja noch verstanden, wenn ich vom Spiel mit ihr oder sonst einer Interaktion mit ihr einfach weggegangen wäre. Aber das kam so aus heiterem Himmel. Und dann dasselbe auch beim Essen "Ned ässe Mami!". :roll: Ich habe ihr dann erklärt, dass Mamis auch Grundbedürfnisse haben sie diese auch zu respektieren hat. Das hat sie dann irgendwie akzeptiert. Wieso sie das aber als Affront empfindet wenn ich Esse oder aufs WC gehe, dass übersteigt meinen Mami-Horizont. :mrgreen:
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Cary2000
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Re: immer laut werden

Beitrag von Cary2000 »

@amara
Das mit dem Umarmen funktioniert bei uns auch nicht immer, sondern macht ihn manchmal wütend, dann versucht er mich wegzustossen. Da ist wahrscheinlich ohnehin jedes Kind oder gar jeder Anfall individuell. Ich lass ihn einfach jeweils machen. Wenn's geht würde ich probieren ihn zu halten oder zumindest Kopf oder Rücken zu streicheln oder sonst wie eine beruhigende Umgebung schaffen.
Amara hat geschrieben:
Andererseits macht sie oft ein rieesen Theater mit dem Essen. Ich gehe dann einfach nicht darauf ein, sondern stelle den Teller "zufällig" irgendwo hin und wende mich ab. Wenn ich wieder hinschaue, sitzt sie seelenruhig da und isst... Ist ja auch eine Form von ignorieren.
Das mit dem Essen kennen wir auch bzw. er fängt einfach an mit dem Essen, dem Teller oder dem Besteck zu spielen. Wenn er das tut, sagen wir einfach nur kurz: "wenn du mit dem Essen spielst, hast du offenbar keinen Hunger mehr, dann nehm ich den Teller weg. Mit dem Essen spielt man nicht." Und dann nehmen wir Teller und Besteck weg (da mussten wir auch schon unter Gebrüll die Fingerchen aufklauben, damit er die Gabel loslässt). Danach unterhalten wir uns weiter und schenken ihm keine grosse Aufmerksamkeit mehr. Meistens will er sein Essen ziemlich schnell wieder zurück haben und benimmt sich dann. Aber auch da gibt's natürlich Ausnahmen und mehrere Weisheiten. Ich finde auch es gibt vielleicht einen feinen Unterschied zwischen weniger Aufmerksamkeit schenken und bewusst ignorieren. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass wenn wir ihm während dem Essen etwas weniger Aufmerksamkeit schenken, er dann etwas weniger Unsinn anstellt.
Amara hat geschrieben:
Wenn mein Sohn hysterisch weinte, versuchte ich zu verstehen, wieso er sich so verhielt
@stella:
Ja, genau das ist ja das Problem in 99% der Fälle habe ich nicht den Hauch einer Ahnung, was das böse Mami denn jetzt wieder falsch gemacht hat. Das können Kleinigkeiten sein wie "Gabel auf der Falschen Seite des Tellers hingelegt" oder die "falsche Jacke" oder sie wollte etwas selber machen, was ich halt schnell gemacht habe. In der Regel ist es aber schon Frust, dass sie etwas nicht darf/kann oder missverstanden wird. Nur das mit dem Hellsehen muss ich noch ein wenig üben :wink:
Spielt es denn eine Rolle, ob du 'ne Ahnung hast? Ich hab das Gefühl, irgendwie bringt es schon was, wenn man mitteilt: "Ist schon ok, wenn du wütend bist, Mamma ist da. Es wird alles wieder gut".
Ansonsten bräuchten wir wohl wirklich noch ein Kinderpsychologiestudium und eine Kristallkugel, wenn man jedes Mal wissen möchte, was schief läuft.
Amara hat geschrieben:
@Ausländerin:
Aaaber: Dann habe ich ja bereits ein Stück weit nachgegeben, indem ich ihrem Verhalten Aufmerksamkeit schenke und es durch Hätscheln belohne... Könnte das dann nicht eine Schlussfolgerung ergeben à la "wenn ich rumzicke kommen alle und trösten mich" und sie das später auch einsetzen wird, wenn eigentlich nichts ist?
Darüber habe ich mit GG schon häufig diskutiert. Er sieht es ein bisschen wie du, ich hingegen betrachte es nicht als Nachgeben, bloss weil ich mein Kind zu trösten versuche, wenn es weint. Nachgeben wäre für mich, wenn ich das Kind seine Wünsche gewähren liesse, damit es aufhört zu weinen. Solange man seinem Kind ja auch viel Aufmerksamkeit schenkt, wenn es - ich nenne es jetzt mal so - 'brav' ist, kann ich mir auch schlichtweg nicht vorstellen, dass ein Kind zum Mittel Brüllanfall greift, um gehätschelt, also Nähe und Wärme zu bekommen.

Amara hat geschrieben:
Noch ein "lustiges" Beispiel aus unserem Alltag:
Was ich ihr scharf ausgeredet habe war, als sie ein paar mal hysterisch zu brüllen anfing, als ich zur Toilette musste.
Das haben wir manchmal auch noch: Irgendwie realisiert er, dass ich nicht da bin und fängt bitterlich an zu weinen. Und wenn ich ihm dann zurufe, wo ich bin, oder GG sagt, ich sei auf dem Klo, dann steht er vor der Badezimmertür (haut im schlimmsten Fall noch seinen Kopf an die Tür) und weit "Maami, Maami", bis ich die Tür wieder öffne. Ich warte noch auf den Moment, bis er realisiert, dass ich nicht weg bin und jeweils ziemlich bald wieder auftauche. Gei GG hat er lustigerweise begriffen, dass der ab und zu aufs Klo geht. Wenn er seinen Papa nicht sieht und ich ihn dann frage, wo wohl der Papa ist, dann zeigt er fast immer auf die Klo-Tür und gut ist, manchmal auch, wenn Papa grad kurz ins Büro oder unser Schlafzimmer verschwunden ist, was das wohl wieder über GG aussagt.... :mrgreen:

ausländerin
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Re: immer laut werden

Beitrag von ausländerin »

@amara: ich finde Trost anbieten ist nicht gleich nachgeben: Trost anbieten gibt Kinder das Gefühl bedingungslos Geliebt zu sein: "Mama liebt mich immer, nicht nur da wenn ich brav bin" und das ist ein Grundstein guter Beziehung. Das Angst wegen negative Aufmerksamkeit macht nur dann Sinn, wenn das Kind nur dann Aufmerksamkeit bekommt wenn es ausflippt, sonnst wenig oder gar nie. Das ist aber bei euch nicht der fall, oder? Wenn sie aufmerksamkeit will, kann sie jederzeit zu euch kuscheln, dann ist es nicht speziell was wichtiges das erkämpft werden muss.
Beispiel :-) Meine hat einmal 1 Stunde lang geschrien weil sie nicht gesehen hat wie ich meine Pijama Hose abgezogen habe. Das hat für uns nicht sehr viel Logik und Sinn. Das Wahre Grund vermute ich war das sie einfach in alles einbezogen sein will und nichts in meinem Leben verpassen will, auch nicht alleine auf WC oder halt Kleider wechseln. jetzt ist wes vorbei und sie hat angefangen von mir langsam zu lösen (vor sich aus, aufgezwung getrennt sind wir ja schon wegen KITA und Papitag und meine Auslandeinsätze). gestern konnte sie erste mal mit Papa einschlafen obwohl ich auch in haus war. War vorher undenkbar.

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Amara
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Re: immer laut werden

Beitrag von Amara »

Nachgeben wäre für mich, wenn ich das Kind seine Wünsche gewähren liesse, damit es aufhört zu weinen. Solange man seinem Kind ja auch viel Aufmerksamkeit schenkt, wenn es - ich nenne es jetzt mal so - 'brav' ist, kann ich mir auch schlichtweg nicht vorstellen, dass ein Kind zum Mittel Brüllanfall greift, um gehätschelt, also Nähe und Wärme zu bekommen.
@ Cary 2000
das macht für mich sinn! danke!
und manchmal wäre ich halt schon froh, wenn ich wüsste, warum sie denn gerade brüllt. wenn es zb. Kleinigkeiten sind, wäre ich ja die erste, die ihrem wunsch nachgeben würde. wenn sie brüllt, wenn ich etwas verbiete, ist ja klar, was Sache ist, dann tröste und erkläre ich auch gerne. ich versuche ihr mehr und mehr zu zeigen, dass sie anstatt brüllen, erklären, reden oder zeigen kann. manchmal funktionierts, je nachdem wie sehr sie schon in rage ist :wink:


@ Ausländerin:
klar, bekommt meine Tochter auch sonst Aufmerksamkeit. Ich arbeite halt 3 Tage die Woche. Am Abend oder an den anderen Tagen spiele und kuschle ich mit ihr. baden, wickeln anziehen sind ja auch noch Momente, in denen Nähe entsteht. Man spielt evtl. oder blödelt noch miteinander.
Manchmal muss sie aber halt einfach selber etwas spielen, da ja noch der Haushalt zu machen ist. Das klappt oft schon recht gut.
Aber wie du sagst, sie will überall mit einbezogen werden. Manchmal ist das mega härzig und manchmal auch anstrengend, wenn man nie "schnell" etwas fertig machen kann :lol:
Und klar, es ist immer auch abhängig von der Tagesform. Wenn sie einen schlechten Tag hat (müde, krank, unzufrieden etc.) ist die Schwelle zum "Trotzen" natürlich niedriger, als wenn sie in sich selbst ruht. - ganz wie bei Mama auch :wink:


Faszinierend finde ich immer wieder, wie man sich gegenseitig aufschaukeln kann. Nach mehreren Stunden solchen Verhaltens hat es sich mit meiner inneren Gelassenheit dann oft auch erledigt und wir "zicken" uns gegenseitig an. Erst dachte ich, das wäre nur wegen meinem Charakter so. In den schlimmen Phasen geht es aber sogar mit Papa so und der ist sonst ein wahrer Meister im Gelassen bleiben und sein. Dann hilft nur noch ein Spaziergang an der frischen Luft oder ein Besuch bei Grosi - Bei den Grosseltern ist ja alles viel besser :lol:
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Cary2000
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Re: immer laut werden

Beitrag von Cary2000 »

Ja, das mit dem aufschaukeln hatten wir auch gerade eben wieder. Gestern Abend konnte man dem jungen Herrn gar nichts recht machen. Wenn es denn nur beim Brüllen geblieben wäre, hätte meine Geduld wohl auch lange gehalten, aber er fing dann an aus Wut, Frust oder was auch immer Zeug herum zu werfen.

Und wenn es denn nur seine Stofftiere wären (was ich zwar auch nicht gut finde), aber nein, er wirft gleich mit den Holzmurmeln seiner Kugelbahn um sich oder sonst irgendwas hartem, was zu Schäden führt und was ich auf keinen Fall toleriere. Zur Strafe muss er üblicherweise sofort auf sein Zimmer und ich mach die Tür zu (an die Türklinke kommt er bei uns noch nicht ran). Üblicherweise lasse ich ihn nach ca. 20 Sekunden wieder raus, dann erklär ich ihm nochmal, warum er ins Zimmer geschickt wurde und er will dann eine Umarmung und alles ist wieder gut. (Üblicherweise kam das auch höchstens 1mal die Woche vor). Aber gestern: er war keine 5 Minuten wieder draussen, da folgte der nächste Anfall mit Rumwerfen und langsam wurde auch ich immer wütender, liess ihn länger in seinem Zimmer, damit ich mich wieder beruhigen konnte, was ihn allerdings wohl nur noch mehr aufregte.

Damit, dass er brüllt und sich auf den Boden wirft, kann ich umgehen, aber diese Vandalismus-Attacken, das war mir neu. Wie beruhige ich ihn da und mache ihm aber gleichzeitig klar, dass er was unerlaubtes tut. Ich meine, dass er mutwillig unser Zeug kaputt macht, das geht ja gar nicht, das find ich fast schon beängstigend.

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Re: immer laut werden

Beitrag von Amara »

Ja, das mit dem ins Zimmer sperren (oder auch nur weg vom Tisch in die Spielecke) habe ich auch schon gemacht. Mit viel Schmerz aber es zeigt Wirkung. Aber auch bei uns: es kann über Stunden immer wieder von vorne losgehen.

Dinge herumwerfen finde ich auch ein no-go. Sowie beissen, treten oder schlagen. Da unsere Kleine meist beim Essen ausrastet, ist schon mancher Teller vom Tisch gefegt worden. Da weiss ich auch nie, was machen.
Teller wegnehmen -> Gebrüll, weill man ja essen möchte. eigentlich.
Teller wieder hinstellen -> Teller fliegt erneut.
Essen wegnehmen -> Hunger mitten in der Nacht

Ja, es hat niemand gesagt, dass es einfach sei, ein Kind gross zu ziehen
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osterhase
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Re: immer laut werden

Beitrag von osterhase »

Ich möchte euch jetzt einfach mal Mut machen :lol: :lol: wir haben ein ganz, ganz, ganz extremes Kind was die Trotzphase angeht. Ich war tag täglich fertig und wusste nich mehr wie weiter
ABER:
es sind wirklich immer nur Phasen und auch das extremste Kind wird irgendwann wieder ruhiger. Bei uns ging die letzte heftige Phase ca. 3/4 Jahr aber kurz vor Weihnachten wurde es schlagartig besser. Klar gibt es immer wieder Situationen wo die Grenzen getestet werden aber sie lässt sich viel schneller beruhigen und akzeptiert auch ein Nein. Im Momänt haben wir ein "normales" :lol: Kind.
Ich geniesse diese Zeit unwahrscheinlich.

Also, nur Mut und Geduld es kommt wieder besser und noch was: es ist völlig ok, wenn man mal ausrastet oder die Nerven verliert. Wir sind nur Menschen, welche das Beste für unsere Kleinen wollen und was ich immer noch wichtig finde, die Kinder machen es nicht mit Absicht.

Viel Glück euch allen :lol:

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maenia
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Re: immer laut werden

Beitrag von maenia »

Ich habe nur quer gelesen (bin zu müde) und kann nur sagen: Hier auch!!! Junior ist 26 Monate alt und scheint aktuell überhaupt nicht zuzuhören. Es ist nicht mal so, dass er extrem reagieren würde, sprich richtig trötzelen oder früstelen, nein, er ignoriert unser Nein einfach. Grundsätzlich ist er sehr umgänglich und pflegeleicht, aber er hört einfach nicht zu. Ich kann 100x nein sagen, wenn er an der Schublade mit den Messern ist, das interessiert ihn nicht. Draussen rennt er in 99% der Fälle weg, am liebsten in die entgegengesetzte Richtung, besonders wenn es da ein Bächlein oder eine Strasse hat. Er ist so dermassen schnell, dass ich mit der Kleinen im Tragtuch oder auch mit KiWa keine Chance habe. So kann ich einfach nicht alleine mit beiden Kindern raus. Oder nur, wenn ich ihn in den Buggy setze und das wiederum ist eigentlich nicht die Idee, weil er sich ja auspowern soll. So habe ich gestern einen Laufgurt gekauft. Ich weiss, die Dinger sind umstritten, aber so kann ich wenigstens alleine mit beiden Kindern einkaufen gehen.
Ich bin wirklich auch immer wieder am Anschlag. Und die Situation zu erklären, funktioniert bei einem 2-jährigen halt wirklich erst mässig.
Übrigens sind die Mahlzeiten hier auch Horror - vom Kochen bis zum Essen. Wenn ich kochen will, muss er nun oft in sein Zimmer spielen gehen. Einbeziehen geht nur in Ausnahmefällen, da er schlicht mit ALLEM spielt, was er in die Finger kriegt (am liebsten Messer). Und eben, ein Nein hört er dann eh nicht. Beim Essen selber kann er kaum ruhig auf dem Triptrap sitzen, ständig landen Teller und Becher auf dem Boden. Oder er macht immer Dinge, von denen er eigentlich genau wüsste, dass wir diese nicht akzeptieren, wie bspw. mir ständig in meinen Teller greifen, mein Besteck nehmen und und und... Ja, es ist anstrengend und zwar sehr!
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Schlitzohr (11/13)
Quiiiietschimeitschi (11/15)

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