Lerntherapie
Moderator: conny85
Re: Lerntherapie
Unser Sohn schickten wir in eine Lerntherapie. Ich bin mir nicht sicher, ob es ihm effektiv etwas geholfen hat. Sie hat ihm einfach geholfen, einen Lernplan zu erstellen und versucht darzustellen, wie man am besten was lernt. Naja, er war voll anfangs Pubertät - da ist wohl nur wenig hängen geblieben. Ansonsten sicher eine gute Sache, wenn sie die Lernmethoden nicht schon in der Schule anschauen....
200120042007
- Hausdrache
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Re: Lerntherapie
Die Frage ist, was du mit Lerntherapie meinst? Bei all diesen Dingen ist es halt irgendwie immer so, dass man nicht so genau weiss, was wurde nun durch die Therapie in Gang gebracht und was wäre entwicklungsbedingt von selber gekommen?
Ich bin eher skeptisch, habe viele Schüler erlebt, die Therapien machten und der von den Eltern oft erhoffte durchschlagende Erfolg blieb eigentlich immer aus.
Aber es kommt sehr darauf an, was damit gemeint ist. Wirkliche Therapien für Lernschwierigkeiten sind oft eine gute Sache, aber die bietet die Schule ja meist an, oder schlägt sie direkt vor.
Ich bin eher skeptisch, habe viele Schüler erlebt, die Therapien machten und der von den Eltern oft erhoffte durchschlagende Erfolg blieb eigentlich immer aus.
Aber es kommt sehr darauf an, was damit gemeint ist. Wirkliche Therapien für Lernschwierigkeiten sind oft eine gute Sache, aber die bietet die Schule ja meist an, oder schlägt sie direkt vor.
Re: Lerntherapie
Ich würde mal beim Legathenieunterricht fragen ob so was Sinn machen würde.Auch frag ich mich weis die Nachhilfe bescheid über
die Legasthenie und wie am besten lernen ?
Ich hab selber zwei Kinder mit Legasthenie ,meine haben Mühe im Phonologischen Arbeitspeicher.Meine sind jetzt dann bald in der Lehre und
hab einiges durch mit Ihnen.Meine Tochter hab ich auch mal eine Lerntherapie gemacht aber da wusste ich noch nicht das sie
Legasthenie hatte.Gebracht hat es nicht viel,hat mit der Zeit selber rausgefunden wie sie es am besten aufnimmt.
Sohn hatte Legasthenieunerricht,wobei uns der SPD auch ganz klar gesagt hat es gibt nicht riesengrosse Verbesserung.
Hat ihm trotzdem was gebracht,vorallem da er in der Oberstufe auch mehr mitbekam wo seine Probleme sind und wie er daran
arbeiten könnte. Er hatte schon mal Kinder 3.Klasse eine Hilfe aber das konnte er noch nicht gross umsetzen.Er sagte da oft
wenn ich Tips gab das weiss ich alles, aber eben in der Prüfung kamm einfach der zu grosse Stress.
Weisst du den wo er genau Mühe hat und wie er am besten lernen sollte oder eben was nützt gar nichts. Bei uns z.B hab ich eben
feststellen müssen das Diktat lernen gar nichts bringt und wir viel zuviel Energie darin verwendet haben.
Dann würde ich schauen das die Nachhilfe auf seine Bedürfnisse eingehen kann und vorallem auch das er noch Freizeit hat.Etwas das er gerne macht.Das hat bei uns im Fall auch noch zusätzlich was gebracht,als das SPD sagte er solle nicht immer nur lernen.
die Legasthenie und wie am besten lernen ?
Ich hab selber zwei Kinder mit Legasthenie ,meine haben Mühe im Phonologischen Arbeitspeicher.Meine sind jetzt dann bald in der Lehre und
hab einiges durch mit Ihnen.Meine Tochter hab ich auch mal eine Lerntherapie gemacht aber da wusste ich noch nicht das sie
Legasthenie hatte.Gebracht hat es nicht viel,hat mit der Zeit selber rausgefunden wie sie es am besten aufnimmt.
Sohn hatte Legasthenieunerricht,wobei uns der SPD auch ganz klar gesagt hat es gibt nicht riesengrosse Verbesserung.
Hat ihm trotzdem was gebracht,vorallem da er in der Oberstufe auch mehr mitbekam wo seine Probleme sind und wie er daran
arbeiten könnte. Er hatte schon mal Kinder 3.Klasse eine Hilfe aber das konnte er noch nicht gross umsetzen.Er sagte da oft
wenn ich Tips gab das weiss ich alles, aber eben in der Prüfung kamm einfach der zu grosse Stress.
Weisst du den wo er genau Mühe hat und wie er am besten lernen sollte oder eben was nützt gar nichts. Bei uns z.B hab ich eben
feststellen müssen das Diktat lernen gar nichts bringt und wir viel zuviel Energie darin verwendet haben.
Dann würde ich schauen das die Nachhilfe auf seine Bedürfnisse eingehen kann und vorallem auch das er noch Freizeit hat.Etwas das er gerne macht.Das hat bei uns im Fall auch noch zusätzlich was gebracht,als das SPD sagte er solle nicht immer nur lernen.
Re: Lerntherapie
Wispi:Bei uns wird im Legasthenieunterrict auch nicht der aktuelle Schulstoff bearbeitet. Weiss jetzt nicht mehr genau wie sie es machen
aber sie haben eigene Arbeitsblätter und die Legashthenielehrerin hat mir auch gezeigt was sie machen oder Tips gegeben.
Meiner konnte z.b die Wörter gut lernen wenn er sie klatscht.
In der Schule das ist halt schwierig umzusetzen, gerade bei Prüfungen und dadurch Stresssituationen kommt die Legasthenie halt dann
schnell wieder zum Vorschein. Eiern Sohn hat da dann die Fehler nicht gesehen, aber wenn wir zu Hause die Prüfung durchgesehen haben
hat er es gemerkt oder ich hab es gesehen das er es zu Hause konnte.
Ich hab halt viel mit meinen Kinder selber gelernt und so auch gemerkt das da was nicht stimmt.
Ist den dein Sohn mal genau abgeklärt worden und hast du mit der Legasthenielehrerin mal geredet was sie meint.
Bei uns ist es so das die Lehrer selber eigentlich gar keine Ahnung haben über die Legasthenie, was ich sehr schade finde
das sie da nicht auch zusätzlich mal eine Weiterbildung in diese Richtung haben.
Sende dir noch ein PN mit einer Seite über Legasthenie.
aber sie haben eigene Arbeitsblätter und die Legashthenielehrerin hat mir auch gezeigt was sie machen oder Tips gegeben.
Meiner konnte z.b die Wörter gut lernen wenn er sie klatscht.
In der Schule das ist halt schwierig umzusetzen, gerade bei Prüfungen und dadurch Stresssituationen kommt die Legasthenie halt dann
schnell wieder zum Vorschein. Eiern Sohn hat da dann die Fehler nicht gesehen, aber wenn wir zu Hause die Prüfung durchgesehen haben
hat er es gemerkt oder ich hab es gesehen das er es zu Hause konnte.
Ich hab halt viel mit meinen Kinder selber gelernt und so auch gemerkt das da was nicht stimmt.
Ist den dein Sohn mal genau abgeklärt worden und hast du mit der Legasthenielehrerin mal geredet was sie meint.
Bei uns ist es so das die Lehrer selber eigentlich gar keine Ahnung haben über die Legasthenie, was ich sehr schade finde
das sie da nicht auch zusätzlich mal eine Weiterbildung in diese Richtung haben.
Sende dir noch ein PN mit einer Seite über Legasthenie.
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Re: Lerntherapie
wispi
Die Frage bei Legakindern ist immer, haben sie nur dieses eine Problem, das für sich schon komplex genug ist. Daneben muss man aber immer schauen, haben sie sonst noch Schwierigkeiten, wie klever sind sie, was können sie auch kompensieren und wo muss man einfac akzeptieren, dass es nicht geht.
Eine weiter Frage ist, was braucht er für Hilfen? Wenn er zum Beispiel ungenügende Lesefähigkeiten und vor allem Lesegeschwindigkeiten hat, dann kann es sein, dass er beim Erlesen von Stoff benachteiligt ist. Nur wird da eine Therapie nur wenig bringen, denn es hat ja wenig mit einem nicht lernen wollen, oder nicht wissen, wie man lernt zu tun, sondern schlicht damit, dass er durch seine "Schwäche" benachteiligt wird. Unsere Dritte hat eine gravierende Legasthenie, sie bekommt nun Nachteilsausgleich. Sie darf Prüfungen mündlich lösen, zum erlesen von Texten darf sie den PC benutzen, der alle Texte in gesprochene Worte umsetze, so kann sie die Inhalte hören. Damit ist sie nicht mehr so langsam und bekommt den Stoff doch gut mit.
Erklärungen müssen bei ihr visualisiert werden, weil sie es rein übers Gehör nicht vollständig aufnehmen kann.
Was eine Lerntherapie bringen kann, wenn sich die Person mit den besonderen Schwierigkeiten auskennt, ist dass sie gezielt schaut, was dem Kind helfen würde. Nur, aus meiner Erfahrung machen da die Lehrer dann nicht mit, somit kann das Kind halt dennoch oft nicht wirklich besser werden, weil die Rahmenbedingungen schlecht sind.
Bei uns war und ist es einfach so, dass wir zu Hause gaaaaanz viel helfen und mit den Kindern lernen. Schon unsere Grossen hatten grosse Schwierigkeiten. Da sie klever sind, können sie aber vieles mit Fleiss, mit Strategien und mit dem Alter heute wettmachen, was früher gar nicht ging.
Was aber das Wichtigste ist, dass du akzeptierst, dass dein Sohn wirklich eine grosse Schwierigkeit hat und es für ihn viel anstrengender ist und viel schwieriger. Auch kannst du therapieren so viel du willst, wenn sie eine angebohrene Schwäche, durch Wahrnehmungsschwierigkeiten haben, geht das nicht weg. Leider gibt es keinen Schalter, den man umlegen könnte. Und damit muss man auch einfach mal damit leben, dass es in der Schule nicht so geht, wie es gehen könnte, wenn die Schwäche nicht wäre.
Was trösten kann, viele Legastheniker machen dann im Beruf unglaubliche Dinge. Es gibt viele berühmte Menschen, die Legastheniker waren, die von der Schule geflogen sind und dennoch später berühmt wurden. Ich arbeite mit meinen eigenen Kindern längst nicht mehr am Schulstoff. Auch wenn die Lehrer das manchmal nicht verstehen, ich lese mit ihnen ganz einfach Bücher und Texte, ich lese viel vor, wir machen viel handwerkliches, damit sie da gestärkt werden und ich bin mir ganz sicher, dass sie übers Handwerk und ihre sonstigen Begabungen gut durchs Leben kommen werden.
Meine Dritte hat letzte Woche Physik gelernt. Es ging um das Hebelgesetz: Was du an Kraft sparst, musst du an Weg zusetzen. Und dann hat sie beschlossen, nach der Primarschule in die Realschule zu gehen. Sie bräuchte dann weniger Kraft für die Schule, dafür könne es halt dann sein, dass sie länger hätte, bis sie ihren Traumberuf ausüben könne.
Wichtig ist eigentlich nur, dass sie nicht aufgeben. Und dahin kommen sie, wenn man an sie glaubt und ihnen vermittelt, dass sie einfach ihr Bestes geben sollen, dass es aber noch anderes gibt als Schule und wenn man ihnen zeigt, wo sie überall Stärken haben.
Die Frage bei Legakindern ist immer, haben sie nur dieses eine Problem, das für sich schon komplex genug ist. Daneben muss man aber immer schauen, haben sie sonst noch Schwierigkeiten, wie klever sind sie, was können sie auch kompensieren und wo muss man einfac akzeptieren, dass es nicht geht.
Eine weiter Frage ist, was braucht er für Hilfen? Wenn er zum Beispiel ungenügende Lesefähigkeiten und vor allem Lesegeschwindigkeiten hat, dann kann es sein, dass er beim Erlesen von Stoff benachteiligt ist. Nur wird da eine Therapie nur wenig bringen, denn es hat ja wenig mit einem nicht lernen wollen, oder nicht wissen, wie man lernt zu tun, sondern schlicht damit, dass er durch seine "Schwäche" benachteiligt wird. Unsere Dritte hat eine gravierende Legasthenie, sie bekommt nun Nachteilsausgleich. Sie darf Prüfungen mündlich lösen, zum erlesen von Texten darf sie den PC benutzen, der alle Texte in gesprochene Worte umsetze, so kann sie die Inhalte hören. Damit ist sie nicht mehr so langsam und bekommt den Stoff doch gut mit.
Erklärungen müssen bei ihr visualisiert werden, weil sie es rein übers Gehör nicht vollständig aufnehmen kann.
Was eine Lerntherapie bringen kann, wenn sich die Person mit den besonderen Schwierigkeiten auskennt, ist dass sie gezielt schaut, was dem Kind helfen würde. Nur, aus meiner Erfahrung machen da die Lehrer dann nicht mit, somit kann das Kind halt dennoch oft nicht wirklich besser werden, weil die Rahmenbedingungen schlecht sind.
Bei uns war und ist es einfach so, dass wir zu Hause gaaaaanz viel helfen und mit den Kindern lernen. Schon unsere Grossen hatten grosse Schwierigkeiten. Da sie klever sind, können sie aber vieles mit Fleiss, mit Strategien und mit dem Alter heute wettmachen, was früher gar nicht ging.
Was aber das Wichtigste ist, dass du akzeptierst, dass dein Sohn wirklich eine grosse Schwierigkeit hat und es für ihn viel anstrengender ist und viel schwieriger. Auch kannst du therapieren so viel du willst, wenn sie eine angebohrene Schwäche, durch Wahrnehmungsschwierigkeiten haben, geht das nicht weg. Leider gibt es keinen Schalter, den man umlegen könnte. Und damit muss man auch einfach mal damit leben, dass es in der Schule nicht so geht, wie es gehen könnte, wenn die Schwäche nicht wäre.
Was trösten kann, viele Legastheniker machen dann im Beruf unglaubliche Dinge. Es gibt viele berühmte Menschen, die Legastheniker waren, die von der Schule geflogen sind und dennoch später berühmt wurden. Ich arbeite mit meinen eigenen Kindern längst nicht mehr am Schulstoff. Auch wenn die Lehrer das manchmal nicht verstehen, ich lese mit ihnen ganz einfach Bücher und Texte, ich lese viel vor, wir machen viel handwerkliches, damit sie da gestärkt werden und ich bin mir ganz sicher, dass sie übers Handwerk und ihre sonstigen Begabungen gut durchs Leben kommen werden.
Meine Dritte hat letzte Woche Physik gelernt. Es ging um das Hebelgesetz: Was du an Kraft sparst, musst du an Weg zusetzen. Und dann hat sie beschlossen, nach der Primarschule in die Realschule zu gehen. Sie bräuchte dann weniger Kraft für die Schule, dafür könne es halt dann sein, dass sie länger hätte, bis sie ihren Traumberuf ausüben könne.
Wichtig ist eigentlich nur, dass sie nicht aufgeben. Und dahin kommen sie, wenn man an sie glaubt und ihnen vermittelt, dass sie einfach ihr Bestes geben sollen, dass es aber noch anderes gibt als Schule und wenn man ihnen zeigt, wo sie überall Stärken haben.