Hausdrache hat geschrieben:Mal eine Frage, warum erklärt ihr den Kindern, dass die Menschen krank im Kopf waren? Ich meine, was kann ein Kind damit anfangen?
Ich finde es eigentlich ganz gut, dass die nächste Generation mit dem Bewusstsein heranwächst, dass eine Krankheit nicht nur den Körper betreffen kann, sondern auch das Gemüt. Und dass das nicht tabuisiert wird. Nicht jeder, der Selbstmord begeht, ist krank, aber wenn es so war, warum soll man das nicht sagen dürfen? Warum soll eine Lungenentzündung Ursache für den Tod eines Menschen sein dürfen, eine Depression aber nicht...?
In unserem Fall war die betreffende Person schon längere Zeit immer wieder ein psychiatrischen Kliniken. Boy hat das meistens mitbekommen nicht zuletzt weil meine Eltern immer den Hund der betroffenen Person bei sich hatten wenn diese wieder in der Klinik war.
Ich wollte /musste ihm irgendwie erklären was XY hat.
Ich bin immer dafür die Wahrheit zu sagen, das geht auch kindgerecht. Der Mensch war so sehr traurig, dass er nicht mehr weiterleben und lieber sterben wollte. Und dann einfach die Fragen der Kinder beantworten. Ob die Kinder dann die ganze Tragweite wirklich erfassen, finde ich weniger wichtig. Ich habe schon erlebt, dass Kinder so etwas als völlig unspektakulär aufnehmen und erst Jahre später Fragen stellen. Ich fände es sehr ungünstig, wenn die Kinder die Wahrheit von anderen erführen und sich dann nicht getrauten, Fragen zu stellen.
Ich würde mir aber wirklich überlegen, ob ich mit Kindern in die Aufbahrungshalle gehen oder einen Sterbenden besuchen würde. Das ist selbst für Erwachsene nicht einfach oder verstörend. Das käme dann ganz auf die Situation und aufs Kind an.