Extreme Angst vor Tieren

[Averi]

Meine Lieben
Ich hoffe jemand von euch hat mir einen Tipp oder kann mir weiter helfen.
Unser jüngerer Sohn (7,5 Jahre) hat extremste Angst vor fast allen etwas grösseren Tieren. Insekten, Spinnen, Schnecken gehen, alles andere - der blanke Horror.
Diese Angst macht uns als Familie den Alltag doch manchmal recht schwer. Wenn wir z.B. mit dem Velo eine kleine Tour machen und wir an eingezäunten Pferden vorbei fahren müssen, fährt er mit einem Ruck mitten in die Strasse, nur dass er nicht zu nah am Zaun vorbei muss. Beim Wandern hat er sich schon von meiner Hand losgerissen wegen eines angeleinten, bellenden Hundes. Er ist dann blindlinks über ein steiles Bord gerannt und in einen kleinen Bach der von Gras überwuchert war gefallen.
Diesen Hund haben wir schon von weitem gesehen und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass dieser angeleint ist und ihm überhaupt nichts tun kann.
Nächstes WE sind wir bei Verwandten eingeladen. Es gab heute Mittag schon Tränen - er wolle nicht gehen - weil diese Familie einen grossen Hund hat. Wobei dieser Hund soooo gutmütig ist und man ihn fast nicht merkt. Das einzige ist, dass er Bellt wenn wir an der Türe läuten.
So könnte ich noch viele Geschichten erzählen......
Ich muss dazu sagen, dass er noch nie ein traumatisches Erlebnis mit einem Tier hatte. Darum ist es mir völlig rätselhaft von wo diese Angst kommt. Unser Grosser liebt ALLE Tiere.
Wir haben auch schon einiges ausprobiert. Z.B. auf ihn abgestimmte Bachblüten, Simillisan Kügeli, ja sogar eine Schamanin habe ich mal kontaktiert
Herzliche Grüsse Averi

[Adshira]

Wart ihr schon mal in der Kinesiologie mit ihm? Das kann ich sehr empfehlen.

[Quest]

Als Hundehalterin möchte ich dich noch auf etwas aufmerksam machen.

Die Hunde merken, wenn jemand Angst hat. Und lieben es dann direkt auf diese Leute zuzugehen.
Du musst also damit rechnen, das der liebe Hund am Wochenende direkt auf deinen Sohn zukommt. Das ist natürlich sehr blöd, da dann das Kind noch mehr Angst hat. Ist aber leider so.
Wollte ich dir nur mitgeben, damit du entsprechend reagieren kannst.

Ansonsten habe ich jetzt wirklich keine Idee, wie man dir helfen könnte. Vor allem da kein Grund dafür ersichtlich ist.
Geht ihr auch mal in den Zoo?

[muffin]

Hallo Averi
Wenn mein Kind eine Phobie hätte (die es im Alltag und uns als Familie schon recht beeinträchtigen würde), dann würde ich direkt zum Kinderpsychologen/Kinderpsychiater gehen.
Er ist ja schon bald 8 und da weiss er vom Verstand her ja selber, dass ein Hund an der Leine z.B. nichts machen kann, nicht wie vielleicht ein 2 jähriger. Aber wenn man eine Phobie entwickelt hat, kann man das eben nicht abstellen.
Wie gesagt, da würde ICH direkt zur Fachperson. Ich finde, da sind die Hemmschwellen und oft auch falschen Vorstellungen/Vorurteile leider immer noch zu gross, dabei kann ein guter Psychologe/eine gute Psychiaterin in kurzer Zeit soo viel bewirken. Aber ob das auch DEIN/EUER Weg wäre, müsst ihr letztlich selber entscheiden. Wünsche deinem Sohn, dass er bald Hilfe kriegt und die Angst besiegen kann!

[fally]

ich würde an deiner Stelle auch zu einem Kinderpsychologen/-psychiater, je länger das unbehandelt bleibt, umso grösser die Wahrscheinlichkeit, dass er auch im Erwachsenenalter diese Ängste behält. Ich finde es schon jetzt sehr viel Leidensdruck und Einschränkungen für ein so junges Kind! (und die ganze Familie).
Phobien neigen auch dazu, sich zu generalisieren, d.h. dass es oft immer mehr Stimuli werden, welche die Angst auslösen und vermieden werden.
Ich an deiner Stelle würde das rasch mit professioneller Hilfe angehen.
Alles Gute!

[Netterl]

Jepp, geh das mit ner Kinderpsychologin an! War bei Bekannten ähnlich. Kind ohne schlechte Erlebnisse hatte panische Angst vor Tieren. Jetzt haben sie sogar eine Katze! Wäre früher undenkbar gewesen.

[Averi]

Ich danke euch. Dann werde ich mich mit unserem Kinderarzt in Verbindung setzen, damit er uns weiterleiten kann. Irgendwie habe ich bis jetzt immer gehofft dass sich das ganze "auswächst". Aber jetzt ist es glaube ich wirklich Zeit professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Averi

[Akiko]

Und vermutlich ists halt schon so, dass dein Kind irgendwann mal eine einschlägige Erfahrung gemacht hat und daraus den für uns absurden Schluss zieht, dass alle Tiere grundsätzlich nicht vertrauenswürdig sind und man sie darum massiv auf Abstand halten muss, oder es macht einen ganz anderen Link zum Umstand, Tieren ausweichen zu müssen. Das kann ein für dich ganz banales Erlebnis gewesen sein, das du entweder unbewusst miterlebt hast oder auch nicht, und welches der Trigger für sein jetziges Verhalten war. Ganz schwierig, solche Sachen dann wieder rückgängig zu machen, weils ev. auch in einem Alter war, wo dein Kind sich gar nicht mehr aktiv dran erinnert. Was meint dein Sohn dazu? Er ist mit 7.5 Jahren ja schon recht gross und kann sich sicher mittlerweile recht gut ausdrücken. Kann er seine Angst irgendwie in Worte fassen?

Bei unserem Kind hab ich mal so eine "Prägung" live erleben können, bei denen ich ohne dieses zufällige Wissen die Situationen nie miteinander in Verbindung gebracht hätte. Zum Glück gelang es uns dann auch, dies wieder rückgängig zu machen, weil wir den Zusammenhang zufällig erkannten.

Ich würde das auch professionell angehen, sonst brennt sich das Verhalten immer mehr ein, dein Kind leidet ja offensichtlich darunter und dies wird ihn immer wieder in seinem Alltag behindern.
Euch alles Gute auf eurem Weg!

[Konfetti]

Bei uns ist es ähnlich, Kind etwas jünger und auch nicht Angst vor Tieren sondern was anderem (Alltäglichem).
Wir hatten ein Gespräch beim KJPD deswegen, 2 ausgebildete Psychologen und es war lächerlich. Sie hatten keine Ahnung, was sie uns raten sollen und haben ständig UNS nach weitere Tipps und Ideen zur Problemlösung gefragt.
Sprich, wir haben es gut sein lassen.
Hoffe, ihr findet kompetentere Leute!
Lg

[Averi]

@Akiko: wenn ich ihn frage was ihm denn an den Tieren Angst mache kommt die Antwort, dass er Angst habe wenn z.B. Die Kuh Muh macht, wenn der Hund bellt, die Ziege meckerte, das Pferd wiehert usw.
Ich muss dazu sagen dass er überhaupt Lärm (ausser er macht ihn selber) sehr schlecht erträgt. Beim Feuerwerk muss ich immer mit ihm ins Haus und alles verriegeln, damit der das Chlöpfe nicht hört.

[darkblue]

Hallo Averi
Unser Grosser (jetzt 10) hat je länger je mehr Ängste entwickelt, die wir uns nicht erklären konnten. In den letzten Ferien war es dann soweit, dass er im Auto einen richtige Panikanfall hatte. Ich war nahe dran den Rückweg nur noch mit dem Flugzeug anzutreten. Jedenfalls sind wir bzw. er nun bei einer Kinderpsychologin, welche uns von der KIA empfohlen wurde.
Sie hatte uns gleich vorneweg beruhigt und erklärt, dass sehr viele Kinder Ängste haben und arbeitet nun mit ihm daran, Strategien zu entwickeln, wie man damit umgehen kann. Je besser er diese verinnerlicht hat, desto weniger kommen die Ängste eigentlich. Sie hatte ihm/uns erklärt, dass gewisse Ängste normal seien, da sie einem schützen und es Ängste gibt, (die bösen sozusagen) welche nicht unbedingt begründet sind und einem daher einschränken können (ich hoffe man versteht, wie das gemeint ist) und für diese finden sie nun Strategien um damit fertigzuwerden.
Wir fühlen uns bei Ihr wirklich gut aufgehoben und ich persönlich kann den Gang zum/r KinderpsychologenIn nur empfehlen. Wenn die Chemie nicht stimmt, würde ich auf jeden Fall weitersuchen.
Viel Glück auf Eurem weiteren Weg.

[Averi]

Hallo zusammen
Wir sind jetzt dran die Tierangst von unserem Sohn mit einem Kinder-und Jugendpsychologen "anzuschauen". Wir hatten bis jetzt 3h beim Psychologen. Im Groben gesagt hat er bis jetzt unserem Sohn aufgezeigt was er alles super und gut kann. Und gezeigt dass die Angst nur ein ganz winzig kleiner Teil von ihm ausmacht.
Gibt es evtl. hier jemanden dessen Kind auch solche Tierangst hatte und sich mit mir austauschen würde?
Averi

[Papa68]

Ich habe früher ein Kind "gebabysittet", das auch grosse Angst vor allen Tieren hatte. Selbst bei einer Ameise schrie und kreischte sie. Ich ging oft mit ihr in den Zoo, wo sie die Tiere von weit weg anschauen konnte. Irgendwann sind wir dann langsam näher gegangen und nach einiger Zeit traute sie sich, einem Streicheltier ins Fell zu greifen. So hat sie immer weiter langsam Fortschritte gemacht und irgendwann war die Angst ganz weg. Das Kind war allerdings erst drei Jahre alt und hatte eine Zwillingsschwester, die auf alle Tiere zugegangen ist. Das hat wahrscheinlich geholfen.

[gast]

Guten Morgen

vielleicht steckt ja was anderes dahinter, Hypersensibiltät oder sowas in die Richtung?