Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Moderator: conny85
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Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Hallo ihr Lieben,
da ich hier schon ein paar Mal Hilfe bekommen habe, frage ich nun mal für eine Freundin.
Sie hat gekündigt, da sie in der Firma nicht mehr glücklich war, hat aber noch keinen neuen Job. Da sie gerade noch mitten in einem Projekt steckt, hat die Chefin ihr gedroht, dass sie ein schlechtes Arbeitszeugnis bekommt, wenn sie das Projekt nicht mehr zu Ende bringt.
Wie sieht das rechtlich aus? Kann die Chefin so eine Drohung einfach aussprechen? Kann sie ein schlechtes Zeugnis bekommen, obwohl sie eigentlich gut war?
Wie ist das mit übrigen Ferientagen? Normalerweise kenne ich das, dass man die Tage am Ende nehmen kann - also so dass man früher raus ist. Ich nehme aber an die Chefin lässt das nicht zu... Aber nehmen kann sie man die Ferien schon irgendwann innerhalb der Kündigungsfrist - oder kann die Firma was dagegen machen?
Danke für eure Hilfe,
Krischi
da ich hier schon ein paar Mal Hilfe bekommen habe, frage ich nun mal für eine Freundin.
Sie hat gekündigt, da sie in der Firma nicht mehr glücklich war, hat aber noch keinen neuen Job. Da sie gerade noch mitten in einem Projekt steckt, hat die Chefin ihr gedroht, dass sie ein schlechtes Arbeitszeugnis bekommt, wenn sie das Projekt nicht mehr zu Ende bringt.
Wie sieht das rechtlich aus? Kann die Chefin so eine Drohung einfach aussprechen? Kann sie ein schlechtes Zeugnis bekommen, obwohl sie eigentlich gut war?
Wie ist das mit übrigen Ferientagen? Normalerweise kenne ich das, dass man die Tage am Ende nehmen kann - also so dass man früher raus ist. Ich nehme aber an die Chefin lässt das nicht zu... Aber nehmen kann sie man die Ferien schon irgendwann innerhalb der Kündigungsfrist - oder kann die Firma was dagegen machen?
Danke für eure Hilfe,
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Meitli 09/2012 und Meitli 11/2014
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Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
während der kündigungsfrist ist man nicht mehr dazu berechtig die ferie einzuziehen, die werden dann ausbezahlt. heisst, je nach AG wirds ausbezahlt oder man geht früher.
bezüglich dem arbeitszeugnis, deine freundin soll das erst unterschreiben/akzeptieren wenn es auch ihrer geleisteter arbeit entspricht. es wird bestimmt ein zwischenzeugnis geben oder qualifikationsgespräche die unterschrieben worden sind. diese beweise wie gut ihre arbeit war. diese können als beweis dienen dass die arbeit gut war und das arbeitgeugnis unwahr ist.
bezüglich dem arbeitszeugnis, deine freundin soll das erst unterschreiben/akzeptieren wenn es auch ihrer geleisteter arbeit entspricht. es wird bestimmt ein zwischenzeugnis geben oder qualifikationsgespräche die unterschrieben worden sind. diese beweise wie gut ihre arbeit war. diese können als beweis dienen dass die arbeit gut war und das arbeitgeugnis unwahr ist.
Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Grundsätzlich darf der Arbeitgeber kein schlechtes Arbeitszeugnis schreiben. Am besten sendet sie das Zeugnis gleich nach Erhalt dem Rechtschutz. Der wird ein Gegenvorschlag machen. Ob der Chef dann alles übernimmt liegt dann bei ihm. Die Ferien sollte sie bekommen. Wenn nicht müssen sie ausbezahlt werden.
Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Was das Zeugniss angeht: Das ist def. nicht erlaubt und kann angefechtet werden.
Ein Arbeitszeugniss muss wahrheitsgetreu formuliert sein und so, dass dem Arbeitnehmer beim weiteren beruflichen Werdegang nichts im Weg steht. Ausser sie hat sich wirklich etwas Gröberes zu Schulden kommen lassen.
Aber Achtung: Arbeitgeber haben eine Art "Codesprache", die ein Arbeitszeugniss auf den 1. Blick gut aussehen lässt, aber in Wirklichkeit den Arbeitnehmer schlecht dastehen lässt.
Sie soll das Zeugniss am besten von jemandem mit Erfahrung gegenlesen lassen.
Falls ihre Chefin ein nicht wahrheitsgetreues schlechtes Zeugniss ausstellt soll sie die Chefin schriftlich um eine Korrektur bitten. Wenn sie sich weigert es zu ändern unbedingt anfechten!
Wegen den Ferientagen weiss ich nicht genau. Ich bin aber der Meinung dass ihr diese Tage zustehen. Ansonsten müsste sie die Chefin ausbezahlen.
Aber wie gesagt da bin ich nicht ganz sicher wie sich das verhält. Wenn sie eine Rechtschutzvers. hat soll sie am besten dort mal nachfragen.
Ein Arbeitszeugniss muss wahrheitsgetreu formuliert sein und so, dass dem Arbeitnehmer beim weiteren beruflichen Werdegang nichts im Weg steht. Ausser sie hat sich wirklich etwas Gröberes zu Schulden kommen lassen.
Aber Achtung: Arbeitgeber haben eine Art "Codesprache", die ein Arbeitszeugniss auf den 1. Blick gut aussehen lässt, aber in Wirklichkeit den Arbeitnehmer schlecht dastehen lässt.
Sie soll das Zeugniss am besten von jemandem mit Erfahrung gegenlesen lassen.
Falls ihre Chefin ein nicht wahrheitsgetreues schlechtes Zeugniss ausstellt soll sie die Chefin schriftlich um eine Korrektur bitten. Wenn sie sich weigert es zu ändern unbedingt anfechten!
Wegen den Ferientagen weiss ich nicht genau. Ich bin aber der Meinung dass ihr diese Tage zustehen. Ansonsten müsste sie die Chefin ausbezahlen.
Aber wie gesagt da bin ich nicht ganz sicher wie sich das verhält. Wenn sie eine Rechtschutzvers. hat soll sie am besten dort mal nachfragen.
Zuletzt geändert von Sandy84 am So 3. Apr 2016, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Ein Zeugnis muss immer wohlwollend sein. Unbedingt anfechten und über den Rechtschutz gehen und gegenlesen lassen. Eine Codierung ist in der Schweiz verboten!
Die Ferien stehen ihr zu jedoch kann der AG aufgrund "Personalmangel" die Ferien auszahlen.
Die Ferien stehen ihr zu jedoch kann der AG aufgrund "Personalmangel" die Ferien auszahlen.
Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Ich würde ihr eine Rechtsberatung empfehlen; es gibt Juristen die z.Bsp eine einmalige Beratung anbieten und dann weiss man mal Bescheid..musste ich auch mal in Anspruch nehmen[-]
Und wie oben erwähnt darf ein Arbeitszeignis nicht negativ formuliert sein!
Und wie oben erwähnt darf ein Arbeitszeignis nicht negativ formuliert sein!
Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Und sie kann das Zeugnis nicht akzeptieren..unbedingt schriftlich und am besten per Einschreiben retour an den AG
- Nette
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Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Eine Kollegin war fast in der gleichen Situation wie deine Freundin. Ihr wurde auch gedroht, dass sie ein schlechtes Abschlusszeugnis erhalten würde.
Sie schrieb dann eine freundliche Email, dass sie eine solche Drohung (und geschrieben um was es geht) nicht akzeptiert und Sie notfallmässig gerichtlich vorgehen würde.
Dummerweise hat diese Vorgesetzte ihre Drohung noch schriftlich verschärft....
Mit dieser Email hatte sie dann etwas in der Hand und ging zum obersten Firmenchef.
Wie lange war deine Freundin dort? Hat sie ein Zwischenzeugnis oder Jahresgespräch ?
Nette
Sie schrieb dann eine freundliche Email, dass sie eine solche Drohung (und geschrieben um was es geht) nicht akzeptiert und Sie notfallmässig gerichtlich vorgehen würde.
Dummerweise hat diese Vorgesetzte ihre Drohung noch schriftlich verschärft....
Mit dieser Email hatte sie dann etwas in der Hand und ging zum obersten Firmenchef.
Wie lange war deine Freundin dort? Hat sie ein Zwischenzeugnis oder Jahresgespräch ?
Nette
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe 

Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Die Frage ist zuerst mal: Was hat die Chefin mit "schlechtem" Arbeitszeugnis gemeint. Es ist korrekt: Ein Arbeitszeugnis muss grundsätzlich wohlwollend verfasst sein - aber: Auch ehrlich! Und die Chefin sagt ja offenbar, dass Deine Freundin das Projekt noch zu Ende bringen muss, weil es ansonsten Einfluss auf das Arbeitszeugnis haben wird. Wenn die Frist bis zum letzten Tag im Grundsatz reicht, dass ein Projekt zu Ende gemacht wird, ist diese Weisung korrekt - und ja: Wenn nun Deine Freundin einfach in der Kündigungsfrist noch etwas "plämperet", darf das grundsätzlich schon ins Arbeitszeugnis einfliessen. Aber eben: In welchem Rahmen und wie formuliert, ist natürlich schon entscheidend. Wenn Deine Freundin z.B. erst ein Jahr dort arbeitet, es schon öfters Diskussionen wegen ihrer Arbeitsqualität oder ihrem Arbeitstempo gab und nun auch dieses Projekt nicht zeitgerecht beendet werden kann, ist die Arbeitgeberin schon nicht verpflichtet, da ein Top-Zeugnis auszustellen. Wenn Deine Freundin hingegen 3-4 Jahre in dem Betrieb war, immer gute Arbeit geleistet hat und nun das Projekt aufgrund äusserer Umstände oder eine zu enger Time-Limit nicht beendet werden kann, darf es nicht ins Zeugnis einfliessen.
Ich würde mal ruhig Blut bewahren
. Wahrscheinlich hat die Chefin das einfach gesagt, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie auch in der Kündigungsfrist noch ihre volle Arbeitskraft geben muss - was auch korrekt ist
Wenn das Zeugnis dann wirklich nicht fair ist, kann sie es dann immer noch anfechten. Wie schon geschrieben wurde: Im Zweifelsfall das Zeugnis von einer Fachperson beurteilen lassen.
Ferien: Nein, hat man in der Kündigungsfrist nicht mehr automatisch Anspruch darauf! Ferien sollten zwar wenn immer möglich genommen werden dürfen und dürfen normalerweise auch nicht ausbezahlt werden, Ausnahme ist aber in der Kündigungsfrist: Da dürfen Ferien - wenn betriebliche Notwendigkeit geltend gemacht werden kann (eben z.B. Abschluss eines Projektes) - verweigert werden und dafür ausbezahlt werden.
Der Zeitpunkt der Ferien ist sowieso gar nie Wunschkonzert, sondern der Zeitpunkt muss immer im gegenseitigen Einverständnis (Arbeitgeber - Mitarbeiter) festgelegt werden. Aber: Deine Freundin hat sicher nicht das Recht, ihre Ferien am Ende der Kündigungsfrist zu beziehen, damit sie früher gehen kann. Wenn es geht und der AG einverstanden ist - prächtig! Aber grundsätzlich ist sie verpflichtet, bis zum letzten vertraglichen Arbeitstag zu arbeiten und allfällige Ferien können ihr dann mit dem letzten Lohn ausbezahlt werden.
Ich würde mal ruhig Blut bewahren


Ferien: Nein, hat man in der Kündigungsfrist nicht mehr automatisch Anspruch darauf! Ferien sollten zwar wenn immer möglich genommen werden dürfen und dürfen normalerweise auch nicht ausbezahlt werden, Ausnahme ist aber in der Kündigungsfrist: Da dürfen Ferien - wenn betriebliche Notwendigkeit geltend gemacht werden kann (eben z.B. Abschluss eines Projektes) - verweigert werden und dafür ausbezahlt werden.
Der Zeitpunkt der Ferien ist sowieso gar nie Wunschkonzert, sondern der Zeitpunkt muss immer im gegenseitigen Einverständnis (Arbeitgeber - Mitarbeiter) festgelegt werden. Aber: Deine Freundin hat sicher nicht das Recht, ihre Ferien am Ende der Kündigungsfrist zu beziehen, damit sie früher gehen kann. Wenn es geht und der AG einverstanden ist - prächtig! Aber grundsätzlich ist sie verpflichtet, bis zum letzten vertraglichen Arbeitstag zu arbeiten und allfällige Ferien können ihr dann mit dem letzten Lohn ausbezahlt werden.
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Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Danke euch für die vielen Antworten.
Das mit den Ferientagen ist demfall Goodwill der Chefin. Finde ich schon noch krass, dass sie quasi in 3 Monaten Kündigungsfrist keinen Anspruch darauf hat mal frei zu bekommen. Aber ja alles für die Firma.
Also versteht mich nicht falsch, natürlich ist das mit den Ferientagen am Ende der Zeit ein Wunschtraum, aber die Ferien regulär einzubeziehen innerhalb von 3 Monaten fände ich schon beidseitig fair. Hätte sie nicht gekündigt, könnte sie die Ferien ja auch nehmen.
Zum Arbeitszeugnis: dann wird sie wohl erst mal abwarten müssen was darauf steht. Ein Zwischenzeugnis und mehrere MBO in den den letzten 3 Jahren belegen, dass sie ihre Arbeit gut gemacht hat, von dem her hat sie schon etwas in der Hand. Danke, das mit dem nicht akzeptieren ist ein guter Punkt.
Lunida: Die Chefin hat nicht gesagt, dass sie das Projekt zu Ende bringen soll, sondern ihr gedroht.
Für mich macht das einen riesen Unterschied. Sie hätte sie einfach bitten können. Das Problem ist (hatte ich vergessen zu erwähnen), dass der Projekt eben noch 1 Monat länger als ihre Kündigungsfrist läuft. Die Chefin droht eben, wenn sie nicht noch länger bleibt, dann bekommt sie ein schlechtes Zeugnis. Sie hätte auch einfach fragen/bitten können.
Ich finde es geht wirklich gar nicht, dass die Chefin ihr droht. Also meiner Meinung nach (bin aber keine Schweizerin) gehören Drohungen nicht ins Arbeitsleben und sind verboten. Wer arbeitet denn nach einer Drohung noch wirklich motiviert. Aus Angst passieren eher Fehler.
Ich hoffe einfach, dass sie in der verbleibenden Zeit dort nicht jeden Tag mit Bauchschmerzen an die Arbeit geht.
Das mit den Ferientagen ist demfall Goodwill der Chefin. Finde ich schon noch krass, dass sie quasi in 3 Monaten Kündigungsfrist keinen Anspruch darauf hat mal frei zu bekommen. Aber ja alles für die Firma.

Zum Arbeitszeugnis: dann wird sie wohl erst mal abwarten müssen was darauf steht. Ein Zwischenzeugnis und mehrere MBO in den den letzten 3 Jahren belegen, dass sie ihre Arbeit gut gemacht hat, von dem her hat sie schon etwas in der Hand. Danke, das mit dem nicht akzeptieren ist ein guter Punkt.
Lunida: Die Chefin hat nicht gesagt, dass sie das Projekt zu Ende bringen soll, sondern ihr gedroht.
Für mich macht das einen riesen Unterschied. Sie hätte sie einfach bitten können. Das Problem ist (hatte ich vergessen zu erwähnen), dass der Projekt eben noch 1 Monat länger als ihre Kündigungsfrist läuft. Die Chefin droht eben, wenn sie nicht noch länger bleibt, dann bekommt sie ein schlechtes Zeugnis. Sie hätte auch einfach fragen/bitten können.
Ich finde es geht wirklich gar nicht, dass die Chefin ihr droht. Also meiner Meinung nach (bin aber keine Schweizerin) gehören Drohungen nicht ins Arbeitsleben und sind verboten. Wer arbeitet denn nach einer Drohung noch wirklich motiviert. Aus Angst passieren eher Fehler.
Ich hoffe einfach, dass sie in der verbleibenden Zeit dort nicht jeden Tag mit Bauchschmerzen an die Arbeit geht.
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Meitli 09/2012 und Meitli 11/2014
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Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Mit einem schlechten Arbeitszeugnis zu "drohen" zeugt aus meiner Sicht nicht von Professionalität und Fingerspitzengefühl seitens der Chefin. Aber ich denke wahrscheinlich ist es trotzdem nicht der beste Weg, dort gleich über eine Anfechtung nachzudenken, sondern erst mal zu versuchen, nach einer Lösung zu suchen, die für beide Seiten einigermassen passt. Zum Beispiel mögliche Lösungen aufzuzeigen, wie das Projekt trotz der Kündigung erfolgreich zu Ende gebracht werden kann. Gerade wenn die Freundin noch keinen neuen Job hat, sollte doch ein Kompromiss zu finden sein. Wie andere schon gesagt haben: am Ende kann die Arbeitgeberin immer ein Zeugnis schreiben, das formell gut aber unterschwellig doch wieder schlecht ist. Und ja, auch das kann man dann anfechten, aber das kostet auch Zeit, Geld und Nerven. Da ist es oft viel einfacher, für einen einigermassen sauberen Abschluss mit dem Arbeitgeber zu sorgen.
Gruss,
domenico
Gruss,
domenico
Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
@Krischi
Ich habe beruflich öfters mit solchen Situationen zu tun und - versteh mich bitte nicht falsch - ich bin inzwischen etwas vorsichtig damit geworden, solche Situationen "von aussen" (umso mehr, wenn man sie dann nur über 2-3 Ecken hört) zu beurteilen. Ich meine, Du warst ja bei dem Gespräch zwischen Deiner Freundin und der Chefin auch nicht dabei. Ich will damit nicht sagen, dass Deine Freundin lügt. Aber kennst Du dieses Spiel, wo 10 Leute in einer Runde stehen, der erste flüstert dem zweiten eine Geschichte ins Ohr, dieser wiederum flüstert sie dem dritten ins Ohr, der dem vierten, usw? Wenn der 10. dann die Geschichte, so wie er sie dann vom 9. gehört hat, wiedergibt, hat sie meistens noch gerade 20% mit der Geschichte zu tun, die der erste dem zweiten erzählt hat
. Darum wie gesagt: Ich bin grundsätzlich vorsichtig darin, Situationen zu beurteilen, die ich nur vom Hörensagen kenne - und bei denen ich vor allem nicht alle Seiten kenne. So wie Du das schilderst, ist das Arbeitsverhältnis zwischen Deiner Freundin und ihrer Chefin offenbar alles andere als gut bzw. da existieren offenbar recht grosse zwischenmenschliche Probleme. Und gerade in diesen Konstellationen entstehen viele Missverständnisse - die eine sagt was, der anderen kommt es in den falschen Hals, es werden auch mal Dinge gesagt, die vielleicht gar nicht so gemeint waren, wie sie in dem Moment grad rüber kamen, usw. Klar sollte man von einer Vorgesetzten Professionalität erwarten können - aber schlussendlich: Auch Chefs sind nur Menschen
. Und leider benehmen sich noch lange nicht alle Vorgesetzten, wie Vorgesetzte - das ist einfach so.
So wie Du die Situation schilderst, könnte ich mir vorstellen, dass da die Chefin mit dem Projekt recht unter Druck steht - und dass Deine Freundin nun grad in diesem Moment noch kündigt, ist wahrscheinlich doppelt schwierig für sie. Von daher auch diese "Drohungen" (die ich damit - wenn sie wirklich so passiert sind - natürlich nicht schönreden will!). Aber ich würde Deiner Freundin auch raten, da nun den "Ball einfach flach zu halten", weiterhin ihr Bestes zu geben (die Zeit ist ja absehbar!), alles daran zu setzen, das Projekt fertig zu stellen oder zumindest konstruktive Lösungen zu finden, wie ihr Abgang möglichst ohne negative Auswirkungen auf das Projekt von statten gehen kann. Und dann mal schauen. Normalerweise kennen Vorgesetzte bzw. das dafür zuständige HR (wenn es das in der Firma Deiner Freundin gibt) das Arbeitsrecht schon - und grad wenn es ein gutes ZZ gibt, ist man praktisch (ohne massive Vorkomnisse) als AG chancenlos, da einfach ein "schlechtes" Arbeitszeugnis auszustellen. Aber eben: Darum würde ich mir nun nicht mal so Sorgen machen. Sie soll ihr Bestes geben - und wenn dann das Zeugnis wirklich nicht ihren Erwartungen entspricht, kann sie sich immer noch wehren. Aber sich vorher schon deswegen aufregen, bringt nichts und macht die ganze Situation nicht besser. Ich denke, wichtig ist, dass sie - obwohl offenbar jetzt schon vieles nicht mehr stimmt - einfach versucht, da einen bestmöglichsten Abgang aus der Firma hinzukriegen. Meistens ist das viel einfacher, als wenn man eine Situation eskalieren lässt und es dann zum "Hick-Hack" kommt.
Alles Gute Deiner Freundin!
Ich habe beruflich öfters mit solchen Situationen zu tun und - versteh mich bitte nicht falsch - ich bin inzwischen etwas vorsichtig damit geworden, solche Situationen "von aussen" (umso mehr, wenn man sie dann nur über 2-3 Ecken hört) zu beurteilen. Ich meine, Du warst ja bei dem Gespräch zwischen Deiner Freundin und der Chefin auch nicht dabei. Ich will damit nicht sagen, dass Deine Freundin lügt. Aber kennst Du dieses Spiel, wo 10 Leute in einer Runde stehen, der erste flüstert dem zweiten eine Geschichte ins Ohr, dieser wiederum flüstert sie dem dritten ins Ohr, der dem vierten, usw? Wenn der 10. dann die Geschichte, so wie er sie dann vom 9. gehört hat, wiedergibt, hat sie meistens noch gerade 20% mit der Geschichte zu tun, die der erste dem zweiten erzählt hat




So wie Du die Situation schilderst, könnte ich mir vorstellen, dass da die Chefin mit dem Projekt recht unter Druck steht - und dass Deine Freundin nun grad in diesem Moment noch kündigt, ist wahrscheinlich doppelt schwierig für sie. Von daher auch diese "Drohungen" (die ich damit - wenn sie wirklich so passiert sind - natürlich nicht schönreden will!). Aber ich würde Deiner Freundin auch raten, da nun den "Ball einfach flach zu halten", weiterhin ihr Bestes zu geben (die Zeit ist ja absehbar!), alles daran zu setzen, das Projekt fertig zu stellen oder zumindest konstruktive Lösungen zu finden, wie ihr Abgang möglichst ohne negative Auswirkungen auf das Projekt von statten gehen kann. Und dann mal schauen. Normalerweise kennen Vorgesetzte bzw. das dafür zuständige HR (wenn es das in der Firma Deiner Freundin gibt) das Arbeitsrecht schon - und grad wenn es ein gutes ZZ gibt, ist man praktisch (ohne massive Vorkomnisse) als AG chancenlos, da einfach ein "schlechtes" Arbeitszeugnis auszustellen. Aber eben: Darum würde ich mir nun nicht mal so Sorgen machen. Sie soll ihr Bestes geben - und wenn dann das Zeugnis wirklich nicht ihren Erwartungen entspricht, kann sie sich immer noch wehren. Aber sich vorher schon deswegen aufregen, bringt nichts und macht die ganze Situation nicht besser. Ich denke, wichtig ist, dass sie - obwohl offenbar jetzt schon vieles nicht mehr stimmt - einfach versucht, da einen bestmöglichsten Abgang aus der Firma hinzukriegen. Meistens ist das viel einfacher, als wenn man eine Situation eskalieren lässt und es dann zum "Hick-Hack" kommt.
Alles Gute Deiner Freundin!
Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Ich kann da Lunida nur zustimmen.
Ich hatte auch einen solchen Arbeitgeber. Da ging es sogar soweit, dass ich meine Arbeit von einem auf den anderen Moment niedergelegt habe. Der ehemalige Chef hat mir sogar gedroht, ich solle nur aufs Arbeitsgericht gehen, ich hätte keine Chance. Ich habe das alles nicht wirklich ernst genommen. Ich war froh, als ich da weg war. Ich war auf alles vorbereitet, was das Zeugnis hätte enthalten können, aber schlussendlich war das Zeugnis super, denn er musste wohl einsehen, dass unser zwischenmenschliches Problem sich nicht auf das Zeugnis auswirken darf (zumal wir ja in der Personalbranche sogar gearbeitet haben). Ich würde auch raten, sie soll in der Zeit die ihr bleibt, die Arbeit korrekt ausführen und dann sehen wie es rauskommt mit dem Zeugnis.
Übrigens... mein ehemaliger Chef hat sich im nachhinein bei mir sogar mal entschuldigt (es hat zwar 3 Jahre gebraucht) und mir meinen jetzigen Job verschafft indem er meinem jetzigen Chef eine super Referenz gab. Es ist durchaus menschlich sich mal wie ein A....loch zu verhalten, wenn man anschliessend den Fehler einsieht und sich entschuldigen kann. Auch Chefs sind nur Menschen.
Ich hatte auch einen solchen Arbeitgeber. Da ging es sogar soweit, dass ich meine Arbeit von einem auf den anderen Moment niedergelegt habe. Der ehemalige Chef hat mir sogar gedroht, ich solle nur aufs Arbeitsgericht gehen, ich hätte keine Chance. Ich habe das alles nicht wirklich ernst genommen. Ich war froh, als ich da weg war. Ich war auf alles vorbereitet, was das Zeugnis hätte enthalten können, aber schlussendlich war das Zeugnis super, denn er musste wohl einsehen, dass unser zwischenmenschliches Problem sich nicht auf das Zeugnis auswirken darf (zumal wir ja in der Personalbranche sogar gearbeitet haben). Ich würde auch raten, sie soll in der Zeit die ihr bleibt, die Arbeit korrekt ausführen und dann sehen wie es rauskommt mit dem Zeugnis.
Übrigens... mein ehemaliger Chef hat sich im nachhinein bei mir sogar mal entschuldigt (es hat zwar 3 Jahre gebraucht) und mir meinen jetzigen Job verschafft indem er meinem jetzigen Chef eine super Referenz gab. Es ist durchaus menschlich sich mal wie ein A....loch zu verhalten, wenn man anschliessend den Fehler einsieht und sich entschuldigen kann. Auch Chefs sind nur Menschen.
- Strandeule
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Re: Drohung mit schlechtem Arbeitszeugnis
Drohungen sind ein No-Go. Sofern sie wie Du schreibst, das Projekt gar nicht in der restlichen Zeit fertigstellen kann, weil die geplante Projektdauer über die Kündigungsfrist hinausgeht, ist eine solche Drohung um so unprofessioneller. In dem Fall wäre mein Tip auch, dass sie nochmal per Mail (mit BCC an die eigene Privatadresse, um auch nach Ausscheiden aus der Firma noch das Mail zu haben) darauf hinweist, dass sie das Projekt bis Ende der Kündigungsfrist weiterführen wird, aber ein Abschluss zeitlich nicht möglich ist. Natürlich schuldet sie bis dahin noch immer gleichwertig gute Arbeit wie vor der Kündigung und darf sich nicht einfach auf die faule Haut legen oder die Arbeitsqualität verringern.
Sollte dann nach Vertragende ein schlechtes Zeugnis kommen, haben die anderen Porenteilnehmer ja schon das mögliche Vorgehen genannt: Von jemandem mit Ahnung gegenlesen lassen und schriftlich ablehnen und ein neues Zeugnis verlangen.
Was ich als Alternative schon mehrfach gesehen habe, wenn ich Mitarbeiter-Austritte als Revisor geprüft habe, war, dass Mitarbeiter nach gegenseitiger Vereinbarung für ein bestimmtest Projekt noch länger geblieben sind und dies abgeschlossen haben. Der Vertrag hat dann einfach erst 2-3 Wochen später geendet.
Sollte dann nach Vertragende ein schlechtes Zeugnis kommen, haben die anderen Porenteilnehmer ja schon das mögliche Vorgehen genannt: Von jemandem mit Ahnung gegenlesen lassen und schriftlich ablehnen und ein neues Zeugnis verlangen.
Was ich als Alternative schon mehrfach gesehen habe, wenn ich Mitarbeiter-Austritte als Revisor geprüft habe, war, dass Mitarbeiter nach gegenseitiger Vereinbarung für ein bestimmtest Projekt noch länger geblieben sind und dies abgeschlossen haben. Der Vertrag hat dann einfach erst 2-3 Wochen später geendet.