Entscheidungshilfen

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Nuuneli
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Entscheidungshilfen

Beitrag von Nuuneli »

Ich schreibe hier, weil ich gerne möchte, dass sich Mütter mit älteren Kindern mitteilen (oder solche, die mit einem solchen Problem beruflich zu tun haben). Vielen Dank an die Mütter mit jüngeren Kindern, ich brauche handfeste Erfahrungen aus erster Hand dieses Mal, sorry! Ich schätze sonst alle Inputs sehr.

Habt ihr Erfahrungen und wenn ja, welche? Mein Problem siehst so aus: Tochter, 12jährig (körperliche Entwicklung 1 - 2 Jahre verzögert) geht in die 6. Primarschulklasse. Seit Mitte der 1. Klasse leidet sie unter Ein- und Durchschlafstörungen, die wurden abgeklärt und besser, jedoch die Einschlafstörungen blieben. Zum Abschluss der Primarschule ist ein Lager geplant, das im Juni stattfinden wird.

1. Problem: unsere Tochter kann nicht auswärts schlafen. (Vor dem Schulalter hat sie ab und zu bei den Schwiegereltern zusammen mit ihren Geschwistern verbracht, dass ging soso lala.) Sie versuchte es diese Woche wieder einmal bei einem Gspänli. Es läuft jeweils so ab: Schon zwei Abende vorher weint sie am Abend wegen der Uebernachtung. Sie hat Angst, dass sie es wieder nicht schafft. Sie kann aber nicht sagen, was ihr Mühe bereitet. Wir ermuntern sie dazu, aber wir zwingen sie nicht zu bleiben, wenn es nicht geht. Wir mussten sie auch dieses Mal wieder um 24 Uhr wieder abholen.

2. Problem: das Lager findet an einem Ort statt, wo man sie nicht einfach spätabends abholen kann. Und da kommt mein Problem zum tragen. Ich mache mir doch langsam viele Gedanken. Soll ich sie überhaupt hinschicken? Letztes Jahr habe ich mit dem Entwicklungspädagogen im Rahmen einer Abklärung schon darüber gesprochen. Er meinte, dass, wenn ihr Bindungsverhalten noch so stark ist, man sie nicht dazu zwingen sollte. Fact ist aber, dass sie gehen möchte und das ganze nur an der dummen Schlafsituation scheitern würde. Sie würde 5 tolle Tage verpassen, das weiss sie auch. Leider ist dies anscheinend kein Motivationsgrund für ein Dableiben nachts. (Haben wir schon ausprobiert mit Aussicht auf einen schon lange gewünschten Ausflug folgentags mit dieser Familie.) Und sie jeden Tag bringen und abholen bzw. sie täglich nach Hause reisen lassen, wäre viel zu teuer (den zeitlichen Aufwand würde ich auf mich nehmen). Ins Lager mitgehen kann (und möchte) ich nicht.

Ich weiss nicht, was ich tun soll. Die Entscheidung ihr zu überlassen scheint mir wenig sinnvoll (s. oben). Wir haben ursprünglich besprochen, dass sie zwei Nächte versucht, im Lager zu bleiben. Aber ehrlich gesagt, tut das mir verdammt weh. Ich bin momentan soweit, dass ich mich frage, was sie davon effektiv hat. Tolle Tage mit ihrer Klasse, o.k. Wenn sie es schafft, den Erfolg, es geschafft zu haben (denkt sie auch so?). Wieder grössere Schlafprobleme nach dem Lager? (Nein danke!) Es ist aber ein Abschiedslager und kein Kennenlernen, sie kommt im Sommer in eine neue Schule, je nachdem sogar mit nur einem oder zwei Gspänli von der Klasse. Sie klammert immer noch sehr. Wenn sie mit uns fortgeht, dann bleibt sie immer sehr nah, hält Händchen usw. Trotz allem ist sie innerhalb ihres bekannten Umfeldes und innerhalb unserer Stadt sehr selbständig (ÖV, Velo) und altersgerecht unterwegs.

Noch eine letzte Frage: könnte es sein, dass sie wegen ihrer körperlich zurückgebliebenen Entwicklung und dem Alltag grossem Druck ausgesetzt ist und dies sich in der Nacht so auswirkt? Sie hat Glück, dass sie eine jüngere Schwester hat: sie spielen noch enorm viel Rollenspiele zusammen. Natürlich zeigt sie auch grosses Interesse an "Schön sein", Frisuren und dergleichen.

P.S. der ältere Bruder hatte auch Angst vor dem ersten Weekend, aber das ging super und er geht seit der 4. Primarschulklasse regelmässig in Lager/Weekends). Die jüngere Schwester geht sehr gerne auswärts schlafen - egal wohin und zu wem.
200120042007

Snoopy2014
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Snoopy2014 »

Ich melde mich trotzdem, auch wenn meine Kinder noch klein sind.
Was an Allternativen Therapierungsmethoden habt ihr schon versucht?
Evtl. könnte Ihr Homöopathie, Kinesologie oder Hypnosetherapie ganz gut helfen. Ihre Angststörung muss nicht unbedingt mit ihrer Entwicklung zusammenhängen sondern kann einen anderen Auslöser haben. Dieser kann in einem prägenden Erlebnis liegen (Bsp. Verslust, Tod) oder noch weiter zurück, den Ursprung in den ersten 2 Lebensjahre, oder der Geburt selber haben. Darum würde ich Euch raten professionelle Hilfe zu holen.
Ich selber hatte einen chronischen Husten entwickelt, weil meine Eltern, auf anraten der Logopädin mir im Alter von 5Jahren nachts den Arm einbanden, damit ich nicht "Dümmele" konnte. Ein guter Homöopath hat den Husten nach etwa 2-3Jahren regelmässiger Behandlung soweit eingedämmt, dass er nur noch bei Aufregung zum vorschein kommt.
Die Kinesologie hat mir bei meinen Prüfungsängsten (Black Out, Versagensangst) geholfen da war ich auch 12/13 Jahre alt. Und mit der Selbsthypnose durfte ich 2 tolle Geburten erleben.

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Fiona1980
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Fiona1980 »

Sorry, ich hab auch kleine Kinder! :-) Aaaaber: Ich konnte selbst als Kind nicht auswärts übernachten. Meine Eltern mussten mich immer und überall abholen oder nahmen mich gleich wieder mit, als sie von dem Ort zurück nach Hause fuhren. Auch ich habe mich immer wahnsinnig auf die Ferien bei meiner Cousine oder auf die Lager gefreut. In den Ferien bei meiner Cousine war ich letztlich nie! In den Lagern aber schon. Funktioniert hat das, indem meiner Mutter als Köchin mit dabei war. Du schreibst, dass du das nicht kannst oder willst. Ich denke, wenn du auch nur zum Händchenhalten nebendran sitzt, kommt das auch nicht besonders gut an. Wenn du aber da eine Aufgabe hast und eigentlich den ganzen Tag über gar nicht sichtbar bist, klappt es vielleicht super. Meine Mutter hat einmal in einem Blauringlager und einmal in einem Schullager gekocht. Danach konnte ich es alleine! ;-) Mein Bruder konnte es immer alleine. Und bei meiner 6 Jahre jüngeren Schwester bin ich dann (endlich selbständig genug) als Co-Leiterin mitgegangen. Somit war auch sie nicht alleine, wurde aber nicht blamiert. Heute haben wir übrigens alle schon lange keine Probleme mehr. Das wächst sich also irgendwann schon aus! Viel Erfolg!
Bueb 2013
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rosarot75
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von rosarot75 »

als Mutter von etwa Gleichaltrigen würde ich dir raten, das zu tun, was dein Kind möchte.
natürlich hast du Bedenken. Das ist klar bei dieser Vorgeschichte. Aber das Wichtigste ist, dass dein Kind in dieses KLassenlager möchte und das finde ich sehr wichtig. Lass ihr die Option offen, jederzeit zuhause anzurufen und ggf. abzuholen.

in der Klasse meiner Ältesten hats einen ähnlichen Jungen. Der ist letztmalls auch mit ins Lager aber vorzeitig abgereist. Trotzdem war er einige Tage dabei und für ihn war das sehr wichtig.

MItgehen ins Lager in diesem Alter... never...
meine Töchter würden sich sowas von schämen und im Boden versinken.... :oops:

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Fiona1980
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Fiona1980 »

Na, irgendwer muss ja kochen. Bei uns waren es immer ein paar Mütter von Kindern aus dem Lager. Es gab da nie Probleme... Wir haben die den ganzen Tag nie gesehen.
Bueb 2013
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Timia
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Timia »

Ich schreibe jetzt auch schnell mit. Ich war auch so ein Heimwehkind. Auch bei mir kam meine Mutter mit als Krankenschwester :-)

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Nuuneli
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Nuuneli »

rosarot75 hat geschrieben:als Mutter von etwa Gleichaltrigen würde ich dir raten, das zu tun, was dein Kind möchte.
natürlich hast du Bedenken. Das ist klar bei dieser Vorgeschichte. Aber das Wichtigste ist, dass dein Kind in dieses KLassenlager möchte und das finde ich sehr wichtig. Lass ihr die Option offen, jederzeit zuhause anzurufen und ggf. abzuholen.

in der Klasse meiner Ältesten hats einen ähnlichen Jungen. Der ist letztmalls auch mit ins Lager aber vorzeitig abgereist. Trotzdem war er einige Tage dabei und für ihn war das sehr wichtig.

MItgehen ins Lager in diesem Alter... never...
meine Töchter würden sich sowas von schämen und im Boden versinken.... :oops:
Abholen kann ich sie nicht - sie sind auf einem Berg, wo man nur mit der Bahn hinkommt.
200120042007

starlight
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von starlight »

Hmmmm ich hatte das selbst auch sehr lange bis in die 9.Klasse... Mir war jedesmal schlecht und ich musste mich übergeben bevor das Lager war. Allerdings wenn ich dort war, dann ging es erstaunlicherweise... Aber ich weiss halt nicht, wie es bei Deiner Tochter ist? Denkst Du es wäre auch so oder gar nicht? Und wenn sie weiss, dass wenn es nicht geht, Ihr sie wenigstens am nächsten Tag abholen geht? So aus Sicherheit? Ist echt ne schwere Situation...

Oder wenn es deine Tochter nicht stört, halt ev. wirklich mitgehen?

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Nuuneli
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Nuuneli »

Ich möchte nicht mit ins Lager - würde mich nicht wohl fühlen. Die Lehrerinnen sind alle sehr jung (unter 30 jährig). Kochen tun sie selber als Klasse, also besteht da kein Bedarf. Und ich finde es megatoll, dass junge Lehrerinnen so was machen. Da muss ich nicht als "Mami" mit (auch wenn mir dann ein anderer Job zugeteilt würde....).
200120042007

Sternli05
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Sternli05 »

Wir hatten genau dasselbe Problem. Unsere Tochter hatte mit 11 Jahren starke Schlafprobleme. Dann mit 12, letzten August, musste sie mit ins Lager. Ein Zuhause bleiben stand nicht zur Diskussion. Es war obligatorisch und es mussten alle mit. Auch sie schlief nicht mehr auswärts seid ein paar Jahren. Wir versuchten es immer wieder. Sie hatte Angst vor dem Lager und weinte auch immer wieder. Wir waren dann bei einer Kienesologin. Sie gab ihr auch noch einen Spray mit den sie zusammen gemacht haben mit Duft von Blüten. Es ging dann etwas besser mit der Angst. Bei der Abreisetag weinte sie, das Lager aber war toll und sie meisterte es super gut. Heute schläft sie überall und das gerne. Ich bin immer noch sehr erstaunt über diese tolle Entwicklung.

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Nuuneli
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Nuuneli »

Sternli: Merci für Deinen Beitrag! Ich hoffe, es wird auch bei ihr so sein - ich habe ihr schon gesagt, dass sie es einfach ohne Probe versuchen soll. Wir haben zuerst Osteopathie, dann Homöopathie versucht und waren letztes Jahr bei der TCM-Therapeutin. Leider hat alles nicht wirklich geholfen. Zuhause hat sie den Passiflor-Sirup, an den sie sich "klammert". Ich denke, wir werden nochmals die TCM-Therapeutin besuchen. Was sehr interessant war: wir waren zu einem "Allgemein-Check" bei einem sehr guten und renommierten Osteopathen - ich habe ihm nichts von ihren Schlafproblemen erzählt und er hat gemeint, alles sei in Ordnung, was ich ihm durchaus glaube: Das Schlafproblem ist wohl einfach Teil ihres Lebens.
200120042007

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stella
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von stella »

Nuuneli
Pfunzi hat nicht Mühe mit auswärts übernachten... Sie ist aber entwicklungsmässig auch sehr zurück und Lager sind für sie eine besondere Herausforderung, da sie auch in der Selbstkompetenz zurück ist. Ebenfalls hat sie Schlafstörungen und kann schlecht schlafen, wenn andere z.B. schnarchen... Zudem braucht sie deutlich weniger Schlaf, als dass sie im Lager in der Koje verbringen müssen. Ihr ist es darum immer der absolute Horror, da sie pro Lager 2-3 Stunden wach im Schlafsack verbringen muss. Sie dürfen nicht MP3 Player hören und auch nicht lesen.

Beim letzten Lager musste ich sie abholen. Ich durfte vorgängig nicht mit der LP über all die Schwierigkeiten reden.
Fürs nächste Lager werde ich mit der LP das Gespräch suchen.

Darum: Was sagen die LPs deiner Tochter? Haben sie allenfalls Kapazität, deine Tochter e Bitz unter das Flügeli zu nehmen?

Wenn ja, dann würde ich es wagen. Im schlimmsten Fall müsste dein Kind eine schlaflose Nacht überstehen, dann könntest du sie ja abholen...
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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AnnaMama
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von AnnaMama »

Unsere Kinder haben keine Mühe mit auswärtigen Übernachtungen. Der Älteste hatte aber eine Zeit lang Einschlafschwierigkeiten. Er hat sich immer extrem reingesteigert und hatte schon vor dem Schlafengehen Angst, dass er nicht einschlafen kann ... zögerte das Ins-Bett-gehen raus und schlussendlich wurde es immer sehr spät. Wir haben ihm in der Naturdrogerie in eurer Stadt einen Gemmotherapiespray (Tilia tomentosa) gekauft. Der hat ihm sehr gut geholfen (oder das Problem hat sich von selber gelöst :wink: ).

Wenn deine Tochter gehen möchte würde ich es versuchen. Wie Stella schreibt muss sie im schlimmsten Fall eine Nacht überstehen und nachher könntest du sie abholen. Hast du mit den Lehrpersonen schon gesprochen? Was meinen sie dazu?

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Phase 1
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Phase 1 »

Ist sie schon in psychologischer Beratung?
Ich hab eine 13 jährige. Sie wird 14 und in einiger Zeit ist auch ein Lager geplant.
Nur zwei Übernachtungen aber eben Sie schiebt jetzt schon Panik.
Sie ist einmal in ein Lager weil der Schulpsychologe meinte wir wollen sie ruhig zwingen.
Ohne vorher mit ihr das zu therapieren oder so ging sie dann.
Wir hatten dan ein Jahr ein Kind das ins Bett machte nachts schrie nur noch neben uns schlafen konnte und ich konnte sie bis vor kurzem nicht mal alleine irgendwohin gehen oder alleine zuhause bleiben.

Sie ist jetzt in psychologischer Beratung und es geht schon besser.
Vielleicht würde das deiner grossen auch helfen.

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Nuuneli
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Nuuneli »

Mit der LP haben wir geredet. Sie wurde von uns und vom Entwicklungspsychologen aufgeklärt. Unsere Tochter hat sehr tolle LPs. Am Uebertrittsgespräch haben wir mit der KLP nochmals zusammen über das Lager gesprochen, auch in der Klasse ist dies ein Thema. Alle wollen unserer Tochter helfen, es ist wirklich herzig. Ich habe an diesem Gespräch eben mit der LP und unserer Tochter abgemacht, dass sie 2 Nächte versuchen soll, ansonsten werde ich sie abends holen und morgens wieder bringen, weil der Plan war, dass sie nicht so weit weg sind, da es Mitte Woche Lehrerwechsel gibt. Diese Holung ist jetzt aber aus weiter oben genannten Gründen nicht möglich. Ich werde sicher nochmals das Gespräch mit ihr suchen. Für unsere Tochter ist es immer noch klar, dass sie ins Lager mitgehen möchte. Deshalb werden wir sie auch weiterhin bestärken.

Dass sie an und für sich eine psychologische Hilfe braucht, glaube ich nicht. Das hätte bestimmt der Entwicklungspsychologe eingefädelt. Ausserdem gibt es immer zwei Meinungen (egal ob Fachkraft oder nicht). Die einen sagen sie soll gehen, die anderen sind zurückhaltend. Bin halt einfach grad ein wenig überfordert....
200120042007

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AnnaMama
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von AnnaMama »

Sie kennt ja ihre Schwierigkeiten und ich würde sie auch bestärken, dass sie das schafft. Die LP's und die Klassenkameraden werden ihr ja auch behilflich sein. Das tönt schon mal ganz toll! Ich würde aber nicht 2 Nächte vereinbaren sondern nur eine. Wenn sie wirklich Probleme mit der Nacht hat würde ich nicht noch eine 2. Nacht probieren. So wie du das Problem schilderst wird es ja nicht besser je länger sie probiert, im Gegenteil, es würde das Problem wahrscheinlich verstärken.

Wie geht es dir? Hast du auch eine positive Einstellung?

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Nuuneli
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Nuuneli »

Von mir selber denke ich, dass ich gut loslassen kann. Ich finde es einfach schade für sie, wenn sie dann dem Lager nicht beiwohnen kann - trotzdem sie ja sooooo gern möchte. (Viele denken jetzt wohl, "wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" - denke ich insgeheim auch, aber dem scheint nicht so zu sein.) Vielleicht habe ich ein kleines Bisschen weniger Verständnis für sie, weil ich ein totales Lagerkind war und extrem gerne und viel in jegliche Lager gegangen bin. Deshalb überfordert mich das Ganze wohl ein bisschen und weiss nicht, wie damit umgehen. Aber sie deswegen dazu zu zwingen, das geht mir gegen den Strich.

Ich denke, wir lassen das Üben und schicken sie dann mal einfach los. Wenn es nicht klappt, wird sie halt sehr, sehr traurig sein... Es gibt nun halt keine andere Alternative mehr.
200120042007

Lisa-Maria
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Lisa-Maria »

Gerade hatte die Tochter von meiner Freundin auch ein Lager. Sie schlief auch nie auswärts. Bei Geburtstagsfestli holten sie die Eltern immer vor dem Schlafen ab. Im Lager ist es aber erstaunlich gut gegangen. Einmal hatte sie am Abend Heimweh, aber die anderen Gspähnli haben sie getröstet. Die Mutter erzählte mir, dass jedes Kind mal Heimweh hatte.

Ich würde es probieren.....


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Christa
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Christa »

Also mit dem Entwicklungsstand hat es glaub nicht zu tun.Meine Kinder sind auch beide Bub und Mädchen spät in die Pubertät gekommen.

Ich würde sie aber trotzdem selber entscheiden lassen.Versuch aber jetzt mal eine zeitlang das Thema
abzuhaken und frag sie dann kurz vorher nochmals.Du kannst sie so auch verunsichern.Klar sie weiss
ja selber nicht ob es klappt und wenn du da jetzt jedesmal fragst hat sie noch mehr Angst was machen
wenn sies nicht schafft.Besprich mit ihr was ist wenn sie Heimweh hat, eben im Schlimmstenfall ist
sie eine Nacht wach.Ich hab meinen ein kleines Kissen genäht das gut ins Gepäck passt aber dann vorher
zu Hase schon ins Bett genommen wird, eine Art Kuscheltierersatz.
Mac mit ihr ab das wenn es Probleme hat die Lehrerin dich informiert und du sie dann am anderen Tag abholst.
Ob das jetzt nach einer Nacht oder drei ist würd ich noch nicht bestimmen.Versunsichert sie dann auch was ist
wenn sie nun in der dritten Nacht Probleme hat.Versuch da möglichst ihr nicht noch mehr Gedanken zu
geben.
Mein Sohn hat auch immer Mühe mit Einschlafen, er ist auch der Typ der sich immer um alles Gedanken macht.
Er hinterfragst sich auch immer alles.Wenn andere Kinder sich mit einer Frage zufriedenstelle muss er es
genau wissen und da gehe halt Automatisch am Abend vor dem Einschlafen auch diverses durch den Kopf.
Hab mir da selber irgendwann sagen müssen ich kann ihm da nicht helfen ,da hilft kein Tee kein dies und
das.Er muss sich da selber lernen mit diesem klar zu kommen.Heute geht es besser und es gibt
Tage da geht er auch selber plötzlich viel früher ins Bett und schläft und es gibt Tage da ist
er dann um ein Uhr noch als letzter von uns wach.Kann auch sein das er mal an einem freien Nachmittag
schläft.Es geht auf jedenfall besser seit ich ihm das überlassen habe.

Du schreibst du denkst du kannst gut loslassen, hast aber auch Mühe was ist wenn sie nachher Probleme hat.
Das merkt sie auch sie will doch sicher auch keine Probleme machen und ist dann noch mehr verunsichert,
Nimm es wie es ist, es gibt auch Kinder die haben vorher kein Heimweh und es überfällt sie plötzlich.
Oder ein Kind wird krank und muss nach Hause.

Ich selber hab als Kind auch unter Heimweh gelitten, vorallem hat meine Mutter auch überall sehr
schnell mal Gefahren oder Probleme gesehen und ich hab da auch wie ich im Nachhing ein feststellen
musste unbewusst die Ängste übernommen.

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Lotus
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Re: Entscheidungshilfen

Beitrag von Lotus »

Hoi
ich habe viele Lager mit Kindern in diesem Alter erlebt. Wir hatten nie Probleme, von welchen uns die Eltern erzählten. Im Lager ist immer alles anders. Wenn ein Kind in der Gruppe gut integriert ist, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es gar nicht heim "muss".
Folgendes finde ich wichtig:
Die Lagerleitung muss einverstanden sein! Die muss das Problem akzeptieren und bereit sein, dich zu informieren oder natürlich auch selbst vor Ort nach Lösungen suchen wäre auch super!
Das Kind muss wissen, dass du es "nur" innert 12-24h abholen kannst und nicht sofort! Strategien für Kind und Lehrer wie diese Zeit im Notfall zu überbrücken ist.
Deine Tochter muss im Notfall anrufen dürfen! Es gibt leider immernoch viele Lagerteams, die den Kindern einen Kontakt nach Hause untersagen :( weil sie Angst haben, die Kinder könnten zu fest Heimweh haben. Aber auch da finde ich generell müssen es die Eltern wissen, was sie dem Kind zumuten!
Vielleicht noch, dass die Lehrer dich nach der ersten Nacht informieren, dass du nicht im Ungewissen bist?

Wenn deine Tochter es will und die Lehrer (zumindest eine ;) ) eure Bedürfnisse ernst nehmen, würde ich meine Kind schicken. Würde ich aber nicht, wenn die Lagerleitung/Lehrer mich nicht ernst nehmen!

Lieben Gruss
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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