Lebenslauf, Kind ja/nein?

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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LioMami
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Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von LioMami »

Hallo Zusammen

Bin frisch Mami seit Ende 2015 und muss mich neu bewerben, da mein alter Arbeitgeber keine Prozentstelle anbieten konnte...

Nun die Frage: soll ich im Lebenslauf meinen Sohn erwähnen oder eher nicht? Ich bin halt immer für mit offenen Karten spielen und von Anfang an sagen, aber möchte mir ja auch nichts verbauen.

Was meint ihr bzw. was sind eure Erfahrungen?

Danke und liebe Grüsse

Leni84
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Leni84 »

Also ich kann die nur von meiner chefin berichten. Ich arbeite in einer Familie wo ich drei Kinder betreue. Mittlerweile bin ich selber mami und kann meine kleine mitnehmen. Meine chefin hat sich an diversen stellen beworben und im Lebenslauf ihre drei Kinder erwähnt, auch dass diese betreut sind durch mich. Leider hatte sie wirklich mühe eine stelle zu finden wegen der Kinder. Nach langem hin und her hat sie dann doch eine gefunden. Ich denke es kommt auf den Job an. Viel Glück

abla
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von abla »

do läsi gern mit.

Gladys
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Gladys »

Das Kind gehört dazu;meine Meinung..

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Zwirbeline
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Zwirbeline »

Ich habe es damals im CV nicht angegeben und wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Da hab ichs dann gesagt und wurde trotzdem eingestellt. Finde es eine gute Variante. Die sollen erst mal die Chance kriegen, dich kennen zu lernen. Ob du dann noch ein Kind hast, sollte zweitrangig sein. Primär geht es ja darum, dass du dich auf den Job bewirbst, weil du arbeiten willst.

manulchen
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von manulchen »

unbedingt erwähne, und evtl. gad erwähne das kinderbetreuuig gklärt/gsicheret isch (soferns isch).

Ferocia
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Ferocia »

Bei meiner Jobsuche vor ein paar Monaten habe ich das Kind im CV angegeben (aber ohne Alter). Sie sollen wissen, wie mein Familienstand aussieht.
Ein AG hat mir nach dem Interview eine Absage erteilt, weil ich ein zu "grosses Risiko" sei, nochmals Mutter zu werden und deswegen bald wieder ausfallen würde durch den MU.

Der 2. AG hat mich mit vollem Bewusstsein eingestellt, weil er genau meine Fähigkeiten sucht, trotz der anspruchsvollen Arbeit zu Hause durch das kleine Kind. [-] Ich habe dann gemerkt, dass ihnen eine gesunde&intakte Familie wichtig ist, und mich unterstützen!
Es geht schliesslich nicht nur darum, dass du möglichst dem AG gefällst, sondern auch, dass du ein Job findest, der dir gefällt und du auf Unterstützung zählen kannst, wenn etwas mit den Kindern ist.

P.S. Auf die Frage im Interview: "wünschen Sie sich ein 2. Kind?" (Ja, diese Frage ist eigentlich nicht erlaubt!) war meine Antwort: "im Moment sind wir damit glücklich so wie es ist" [-] man weiss nie, was die Zukunft noch bringen mag. -> mein AG hat sich darauf eingestellt, und mir vertraglich versichert, dass mein Job "save" ist, wenn ich nach dem 2.MU wieder zurückkommen möchte und hat darauf eine elegante Lösung für meinen Ausfall organisiert [-]️[-]️[-]️

Lunida
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Lunida »

Ich komme aus dem HR - d.h. habe seit 10 Jahren mit Bewerbungen, Rekrutierungen, etc. zu tun und bin jetzt in der Beratung tätig. Mein Statement:

Ganz klar angeben!

Ob es ein Vor- oder ein Nachteil ist, ist dabei gar nicht die Frage. Aber: Wenn man einen AG hat, der keine Frau mit Kinder will und aufgrund des CV davon ausgeht, dass man kinderlos ist (weil man eben die Kinder nicht angibt), mit dem hat man spätestens dann im Gespräch (wo es wahrscheinlich zur Sprache kommt) oder dann im Alltag ein Problem: Denn ein AG, der keine Mitarbeiterin mit Kindern will, hat kaum Verständnis für Absenzen wegen kranken Kindern oder sonstigen Pflichten, die man halt als Mutter hat. Wenn man also die Kinder verheimlicht, tut man sich selber garantiert keinen Gefallen!

Umso mehr: Meistens sucht man ja als Mutter eine Teilzeitstelle. Und wenn man das Kind nicht angibt, fragt man sich halt schon, warum eine - offenbar kinderlose Frau - nur eine Teilzeitstelle sucht. Kein Riesen-Problem, aber dann ist es eben eine Bewerbung, die Fragezeichen hinterlässt. Und das kann ich ganz ehrlich aus meiner Praxis sagen: Wenn man pro Stelle 100-200 Bewerbungen erhält (und das ist heutzutage bei vielen Vakanzen die Realität) hat man 0 Zeit und Lust den Bewerbungen hinter her zu rennen, wo etwas fehlt, man Fragezeichen hat oder noch etwas abklären müsste. Die Vorauswahl ist schnell gemacht: Vollständige, klare und übersichtliche Bewerbungen, bei denen alle Voraussetzungen passen auf einen Haufen - allen anderen wird abgesagt. Fertig.

Für mich sind Angaben wie Nationalität, Zivilstand und Kinder in einem Lebenslauf immer noch Standard bzw. gehören einfach dazu. Und ich war grad letzthin wieder an einem Rekrutierungskurs, wo die meisten der anwesenden Recruiter und HR-Leute mit Rekrutierungsaufgaben (ca. 90% der anwesenden 40 Leute) das auch ganz klar so sahen. Klar: Man kann an eine HR-Person ran kommen, der solche Angaben nicht wichtig sind - aber die Wahrscheinlichkeit ist zigfach grösser, dass die Bewerbungen bei jemandem in die Hände kommt, der/die das eben wichtig findet und dann fällt man aufgrund fehlender Basis-Infos aus dem Rekrutierungsprozess - und das ist dann halt schade.

Klar, ein ganz kleines Kind zu haben (und eben nur eines - die Standard-Schweizer-Familie hat ja 2 Kinder im Abstand von 2-3 Jahren :wink: ) ist bei der Stellensuche kein Riesenvorteil. Das gebe ich zu. Wenn wir Teilzeit-Jobs zu vergeben haben, habe ich diese auch vorzugsweise an Mütter gegeben, die schon ältere Kinder (5-6jährig oder mehr) hatten - weil bei solchen Bewerberinnen das Risikio, dass sie in ein paar Monaten oder einem Jahr grad wieder schwanger werden (und ausfallen) einfach geringer ist, als bei einer jungen Mutter mit einem Baby. Aber: Wenn sich eine Frau mit Baby beworben hat und sie war von allen Bewerberinnen die Beste (von den Qualifikationen und den beruflichen Erfahrungen her), dann habe ich auch einer solchen Kandidatin eine Chance gegeben.

Aber so oder so: Ich finde, es sollte auch wichtig sein, dass man als Angestellte einen AG findet, der einem so will und akzeptiert, wie man ist - mit all dem, was man halt mitbringt. Und jede Mutter, die einen AG hat, der für Pflichten/Probleme mit Kindern kein Verständnis hat, leidet früher oder später in ihrem Job. Da wird niemand auf Dauer glücklich. Darum meine Meinung: Lieber so ehrlich wie möglich auf Jobsuche gehen, vielleicht halt deswegen ein paar Absagen mehr kassieren, aber schlussendlich einen AG haben, der weiss, worauf er sich einlässt, einem genau so will und auch Verständnis dafür hat, dass man halt Zuhause ein kleines Kind hat und manchmal Verpflichtungen, die sich mit den Pflichten im Geschäft beissen (ist einfach so).

Viel Glück auf der Stellensuche!

LioMami
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von LioMami »

Danke Euch für die rasche Rückmeldungen!

Ich sehe das eben genau so. Möchte einen AG welcher mich einstellt mit dem Wissen, dass ich junge Mutter bin.
Bin ja stolz auf meinen kleinen Mann und könnte ihn gar nicht verstecken ;-)

Liebe Grüsse

sonrie
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von sonrie »

OT:
@Lunida: darf ich fragen, warum die Nationalität im Lebenslauf für dich eine Rolle spielt? Bzw. würde dies ja auch bedingen, dass man als Nicht-.Schweizer auch noch schreibt, welche Niederlassungsbewilligung man innehat, oder?

Warum ich frage: Meiner Meinung nach sollte es für einen AG keine rolle spielen, welche Nationalität ich habe, so lange ich die Anforderungen an den Job erfülle und der Landessprache mächtig bin. Ich bin keine schweizerin, wohne, arbeite und lebe aber hier. Wenn ich mich nun auf eine Stelle bewerbe, bedeutet das doch für den AG, dass ich in der Lage bin, die Stelle auch anzunehmen (also soll heissen, meine Kinder sind betreut, ich habe eine Aufenthaltsgenehmigung, ich habe auch zeit um die geforderten Stellenprozent zu arbeiten etc.) Wenn ich alles in den Lebenslauf reinpacke (Name, adresse, geburtsdatum, zivilstand, kinder, nationalität, aufenthaltsgenehmigung etc.,) dann braucht das schon mal eine Viertel-Seite nur für diese Agaben.
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Ups...
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Ups... »

sonrie hat geschrieben: Wenn ich mich nun auf eine Stelle bewerbe, bedeutet das doch für den AG, dass ich in der Lage bin, die Stelle auch anzunehmen (also soll heissen, meine Kinder sind betreut, ich habe eine Aufenthaltsgenehmigung, ich habe auch zeit um die geforderten Stellenprozent zu arbeiten etc.) Wenn ich alles in den Lebenslauf reinpacke (Name, adresse, geburtsdatum, zivilstand, kinder, nationalität, aufenthaltsgenehmigung etc.,) dann braucht das schon mal eine Viertel-Seite nur für diese Agaben.
uiuiui, leider gibts da aber GAAAAAAAAANZ viele Leute, bei denen ist das noch lange nicht so, dass nur weil sie sich bewerben, diese Anforderungen erfüllen...

Ich mache mir jedenfalls gerne ein Bild von den Leuten, die ich allenfalls ansehen will - und zwar bevor ich sie gesehen habe - und für mich gehört Alter, Nationalität, Familie etc. halt zu diesem Bild...

Und, auch wenn man es nicht so sagen darf - es gibt halt eben nun Jobs, wo der x nicht reinpasst wegen seiner Nationalität, die y wegen ihres Geschlechts und der z wegen seines Gewichts...

sonrie
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von sonrie »

@ups: du meinst ich sollte meine Kleidergrösse und Gewicht auch angeben? ;-) Oder wäre ein Ganzkörperfoto hilfreich? :-)

Nein, im Ernst: ich selber habe die Erfahrungen auch schon gemacht, dass Bewerber laut unterlagen eigentlich in Frage kämen, dann im Gespräch tauchten aber zu viele "aber" auf (so zb. die Bewerbung auf eine internationale stelle in perfektem englisch, mündlich wars dann eher ein Gestammel und Geknorze.... ). Ganz kann man das aber wohl nie ausschliessen.
Ich verstehe schon was du meinst, nur müsste man dann zb. auch weiter gehen und sagen, die religionszugehörigkeit wird angegeben, nicht nur der Zivilstand, sondern mehr details a la "ledig, aber in einer Partnerschaft lebend", wie die kinder betreut sind, dass der partner auch TZ arbeitet etc.

Ich persönlich schaue bei Bewerbungsunterlagen immer nur auf die Ausbildung, die skills und die Berufserfahrung, alles andere ergibt sich dann im Gespräch. (PS: ich habs in meinem CV nun so gelöst, dass ich geschrieben habe "geboren am x.xx.xxxx in Musterstadt (AT)),

Kinder habe ich übrigens auch angegeben, somit erledigt sich die frage, warum ich mich auf eine 60% stelle bewerbe. Habe im Begleitschreiben angemerkt, dass die betreuung gesichert ist - sollte aber eh logisch sein, da ich in einem ungekündigten arbeitsverhältnis bin (auch angemerkt im Begleitschreiben).
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Ups...
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Ups... »

@sonrie

habe schon erlebt, dass sich z.B. Antänzer aus einer "Kontaktbar" (ungelernt zumindest so wie wir eine Lehre / Ausbildung auffassen) auf eine Buchhaltungsstelle beworben haben, um den Beruf zu wechseln - war aber eine FA stelle ausgeschrieben.
Leute die im letzten Gespräch noch sagten, dass sie dann den Hund mit ins Büro nehmen werden!

@Gewicht und Ganzkörperfoto
wird ja immer gesagt, dicke hätten sooo viele Nachteile - würd mich wundernehmen ob das so stimmt... schicke nur Fotos mit, wenn das unbedingt gefordert ist - und dann sogar schlechte - und gehe mich immer in normalen Klamotten (Jeans und Pulli) vorstellen - (man sieht Tattoos und Piercings) - hatte aber weder wegen Klamotten, Dick sein oder ähnliches jemals Nachteile! Hatte auch nur einen Chef, den meine Blauschwarzen / Pinken (kurze Haare mit Kamm in Pink in der Mitte) gestört haben...

Lunida
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Lunida »

@Sonrie
Das sind einfach so die Standardangaben, die von 90% der HR-Leute verlangt werden - ob Du persönlich das einsiehst oder gut oder schlecht findest, ist wieder eine andere Geschichte :wink: .

Nationalität: Doch, ist manchmal schon wichtig. Ueber Sinn und Unsinn kann man auch hier wieder streiten, Du kannst aber davon ausgehen, dass AG ihre Gründe dafür haben. Ob Dir das als potentielle Bewerberin passt oder nicht ist auch wieder ein anderes Thema :wink: . Und selbstverständlich: Müssen tust Du gar nichts. Du kannst in Deinem CV auch auf all diese Angaben verzichten. Das ist Deine Sache. Du wirst deshalb - falls Du mal auf Stellensuche bist - bei ganz vielen AG's schon der Vorselektion "raus faulen". Aber vielleicht gibt es auch AG's, die Dich gerade deswegen interessant finden :wink: . Ich finde Stellensuche aber ein zu ernstes und wichtiges Thema, um da Experimente zu wagen (meine Meinung) und da ich von mir - und vielen Berufskollegen und -Kolleginnen weiss - wie viel Wert auf diese "Standardangaben" in CV's gelegt wird, rate ich allen, sich daran zu halten. Aber eben: Zwingen tue und will ich niemanden dazu :wink: . Ich diskutiere aber darüber auch nicht mehr, da jeder genug alt ist (oder sein sollte :wink: ), um da selber zu entscheiden, was er oder sie machen will.

@Aussehen
Für mich ist ein Foto bei der Bewerbung auch ein Müssen-Kriterium. Ich will mir von der Person einfach ein Bild machen können. Und bei den Vakanzen, die ich bisher betreut habe (Büro-Bereich) hätte z.B. jemand mit Irokesen-Frisur, 15 Ringen in der Nase oder Tatoos bis zum Hals herauf :wink: , mit ungepflegtem Erscheinungsbild, etc. einfach keinen Platz gehabt. Auch wenn jemand nur BackOffice ist: Das Aussehen sollte einfach "durchschnittlich" und gepflegt sein, da wir ja doch auch immer wieder mal Kunden in unseren Büroräumlichkeiten hatten. Ob dick oder dünn hat für mich jedoch nie eine Rolle gespielt - solange auch bei mehr Körperfülle ein ansprechendes Aeusseres vorhanden ist (wenn man sich mit Grösse XL in S-Shirts reinquetscht, ist es z.B. sicher nicht so toll :wink: - da habe ich aber auch schon bei schlanken Menschen ganz schlimme Modesünden gesehen, die im Büro-Bereich einfach nicht gehen). Und ja: Wenn ich eine Bewerbung von jemanden bekomme, der schon auf dem Foto fettige Haare und schlimme Gesichtsakne hat und der Job ist mit Kundenkontakt, dann ist das wahrscheinlich eine Bewerbung, die bei mir rausfällt. Von daher: Das Aussehen ist nicht unwichtig - aber eben: Es geht dabei weder darum, dass jemand wie ein Model aussehen muss noch dass jemand eine Traumfigur haben muss - aber halt gepflegt und dem Job angemessen aussehen/gekleidet sein, ist kein Nachteil :wink: .

Laax
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Laax »

:lol: Zu deiner Frage: ich würde die Kinder angeben. Ebenso auch dazu, wie es mit der Betreuung geregelt ist.

Ein anderes Thema:
Im Leben kann man nie etwas 100%tig voraus sagen. Eine Frau kann unter Umständen bis ein paar Jahre über ü40 noch Kinder kriegen. Ebenso kann sie sich mit einem neuen Partner zusammen tun und mit diesem noch ein Kind wollen.

Ebenso kann uns eine junge Frau ab Lehre nicht garantieren, dass sie erst Kinder ab dem 30. Lj. will. Es kann auch früher passieren. Nichts ist 100%tig.

Selbst der AG kann einem nicht garantieren, dass er unsterblich ist oder nicht erkranken kann. Dies ist jetzt zwar ziemlich makaber, aber wer kann einem garantieren, dass man 100%tig am Arbeitsplatz erscheint und möglichst wenige Absenzen hat? Niemand. Auf was ich raus will, selbst eine kinderlose Frau mit bester Ausbildung und im besten Alter kann einem nicht garantieren, dass sie wenige Absenzen haben wird, weil man nie weiss, ob man erkrankt. Nehmen wir mal an, sie zieht sich einen Bandscheibenvorfall zu. Hier wird es schwierig mit dem Sitzen zb. im Büro oder an einer Position, wo sie stetig in Bewegung ist zb. Pflege etc. Oder eine Frau hat ein schwaches Immunsystem und liest jeden erdenklichen Virus auf, der nur grad so im Umgang ist. Sie wird oft fehlen müssen. Kann sein, dass sie sogar öfters fehlen würde, wie eine Frau mit 2 kleinen Kindern.

Man fragt ja in einem Bewerbungsgespräch auch nicht: wie steht es mit ihrer Gesundheit, haben sie ein starkes Immunsystem?

Von daher ist es einfach eine Glückssache, die Richtige Person einzustellen. Man muss es ausprobieren und ich denke man kann noch so gut rekrutieren wie man will, dennoch kann man ins Fettnäpfchen laufen oder auch umgekehrt, der Arbeitnehmer kann ins Fettnäpfchen laufen, denn nicht alle Jobs sind wirklich annährend so toll, wie sie ausgeschrieben sind.

sonrie
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von sonrie »

@Lunida: danke, dass ich nichts tun muss was irgendwo steht ist mir durchaus bewusst, meine Frage war ernst gemeint und zwar ganz einfach: "warum sollte man die nationalität angeben".
Mich würds wirklich interessieren unter welchen Umständen eine Nationalität wichtig sein kann bzw. ob die Angabe der Nationalität dann zwingend auch die Angabe der Art der Niederlassungsbewilligung mit sich bringt.

Scheinbar ist diese Frage nicht zu beantworten - oder du willst ganz einfach nicht - denn "es sind Standardangaben die verlangt werden" ist für mich keine befriedigende Antwort.

@ups: das mit dem Ganzkörperfoto war nur ein scherz... ;-)
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Ups...
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Ups... »

sonrie hat geschrieben:
@ups: das mit dem Ganzkörperfoto war nur ein scherz... ;-)

:) wär ich jetzt nie drauf gekommen... :)

Betreffend Nationalität und Bewilligung...

Ich glaube, der Unterschied von C- und B-Bewilligung könnte schon von Anfang an interessieren, nicht? Und wenn einer eine Kurzaufenthalter-Bewilligung hat, dann sowieso...
Und die Nationalität ist unter Umständen betreffend der Zusammensetzung des Teams "wichtig"? Wenn man weiss, dass der Teamleiter eine absolute (egal ob begründete) Abneigung gegen Österreicher hat, dann würdest du wohl rausfaulen etc.

Lunida
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Lunida »

Hauptthema ist wohl:

Zeit ist heutzutage bei Rekrutierungen ein sehr zentraler Faktor. In vielen grösseren Firmen ist die Rekrutierung mit Spezialisten besetzt, die Tagein-Tagaus nichts anderes machen, als Leute zu suchen, Bewerbungen zu sichten und Termine abzumachen. Da bleibt keine Zeit mehr, um in aller Ruhe ein Dossier zu sichten. Und auch dort, wo das HR noch etwas "persönlicher" ist - wie gesagt: Ich habe auf eine Vakanz im Schnitt auch an die 100 Bewerbungen, oft sogar mehr, erhalten. Auch da: Die Zeit, um eine Bewerbung von Anfang an im Detail zu sichten, ist nicht vorhanden. Chancenlos. Im Schnitt hat man für die Erstbeurteilung eines CV's inkl. Brief max. 5 Minuten, d.h. ich habe immer zuerst 2 Minuten den Lebenslauf angeschaut, wenn er passte noch schnell den Brief überflogen und dann entschieden, ob die Bewerbung auf den einen oder eben den anderen Stapel kommt. Klingt brutal - fand ich früher auch :wink: . Aber eben: Wenn man dann mal im Alltagsgeschäft drin ist, dann läuft es einfach zu 90% so ab. Die Dossiers, die es dann durch die Vorselektion geschafft haben, schaut man dann eingehender an - selbstverständlich. Und dann wird nochmals ausgesiebt: Die 4-5 Kandidaten, die einen Termin für ein VG erhalten und dann noch je nachdem ein Stapel mit bis zu 10 weiteren Kandidaten, die für eine allfällig 2. Runde noch in Frage kommen. That's it. Und wie gesagt: In den ersten paar Minuten der ersten Vorselektion muss ich mir als Recruiter ein möglichst gutes Bild vom Kandidaten machen können. Und nach Vorgesprächen mit dem Linienvorgesetzten (den man ja meistens auch recht gut kennt) und mit dem Wissen über das Team, die Arbeit, hat man halt so Orientierungspunkte im Kopf, die erfüllt sein müssen. Und wenn ich weiss, dass ich im Team schon 2-3 Mütter mit Babies habe, die öfters mal ungeplant wegen Krankheit des Kindes fehlen (was halt auch eine Belastung für's Team ist), überlege ich mir halt schon 3x, ob das Team nochmals eine Mutter mit Baby verträgt oder ob es in dem Fall nicht besser wäre, eine Mutter zu nehmen, die schon etwas grössere (und selbstständigere) Kinder hat. Oder wenn ich weiss, dass es in einem 6er-Team schon 4 ausländische Mitarbeiter hat (und nur noch 2 Schweizer) ist halt je nachdem auch die Frage, ob man da nicht besser einen Schweizer vorzieht, um ein gewisses Gleichgewicht zu haben.. und und und. Da gibt es ganz viele Gründe, die für oder gegen einen Kandidaten sprechen. Und je mehr Infos man auf den ersten Blick hat, je besser - denn wie gesagt: Wenn ich nicht grad eine Vakanz zu besetzen hatte, auf die ich kaum passende Bewerbungen erhalten habe, flogen bei mir Bewerbungen, wo im LL weder Zivilstand, Kinder, Nationalität noch sonst irgendwelche persönlichen Infos drin waren, einfach schon in der Vorselektion raus. Denn wenn ich 99 Bewerbungen habe, die da offen und transparent über ihre Situation informieren und eine Kandidatin, die halt findet, das geht uns alle nichts an (was mich halt schon mal grundsätzlich genervt hat :twisted: ), dann werden halt die 99 anderen Bewerber vorgezogen - ist einfach so :wink: .

Aber eben: Schlussendlich muss es jeder selber wissen, wie er oder sie sich präsentieren will.

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Frozen_Yoghurt
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Frozen_Yoghurt »

spannende Diskussion.

Was ich sehr stossend finde, ist der hier angesprochene "Quasi-Zwang", als Frau angeben zu müssen (oder im Gespräch gefragt zu werden) ob die Betreuung des Kindes gesichert ist. Ich kenne nämlich keinen Mann, der das in seinen Bewerbungsunterlagen angibt, oder der das bei einem Vorstellungsgespräch gefragt worden wäre.

sonrie
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von sonrie »

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Zuletzt geändert von sonrie am Di 5. Sep 2017, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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