Schwanger in der Probezeit

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Bibelina85
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Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Bibelina85 »

:| hallo zusammen. Ich bin neu im Forum und würde mich freuen über eine Antwort.
Ich habe im Oktober einen neuen Job angefangen und die Probezeit ist Ende Januar vorbei.
Wir haben nun erfahren dass ich schwanger bin. Wir freuen uns total, aber es ist doch eher unerwartet früh passiert. Eigentlich wollten wir zumindest warten, bis die Probezeit rum ist.

Ich wollte gerne mal fragen, wann ihr es dem Arbeitgeber sagen würdet. Und auch wie... Bin total im klintsch, da ich ein wirklich schlechtes Gewissen habe... Warten bis mach der Probezeit, oder sofort sagen?

Vielen Dank im Voraus
Bibelina

Tröpfli83
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Tröpfli83 »

Hoi Bibelina, zuerst einmal herzlichen Glückwunsch.

Ich bin resp. war in der gleichen Situation. Ich habe anfangs Oktober neu angefangen und wir haben im November die Verhütung abgesetzt, in der Annahme, dass es mind. 3-4 Monate dauert. Na ja, ich hielt dann am 20. November den positiven Test in der Hand. Wir haben uns riesig gefreut, aber natürlich kam auch ein bisschen das schlechte Gewissen. Mich hat zwar beim Vorstellungsgespräch niemand gefragt wie es mit Kinderwunsch aussieht (was trotz Verbot halt viele machen), aber mit so einer raschen Schwangerschaft rechnen sie sicher nicht. Für mich war klar, dass ich es nicht in der Probezeit erzähle (arbeite im Büro, je nach Job kann es natürlich wegen Gesundheitsschutz nötig sein, dass AG informiert ist). Ich möchte nicht in der Probezeit gekündigt werden (bei mir ist sie nun Ende Dez. ausgelaufen). Klar ist auf der einen Seite das Gewissen, aber wiederum, ist es dein gutes Recht schwanger zu werden. Kein Mann macht sich Gedanken, dass er ins Militär muss und im Job ausfällt. Sagen werde ich es erst Mitte Januar wenn die 12 Wochen um sind...ich werde es sagen, wie es ist. Ich bin schwanger, es ging überraschend, unerwartet schnell...glaube nicht, dass jemand wütend wird. Klar ist es etwas doof, abwr damit muss man bei Frauen im gebährfähigen Alter rechnen. Für mich steht das Privatleben über dem Job und nicht dahinter.

Eher sagen würde ich es höchstens wenn es nicht "versteckbar" wäre, weil du z.B dich die ganze Zeit übergibst oder so und es sowieso total auffällig wäre. Dann würde ich Gerüchten zuvorkommen. Da mir aber weder gross übel, noch sonstwas war, fiel es mir leicht, es zu verbergen.

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Strandeule
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Strandeule »

Ich würde auch noch bis nach er Probezeit warten. Wir haben parallel gerade einen anderen Thread, wo scheinbar wegen der SS gekündigt wurde. Das Risiko würde ich nicht eingehen, wenn der Job nicht gerade Gefahren für das Kind mit sich bringt.
Bei mir waren die Kollegen sogar total überrascht, dass ich früher als nach den üblichen 12 Wochen etwas gesagt habe (mir war dauernd übel und ich konnte mich nicht konzentrieren). Mein Chef hatte sogar ein schlechtes Gewissen, weil er Angst hatte, dann auch von einer möglichen FG zu hören und wollte es gar nicht so früh wissen.

Bibelina85
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Bibelina85 »

Hey ihr beiden, vielen Dank für die tollen Antworten.
Stimmt, das mit dem Militär hab ich mir noch gar nicht so überlegt...
Ich arbeite auch im Büro und habe das Glück, nicht mit der Übelkeit kämpfen zu müssen.
Ihr habt mir schon sehr geholfen. Bin froh, dass ich da nicht alleine bin. Es war auch so, dass wir dachten das Üben ginge viel länger. So kann man sich irren :)

Den parallelen Thread hab ich auch gesehen mit der Kündigung in der 22ten Woche.
Dann warte ich wohl wirklich besser noch. Es geht ja nicht mehr so lange.
Ich habe einfach noch etwas Angst vor der Reaktion.

Tröpfli83, bin dann gespannt wie sie reagieren. Meine 12te Woche ist vermutlich Mitte Februar. (Habe erst morgen meinen ersten Termin beim FA)

Vielen lieben Dank nochmals
Bibelina

Corina84
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Corina84 »

Em arbeitgeber gegenüber währs fair wenns jetzt scho würsch säge, müestisch denn eifach demit rechne daser dir evt. Chünde tuet...

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ToKi
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von ToKi »

Ich war auch schon in der gleichen Situation.
Aufgrund des sehr sehr gute Verhältnisses zu meinem Chef und meiner körperlich sehr anstrengenden Arbeit hab ichs ihm Mitte Probezeit, in der 8. SSW gesagt. Ich hielt es für nicht mehr als fair, ihm gegenüber ehrlich und offen zu sein. Es hätte für mich nicht gestimmt, nach ablauf der PZ zu kommen und zu sagen:Du, ich bin dänn imfall no schwanger (wäre bei mir grad so hingekommen mit der 12.Woche und Ende Probezeit)
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Nächster FA-Termin 10.02..

Stärnli 12/12 und 05/13 ganz ganz tüüf im Härze

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Mira
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Mira »

Die Probezeit ist das eine, das andere ist, dass du noch weit von deiner 12. Woche entfernt bist. Du solltest unbedingt die 12 Wochen abwarten, da die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass frau das Bebeli vor der 12. SwS leider verliert. Und dann hast du das ganze Fass umsonst aufgemacht.
Ich war auch in der Probezeit schwanger, war aber schon in der 22. SwS, als ich es gesagt habe. Das Bäuchlein hat schon fast selber danach geschrien. Das ist nicht mit deiner Situation mit der Frühschwangerschaft vergleichbar.


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Tröpfli83
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Tröpfli83 »

Fairness hin- oder her. Wenn es von der Arbeit her geht, würd ichs keinenfalls sagen. Solltest du das Kind verlieren, was ich keinenfalls hoffe, wissen die auch noch gleich, dass du mitten in der Familiebplanung bist, könnte auch suboptimal sein. Ich habe auch eine tolle Chefin und häts ihr am liebsten gesagt, aber da ich neu bin, kenne ich sie auch nicht gut genug, um ihre Reaktion abwarten. Bei mir ist die 12te Woche auch jetzt dann zwei Wochen nach Probezeit. Ich freu mich nicht auf das Gespräch, aber that's life. Solche Dinge passieren...

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Satara
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Satara »

Ich habe es in der Probezeit gesagt, da ich mir nicht vorstellen konnte noch 6/7 mte in einer Firma zu arbeiten, wo ich nicht willkommen gewesen wäre und ich sie quasi aus ihrer Sicht "hintergangen hätte".


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tanne

Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von tanne »

Ich hatte es gemacht wie Satara und sagte es vor Ende Probezeit in der ca 11. Woche. Ich sagte mir Entweder behalten sie mich schwanger weil sie mich wollen. Wollen sie mich deswegen nicht dann ist es wohl eh besser nicht dort zu sein. Habe Kündigung bewusst in Kauf genommen, es kam aber nicht dazu, war kein Problem.


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Gümpel
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Gümpel »

Mir ist genau das selbe passiert wie Bibelina85. Ich habe im Oktober 2014 einen neuen Job begonnen und wurde in der Probezeit schwanger. Wir dachten ebenfalls, dass die Fanilienplanung länger dauert - da haben wir uns getäuscht. Da mir anfangs sehr schlecht war und ich solch starke Kreislaufprobleme hatte kam ich nicht drum rum es meinem AG zu sagen. Zudem plagte mich das schlechte Gewissen und ich wollte fair sein und mir nicht anhören müssen, ich hätte das alles "geplant". Deshalb habe ich es auch kurz vor Ablauf der PZ verkündet, mit dem Risiko, dass sie mir kündigen. Leider hat meine Chefin nicht sehr gut reagiert und sie überlegten mir, wegen der SS, zu kündigen. Mit der Arbeit und dem Verhalten waren sie sehr zufrieden! Sie liessen mich dann aber Gottseidank angestellt. Da ich in der SS dann jedoch weiterhin gesundheitliche Probleme hatte und mich das schlechte Gewissen so geplagt hat viel ich immer wieder aus. Sie haben mir auch immer wieder zu spüren gegeben, dass ich sie nur ausnehme und mir wurde mehrmals nahegelegt zu kündigen. Ich war nach einigen Monaten psychisch ein solches "Frack", dass ich 100% krank geschrieben wurde. Nun, nach Ablauf des Mutterschutz habe ich gekündigt und bin seit Januar arbeitslos. Der AG hat meine Stelle bereits nach der Verkündigung des SS ausgeschrieben und die Stelle im Juli neu besetzt. Meine Tochter kam im September zur Welt! Ich hoffe sehr, dass ihr mit euren AG bessere Erfahrungen sammelt. Ich nage heute noch an der Situation und habe Mühe damit, dass ich so verurteilt wurde. Zudem muss man, wie bereits gesagt wurde, mit einer SS rechnen, wenn man Ü30 ist. Nun ja, ich drücke euch allen die Daumem dass es gut kommt und ihr gut behandelt werdet! Freut euch über das kleine Wunder im Bauch und macht das, was für euch richtig ist! Herzlichen Glückwunsch zur SS und tragt euch Sorge!

Bibelina85
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Bibelina85 »

Danke für eure Gedanken und Erfahrungen.
Das schlechte Gewissen ist auf jeden Fall da. Mein Chef ist mega nett, aber er ist nicht alleine fürs Personal zuständig. Und der HR Verantwortliche ist eher der "böse Bulle".
Daher vermute ich, dass zwar mein Chef hinter mir stehen würde, aber leider am kürzeren Hebel sitzen wird.

Wie oben erwähnt ist es nie sicher obs wirklich bleibt. Und dann...
Ich denke es wäre das Beste, mind. die 12 Wochen zu warten. Das erspart einiges, falls es abgeht.

Ich schwanke noch, aber ich denke ich habe mich entschieden ...

Lunida
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Lunida »

Aus Arbeitgebersicht ist es natürlich höchst unfair, wenn Du bis ein paar Tage nach der Probezeit wartest und erst dann über Deine SS informierst, obwohl Du es schon seit Wochen weisst...

... was Du einfach bedenken musst: Der AG wird keine Freude daran haben. Erstens nicht, dass Du so kurz nach der Einstellung schon schwanger bist und dementsprechend in spätestens knapp einem halben Jahr schon wieder ausfallen wirst (und - falls es eine 100% Stelle ist, die Du nach der Geburt ja wahrscheinlich nicht mehr machen willst - er spätestens in einem halben Jahr schon wieder Ersatz für Dich suchen muss.

Und: Er wird keine Freude haben, dass Du ihn aus rein "strategischen" Gründen wochenlang hintergangen hast bzw. absichtlich geschwiegen hast, damit er Dir nicht mehr kündigen kann.

Ich finde: Das sind Drecksspielchen, die niemandem etwas bringen!

Klar, er kann Dich kündigen, wenn Du es ihm in der Probezeit erzählst - aber: Sagst Du es ihm nicht und er muss Dich noch monatelang behalten (obwohl er Dich nicht mehr will, weil er mit Dir ja auch keine Perspektive mehr hat), wirst Du kein sehr angenehmes Verhältnis mehr haben. Und dann gehen eben die Drecksspielchen weiter: Der AG ist unfreundlich... die Arbeitnehmerin fühlt sich gemobbt... lässt sich dann spätestens ab dem 5./6. Monat aus psychischen Gründen 100% krankschreiben... lebt noch ein paar Monate auf Kosten der Krankentaggeldversicherung (falls vorhanden)... und schlussendlich muss man noch ums Arbeitszeugnis streiten bzw. kann diesen AG bei künftigen Stellenangeboten nicht mal als Referenz angeben...

... ich behaupte halt: Ehrlich währt am längsten! Selbst wenn der AG dann sagt, dass er Dich nicht mehr will, kannst Du ja vielleicht mit ihm einen befristeten Vertrag aushandeln. So kannst Du weiterarbeiten, aber der AG kann - da der Vertrag befristet ist - auch dementsprechend disponieren.

Du wirst Dir jedenfalls das Vertrauen Deines Chefs - den Du ja offenbar magst - verspielen, wenn Du Deine SS nun wissentlich und willentlich bis nach der Probezeit verschweigst. Und ohne Vertrauensbasis - und Respekt - miteinander monatelang weiterarbeiten müssen... na ja, ich weiss es nicht. Ob's Dir das wert ist, sei dahingestellt bzw. schlussendlich musst Du das selber entscheiden.

Tröpfli83
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Tröpfli83 »

Da drauf muss ich antworten, da ich ja selber auch in der Probezeit schwanger geworden bin. Das als Drecksspielchen zu bezeichnen, finde ich etwas heftig. Ich habe ein Recht schwanger zu werden, klar ist es blöd für AG, aber wäre es besser, ich hätte in der Probezeit gekündigt? Auch ohne schwanger zu sein? Dann hätte er innert einer Woche eine 100% Stelle nicht mehr gedeckt und würde richtig in der Scheisse sitzen. So hat er nun Zeit guten Ersatz zu finden. Ich sehe es nicht als Spielchen und finde es auch keinen Vertrauensbruch.. Schliesslich warten viele die 12 wochen ab, bevor sies sagen. Das ist jetzt halt bei mir kurz nach Ende Probezeit. Ein guter AG wird vielleicht nicht grad vor Freude in die Hände klatschen, aber Mobbing und dergleichen sicher nicht zulassen.

Solvej

Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Solvej »

@Lunida: aber bis nach der 12. Woche würdest Du doch auch warten, oder? Ich habe schon oft in diesen Diskussionen gelesen, dass Du sehr das Wohl des AGs im Auge hast - aber die 12 Wochen Frist sollte doch auch hier möglich sein, oder?

Lunida
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Lunida »

Tröpfli83 hat geschrieben:Da drauf muss ich antworten, da ich ja selber auch in der Probezeit schwanger geworden bin. Das als Drecksspielchen zu bezeichnen, finde ich etwas heftig. Ich habe ein Recht schwanger zu werden, klar ist es blöd für AG, aber wäre es besser, ich hätte in der Probezeit gekündigt? Auch ohne schwanger zu sein? Dann hätte er innert einer Woche eine 100% Stelle nicht mehr gedeckt und würde richtig in der Scheisse sitzen. So hat er nun Zeit guten Ersatz zu finden. Ich sehe es nicht als Spielchen und finde es auch keinen Vertrauensbruch.. Schliesslich warten viele die 12 wochen ab, bevor sies sagen. Das ist jetzt halt bei mir kurz nach Ende Probezeit. Ein guter AG wird vielleicht nicht grad vor Freude in die Hände klatschen, aber Mobbing und dergleichen sicher nicht zulassen.
Liebes Tröpfli - Du solltest meine Postings richtig lesen :wink: . Denn wo bitteschön habe ich geschrieben, dass schwanger werden - in oder ausserhalb der Probezeit - ein Drecksspielchen ist? :shock: Nirgends! :wink: Schwanger werden ist absolut ok - auch schwanger werden während der Probezeit. Nur die SS bewusst und willentlich bis nach der Probezeit zu verheimlichn, finde ich persönlich ein Drecksspielchen. Und ja: Rein rechtlich hat man das Recht, die SS zu verschweigen. Nur: Der gesunde Menschenverstand sagt einem ja selber, dass ein gutes Arbeitsverhältnis nur auf der Basis von gegenseitigem Respekt und Vertrauen basieren kann. Eine SS bis 1 Tag nach der Probezeit wissentlich und willentlich zu verschweigen, zerstört jeglichen Respekt - und vor allem jegliches Vertrauen. Ob das will oder nicht, muss man selber entscheiden. Klar.

swam
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von swam »

Ich habe das Umgekehrte erlebt! Als ich schwanger war mit meinem 1. Kind, war ich sehr fair meinem AG gegenüber, hab es vor Ende der 12 Wochen gesagt, da sie gerade Ressourcen Planung machten und ich ein schlechtes Gewissen bekam. Ich war zu dem Zeipunkt über 2 Jahre dort angestellt.
Die Reaktion war positiv, wir vereinbarten, dass ich nach dem Mutterschaftsurlaub 60% zurück gehe. So weit so gut, ein paar Monate später musste die Firma plötzlich sparen und mir wurde knapp 2 Monate vor ET mitgeteilt, dass sie mir Ende des Urlaubs kündigen werden, ich also nicht zurück kann. Die Art und Weise war unter allem, es ging mir psychisch natürlich gar nicht gut.
Ich hab eines aus der Sache gelernt: So nett der AG sein mag, wenn's hart auf hart kommt, zählen nur Zahlen. Ich würde nicht mehr Rücksicht nehmen auf einen AG wegen Schwangerschaft!


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Lunida
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Lunida »

Solvej hat geschrieben:@Lunida: aber bis nach der 12. Woche würdest Du doch auch warten, oder? Ich habe schon oft in diesen Diskussionen gelesen, dass Du sehr das Wohl des AGs im Auge hast - aber die 12 Wochen Frist sollte doch auch hier möglich sein, oder?
Ich habe nicht nur das Wohl des AG im Auge - das ist höchstens Deine Interpretation :wink: . Denn ich behaupte: Wenn eine Frau wissentlich und willentlich ihre SS bis nach der Probezeit verheimlicht, damit ihr der AG nicht mehr kündigen kann, macht sie auch sich selber das Leben nicht unbedingt einfacher. Denn wie gesagt: 90% aller Chefs werden ab so einem Verhalten nicht erfreut sein (verständlicherweise) und dieser Zwang, dass dann doch noch alle für 5-6 Monate weiter miteinander arbeiten muss, ist selten sehr angenehm. Das muss man sich einfach bewusst sein, wenn man sowas macht.

Grundsätzlich bin ich einfach ein Riesen-Fan von Ehrlichkeit - und bin damit mein ganzes Leben immer recht gut gefahren. Wenn mit dieser Grundeinstellung von mir jemand ein Problem hat - na ja, ok... dann ist es gottseidank nicht meines! :lol:

Lunida
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Lunida »

@swam
Ok, das ist natürlich nicht schön klar - aber immerhin: Sie wollten Dich 60% behalten. Dass sie Dir dann doch keinen Vertrag anbieten konnte, hatte ja nichts mit Dir zu tun - sondern mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Und es hatte auch nichts damit zu tun, dass Du die SS fairerweise in der Probezeit kommuniziert hast (die Reaktion Deines AG darauf war ja, dass er umgekehrt auch fair war!), sondern eben mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Und glaubst Du, sie hätten Dich behalten, wenn Du die SS verheimlicht hättest? Dann hätten sie Dir subito nach dem Mu-Urlaub aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt. Du hattest also faktisch durch Deine Ehrlichkeit gar keine Nachteile - oder sehe ich das falsch? :shock:

Tröpfli83
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Tröpfli83 »

@Lunida: ich habe mich falsch ausgedrückt, ich meinte nicht das schwanger werden, sondern das "verheimlichen" als Drecksspiel zu bezeichnen heftig. Bei mir ist es grad umgekehrt, ich war oft ehrlich zu meinem AG und das hat mich das ein oder andere Mal schlussendlich den Job gekostet, weil damit nicht umgegangen werden konnte.

Deswegen habe ich gelernt, dass ich nicht immer grund ehrlich sein muss. Für mich ist das gesunder Egoismus...denn mein Privatleben geht über mein berufliches. Hätte ich in der Probezeit meine Stelle verloren und müsste mich beimRAV anmelden, würde mich das sehr stressen und wäre sicher kein schöner Zustand in der Schwangerschaft. Da nehm ich lieber mein Recht in Anspruch und informiere AG dann, wenn ich es für richtig handle. Das mein AG wütend wird und es schwierig wird, das Arbeitsverhältnis weiter zu führen, glaube ich nicht. Morgen werd ichs wohl rausfinden.

@swam: ich finde deine Einstellung gut, wie du schreibst, schaut der AG in schlechten Zeiten auch zuerst zu sich...ich habe mal ein Zitat gehört, glaub von ehemaligen Credit Suisse Chef. Er sagte zu seinem MA, welcher wissen wollte, wie es mit der Loyalität der Bank gegenüber Mitarbeiter aussieht: "wenn sie loyalität suchen, kaufen sie sich einen Hund". Ist zwar recht krass formuliert, aber ich finde, es stimmt schon auch.

Schlussendlich musd jeder selber entscheiden, was für ihn stimmt. Ich finds völlig ok die Probezeit abzuwarten, um das Arbeitsverhältnis weiterführen zu können. Ich habe lang genug gerackert, um auch mal auf mein Recht zu bestehen. Und der AG ist selber schuld, wenn er darauf schlecht reagiert, denn dann schneidet er sich ins eigene Fleisch, indem eben die MA auf krank macht usw. Respektiert er diese Entscheidung hingegen, kann er sich auf vollen Einsatz der MA freuen und wenn sie nachher weiterarbeiten will und sich etwas anbietet, geht auch das Know-how nicht verloren.

So, das war jetzt lang. Aber wie man merkt, hat mich das schon etwas "aufgeregt/verärgert" da mich es gerade betrifft.

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