Lebenslauf, Kind ja/nein?
Moderator: conny85
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Ich habe meine Meinung zu solchen Themen hier schon mal kundgetan:
http://www.swissmomforum.ch/viewtopic.p ... 7&t=194103
Aber gut, wenn frau wirklich einen typischen "Mami"-Job will, dann ist es vielleicht wirklich besser, sie schreibt gleich gross Anzahl, Namen, Alter und Lieblingskuscheltiere der Kinder in den Lebenslauf. Aber zumindest bei (hoch-)qualifizierten und Kader-Jobs finde ich es schlicht Unsinn, das dem Arbeitgeber gleich im Lebenslauf auf die Nase binden zu wollen. Hautfarbe und sexuelle Orientierung schreibt ja auch keiner, obwohl es sicher viele Chefs gäbe, die am liebsten gleich nach solchen Kriterien filtern würden. Solches Zeug im Lebenslauf ist für mich einfach nicht anstellungsrelevant, hat aber gleichzeitig hohes Missbrauchspotential.
In vielen Ländern ist es aus diesen Gründen auch unüblich, etwas über die Kinder im Lebenslauf zu schreiben. Die Schweiz ist scheinbar leider noch nicht so weit. Ich jedenfalls filtere bei Einstellungen die Lebensläufe nach Qualifikationen und Erfahrung, nicht nach Kinderzahl. Bin allerdings auch kein HR-Fachmann, sondern zukünftiger Chef. Würde mir ein HRler eine gute Bewerbung aufgrund solcher Kriterien rausfiltern, gäb's eine Beschwerde bei dessen Chef. Verhindern kann ich das natürlich nicht.
Nationalität hingegen ist leider wichtig, wegen arbeitsrechtlichem Status, die muss angegeben werden.
Gruss,
domenico
http://www.swissmomforum.ch/viewtopic.p ... 7&t=194103
Aber gut, wenn frau wirklich einen typischen "Mami"-Job will, dann ist es vielleicht wirklich besser, sie schreibt gleich gross Anzahl, Namen, Alter und Lieblingskuscheltiere der Kinder in den Lebenslauf. Aber zumindest bei (hoch-)qualifizierten und Kader-Jobs finde ich es schlicht Unsinn, das dem Arbeitgeber gleich im Lebenslauf auf die Nase binden zu wollen. Hautfarbe und sexuelle Orientierung schreibt ja auch keiner, obwohl es sicher viele Chefs gäbe, die am liebsten gleich nach solchen Kriterien filtern würden. Solches Zeug im Lebenslauf ist für mich einfach nicht anstellungsrelevant, hat aber gleichzeitig hohes Missbrauchspotential.
In vielen Ländern ist es aus diesen Gründen auch unüblich, etwas über die Kinder im Lebenslauf zu schreiben. Die Schweiz ist scheinbar leider noch nicht so weit. Ich jedenfalls filtere bei Einstellungen die Lebensläufe nach Qualifikationen und Erfahrung, nicht nach Kinderzahl. Bin allerdings auch kein HR-Fachmann, sondern zukünftiger Chef. Würde mir ein HRler eine gute Bewerbung aufgrund solcher Kriterien rausfiltern, gäb's eine Beschwerde bei dessen Chef. Verhindern kann ich das natürlich nicht.
Nationalität hingegen ist leider wichtig, wegen arbeitsrechtlichem Status, die muss angegeben werden.
Gruss,
domenico
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
@domenico
Du scheinst Dich ja voll auszukennen!
Nur zur Info: Ich bin seit rund 8 Jahren in Kaderjobs und rekrutiere auch Leute für Kaderjobs - Kinder im LL sind absolut gängig... nicht nur bei Deinen sog. "Mami-Jobs"
. Aber ich bin 100%ig sicher, dass Du es besser weisst und wir sind dementsprechend um Deine fachmännische Meinung auch alle sehr froh!
Du scheinst Dich ja voll auszukennen!







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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
@domenico: ich glaube auch nicht, dass es darum geht, die cv's nach kinderzahl zu filtrieren. was für mich als arbeitgeber zählt, ist das gesamtbild. ok, wir sind da vielleicht etwas speziell, da wir keinen 8-5 job anbieten an immer gleichem ort, sondern doch flexibilität. und da sind kinder und ihre betreuung durchaus relevant. heisst nicht, ich stelle niemanden mit kindern ein oder teilzeit, im gegenteil. aber man muss organisiert sein und die richtige einstellung haben...
aber es muss jeder selber entscheiden, was er ins cv schreibt und was nicht und wie man es gestaltet. sowie jeder ag entscheidet, wenn er einstellt
aber es muss jeder selber entscheiden, was er ins cv schreibt und was nicht und wie man es gestaltet. sowie jeder ag entscheidet, wenn er einstellt
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
@jj
Ich gehe mit Dir einig: Schlussendlich muss es jeder selber wissen, wie er/sie den Lebenslauf gestaltet, was man rein schreibt, etc. Ich finde es nur sehr unverschämt, wenn man quasi behauptet, nur Frauen, die sich auf sog. "Mami-Jobs" bewerben, würden Kinder, etc. in den Lebenslauf rein nehmen
. Ich weiss nicht, wie viele Lebensläufe ich in den letzten fast 10 Jahren gesehen habe - es müssen wohl einige Tausend sein
. Aber wie gesagt: Ich habe nur ganz wenige gesehen, wo so diese Standard-Angaben wie Nationalität, Zivilstand oder Kinder (ausser bei Leuten, die keine Kinder hatten
) fehlten. Und ich habe vom einfachen Sachbearbeiter bis hin zum VP in einer internationalen Grossfirma so ziemlich alles rekrutiert, was 2 Beine hat
. Von daher ist es einfach nur blöd zu behaupten, dass sowas in den Lebensläufen unüblich wäre oder max. in den Lebenslauf von sog. "Mami-Jobs"
gehört
. Dass Lebensläufe in anderen Ländern anders aussehen, ist korrekt - wir sind ja aber hier in der CH und nicht "in anderen Ländern"
.
@Domenico
Und als künftiger Chef, hoffe ich, dass Du Deinen Angestellten mit sog. "Mami-Jobs"
dann etwas mehr Respekt entgegenbringst - und auch deren Arbeit ein Mü zu schätzen weisst, statt mit so netten Ausdrücken wie eben "Mami-Job" zu betiteln
. Und: Wenn Du Chef bist, dann ist es an Dir, mit der zuständigen HR-Person festzulegen, welche Kritieren bei der Selektion der Dossiers wichtig sind - Du kannst es (al "Chef"... wow
) natürlich auch befehlen... aber aus meiner Erfahrung geht es unabhängig von Hierarchien und Funktionen mit einem konstruktiven Miteinander auf Augenhöhe meistens besser
.
OT: Ich denke, Du hast auf Deinem Weg zum Chef-Posten doch noch das eine oder andere zu lernen
. "Chef" schimpft sich so mancher gerne mal... "Chef sein" - vor allem ein guter Chef - ist dann meistens nochmals eine andere Geschichte
. Und vielleicht auch noch ein Rat an Dich als künftiger Chef
: Wenn Du mit jemandem oder mit der Arbeit von jemandem ein Problem hast, ist es souveräner, wenn Du zuerst die Person selber ansprichst bzw. versuchst, das mit der Person direkt zu klären, statt grad in erster Instanz zum Vorgesetzten zu "höselen" und dort zu reklamieren... mit einem solchen Verhalten würdest Du Dir als "Chef" nämlich ziemlich schnell selber die Hosen runterlassen
und Dich dabei grad selber ziemlich degradieren... pfui
.
Ich gehe mit Dir einig: Schlussendlich muss es jeder selber wissen, wie er/sie den Lebenslauf gestaltet, was man rein schreibt, etc. Ich finde es nur sehr unverschämt, wenn man quasi behauptet, nur Frauen, die sich auf sog. "Mami-Jobs" bewerben, würden Kinder, etc. in den Lebenslauf rein nehmen










@Domenico
Und als künftiger Chef, hoffe ich, dass Du Deinen Angestellten mit sog. "Mami-Jobs"




OT: Ich denke, Du hast auf Deinem Weg zum Chef-Posten doch noch das eine oder andere zu lernen





Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Danke domenico, wir machen es bei uns genauso.
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Lunida, woher weisst du jeweils bei den Frauen die sich bei euch bewerben ob sie ihre Kinder nicht angibt oder ob sie keine hat?
Falls ich kinderlos wäre würde ich in meinen Lebenslauf nicht schreiben:
"Kinder:keine"
Verstehst du was ich meine? Wenn ichs einfach weglasse kann das bedeuten, ich habe keine Kinder ODER ich gebe diese einfach nicht an.
Nimmt mich bloss Wunder weil du "allwissend" bist im HR-Bereich und Fakten raushaust, welche für mich teilweise schwer nachvollziehbar sind. Bzw, ich frage mich woher wie du wissen kannst wer Kinder hat und wer nicht. Du wirst wohl kaum alle 100-200 Bewerber kontaktieren deswegen..? =)
Falls ich kinderlos wäre würde ich in meinen Lebenslauf nicht schreiben:
"Kinder:keine"
Verstehst du was ich meine? Wenn ichs einfach weglasse kann das bedeuten, ich habe keine Kinder ODER ich gebe diese einfach nicht an.
Nimmt mich bloss Wunder weil du "allwissend" bist im HR-Bereich und Fakten raushaust, welche für mich teilweise schwer nachvollziehbar sind. Bzw, ich frage mich woher wie du wissen kannst wer Kinder hat und wer nicht. Du wirst wohl kaum alle 100-200 Bewerber kontaktieren deswegen..? =)
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
domenico
Dein Vergleich mit der Hautfarbe oder sexuellen Orientierung hinkt mehr als stark - diese zwei Kriterien können nicht bedingen, dass ich ab und an mal notfallmässig zu Hause bleiben oder an Elternabende/Besuchstage etc gehen müsste, Kinder aber sehr wohl. Und das ist für einen Chef sehr wichtig.
Ich habe zwar keinen Kader-Job, aber dennoch einen, den schweizweit nur 6 Personen beherrschen, je drei in zwei Firmen. Wenn ich also ausfalle, hat mein Team ein grosses Problem, und da ist es mehr als nur verständlich, dass sie wissen wollen, ob hier eine Gefahr bestehen könnte.
Deine Bemerkung bezüglich Mami-Jobs ist einfach nur traurig - als ob Mamis keine Kaderjobs annehmen könnten bzw alle Jobs, die kein Kader sind, quasi wertlos sind. Bei einem Chef wie dir würde ich nicht arbeiten wollen.
Dein Vergleich mit der Hautfarbe oder sexuellen Orientierung hinkt mehr als stark - diese zwei Kriterien können nicht bedingen, dass ich ab und an mal notfallmässig zu Hause bleiben oder an Elternabende/Besuchstage etc gehen müsste, Kinder aber sehr wohl. Und das ist für einen Chef sehr wichtig.
Ich habe zwar keinen Kader-Job, aber dennoch einen, den schweizweit nur 6 Personen beherrschen, je drei in zwei Firmen. Wenn ich also ausfalle, hat mein Team ein grosses Problem, und da ist es mehr als nur verständlich, dass sie wissen wollen, ob hier eine Gefahr bestehen könnte.
Deine Bemerkung bezüglich Mami-Jobs ist einfach nur traurig - als ob Mamis keine Kaderjobs annehmen könnten bzw alle Jobs, die kein Kader sind, quasi wertlos sind. Bei einem Chef wie dir würde ich nicht arbeiten wollen.


Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
@greenguapa
Danke für Dein Kompliment von wegen "allwissend"
. Oder hast Du das etwa zynisch gemeint?
Hoffentlich nicht!
Angriffe/Kritik von Personen, die mich nicht kennen, trifft mich immer so extrem hart
.
Grundsätzlich: Auf Teilzeitjobs bis max. 70% bewerben sich zu 95% Mütter - höchstens mal ausnahmsweise mal Leute, die nebenher noch eine Weiterbildung machen (wobei sie für uns dann selten in Frage kommen, weil sie dann nur befristet teilzeit suchen), gesundheitliche Probleme haben (was meistens im Bewerbungsschreiben deklariert wird) oder schon eine Teilzeittätigkeit haben und daneben noch einen weiteren Teilzeitjob suchen (meistens dann in Verbindung mit dem RAV). Auf 80%-Jobs bewerben sich öfters auch Frauen ohne Kinder - aber man bekommt auf 100% nur selten Bewerbungen von Frauen mit Kindern. Keine Regel ohne Ausnahme - klar!
Aber im Generellen ist das so. Und deshalb: Schreiben wir einen 50-60%-Job aus, bekommen wir eigentlich nur Bewerbungen von Frauen mit Kindern (die diese im LL auch deklarieren) - schreiben wir 100%-Jobs aus, sind von 100 Bewerbungen vielleicht 2 Bewerbungen von Frauen mit Kindern (die diese auch wieder im LL aufführen). Klar: Bei den restlichen 98 Bewerbungen, wo nichts von Kindern steht, sind vielleicht nochmals 2-3 dabei, die Kinder haben, diese aber im LL nicht deklarieren - es ist korrekt, dass ich nicht jeden Bewerber abtelefoniere
. Aber ich behaupte mal: Der Grossteil der Leute haut Standard-Bewerbungen raus, wo im LL kein grosses Geheimnis um Zivilstand, Nationalität oder Kinder gemacht wird. Und von daher kann man grundsätzlich schon davon ausgehen, dass - wenn im LL nichts von Kindern steht - wahrscheinlich auch keine Kinder da sind. Wie gesagt: Keine Regel ohne Ausnahme
, aber ich persönlich hab's noch nie anders erlebt, d.h. ich habe noch nie eine Person eingeladen, die im LL keine Kinder drin hatte und habe dann im Gespräch plötzlich erfahren, dass sie doch Kinder hat.
Und: Bei mir persönlich ist es eher ein Vorteil, wenn sich eine mit Kindern bewirbt (gibt es also auch
). Ich meine, bei einem Teilzeitjob <80% ist uns eh klar, dass sich Frauen mit Kindern bewerben werden und da sind wir auch bereit, eine solche einzustellen. Aber ich persönlich habe auch nichts gegen Frauen, die sich auf 100%-Jobs bewerben und Kinder haben - ist für mich absolut kein Hinderungsgrund, eine Bewerbung näher anzuschauen. Sie muss mir ihre Organisation mit den Kindern im VG dann einfach so beschreiben können, damit ich ihr auch abkaufe, dass sie das wirklich schafft (auch schaffen will)
. Es wäre für mich höchstens ein Hinderungsgrund, wenn ich eben einen Linienvorgesetzten im Rücken hätte, bei dem ich weiss, dass er (blöde) Vorurteile gegen arbeitende Mütter hätte. Dann bringt es nichts, eine solche Frau zu berücksichtigen. Aber eben: Das gibt es in fast allen Bereichen. Ich hatte auch schon Vorgesetzte, wo ich wusste, dass sie es z.B. mit eher "schrillen" oder sehr selbstbewussten Persönlichkeiten nicht so können - dann bevorzuge ich auch eher die Bewerbungen, die nach "stilleren" Wasser aussehen (oder mache zuerst ein Telefoninterview um ein bisschen zu spüren, wie die Person so ist). Aber eben: Das sind dann so menschliche Aspekte, die halt aber auch wichtig sind, ob es mit einem Team, einem Chef passt. Schlussendlich entscheidet schon immer das Gesamtbild, wer es durch eine Selektion schafft... berufliche und schulische Erfahrungen.. sind die verlangten Kenntnisse, Sprachen, etc. vorhanden... wie kommt die Bewerbung vom Layout her so daher... wie ist der Brief geschrieben, was steht darin... usw. Das ist also schon nicht so, dass der erste Blick grad auf die Kinder fällt
- trotzdem ist es mir persönlich wie gesagt wichtig, mir in den ersten 2-3 Minuten, in denen ich einen CV anschaue, mir ein möglichst umfassendes Bild über die Person machen kann. Und da hilft ein "Standard-CV"
- aber eben: Zu 90% bekomme ich (im Bürobereich) auch Standard-CV's und von daher für mich alles i.O.
.
Danke für Dein Kompliment von wegen "allwissend"







Grundsätzlich: Auf Teilzeitjobs bis max. 70% bewerben sich zu 95% Mütter - höchstens mal ausnahmsweise mal Leute, die nebenher noch eine Weiterbildung machen (wobei sie für uns dann selten in Frage kommen, weil sie dann nur befristet teilzeit suchen), gesundheitliche Probleme haben (was meistens im Bewerbungsschreiben deklariert wird) oder schon eine Teilzeittätigkeit haben und daneben noch einen weiteren Teilzeitjob suchen (meistens dann in Verbindung mit dem RAV). Auf 80%-Jobs bewerben sich öfters auch Frauen ohne Kinder - aber man bekommt auf 100% nur selten Bewerbungen von Frauen mit Kindern. Keine Regel ohne Ausnahme - klar!



Und: Bei mir persönlich ist es eher ein Vorteil, wenn sich eine mit Kindern bewirbt (gibt es also auch





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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Hier wurde bereits sehr viel Konstruktives geschrieben.
Eigentlich möchte ich nur folgendes los werden:
Es heisst doch LEBENSlauf.
Kinder sind doch keine 'sexuelle Neigung', welche man verschweigt oder die niemanden etwas angeht?
Ich würde in künftigen Lebensläufen jedenfalls vermerken, dass ich zwei Kinder habe. Inklusive Jahrgang.
Weil das gehört zum Lauf meines Lebens, ansonsten könnten auch 'Interessen' gestrichen werden (falls dies nicht ohnehin bereits der Fall sein sollte), weil, was gehen einen potentiellen künftigen AG meine Interessen an?
Eigentlich möchte ich nur folgendes los werden:
Es heisst doch LEBENSlauf.
Kinder sind doch keine 'sexuelle Neigung', welche man verschweigt oder die niemanden etwas angeht?
Ich würde in künftigen Lebensläufen jedenfalls vermerken, dass ich zwei Kinder habe. Inklusive Jahrgang.
Weil das gehört zum Lauf meines Lebens, ansonsten könnten auch 'Interessen' gestrichen werden (falls dies nicht ohnehin bereits der Fall sein sollte), weil, was gehen einen potentiellen künftigen AG meine Interessen an?

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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Lunida, nein ich hab es nicht zynisch oder ironinisch gemeint. Danke für deine Erklärung
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
domenico hat geschrieben:
In vielen Ländern ist es aus diesen Gründen auch unüblich, etwas über die Kinder im Lebenslauf zu schreiben. Die Schweiz ist scheinbar leider noch nicht so weit.
in vielen Ländern ist es auch so, dass der Lohn, der in dieser Stelle gezahlt wird bereits im Inserat angegeben wird. Da ist dann nix mehr mit Foderung - da friss oder stirb.
Und hey, in vielen Ländern gilt z.B. kein Kündigungsschutz oder ein ganz kleiner... "leider" ist auch da die Schweiz noch nicht so weit??? Oder - "schön" ist die Schweiz da weiter???? hmmm....
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Ist das so? Müssen Mütter wirklich vom Job fernbleiben nur weil sie Kinder haben? Und betrifft das nur die Mütter, nicht aber die Väter?sminja80 hat geschrieben: Dein Vergleich mit der Hautfarbe oder sexuellen Orientierung hinkt mehr als stark - diese zwei Kriterien können nicht bedingen, dass ich ab und an mal notfallmässig zu Hause bleiben oder an Elternabende/Besuchstage etc gehen müsste, Kinder aber sehr wohl. Und das ist für einen Chef sehr wichtig.
Nicht alle Mütter müssen zu hause bleiben, wenn das Kind krank ist, es kommt einfach darauf an welche Möglichkeiten man für die Betreuung hat und nutzt. Wir haben es zb so organisiert, dass wir einen Plan B
haben (Nanny, Oma etc.) so dass wir eben NICHT zu hause bleiben müssen wenn das Kind krank ist (klar, wir versuchen es natürlich, aber es ist in gewissen Jobs schlichtweg nicht möglich, sich einfach zu abzumelden. Ich kann schlecht einem Product Launch fernbleiben den ich veranstalte und wofür 80 Leute aus aller Herren Länder einfliegen, nur weil mein Kind die WIndpocken hat).
Aber ja, wenn die Person die den CV liest so denkt, dann sind die 3 Kinder in meinem LL wirklich nicht von vorteil. Im Interview könnte ich das einfacher erklären, dass meine Kinder mich nicht in meiner Berufstätigkeit einschränken.
Und was ist dann mit all den leuten, die unter Migräne, einem schlechten Immunsystem, Rückenschmerzen, Depressionen etc. leiden? Die, die regelmässig ausfallen, einfach weil sie schmerzen haben oder schlichtweg jede Grippe magisch anziehen? Müssen die das auch deklarieren?
Versteht mich nicht falsch, ich finde nicht, dass man Kinder verschweigen soll, aber ich finde diese Ansichten (Mutter muss wegen elternabend vom job fernbleiben, muss heim zum kranken kind) schon ziemlich diskriminierend.
@Ups: in den USA wird nicht einmal das Alter im LL angegeben, damit man nicht aufgrund dessen diskriminiert werden kann. FInde/fand ich auch sehr schräg, würde aber vielleicht anders darüber denken wenn ich mit 55 einen job suchen würde....
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Es gibt ja Länder, da macht man "neutrale" Lebensläufe - also kein Alter, Geschlecht, Name etc.sonrie hat geschrieben: @Ups: in den USA wird nicht einmal das Alter im LL angegeben, damit man nicht aufgrund dessen diskriminiert werden kann. FInde/fand ich auch sehr schräg, würde aber vielleicht anders darüber denken wenn ich mit 55 einen job suchen würde....
Nur, wenn einer mal halt keine Frau, Alten, Dicken, Grünen oder Langhaarige Mitarbeiter - dann faulen die nach einem allfälligen Gespräch aus - erhöht die Kosten ungemein. Ändert aber an der Sachlage nichts!
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Der unterschied:
Variante 1: HR sichtet im LL "mutter von 3 kleinen Kindern", denkt dass die für die Betreuung derer zuständig ist und liest nicht mal unbedingt viel weiter bzw. ladet sie nicht mal ein, weil die ja eh öfters fehlen wird.
Variante 2: HR erfährt im Interview, dass die Dame 3 kleine Kinder hat, aber auch, dass der Mann TZ arbeitet, eine Nanny vorhanden ist und die Oma um die ecke wohnt, so dass die Mutter eben nicht fehlen wird. (diese Info ist im CV leider nicht ersichtlich).
Variante 1: HR sichtet im LL "mutter von 3 kleinen Kindern", denkt dass die für die Betreuung derer zuständig ist und liest nicht mal unbedingt viel weiter bzw. ladet sie nicht mal ein, weil die ja eh öfters fehlen wird.
Variante 2: HR erfährt im Interview, dass die Dame 3 kleine Kinder hat, aber auch, dass der Mann TZ arbeitet, eine Nanny vorhanden ist und die Oma um die ecke wohnt, so dass die Mutter eben nicht fehlen wird. (diese Info ist im CV leider nicht ersichtlich).
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Hätte ich 3 Kinder, würde ich sie mit der oder deren Betreuungssituation aufführen.
Manche Menschen sind nicht klassisch dumm - sie haben bloss Pech beim Denken
- Minchen
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
sonrie:
Evtl. könnte das im Bewerbungsschreiben angedeutet werden? So à la, dass die Bewerberin ein ausgeprägtes Organisationstalent besitzt. Ich stelle mir einen Satz vor wie '..da ich mich auf ein solides Betreuungsnetz stützen kann, ermöglicht mir dies grosse Flexibilität', das halt dort gleich zur Sprache bringen und geschickt ins Bewerbungsschreiben einflechten.
Evtl. könnte das im Bewerbungsschreiben angedeutet werden? So à la, dass die Bewerberin ein ausgeprägtes Organisationstalent besitzt. Ich stelle mir einen Satz vor wie '..da ich mich auf ein solides Betreuungsnetz stützen kann, ermöglicht mir dies grosse Flexibilität', das halt dort gleich zur Sprache bringen und geschickt ins Bewerbungsschreiben einflechten.

Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
klar kann man es erwähnen - aber wie es aufgefasst/interpretiert wird steht auf einem anderen Blatt. Schreibt jemand von 3 kindern und gut organisierter Betreuung kann das heissen, dass die Kinder in der Kita / im hort sind, die mutter aber doch parat stehen muss bei krankheit etc. oder aber auch, dass es auch einen plan B,C und D gibt. Das zu erklären ist schriftlich nicht so einfach wie im Gespräch.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
- Strandeule
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Ich muss Sonrie zustimmen.
Ich werde den Punkt "Kinder" nur dann im Lebenslauf aufnehmen, wenn ich von der Firma genau weiss, dass sie kein Problem damit hat oder dem sogar positiv gegenüber eingestellt sind (mein AG unterstützt Familienleben und hat sich explizit vorgenommen, Mütter im Job zu behalten und nicht abzuschreiben. Immerhin haben sie viel Geld in die Ausbildung investiert.)
Für alle anderen muss es reichen, diese Info im Gespräch zu besprechen. Der Lebenslauf ist eh schon lang genug. Auskunft zu Kindern und der Betreuungssituation würden ihn nur noch länger machen mir nicht unbedingt helfen.
Leider hab ich im Bekanntenkreis mehrere Frauen, denen man bei einer Bewerbung auf eine 100% Stelle mit Kindern im Lebenslauf eiskalt Sprüche à la "Hier steht, Sie haben 2 Kinder. Sie wissen aber schon, dass es sich um einen Vollzeitjob/anspruchsvollen Job/Managementposten handelt" an den Kopf wirft. Sie wurden im Gespräch runtergemacht und man hat ihnen klargemacht, dass man eigentlich kein Interesse an ihnen hat. So konnten die Entscheider allerdings dokumentieren, dass sie Gespräche geführt haben und die Auswahl unvoreingenommen war.
Viele andere wurden nicht einmal zu Interviews eingeladen. Vor ihrer Schwangerschaft hatten sie weniger Probleme, Bewerbungsgespräche an Land zu ziehen.
Wenn ich mir die Mütter bei uns anschaue, fehlen die auch nicht öfter als die Väter wegen kranker Kinder. Aber ich kenne keinen Mann im Bekanntenkreis, der im Interview gefragt wurde, wie er denn die Betreuung der Kinder sicherstellt. Dass man in gewissen Jobs nicht einfach mal fehlen kann, ist den Frauen, die sich drauf bewerben bestimmt klar. Ich finde es eine Frechheit, dass die meisten AG noch immer davon ausgehen, dass die Betreuung Frauensache ist.
Ich werde den Punkt "Kinder" nur dann im Lebenslauf aufnehmen, wenn ich von der Firma genau weiss, dass sie kein Problem damit hat oder dem sogar positiv gegenüber eingestellt sind (mein AG unterstützt Familienleben und hat sich explizit vorgenommen, Mütter im Job zu behalten und nicht abzuschreiben. Immerhin haben sie viel Geld in die Ausbildung investiert.)
Für alle anderen muss es reichen, diese Info im Gespräch zu besprechen. Der Lebenslauf ist eh schon lang genug. Auskunft zu Kindern und der Betreuungssituation würden ihn nur noch länger machen mir nicht unbedingt helfen.
Leider hab ich im Bekanntenkreis mehrere Frauen, denen man bei einer Bewerbung auf eine 100% Stelle mit Kindern im Lebenslauf eiskalt Sprüche à la "Hier steht, Sie haben 2 Kinder. Sie wissen aber schon, dass es sich um einen Vollzeitjob/anspruchsvollen Job/Managementposten handelt" an den Kopf wirft. Sie wurden im Gespräch runtergemacht und man hat ihnen klargemacht, dass man eigentlich kein Interesse an ihnen hat. So konnten die Entscheider allerdings dokumentieren, dass sie Gespräche geführt haben und die Auswahl unvoreingenommen war.
Viele andere wurden nicht einmal zu Interviews eingeladen. Vor ihrer Schwangerschaft hatten sie weniger Probleme, Bewerbungsgespräche an Land zu ziehen.
Wenn ich mir die Mütter bei uns anschaue, fehlen die auch nicht öfter als die Väter wegen kranker Kinder. Aber ich kenne keinen Mann im Bekanntenkreis, der im Interview gefragt wurde, wie er denn die Betreuung der Kinder sicherstellt. Dass man in gewissen Jobs nicht einfach mal fehlen kann, ist den Frauen, die sich drauf bewerben bestimmt klar. Ich finde es eine Frechheit, dass die meisten AG noch immer davon ausgehen, dass die Betreuung Frauensache ist.
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
also ich frage das immer bei vorstellungsgesprächenStrandeule hat geschrieben:Aber ich kenne keinen Mann im Bekanntenkreis, der im Interview gefragt wurde, wie er denn die Betreuung der Kinder sicherstellt.

man muss aber auch ganz klar sehen, dass bei der mehrheit der familien der mann vollzeit arbeitet und die frau teilzeit oder gar nicht. es ist im wandel und es gibt alle varianten. aber wie auch sonst überall im leben, orientiert man sich am häufigsten fall. ausserdem war es bei der generation unserer eltern noch viel ausgeprägter. also ist es noch in den köpfen. da liegt es an uns, dies zu ändern.
- Strandeule
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?
Finde ich gut, das sollte viel öfter so gehandhabt werden.+jj+ hat geschrieben:also ich frage das immer bei vorstellungsgesprächenStrandeule hat geschrieben:Aber ich kenne keinen Mann im Bekanntenkreis, der im Interview gefragt wurde, wie er denn die Betreuung der Kinder sicherstellt.und es stellen sich bei uns vor allem Männer vor.
Die Frage an sich ist ja berechtigt, aber dann bitte immer, wenn man einen Elternteil vor sich hat und nicht nur bei Frauen.