Ich bin schon lange mehr oder weniger aktiv im Forum unterwegs, habe mir aber für dieses Thema einen zweiten Nick erstellt, weil es ein schwieriges Thema ist für mich, und ich im Privatleben keinesfalls darauf angesprochen werden möchte. Ich kann also noch keine PN beantworten.
Seit meiner Kindheit dreht sich alles um mein Gewicht. Ich war schon als Kleinkind zu dick, mit 9 wurde ich das erste Mal auf Diät gesetzt, dennoch (oder deswegen?) wog ich mit 18 Jahren 120 kg. Im Studium habe ich es geschafft, 45 kg abzunehmen und konnte das Gewicht auch halten, habe aber, wie ich heute weiss, jahrelang viel zu wenig gegessen (im Schnitt 900 kcal). Es kam wie es kommen musste... sobald ich "normal" gegessen habe, waren sofort 20 kg wieder da. Dann kamen 2 Schwangerschaften, in denen mir von allen Seiten gesagt wurde (auch von ärztlicher Seite!), ich müsse mehr essen. Beim Stillen habe ich dann noch einmal zugenommen. Nun bin ich seit Jahren bei meinem Höchstgewicht von 140 kg. Ein Sättigungsgefühl habe ich schon lange nicht mehr. Ich bin körperlich recht aktiv, gehe mind. 2x/Woche ins Fitnessstudio, habe (abgesehen von einer ständigen Müdigkeit, die aber eher durch Arbeit/Kinder und sonstige Belastungen bedingt ist) keine körperlichen Beschwerden durch das Übergewicht, aber ich habe mein Essverhalten absolut nicht im Griff! Und ich leider unter dem Gewicht sehr, vor allem auch, weil ich das Gefühl habe, "DAS bin ich nicht, bzw. DAS will ich nicht sein.".
Kurz und "schlecht", ich brauche Hilfe. Alleine schaffe ich es offensichtlich nicht. Und ich habe mir vor genau einem Jahr gesagt, wenn ich es bis heute nicht schaffe, mein Gewicht um mind. 20 kg zu reduzieren, hole ich mir Hilfe von aussen. Ich habe darum jetzt einen Termin bei meiner Hausärztin abgemacht. Sie sagte mir aber bereits am Telefon, dass es bei meinem Gewicht nur eine sehr geringe Chance gibt, dass ich es ohne OP schaffe, dauerhaft abzunehmen. Ich habe einen BMI von über 43. Für mich war das ein Schock, weil ich immer dachte, dass ich es alleine schaffen kann. Schliesslich ging es auch damals. Andererseits ist das jetzt 15 Jahre her, und seit fünf Jahren bekomme ich gar nichts auf die Reihe.
In meinem Umfeld gibt es fünf Personen, die in den letzten Jahren eine Bypass- oder Schlauchmagen-OP gehabt haben. Die Erfahrungen sind durchaus nicht nur positiv.
Nun... ich setze mich mit dieser Option auseinander. Irgendwo habe ich nun auch wieder Mut gefasst. Ich weiss, dass die Erfahrungen und Ergebnisse sehr individuell sind. Dennoch: Hat jemand von Euch Erfahrungen gemacht und kann mir sagen, wie es Euch ergangen ist? Gerne auch, wie der Weg hin zur OP verlaufen ist, und auch die Zeit danach. Habt Ihr, wie von den KK verlangt, zwei Jahre "konservative Therapie zur Gewichtsreduktion" unter ärztlicher Anleitung gemacht? Ich muss sagen, dass ich das schwierig finde. Ich führe seit 15 Jahren ein Ernährungstagebuch und vom Gefühl her habe ich den Eindruck, dass mich das eher bremsen würde... mir macht es Mühe, wenn ich lange auf Dinge warten muss, vor denen ich eigentlich Angst habe

Es würde mir sehr helfen, mehr dazu zu hören. Vielen Dank
