Wieso sollte ich respektive die Mutter den Raum verlassen und nicht das Kind das den Terror veranstaltet? Ich find genau solche "fühlsch mi gspürsch mi" Erziehung kontraproduktiv....:-/Mira hat geschrieben:Nichts, der Zusammenhang ist noch zu komplex. Aber wenn/falls es DIR hilft, etwas Ruhe zu bekommen um nicht komplett auszurasten, ist doch okay. Ich finds auch ok, wenn du deinen Teller packst und woanders essen gehst.Bäseli hat geschrieben:Was genau lernt denn eine 3-jährige wenn sie ins Zimmer gesteckt wird?
Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
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Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
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Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
Ich persönlich würde nicht woanders essen gehen. Ich habe geschrieben, dass ich es ok fände. Das bezog sich darauf, dass Bäseli in einem ihrer ersten Posts geschrieben hat, dass sie schon mal wegging, dann aber ein schlechtes Gewissen hatte. Ich finde nicht, dass sie ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn sie sich dieser unaushaltbaren Situation entzieht.
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Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
Vielleicht noch eine idee: du kannst versuchen mit der Grosse die verhaltensregeln vor dem Essen zu besprechen und abmachen was sie darf und nicht darf. Dieses vorbesprechen klappt bei uns sehr gut (beim anderen themen). In dem Stil: "wir essen gerade. Ich will dass du heute ruhig bist beim essen (oder was auch immer für dich relevant). Du darfst nur 1 mal gabel (usw) aussuchen. Du darfst jetzt sagen was du willst, .... Und danach will ich es nicht mehr ändern. Wenn du fertig bist - kannst du spielen gehen. Wenn du mitmachst, mache ich auch mit (desert, zusammen spielen, was auch immer ihr danach machen könnt um ihr aufmerksamkeit zu geben). Wenn du nicht mitmachst, will ich auch nicht mitmachen da ich müde bin und will ruhe haben." Wenn es anfängt zu funken - fragen ob sie immer noch mitmachen will.
Meine ist auch so ein kind dass nie in zimmer bleiben würde und ich halte nichts davon. Selber Weg gehen (wenn es zu viel ist und nicht um zu "erziehen") finde ich ok. Ich würde aber ein grund geben: mir ist zu laut hier, ich mag es nicht hören!
Übrigens, bei uns darf meine tochter alles wählen, manchmal auch was ich koche oder welche früchte/gemüse ich kaufen soll, und es ist überhaupt nicht zu viel. Ich frage auch mal mein mann was ich kochen soll, warum soll es für die tochter nicht möglich sein auch mal zu entscheiden? Überfordert war sie noch nie mit dem Wahl. Es ist von kind zu kind sehr unterschiedlich. In Kita machen sie es auch so: trinkflaschen auswählen, essen selber schöpfen und auswählen und kein kind ist überfordert.
Meine ist auch so ein kind dass nie in zimmer bleiben würde und ich halte nichts davon. Selber Weg gehen (wenn es zu viel ist und nicht um zu "erziehen") finde ich ok. Ich würde aber ein grund geben: mir ist zu laut hier, ich mag es nicht hören!
Übrigens, bei uns darf meine tochter alles wählen, manchmal auch was ich koche oder welche früchte/gemüse ich kaufen soll, und es ist überhaupt nicht zu viel. Ich frage auch mal mein mann was ich kochen soll, warum soll es für die tochter nicht möglich sein auch mal zu entscheiden? Überfordert war sie noch nie mit dem Wahl. Es ist von kind zu kind sehr unterschiedlich. In Kita machen sie es auch so: trinkflaschen auswählen, essen selber schöpfen und auswählen und kein kind ist überfordert.
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Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
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Zuletzt geändert von Dragonfly2012 am Fr 13. Mai 2016, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
Bei uns ist auch so, wer herumhampelt, mit dem Essen spielt oder rumkreischt, hat anscheinend keinen Hunger oder genug gegessen und ich räume den Teller nach einer Vorwarnung auch ab. Was ich noch sehr wichtig finde ist, nicht immer nur auf das negative Verhalten des Kindes eingehen, sondern auch mal das Positive loben, auch wenn es nur irgendetwas kleines ist, wo du normalerweise nicht loben würdest. So konnten wir bei uns schon mehrere Situationen / Verhalten lösen, die immer gleich abliefen und irgendwie festgefahren waren.
Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
Ich hab die Grosse auch schon ins Zimmer geschickt als sie klein war. Das endete dann darin das sie blöd tat, mich ansah und sagte: kann ich jetzt ins Zimmer? Also wenn sie nicht essen wollte tat sie blöd weil sie wusste das sie dann ins Zimmer "musste/konnte".
Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
Gerne möchte ich euch ein Update geben:
Wir haben den Tisch umgestellt (um 90° gedreht) und die Sitzsituation verändert. Dazu uns (als Paar) überlegt was Gos und Nogos sind und dies dann am nächsten Morgen der Grossen auch erklärt. Das war vor 3 Tagen und bisher läuft es recht gut
Ich bin gespannt wie's weitergeht.
Ich danke euch für eure Antworten! Ich konnte aus vielem etwas mitnehmen! Sei es z.B. der Input, dass wir selber wissen müssen was wir wollen, dass wir konsequenter sein müssen, genauso aber auch die Anregung, sie ins Zimmer zu schicken (und unser Fazit daraus, dass das für uns nicht stimmt). Danke euch allen für die Zeit, die ihr euch genommen habt, ich schätze dies sehr!
Wir haben den Tisch umgestellt (um 90° gedreht) und die Sitzsituation verändert. Dazu uns (als Paar) überlegt was Gos und Nogos sind und dies dann am nächsten Morgen der Grossen auch erklärt. Das war vor 3 Tagen und bisher läuft es recht gut

Ich danke euch für eure Antworten! Ich konnte aus vielem etwas mitnehmen! Sei es z.B. der Input, dass wir selber wissen müssen was wir wollen, dass wir konsequenter sein müssen, genauso aber auch die Anregung, sie ins Zimmer zu schicken (und unser Fazit daraus, dass das für uns nicht stimmt). Danke euch allen für die Zeit, die ihr euch genommen habt, ich schätze dies sehr!



- danci
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Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
@ Bäseli
Das tönt doch super. Ich drücke Euch die Daumen, dass das passt. Die Sitzposition ist sehr wichtig. Meine Grossen sind wirklich ein Herz und eine Seele und können sich normalerweise auch zusammen gut benehmen, am Tisch dürfen sie weder nebeneinander noch vis-a-vis sitzen, sonst endet das im Chaos.
@ ins Zimmer schicken
Das habe ich ganz gespannt gelesen und möchte noch einen Input bringen. Vielleicht bringt es dem einen oder anderen etwas.
Ich schicke meine Kinder auch mal ins Zimmer, wenn wir eine Situation haben, wo ich finde, dass uns allen etwas Distanz gut täte. Mit 3 klappte das noch nicht gut, gerade mein Mittlerer wurde panisch und fing an zu weinen, womit ich ihn dann nicht alleine lassen wollte. Nun mit fast 5 bzw. fast 8 sieht es ganz anders aus. Das "Ins Zimmer stellen" finde ich einfach gut, um die Situation kurz zu unterbrechen". Ein "im Zimmer bleiben" hingegen finde ich falsch und ich denke, dass genau das Machtspiel, das dann daraus wird, aus diesem Grund geschieht, weil die Eltern ihre Chefposition manifestieren müssen und die Kinder dagegen rebellieren. D.h. ich sage zu meinen Kindern, dass ein solcher Umgang nicht geht und sie doch ins Zimmer sollen und rauskommen, wenn sie sich beruhigt haben sprich eben nicht mehr herumschreien müssen. Das kann nach 5 Sek. sein oder nach 10 Min. mir ist das egal. Wenn ein Kind raus kommt, schicke ich es auch nicht konsequent wieder zurück, sondern fange quasi neu an: "So, ist es jetzt besser? Wollen wir es wieder schön haben?" Wenn es dann mit Schreien etc. aufgehört hat, vergessen wir das Ganze, wenn es gleich wieder anfängt, dann das Spiel von neuem. Aber wichtig ist eben, dass es jedes Mal!!!, auch beim 10., wenn es aus dem Zimmer kommt, eine neue Chance bekommt. Damit wird eben nicht signalisiert, ich will Dich nicht bei mir haben, sondern ich will ein solches Verhalten nicht, änderst Du es, freue ich mich sehr, wenn Du zu mir kommst.
Das klappt bei uns inzwischen sehr gut. Mehr als einmal ins Zimmer schicken, muss ich praktisch nie. Wie lange sie da bleiben, ist auch sehr unterschiedlich. Manchmal sind es wirklich nur Sekunden, manchmal fangen sie an zu spielen und bleiben 1-2 Stunden. Ich denke, dass gerade damit, dass sie jederzeit raus dürften, ein "Ausbrechen"/"Ausprobieren" gar nicht attraktiv ist. Was mir in solchen Fällen auch wichtig ist, bleibt es länger im Zimmer und ich will zum Kind, um etwas zu fragen, weil wir wegwollen etc., dann klopfe ich und gehe keinesfalls einfach rein (auch sonst nicht, aber da noch speziell). Denn es ist Sache des Kindes, ob es wieder einen Kontakt aufnehmen will oder nicht.
Das tönt doch super. Ich drücke Euch die Daumen, dass das passt. Die Sitzposition ist sehr wichtig. Meine Grossen sind wirklich ein Herz und eine Seele und können sich normalerweise auch zusammen gut benehmen, am Tisch dürfen sie weder nebeneinander noch vis-a-vis sitzen, sonst endet das im Chaos.
@ ins Zimmer schicken
Das habe ich ganz gespannt gelesen und möchte noch einen Input bringen. Vielleicht bringt es dem einen oder anderen etwas.
Ich schicke meine Kinder auch mal ins Zimmer, wenn wir eine Situation haben, wo ich finde, dass uns allen etwas Distanz gut täte. Mit 3 klappte das noch nicht gut, gerade mein Mittlerer wurde panisch und fing an zu weinen, womit ich ihn dann nicht alleine lassen wollte. Nun mit fast 5 bzw. fast 8 sieht es ganz anders aus. Das "Ins Zimmer stellen" finde ich einfach gut, um die Situation kurz zu unterbrechen". Ein "im Zimmer bleiben" hingegen finde ich falsch und ich denke, dass genau das Machtspiel, das dann daraus wird, aus diesem Grund geschieht, weil die Eltern ihre Chefposition manifestieren müssen und die Kinder dagegen rebellieren. D.h. ich sage zu meinen Kindern, dass ein solcher Umgang nicht geht und sie doch ins Zimmer sollen und rauskommen, wenn sie sich beruhigt haben sprich eben nicht mehr herumschreien müssen. Das kann nach 5 Sek. sein oder nach 10 Min. mir ist das egal. Wenn ein Kind raus kommt, schicke ich es auch nicht konsequent wieder zurück, sondern fange quasi neu an: "So, ist es jetzt besser? Wollen wir es wieder schön haben?" Wenn es dann mit Schreien etc. aufgehört hat, vergessen wir das Ganze, wenn es gleich wieder anfängt, dann das Spiel von neuem. Aber wichtig ist eben, dass es jedes Mal!!!, auch beim 10., wenn es aus dem Zimmer kommt, eine neue Chance bekommt. Damit wird eben nicht signalisiert, ich will Dich nicht bei mir haben, sondern ich will ein solches Verhalten nicht, änderst Du es, freue ich mich sehr, wenn Du zu mir kommst.
Das klappt bei uns inzwischen sehr gut. Mehr als einmal ins Zimmer schicken, muss ich praktisch nie. Wie lange sie da bleiben, ist auch sehr unterschiedlich. Manchmal sind es wirklich nur Sekunden, manchmal fangen sie an zu spielen und bleiben 1-2 Stunden. Ich denke, dass gerade damit, dass sie jederzeit raus dürften, ein "Ausbrechen"/"Ausprobieren" gar nicht attraktiv ist. Was mir in solchen Fällen auch wichtig ist, bleibt es länger im Zimmer und ich will zum Kind, um etwas zu fragen, weil wir wegwollen etc., dann klopfe ich und gehe keinesfalls einfach rein (auch sonst nicht, aber da noch speziell). Denn es ist Sache des Kindes, ob es wieder einen Kontakt aufnehmen will oder nicht.
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Die Kleine, 2015
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Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
Danci, das hast du sehr schön geschrieben, besten Dank! Ich habe eben auch etwas Mühe mit dem sich für mich nach Dominanzverhalten anfühlenden ins Zimmer sperren. Wenn ich das bisher gemacht habe - um uns eben alle aus der Situation rauszubringen - habe ich auch immer gesagt, sie kann dann selber wieder rauskommen. Aber ich merkte dennoch jeweils, dass es sie innerlich ganz arg mitnimmt... zu sehr als dass es sich für mich richtig anfühlt.
Danke für deine Worte!
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- danci
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Re: Unaushaltbare Stimmung am Esstisch
Genau das entspricht meiner Erfahrung mit meinem Sohn als er 3-4 Jahre alt war. Meine Tochter ist grundsätzlich weniger sensibel, bei ihr ging es früher. Für ihn fühlte es sich wie ein Beziehungsabbruch an, weshalb er auch Panik bekam. Nun wird er im Sommer 5 und inzwischen ist es besser. Er weiss, dass Mami ihn auch ganz fest lieb hat, wenn sie eine kurze Pause von ihm brauchtBäseli hat geschrieben: Aber ich merkte dennoch jeweils, dass es sie innerlich ganz arg mitnimmt... zu sehr als dass es sich für mich richtig anfühlt.

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