Schwanger in der Probezeit

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Solvej

Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Solvej »

Oh la la Lunida. Was war denn an meiner Frage so schlimm, dass Du gleich so in die Defensive gehst - ohne sie im Übrigen zu beantworten? Ich bin auch ein grosser Freund von Ehrlichkeit. Und ich wäre darüber hinaus auch nicht dazu in der Lage, so zu gamblen.. denn Du hast vollkommen recht, am Ende des Tages ist es unehrlich, die Schwangerschaft über die 12 Woche hinaus zu verschweigen, um die Probezeit zu überstehen. Und natürlich hätte ich auch bedenken vor den zwischenmenschlichen Konsequenzen. Aber ich würde immer bis nach der 12 Woche mit einer Veröffentlichung warten. Und es hat mich schlicht interessiert, wie Du das siehst.

swam
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von swam »

Lunida: Du hast meinen post nicht richtig gelesen. Ich war schon über 2 Jahre in der Firma. Und doch, es hatte was mit der SS zu tun. Es wurden nämlich 5 Frauen entlassen, die alle Teilzeit arbeiteten! Und es war eine grosse Firma, sie hätten auch Männer entlassen können.


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Strandeule
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Strandeule »

Lunida hat geschrieben:Aus Arbeitgebersicht ist es natürlich höchst unfair, wenn Du bis ein paar Tage nach der Probezeit wartest und erst dann über Deine SS informierst, obwohl Du es schon seit Wochen weisst...
Man sollte schon jeder Frau das gleiche Recht zugestehen: mit der Bekanntgabe der Schwangerschaft bis nach Ablauf der ersten 12 Wochen zu warten und je nach US Ergebnis auch noch etwas länger (bis alle potentiellen Risikofaktoren abgeklärt sind)!
Nur weil eine Frau gerade in der Probezeit ist, kann man wohl kaum erwarten, dass sie die SS dann früher kommuniziert, als wenn sie schon länger angestellt wäre.

Wenn sie die ersten Wochen die ganze Zeit krank ist oder sich ins Büro schleppt, aber nicht arbeiten kann, weil ihr die Schwangerschaft zusetzt, wird es bestimmt eh ein klärendes Gespräch geben - immerhin haben Arbeitgeber ja auch eine gewisse Fürsorge ggü ihren Mitarbeitern (zumindest erzählt mir das unser Chef immer wieder).

Lunida
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Lunida »

swam hat geschrieben:Lunida: Du hast meinen post nicht richtig gelesen. Ich war schon über 2 Jahre in der Firma. Und doch, es hatte was mit der SS zu tun. Es wurden nämlich 5 Frauen entlassen, die alle Teilzeit arbeiteten! Und es war eine grosse Firma, sie hätten auch Männer entlassen können.


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Ich geh doch nicht in die Defensive, nur weil ich Drecksspielchen und Lügen/Verheimlichen scheisse finde :lol: . Oder doch - vielleicht gehe ich deswegen in die Defensive :twisted: - weil ich es eben scheisse finde :wink: . Aber klar - das bin ich. Andere haben mit sowas keine Mühe. I know. Menschen sind verschieden :wink: .

Ja, klar - das mit der 12wöchigen Frist ist so ein Balanceakt. Wenn man erst 1-2 Wochen vor Ablauf der Probezeit herausfindet, dass man ss ist (d.h. ca. in der 5. SSW) kann man darüber streiten, ob man es vorher noch sagen sollte. Aber: Wenn man es schon verschweigt, dann kann man es in einem solchen Fall auch noch 1-2 Monate nach der Probezeit verschweigen (d.h. ist dann bei Bekanntgabe der SS immerhin schon 5-6 Monate in der Firma). Ich habe einfach Mühe mit Frauen, die 2-3 Wochen nach Arbeitsantritt merken, dass sie ss sind, die SS bis Ablauf Probezeit verheimlich, sie 1-2 Tage nach diesem Datum dem AG kommunizieren (dann logischerweise schon im 3. Monat) sind, der AG etwas "pissed" deswegen ist (nicht ganz unverständlicherweise), die Schwangere dann plötzlich findet, dass sie in erster Linie auf sich und ihr Kind schauen muss und keine miese Stimmung akzeptieren kann und sich 2-3 Wochen später für den Rest der SS aus psychischen Gründen krankschreiben lässt...

... wie gesagt: Kann man alles machen. Und es gibt Frauen - wie wir ja auch hier sehen - die wunderbar immer in der Opferrolle baden und sich so von jeder Verantwortung frei reden können ("der AG ist selbst schuld, wenn er schlecht reagiert"). Das ist eine Typfrage, wie man mit sowas umgeht. Aber wie ich halt immer sage: Ich kann nicht andere ändern, ich kann nur mich ändern bzw. bin nur für mein eigenes Verhalten verantwortlich. Und mir ist es halt wichtig, in den Spiegel schauen zu können und möglichst ehrlich durch's Leben zu gehen. So strategische Spiele sind - wenn es nicht unbedingt sein muss - nicht meins. Gebe ich zu.

Aber eben: Es gibt verschiedene Situationen - und je nachdem mag es evtl. "gerechtfertigt" sein, wenn man sowas macht. Dürfen tut man es - rein rechtlich gesehen - sowieso. Das ist unbestritten :wink: .

Drag-Ulj
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Drag-Ulj »

Lunida hat geschrieben: ... lebt noch ein paar Monate auf Kosten der Krankentaggeldversicherung (falls vorhanden)... und schlussendlich muss man noch ums Arbeitszeugnis streiten bzw. kann diesen AG bei künftigen Stellenangeboten nicht mal als Referenz angeben...
Sollte ihr der AG kündigen, hat sie wohl keine andere Wahl, als sich arbeitslos zu melden und dann lebt sie ein paar Monate auf Kosten der Arbeitslosenkasse & hat sowieso keine Referenzen für die Zeit. Je grösser der Bauch ist, desto schwieriger wird's wohl sein, eine Stelle zu finden.
Ich habe das Wunder erlebt, im 8. SS-Monat eine Stelle zu finden, wurde gleich darauf krank geschrieben... die wollten mich aber für später reservieren. Hätte ich mir nie vorstellen können! Nun ja, als ich dann zum 2. Mal schwanger wurde, war auch dieser AG etwas genervt... & am Schluss hat man mit den Stunden (WE- & Abenddienst) Haarspalterei betrieben, zu meinen Ungunsten natürlich.

Ganz ehrlich: ich würde auch warten, du bist dir selbst einfach am nächsten!

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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Watermelon87 »

Hallo zusammen

Jetzt muss ich mich hier doch kurz einmischen, weil ich nämlich deine Sicht, Lunida, schon etwas extrem finde. :-)

Ich habe seit 2 Jahren die Pille abgesetzt und seit da keine natürliche Mens bekommen, viele Untersuchungen, Medikamente und Arztbesuche hinter mir. Bisher hat es nicht geklappt mit schwanger werden... Trotzdem versuche ich mein Leben weiterzuleben, was auch heisst, dass ich Ferien plane, falls ich möchte einen neuen Job beginne, etc. Man kann doch nicht ewigs nichts mehr tun und nicht mehr richtig leben oder die berufliche Zukunft auf's Eis legen nur weil man schwanger werden KÖNNTE...das kann man doch nicht immer so im Detail planen und wenn das Wunder dann halt während einer Probezeit passiert, dann ist es so! Bei den Männern fragt auch niemand danach wenn sie ins Militär müssen, etc.

Aus meiner Sicht wird ein guter Arbeitgeber verstehen, dass man als Frau 12 Wochen warten möchte, egal an welchem Zeitpunkt im Arbeitsverhältnis man sich gerade befindet. Ich denke, es kommt mehr darauf an, wie man das dann kommuniziert, man kann das ja auch ganz offen und ehrlich erklären wie es war!

Ich stimme dir zu, dass das jede für sich selber entscheiden muss! Aber ich glaube nicht, dass das eine ethisch richtig oder falsch ist!!!

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honey81
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von honey81 »

ich bin ganz lunida's Meinung.
Die ss kurz nach der Probezeit zu erzählen, ist doch reine Abzocke des AG. Wenigsten 1 Monat nach Probezeit (wenn dann die12 Wochen rum sind), dann ist es auch für den AG verständlich, aber ein paar Tage danach, geht doch nicht, was will man da schon denken. Will nur noch die Firma ausnehmen.... die 12 Wochen abwarten, ist verständlich. Wenn die 12 Wochen aber kurz nach ende der Probezeit fallen, dann würde ich echt so fair sein, und es rechtzeitig sagen. Alles andere ist abzocke.... (meine Meinung)
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Watermelon87 »

Das kommt doch nicht darauf an, ob gleich nach der Probezeit oder 1 Monat später...vor allem wenn man es dann vielleicht schon sieht! Wenn man ja zurückkommt und dann noch 10 Jahre bleibt und eine hohe Leistung erbringt hat sich doch das für den Arbeitgeber mehr als gelohnt - wahrscheinlich viel mehr weder eine, die nicht schwanger ist, aber über Jahre keine so gute Leistung bringt!

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honey81
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von honey81 »

watermelon87
ja aber woher soll der AG das wissen? Er kennt dich ja noch gar nicht, weiss nur das du ihm die ss kurz nach Probezeit erzählt hast damit dir nicht gekündigt wird.... ist nicht wirklich der beste Start. Der unterschied wenn 1 Monat später ist, man kann sagen, dass man die 12 Wochen abwarten wollte, was ja verständlich ist. Einige Tage nach Probezeit: da gilt für mich die "12 Wochen" nicht mehr, sondern man wollte nicht das risiko eingehen gekündigt zu werden.
Deine Situation verstehe ich absolut (auch seeehr langer KIWU) aber neue Stelle beginnen und gleichzeitig KIWU starten oder bereits ss sein, ne, das verstehe ich nicht. (muss ich aber auch nicht)
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von lafourmi »

honey81 hat geschrieben: Die ss kurz nach der Probezeit zu erzählen, ist doch reine Abzocke des AG.
Wieso soll das denn "Abzocke" sein? Eine schwangere AN kann ihre Arbeitsleistung genauso erbringen wie alle andere AN. Ab Geburt ist sie dann 14 Wochen abwesend. Diese Absenz kann bereits ein halbes Jahr vorher geplant werden. Den "Lohn" während diesen 14 Wochen zahlt die EO. Anschliessend kommt die AN zurück, zum bestehenden oder veränderten Vertrag oder kündigt. Sehe jetzt wirklich nicht, wo da der AG ausgenommen werden soll???
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Drag-Ulj
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Drag-Ulj »

lafourmi hat geschrieben:
honey81 hat geschrieben: Die ss kurz nach der Probezeit zu erzählen, ist doch reine Abzocke des AG.
Wieso soll das denn "Abzocke" sein? Eine schwangere AN kann ihre Arbeitsleistung genauso erbringen wie alle andere AN. Ab Geburt ist sie dann 14 Wochen abwesend. Diese Absenz kann bereits ein halbes Jahr vorher geplant werden. Den "Lohn" während diesen 14 Wochen zahlt die EO. Anschliessend kommt die AN zurück, zum bestehenden oder veränderten Vertrag oder kündigt. Sehe jetzt wirklich nicht, wo da der AG ausgenommen werden soll???
Schön gesagt :)

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honey81
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von honey81 »

eine Mitarbeiterin bei uns war 1 Jahr da. Davon 9 Monate SS ;-) 6 davon krankgeschrieben.... ok, mag eine Ausnahme sein, ist für mich aber Abzocke!
Eine neue Mitarbeiterin muss zuerst gut eingearbeitet werden (je nach Beruf) bis sie wirklich produktiv und selbständig arbeitet, vergehen einige Wochen wenn nicht auch Monate. Mitarbeiter die sie einarbeiten müssen, sind sowieso genervt (ist einfach so, niemand denkt, egal, ist sie ss, bringen wir ihr alles genau so bei wie wenn sie NICHT ss wäre) da fängt schon das leichte mobbing an, dann gehts noch ein weilchen und man fängt an krankgeschrieben zu werden. Die wahrscheinlichkeit das man nach dem MuSchutz wieder 100% einsteigt ist auch eher gering.. (will natürlich nicht ALLE in einem Topf werfen, gibt immer ausnahmen, ich hab sie noch nicht erlebt)
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von honey81 »

eine Mitarbeiterin bei uns war 1 Jahr da. Davon 9 Monate SS ;-) 6 davon krankgeschrieben.... ok, mag eine Ausnahme sein, ist für mich aber Abzocke!
Eine neue Mitarbeiterin muss zuerst gut eingearbeitet werden (je nach Beruf) bis sie wirklich produktiv und selbständig arbeitet, vergehen einige Wochen wenn nicht auch Monate. Mitarbeiter die sie einarbeiten müssen, sind sowieso genervt (ist einfach so, niemand denkt, egal, ist sie ss, bringen wir ihr alles genau so bei wie wenn sie NICHT ss wäre) da fängt schon das leichte mobbing an, dann gehts noch ein weilchen und man fängt an krankgeschrieben zu werden. Die wahrscheinlichkeit das man nach dem MuSchutz wieder 100% einsteigt ist auch eher gering.. (will natürlich nicht ALLE in einem Topf werfen, gibt immer ausnahmen, ich hab sie noch nicht erlebt)
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von honey81 »

eine Mitarbeiterin bei uns war 1 Jahr da. Davon 9 Monate SS ;-) 6 davon krankgeschrieben.... ok, mag eine Ausnahme sein, ist für mich aber Abzocke!
Eine neue Mitarbeiterin muss zuerst gut eingearbeitet werden (je nach Beruf) bis sie wirklich produktiv und selbständig arbeitet, vergehen einige Wochen wenn nicht auch Monate. Mitarbeiter die sie einarbeiten müssen, sind sowieso genervt (ist einfach so, niemand denkt, egal, ist sie ss, bringen wir ihr alles genau so bei wie wenn sie NICHT ss wäre) da fängt schon das leichte mobbing an, dann gehts noch ein weilchen und man fängt an krankgeschrieben zu werden. Die wahrscheinlichkeit das man nach dem MuSchutz wieder 100% einsteigt ist auch eher gering.. (will natürlich nicht ALLE in einem Topf werfen, gibt immer ausnahmen, ich hab sie noch nicht erlebt)
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Lunida
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Lunida »

Watermelon87 hat geschrieben:Hallo zusammen

Jetzt muss ich mich hier doch kurz einmischen, weil ich nämlich deine Sicht, Lunida, schon etwas extrem finde. :-)

Ich habe seit 2 Jahren die Pille abgesetzt und seit da keine natürliche Mens bekommen, viele Untersuchungen, Medikamente und Arztbesuche hinter mir. Bisher hat es nicht geklappt mit schwanger werden... Trotzdem versuche ich mein Leben weiterzuleben, was auch heisst, dass ich Ferien plane, falls ich möchte einen neuen Job beginne, etc. Man kann doch nicht ewigs nichts mehr tun und nicht mehr richtig leben oder die berufliche Zukunft auf's Eis legen nur weil man schwanger werden KÖNNTE...das kann man doch nicht immer so im Detail planen und wenn das Wunder dann halt während einer Probezeit passiert, dann ist es so! Bei den Männern fragt auch niemand danach wenn sie ins Militär müssen, etc.

Aus meiner Sicht wird ein guter Arbeitgeber verstehen, dass man als Frau 12 Wochen warten möchte, egal an welchem Zeitpunkt im Arbeitsverhältnis man sich gerade befindet. Ich denke, es kommt mehr darauf an, wie man das dann kommuniziert, man kann das ja auch ganz offen und ehrlich erklären wie es war!

Ich stimme dir zu, dass das jede für sich selber entscheiden muss! Aber ich glaube nicht, dass das eine ethisch richtig oder falsch ist!!!
Ich wiederhole mich ungern :twisted: - aber:

Schwanger werden ist absolut ok.
Schwanger in der Probezeit werden ist auch absolut ok (vielleicht nicht ganz so empfehlenswert, aber ok :wink: )
Wenn man kurz vor Ablauf der Probezeit schwanger wird (max. 2-3 Wochen vorher) bzw. davon erfährt und dann ja erst in der 5. oder 6. SSW ist und oder wirklich dringend auf das Geld angewiesen ist, kann es auch mal "gerechtfertigt" sein, eine SS halt erst nach der Probezeit zu kommunizieren (wobei man sich aber danach nicht über die wahrscheinlich schlechte Stimmung beschweren darf :wink: )
Wochenlang bewusst und willentlich seine SS verheimlich und verschweigen und sie dann 1 Tag nach der Probezeit mit einem innerlichen "Ätschi Bätsch, jetzt könnt ihr mich nicht mehr kündigen!" :twisted: kommunizieren (und dann je nachdem schon in der 10./11. SSW sein oder weiter), finde ich persönlich ein Drecksspielchen (und notabene: Ich sage nicht, dass es ein Drecksspielchen ist, sondern nur, dass ICH es ein Drecksspielchen finde :!: ).

Ich finde, es kommt halt auch darauf an, ob man in der Firma weiterarbeiten möchte. Wenn man eh schon weiss, dass man nach dem Mu-Urlaub kündigen möchte, finde ich das Verschweigen bis nach der Probezeit auch nicht so hittig (weil es ja dann effektiv nur noch darum geht, ein paar Monate Geld zu verdienen). Wenn man danach nur sehr kleinprozentig (40% oder weniger) weiterarbeiten möchte - na ja, die meisten Jobs können nicht einfach so in 40% umgewandelt werden. Wenn man hingegen wirklich für den AG weiterarbeiten will und bereits ist, mind. 50-60% zu arbeiten und dem AG je nachdem auch konstruktive Lösungen für die fehlenden Prozente liefern kann, ist es für mich auch wieder etwas anderes, wenn man die SS bis nach der Probezeit verheimlicht (weil man es dann halt tut, weil man unbedingt - auch nach der SS - den Job behalten möchte und nicht nur, damit man bis zur SS noch abkassieren kann).

Andererseits: Möchte man den Job auch nach der SS behalten, macht es sich je nachdem halt schon auch bezahlt, wenn man schon in der Probezeit ehrlich ist - dann halt auf Risiko. Aber eben: Eine gute Beziehung (egal ob geschäftlich oder privat) gründet in erster Linie auf Vertrauen, Respekt und Ehrlichkeit - damit, dass man eine SS in der Probezeit bewusst und willentlich wochenlang verschweigt und verheimlicht, zerstört man diese Basis. Das muss man sich einfach bewusst sein.

Und: Das Argument wegen dem Militär lasse ich nicht gelten! Gerade deshalb wollen immer weniger Männer im Militär weitermachen - weil sie dann eben häufige und wochenlange Absenzen haben, die im Geschäftsleben nicht gerne gesehen werden und einer Karriere hinderlich sein können. Und doch: Wir haben auch mal einem Bewerber abgesagt, weil er im Militär weitergemacht hat und grad 3 Monate nach Einstellung wieder für 6 Wochen ins Militär hätte müssen - das ging für uns einfach nicht. Von daher lasse ich in diesem Bereich die "Frauen-Selbstmitleidstour" :wink: nicht gelten. Männer, die durch das Militär längere Absenzen haben, haben deswegen oft genau die gleichen Probleme!

Aber eben: Es ist natürlich eine persönliche Entscheidung, wie man mit sowas umgehen will. Ob es richtig oder falsch gibt, sei dahingestellt. Rechtlich ist die Geschichte klar - keine Diskussion. Rein "moralisch" habe ich persönlich mit Aussagen wie "ich schaue nur auf mich" (wenn alle so denken würden... :roll: ) etwas Mühe... aber wie gesagt: Das bin halt ich :wink: .

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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Lunida »

honey81 hat geschrieben:eine Mitarbeiterin bei uns war 1 Jahr da. Davon 9 Monate SS ;-) 6 davon krankgeschrieben.... ok, mag eine Ausnahme sein, ist für mich aber Abzocke!
Eine neue Mitarbeiterin muss zuerst gut eingearbeitet werden (je nach Beruf) bis sie wirklich produktiv und selbständig arbeitet, vergehen einige Wochen wenn nicht auch Monate. Mitarbeiter die sie einarbeiten müssen, sind sowieso genervt (ist einfach so, niemand denkt, egal, ist sie ss, bringen wir ihr alles genau so bei wie wenn sie NICHT ss wäre) da fängt schon das leichte mobbing an, dann gehts noch ein weilchen und man fängt an krankgeschrieben zu werden. Die wahrscheinlichkeit das man nach dem MuSchutz wieder 100% einsteigt ist auch eher gering.. (will natürlich nicht ALLE in einem Topf werfen, gibt immer ausnahmen, ich hab sie noch nicht erlebt)
Genau so erlebe ich halt Schwangerschaften in der Mehrheit auch: Spätestens ab dem 6. Monat kommt eine 50%ige AUF, meistens sogar eine 100%ige - im 9. Monat arbeitet eh kaum noch eine Frau. Und ich rede da nicht von Jobs, die körperlich anstrengend sind, sondern von Bürojobs, wo man den ganzen Tag mehr oder weniger sitzen kann. Ich habe das grad vorher für mich mal im Kopf überschlagen: Ich hatte HR-seitig in den letzten 5 Jahren ca. 20 Mitarbeiterinnen, die schwanger geworden sind... nur gerade 2 :!: davon haben bis praktisch einen Tag vor der Geburt normal gearbeitet (bzw. je nachdem vor dem ET noch 1-2 Wochen bezahlte Ferien bezogen). Alle anderen kamen im 6./7. Monat mit einem teilweisen oder vollständigen Arbeitsunfähigkeitszeugnis :roll: . Ich sage nicht, dass es in allen Fällen unbegründet war - aber ich möchte mal offen lassen, ob es wirklich in allen Fällen begründet war... also wenn ich von einer Mitarbeiterin im 6. Monat ein 100%-Arztzeugnis bekommen habe und 3 Wochen später habe ich sie mit 2 schweren Säcken und einem schreienden Kind im KiWa mit einer Kollegin fröhlich plaudernd durchs Glattzentrum haben schlendern sehen, hatte ich da schon meine Fragezeichen... :roll: .

Und: Die meisten Frauen wollen nach der Geburt nur kleinprozentig (max. 40-50%) weiterarbeiten, was halt nicht bei allen Jobs so einfach möglich ist. Auch da erwartet man immer Flexibilität vom AG (dass er sich etwas einfallen lassen soll, damit man kleinprozentig weiterarbeiten kann - und selbstverständlich im gleichen Job mit dem gleichen Salär :twisted: ) - aber umgekehrt sind die seltensten Frauen bereit, umgekehrt Flexibilität zu zeigen und vielleicht 60% oder sogar 80% zu arbeiten. Finde ich grundsätzlich auch ok - hätte ich mit Baby auch nicht gewollt. Aber eben: Wenn man selber nicht flexibel ist, darf man halt vielleicht auch nicht jammern, wenn sich dann der AG auch nicht flexibel zeigt :wink: .

Mit solchen Geschichten machen wir uns Frauen halt das Leben in der Arbeitswelt nicht einfacher - ist einfach so. Wir im HR waren so weit, dass wir nach jeder SS-Meldung uns per sofort überlegt haben, was wir in 3 Monaten machen (weil wir zu 99% wussten, dass die Frau spätestens in 3-4 Monaten, d.h. im 6. oder 7. Monat ganz oder teilweise ausfallen würde). Liest man ja auch immer wieder hier drin - und ganz oft fragen auch Frauen hier im Forum schon ganz am Anfang ihrer SS wie und ab wann sie sich krankschreiben lassen können... noch bevor sie ihrem AG überhaupt die SS kommuniziert haben :shock: . Oder sie fragen nach ihren Rechten und hören just ab dem Moment, in dem sie dem Chef die SS kommuniziert haben, per sofort auf, auch nur eine einzige Minute länger im Geschäft zu bleiben, als unbedingt nötig... mit dem Argument: Ich bin schwanger - ich muss keine Ueberstunden machen :roll: .

Solange es Frauen gibt, die sie so verhalten, werden es ganz oft ALLE (schwangeren) Frauen immer schwieriger als nötig haben - auch die, die sich im Geschäft ganz anders verhalten und trotz SS auch ihre Arbeit noch ernst nehmen. Das finde ich persönlich halt schade.

Lunida
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Lunida »

Abgesehen davon: Dieser Vgl. von wegen "Schwangerschaft" und "Militär" - der ja immer wieder kommt :roll: - hinkt einfach massiv!

1. Wenn eine Frau ein Baby kriegt, ist sie mit Sicherheit 14 Wochen, meistens sogar 5-6 Monate weg. Nicht mal die RS dauert so lange...

2. Wenn ein Mann ins Militär muss, arbeitet er bis zum allerletzten Tag vor dem Einrücken - und kommt nachher wieder mit vollem Pensum zurück. Eine Frau hört meistens schon 2-3 Monate vor der Geburt (ganz oder teilweise) auf zu arbeiten (wodurch sie nicht selten mind. 6-8 Monate völlig weg vom Fenster ist) und will selten nach dem Mu-Urlaub mit gleichem oder ähnlichem Pensum zurückkommen.

3. Die meisten Männer leisten nicht freiwillig Miitäreinsatz, sondern nur, weil sie gesetzlich dazu verpflichtet sind (und tun sie es nicht, müssen sie entweder Zivildienst leisten oder zahlen). Eine Frau hingegen wird freiwillig schwanger - weil sie es will. Da ist kein Gesetz, dass sie dazu zwingt :wink: . Klar, wären Frauen nicht bereit schwanger zu werden und Kinder zu bekommen, hätten wir alle früher oder später ein Problem :lol: , trotzdem: Es ist eine freiwillige Entscheidung und kein Müssen, wie der Militäreinsatz.

Von daher - und auch wenn es oft und gerne gebraucht wird: Militär bei Männern und Schwangerschaft bei Frauen kann man nun wirklich nicht vergleichen bzw. gleich setzen :wink: .

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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Strandeule »

Ich bin scheinbar in einer komischen Firma angestellt, aber bei uns arbeiten die meisten Schwangeren bis 1-2 Wochen vor ET (Mein Chef will mich ab 2 Wochen vorher nicht mehr sehen. Das HR sagte, ich solle mich dann krankschreiben lassen, damit sie wenigstens das Geld von er KK bekommen. Eigene Ferien muss ich dafür nicht opfern). Manche werden teilweise krankgeschrieben. Nur selten bekomme ich mal mit, dass eine vorher komplett abwesend ist.

Auch in Sachen Überstunden machen die meisten bei uns weiterhin welche. Ich muss zB nur darauf achten, dass ich nicht mehr als 9 Std. pro Tag aufschreibe. Da sich auf die Woche bei mir aktuell im Schnitt eh ein 8.5-9 Std.Tag ergibt, geht das, so dass ich zumindest alle Stunden aufschreibe. Klar arbeite ich weniger als die anderen, aber dafür haben auch alle Verständnis.
Die einzigen Schwangeren, die von Anfang an eine Teil-Kranzschreibung haben, sind die, die 70% in 3 Tagen machen (beliebtes Modell bei uns für Mütter). Die kämen nämlich regulär auf über 9 Std. täglich und müssen entweder den Vertrag anpassen, an mehr als 3 Tagen arbeiten oder aber sich für einen Teil krank schreiben lassen.
In Sachen Wiedereinstig liegen die meisten bei uns bei 60-80%. 100% stellen eher die Ausnahme dar und ob es überhaupt Stellen unter 50% gibt, weiss ich gar nicht.

Allerdings werden bei uns Leute auch nur selten in der Probezeit entlassen. Ich kenne persönlich in fast 5 Jahren nur 1 Fall und der MA hat ein besonderes Qualitäts-Verständnis und eine spezielle Arbeitseinstellung an den Tag gelegt.
Als eine Schwangere selbst in der Probezeit gekündigt hat, hat unser Chef noch versucht, sie zum Bleiben zu überreden, aber sie wusste halt, dass sie Vollzeit-Mama werden will und konnte sich nicht vorstellen, die ganzen Untersuchungen und Kurse und was auch immer für Vorbereitungen mit der Arbeit zu vereinbaren.

Tröpfli83
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Tröpfli83 »

Liebe Lunida, ich will dich nicht verärgern...aber ich finde mit deiner Einstellung kommen wir Frauen auch nicht grad weiter...nur um meinem AG einen "gefallen" zu machen, soll ichs ihm sagen, damit er mir wenn er möchte kündigen kann? Damit ich mich nachher beim RAV anmelden muss, ev gar keine Stelle mehr finde und dem Staat auf der Tasche liege?

Ausserdem gibt es für Krankheit eine Taggeldversicherung und Mutterschaft ist auch finanziert. Natürlich gibts Kosten für Ersatz...aber das weisst du ja auch im HR.

Unsere Firma ist zum Glück sehr Familienfreundlich und unterstützend. Ich habe keine Angst, dass mir solche Reaktionen entgegenschlagen, wie du sie beschreibst, das würde bei uns nicht toleriert werden.

Wahrscheinlich bist du halt geprägt durch deine Erfahrung...aber das lässt sich nicht auf alle Firmen übertragen.

Und was Militär betrifft...260 Diensttage sinds beim Soldaten. 14 Wochen MU sind 70 Arbeitstage. Oftmals sind dann die längeren Auszeiten dann ja unbezahlt.

Trinity99
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Re: Schwanger in der Probezeit

Beitrag von Trinity99 »

Ich finde eine solche Vorgehensweise unfair. Es kann doch keine Basis für eine gute Zusammenarbeit sein, wenn man eine Schwangerschaft verheimlicht. Man darf doch auch davon ausgehen, dass der Arbeitgeber fair ist und - falls er zufrieden mit der Arbeitnehmerin ist - keine Kündigung aussprechen wird. Ansonsten hat es vielleicht auch so nicht gepasst?!
Es gibt es halt tatsächlich oft, dass die Rechte einer Schwangeren überstrapaziert werden und es oft zu vorzeitiger Krankschreibung kommt, was ich in Bürojobs wirklich nicht so ganz nachvollziehen kann. Auf der anderen Seite gibt es auch die werdenden Mütter, welche während der ganzen Schwangerschaft vollen Einsatz leisten und man kaum eine Einschränkung spürt. Bei uns ca. 50/50. Und ich habe ein bisschen das Gefühl, man spürt das jeweils vorher zu welcher Sorte die Schwangere gehört... (ernsthafte Komplikationen natürlich ausgenommen!).
Ich habe das Glück, nach der Geburt meiner beiden Kinder einen anspruchsvollen, erfüllenden Teilzeitjob mit viiieeel Flexibilität bei meinem bisherigen Arbeitgeber ausüben zu können. Ich denke halt, dass das nicht von ungefähr kommt und viel mit der zuvor erarbeiteten Vertrauensbasis zu tun hat.


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