Dr. Karg Gedichte / Teil 2
Moderator: Phönix
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Osternestchen
Osternestchen
©Hans Hartmut Karg
2016
Kinderherzen warten, beugen sich
Zu Süßem, bunten Osternestern.
Sie freuen sich auf Dich und mich,
Wollen nur das Heute und kein Gestern.
Das Osternestchen ist ihr heilig Ding,
Kontakt mit mir lange zu halten,
Dankbar und im Verwandtenring
Geschenkgnade stets zu erhalten.
Die Liebe lernt man so auch über Gaben,
Die nicht so selbstverständlich sind,
Machen Gemüt und Geist langsam erhaben,
Damit man leise spürt den Götterwind,
Der dann im Suchen treibt das gute Finden,
Wo längst die frühe Sonne aufersteht.
So kann man Winterkälte überwinden,
Weil hoffend auch Verzeihung weht:
Denn die Erfüllung kennt auch die Enttäuschung,
Wenn alles, was erwünscht, im Nest nicht liegt –
Doch was an Liebe zwischen Alt und Jung
Den Wunschverlust längstens aufwiegt.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Ostertage
Das folgende Gedicht bezieht sich nicht auf Mitglieder dieses Forums!
Ostertage
©Hans Hartmut Karg
2016
Und wieder einmal jagt der Tod das Leben –
Wie's immer sein wird und wie's immer war.
Kann es auf Erden keinen Frieden geben,
Wenn nur die e i n e Forenwahrheit wahr?
Sie werden wieder über „ihn“ beraten,
Wie sie mit „ihm“ verfahren sollen:
Pilatus, Roland Freisler, jene, die verraten
Den Ecce homo – und sein gutes Wollen!
Denn immer noch gibt es die Richter und die Henker,
Die ihre Mitmenschen zur Schlachtbank führen,
Die gern entwürdigen so manchen Dichter, Denker,
Weil sie latent den Hass und Unmut schüren.
Gedenkt des Einzelmenschen denn noch jene Meute,
Die längst ihr Feindbild hin zum Henker zerrt,
Geschunden und verlacht das Opfer nur als Beute
Zum Abschuss stellt, weil es sich nicht mehr wehrt?
Die Kritikaster räumen immer gründlich auf,
Weil anderen sie Schund und Dummheit unterstellen,
Denn sie sind unfähig, die Welt friedlich zu denken,
Müssen nach Feinden suchen und zum Pranger stellen.
Christus wird auferstehen – gegen alle Feinde,
Selbst Ritter, Tod, Teufel werden dann gehetzt.
Vielleicht sehen die Mitglieder der Forengemeinde,
Wie herrschsüchtig Mephisto seine Krallen wetzt.
*
Ostertage
©Hans Hartmut Karg
2016
Und wieder einmal jagt der Tod das Leben –
Wie's immer sein wird und wie's immer war.
Kann es auf Erden keinen Frieden geben,
Wenn nur die e i n e Forenwahrheit wahr?
Sie werden wieder über „ihn“ beraten,
Wie sie mit „ihm“ verfahren sollen:
Pilatus, Roland Freisler, jene, die verraten
Den Ecce homo – und sein gutes Wollen!
Denn immer noch gibt es die Richter und die Henker,
Die ihre Mitmenschen zur Schlachtbank führen,
Die gern entwürdigen so manchen Dichter, Denker,
Weil sie latent den Hass und Unmut schüren.
Gedenkt des Einzelmenschen denn noch jene Meute,
Die längst ihr Feindbild hin zum Henker zerrt,
Geschunden und verlacht das Opfer nur als Beute
Zum Abschuss stellt, weil es sich nicht mehr wehrt?
Die Kritikaster räumen immer gründlich auf,
Weil anderen sie Schund und Dummheit unterstellen,
Denn sie sind unfähig, die Welt friedlich zu denken,
Müssen nach Feinden suchen und zum Pranger stellen.
Christus wird auferstehen – gegen alle Feinde,
Selbst Ritter, Tod, Teufel werden dann gehetzt.
Vielleicht sehen die Mitglieder der Forengemeinde,
Wie herrschsüchtig Mephisto seine Krallen wetzt.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Ostermontag
Ostermontag
©Hans Hartmut Karg
2016
Am Ostermontag lebt das Jahr endlich neu auf,
Der Tod ist überwunden und das Leben treibt,
Schwenkt ein in seinen Jahreszeitenlauf,
Wo Lebenden nichts anderes übrig bleibt,
Als gegen Ohnmacht sich gut aufzustellen,
Sich orientieren an der Auferstehung,
Sich neu sortieren und den Frieden wählen
Mit Lösungen – und mit Friedensbewegung.
Die Ostermärsche haben sich bewährt,
Den Krieg geächtet, auch die Technikkräfte!
Sie haben Bürger hin zum Frieden so bekehrt,
Damit der Satan nicht sich an die Fersen hefte.
Das Glück der frühen Optimisten bleibt ihr Glanz,
Selbst wenn die Kläffer stets ihn ramponieren wollen,
Denn Schatzsuche betreiben sie ja immer ganz –
Sie sitzen nicht auf Loderfeuers heißen Kohlen.
Im Gegenteil: Ausblasen werden sie die Glut,
Verachten dann die vielen Zündelfritzen,
Bei denen alles wild und niemals gut,
Weil sich dort nur die Bösgeister erhitzen.
Denn mit der Auferstehung steht der Mensch auch auf,
Tröstet den Leidenden, den Schwachen und schützt ihn,
Denn jede Nächstenliebe hat doch ihren Wertelauf,
Und Menschenwürde, Friedenshoffnung bleibt so ihm.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Ostersonett
Ostersonett
©Hans Hartmut Karg
2016
Wo die weite Hoffnung siegt,
Weil Liebe den Glauben speist
Und sie uns am Herzen liegt,
Weil sie nicht verhockt, vereist,
Wird das Leben wieder wachsen –
Mehr als nur das Überleben,
Denn nur dort wird es erwachsen,
Wo es führt zum Guten Leben.
Die Auferstehung bleibt Schimäre,
Wo sie nicht Glaubensverheißung
Und das Ungefähre mehre
Mit Zaudern – ohne Osterspeisung.
Werden wir Schwestern, werden wir Brüder,
Versöhnung mit dem Hirten, Hüter!
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Meine Kunst
Meine Kunst
©Hans Hartmut Karg
2016
Nicht rechts, nicht links bin ich verortet,
Nicht aufgemotzt durch Utopie.
Die Kunst, die ich gerne verwortet,
Besteht aus Wahrheit – und Magie.
Dem Geiste will ich ehrlich dienen,
Der noch kein ausgetret'ner Pfad,
Umschiffe so gezielt Landminen,
Wenn Neugier hier ein Plätzchen hat.
Die Wege öffnen – und die Türen,
Wo Engführungen sie einsperren –
Und hin zu reicher Freiheit führen,
An Menschen ja nicht nötigend zerren!
Denn Hass bindet nur unsere Kräfte,
Gar widerlich kommt's zu Konflikten,
Wenn Täter ihre giftigen Säfte
Versetzen mit Lügengeschichten.
Ich mach' mich auf und kann verstehen,
Was an Kunst mit dem Selbst besprochen,
Damit die Freiheitsbanner wehen –
Und Ideologie wird ausgestochen.
Nicht rechts, nicht links bin ich verortet,
Nicht aufgemotzt durch Utopie.
Die Kunst, die ich gerne verwortet,
Besteht aus Wahrheit – und Magie.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Nachosterlese
Nachosterlese
©Hans Hartmut Karg
2016
Wir wollen alle immer nur das Beste
Vom großen Kuchen – auch zum Osterfeste:
Die Nougateier, möglichst fein und groß
Und Nester voller bunter Ostereier,
Die heuer wieder makel-, tadellos
Für unsere geglückte Osterfeier.
Sehr gut versteckt im Edengarten,
Dennoch immer ganz leicht zu finden –
Wir wollen ja nicht länger warten
Und uns beim Suchen auch nicht schinden!
Und auf lebt schon die neue Sehnsucht
Bis hin zum nächsten Osterfeste:
Selbst wenn wir nicht sehr reich betucht
Empfangen wir doch gerne unsere Gäste.
Das Osterfest ist längst vorbei,
Das Jahr geht wieder fort im Einerlei.
Die Jagd auf Jesus hat endlich ein Ende:
Bringt sie uns Menschen auch die Wende?
Winkt uns nicht dort das Allerbeste
Aus unserem vertrauten Osterneste?
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Fragen
Fragen
©Hans Hartmut Karg
2016
Lehrjahre sind keine Herrenjahre!
Sind Herrenjahre noch Lehrjahre?
Berechtigen sie denn die Alten,
Sich Jugendlichkeit vorzuhalten?
Steht nicht jede Generation
In Gottes Lohn,
Unmittelbar zu Gott,
Gegen Hunger und Tod?
Der Generationenvertrag,
Den die Demokratie so mag,
Hat nur einen Sinnn,
Wenn Lernen Gewinn.
Lifelong Learning im Leben,
Stets das weitergeben,
Was auch sinnvoll gewollt,
Womit der Geist sich besohlt.
Das nur mit Freiwilligkeit –
Zum Nachdenken bereit –
Sind oberste Normen,
Die den Geist erst frei formen.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Meinen Kritikern ins Stammbuch
Meinen Kritikern ins Stammbuch
©Hans Hartmut Karg
2016
Ich bin nicht auf die Welt gekommen,
Damit man mich zum Krüppel schlägt,
Denn ich hab' vieles mitbekommen,
Das sich mit Würde nicht verträgt!
Mein Leben will dem Schwachen dienen
Und ihn zur eigenen Stärke führen,
Entschärfen mitgebrachte Minen
Und ihn zum guten Bürger küren.
Das ist mir bisher oft gelungen,
Mein Team hat gerne mitgesungen,
Denn viele sind sehr weit gekommen:
Die Angst wurde ihnen genommen.
Aus den sozialen Hängematten
Holten wir viele Jungs heraus,
Führten Mädchen zu Eigentaten
Und bauten manches Friedenshaus.
Das Denken hab' ich nicht verlernt,
Mich vom Mob nie besiegen lassen,
Wo Mitleid blind Handeln entsternt
Und Wahn den Menschen nur kann hassen.
Der Zeitgeist greift oftmals recht kurz,
Wenn er nur Geld und Aufbau will,
Sich schwachgeistig dann jeden Furz
Ausgibt als ein gar edles Ziel.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Die Seele fühlt sich frei
Die Seele fühlt sich frei
©Hans Hartmut Karg
2016
Der Tag hat etwas luftig Leichtes,
Wenn sich die Seele jetzt fühlt frei,
Gar laut ruft: „Menschenskind, jetzt reicht es!“ -
Endlich verlässt das Wutgeschrei.
Wenn man sich erst entschieden hat,
Dass es dort keine Rettung gibt,
Wo Killer an des Gottes Statt
Zerstörung über alles schiebt,
Geht man dorthin, wo Gnade waltet,
Wo Schutz den Edlen Hoffnung gibt,
Weil Ethik dort zwischengeschaltet –
Und man den Einzelmenschen liebt.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Frühsonnenjahr
Frühsonnenjahr
©Hans Hartmut Karg
2016
Die Sonne ist schon früh erwacht –
Trotz Wolkenband und Sommerzeit,
Wirft ihre Strahlen mit Bedacht
Zur Grünkraft, die zum Wuchs bereit.
Erstrebenswert der Frühling kommt,
Schön angekündigt von den Stimmen,
Mit denen Vogelwelt belohnt
Das Hören, Sehnen und das Sinnen.
Weit aufgetan erstrahlt der Tag,
Der Dunst und Band verdrängt, verlässt,
Weil er die Kälte nicht mehr mag
Die in den Wäldern nur noch nässt.
Der Lenz öffnet schon früh im Märzen
Das Warmsein für Wald, Feld und Flur,
Und mit erwartungsvollem Herzen
Erwachen Mensch, Tierwelt, Natur.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Sonnenkraft
Sonnenkraft
©Hans Hartmut Karg
2016
Erst färbt die Sonne ihren Himmel,
Dass Bläue mild zum Vorschein kommt
Und letzter Nebelstreifenfimmel
Nur noch in Niederungen wohnt.
Der Strahlen unerreichte Kraft
Gräbt sich in alle dunklen Ecken
Und treibt der Bäume Lebenssaft
Hinaus auch über dichte Hecken.
Das Frühjahr steht so prächtig auf,
Weckt Seele, Herz und das Gemüt
Und gibt dem späten Lebenslauf
Noch guten Mut, Primelgeblüt.
Ja, es wird Zeit für lange Tage
Und hellen Sonnenuntergang.
Am Morgen, bei d e r Wetterlage,
Hört man der Lerchen Liebessang.
Wie oft hab' ich ihr Lied vernommen,
Wenn Sonnenkraft fegt Reif hinweg?
Wie oft ist Leben da gekommen
In Landschaft, Seele, Fluss und Steg?
Wär' nicht die Sonne Tagbereiter,
Nicht Erdheizung, globales Licht,
Fehlte uns dieser Jahrbegleiter
Und dunkel wäre mein Gesicht.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Ein Freund
Ein Freund
©Hans Hartmut Karg
2016
In der Fremde bist Du einsam,
Suchst Kontakt zu Würde, Weite.
Menschen sind uns dort bedeutsam,
Wo sie freundlich sich entscheiden.
Nähe wird uns dann gelingen,
Wo ein Freund uns freundlich sucht.
Mit ihm kann man sich aufschwingen,
Selbst wenn dieser nicht betucht.
So wird Sprache unser Mittel,
Mit dem sich die Herzen leiten,
Der Verstand um manches Drittel,
Das Gemüt, wo Seelen weiten.
Ein Freund trägt Dir nie Fehler nach,
Er wird sich um die Freundschaft sorgen,
Wird Dir auch niemals wirklich schaden
Und weiß: Das können wir nur borgen.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Buona Pasqua
Buona Pasqua!
©Hans Hartmut Karg
2016
Wenn Kinderlachen in den Hügeln
Und Abano zum Picknick lädt,
Der Frühling trägt auf seinen Flügeln
Und guter Wein fließt früh und spät,
Ist Ostern wieder eingekehrt
Mit seinen Riesenostereiern,
Und alles hat Familienwert,
Wenn unsere Italiener feiern.
Man lässt es sich gar wohl ergehen,
Wenn Jesus endlich auferstanden
Und viele schöne Blumen wehen,
An den Hotels bunte Girlanden.
Haustiere zeigen uns dort auch,
Wie wunderbar ein Jahr beginnt
Und dann mit einem schönen Brauch
Die Freiheit hellen Anfang nimmt.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Es könnten Zeiten kommen
Es könnten Zeiten kommen
©Hans Hartmut Karg
2016
Immer noch glaubt mancher Europäer,
Er werde im geschützten Schonraum bleiben,
Ist seiner Welt und dem Wohlstand näher
Und muss nicht bis nach Panama treiben.
Könnten nicht Zeiten kommen,
In denen uns nichts wird bleiben?
Aus dem Sosein sind wir genommen,
Unsere Namen will niemand mehr schreiben?
Kein Mensch wird Dich dann mehr erkennen,
Aus der Zeit wirst Du längst gefallen sein,
Man droht mit dem Zeitaberkennen,
Du wirst Dir fremd und bleibst Dir allein.
Und die fröhlichen Archivgesichter,
Sie bieten doch keine Gewähr!
Die Zeit ist auch Lebensvernichter
Und belastet das Dasein oft schwer.
Es gibt scheinbar keine Schmerzen,
Wenn verblichen die Endlichkeit:
Es schlagen dort keine Herzen,
Wo längst wieder Ewigkeit.
Bleiben uns tröstlich da noch im Blick
Die nachwachsenden Heißsporne,
Die wieder einmal mit sehr viel Geschick
Erwarten die beglückende Norne?
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Der Henni
Der Henni
©Hans Hartmut Karg
2016
Gar mancher will ein Ehrenamt,
Damit er weiter bleibt bekannt
Und hier in unserem schönen Land
Ein wenig mitmischt – mit Verstand!
Doch seine Freunde raten ihm:
„Bleib' doch zu Haus', da ist's nie schlimm!“
Warum soll er da Blumen gießen,
Wenn er die Freunde kann genießen?
Der Henni – ehrgeizig im Leben –
Will also nach dem Amte streben,
Denn Marie, Dirigentenmaus,
Die hält tagtäglich nicht ihn aus.
So zwischen Blumen, zwischen Stauden
Lässt sie sich wunderbar verlauten:
Ihr Mann, wohl in den Medien, Charts,
Vertreibt die Armut, braucht kein Hartz.
So muss der alte Henni 'ran,
Der doch bisher schon viel getan
Für seinen Ort und für die Zeit –
Ja, so geht halt Unsterblichkeit!
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Sei Herrscherin
Sei Herrscherin
©Hans Hartmut Karg
2016
Das Spiegelbild in Deinen Augen
Ist Sonne in dem Herze mein,
Treibt meine Lippen, die sich saugen
Ganz tief in Deine Sinne ein.
Kein Nebel bleibt da mehr zurück,
Wenn alle Gärten bald erblühen
Und auf die Welt ein einziger Blick
Verlässt das bisher schwere Mühen.
Komm zu mir und begleite mich,
Treib' aus die sterblich-müden Flausen.
Ja, dafür herze, lieb' ich Dich,
Wo unsere Liebeleien hausen.
Ja, Du, beherrsche still mein Leben,
Sei nah mir doch zu jeder Stunde.
Dann können wir uns alles geben
Und werden Teil im Herzensbunde.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Zeiten im Umbruch
Zeiten im Umbruch
©Hans Hartmut Karg
2016
Links ist nur noch links,
Rechts nur noch rechts?
Wo aber bleibt die Mitte?
Zeiten im Umbruch!
Wo sind Inhalt und Form,
Struktur und Substanz,
Positives Denken geblieben?
Schatzsuche – Fehlanzeige?
Sprachlosigkeit?
Kotzbrockenzeit?
Wer arbeitet noch,
Wer lässt arbeiten?
Überinformierte und Uninformierte
Treffen sich beim Discounter.
Über Arbeit und Sprache
Herrschen, sie dominieren?
Lächerlichmachung,
Despektierlichkeit
Allerorten!
Die Eliten aber jagen
Ihrer Papiergier nach
Bis Panama.
Geldgeilheit und Wühlsucht
In den Basaren,
Belauert werden die Märkte.
Alles nur noch Markt?
Was ist Selbstüberschätzung,
Was blanke Überheblichkeit,
Was Interesselosigkeit,
Was Altruismus?
Alles wabert im Netz:
Aktionismus und Machtanspruch,
Anpassungsforderungen.
Links driftet langsam nach rechts,
Rechts wandert nach links.
Alles endlich-unendlich,
Alles im Netz,
Alles im Fluss,
Alles mobil,
Alles global.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Wanderer
Wanderer
©Hans Hartmut Karg
2016
Mensch, Wanderer, Du Gotteskind,
Nimm Deinen Stab und gehe,
Wo längstens weht ein anderer Wind,
Der hin zur Freiheit wehe!
Dich hält im Raume wirklich nichts,
Dich hält kein Zaun je auf.
Du strebst, hoffend und angesichts
Der Weltverheißung weit hinauf.
Aus Chaos mit zerstörten Brücken,
Der Kriegerei fressender Jahre
Verwindet nichts die vielen Lücken,
Wo Not und Tod war Dauerware.
Kommst Du endlich nun zu den Stätten,
Wo Milch und Honig reichlich fließen,
Knie' nieder und schlag' auf die Betten,
Wenn dort wahrlich die Blumen sprießen.
Doch, Freund, vergiss ja nicht die Zunft
Mit ihren Schrecken, ihren Schmerzen,
Schalt' ein Verstand und auch Vernunft,
Vermeide Wildwuchs, öffne Herzen!
Trage nicht Neidhass in Dein Land,
Bleibe bescheiden, herzensfein,
Nicht fordernd, nicht mit harter Hand,
Dann wird es bunt und herrlich sein.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Amol
Amol
©Hans Hartmut Karg
2016
Amol bin i end' Fremde ganga,
Denn ald weara ka ma ieberal.
Des Läba muas hald no gnua langa,
Do hod ma hald leider koi andere Wal.
Amol hab' i doch a Mädle g'fonda,
Des hod mi bis heid nemme verlossa.
Mit eam ben i seidhäar feschde verbonda
Ond kann von dear Froo nemme lossa.
Amol ben i dean gloina Fluss endlang g'wanderd
Ond hab' mei Läba vorbeiziaga lossa.
Wia onser Flissle do schea mäanderd,
So isch des Läba, wend d 'Wolge blosad.
Em Läba brauchd onsere Sonn scho an Wend,
Dass d'Wolge kommad zom loffa.
Dann easchd send wir o des Hemmels Kend
Ond kennad auf Freiraum hoffa.
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Deine weinende Seele
Deine weinende Seele
©Hans Hartmut Karg
2016
Deine weinende Seele habe ich begriffen –
Im Hinterzimmer der bleibenden Trennung,
Als Deine Leiden mich zu Dir riefen
Mit ständiger Klage und Schuldbenennung.
Versteinerte da nicht mein Herz,
Denn wie kann ich Klagen ertragen,
Mich abwenden von Freude und Scherz,
Wenn ich hören muss: Nichts darf ich sagen?
Deine weinende Seele will ja mein Mitleid,
Doch schwächt nicht das Mitleid uns beide?
Sind wir – so schwach – noch bereit,
Lebensfroh suchen nach Augenweide?
*