2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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Mami2014
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2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Mami2014 »

Guten Abend

Ich habe einen knapp 2jährigen Sohn. Er hatte schon immer sehr viel Energie und Power. Er kann kaum zwei Minuten ruhigen sitzen. Der Alltag war schon imer eher anstrengend mit ihm, da ich ihm aber immer meine volle Aufmerksamkeit geben konnte, war der Alltag machbar.
Vor knapp vier Wochen haben wir eine Tochter erhalten. Seit da hat mein Sohn nur noch Sch... im Kopf. Er hört überhaupt nicht zu, macht alles was er nicht darf, schmeisst Sachen umher, wirft Stühle um, schlägt seine Schwester, kann aber auch sehr lieb zu ihr sein. Er kann sich überhaupt nicht mehr selber beschäftigen. Wenn wir drausen unterwegs sind, rennt er immer weg. Wenn ich ihm rufe oder Stopp rufe, findet er es lustig und rennt extra noch weiter. Zudem schlägt und schupst er plötzlich andere Kinder.
Ich habe das Gefühl ich schimpfe nur noch mit ihm. Und es nüzt überhaupt nichts,er lacht und macht einfach weiter. Er bringt mich extrem an meine Grenzen, im Moment habe ich überhaupt keine Freude mehr den Alltag mit ihm zu meistern. Und genau das tut mir extrem leid und ich schäme mich für diese Gedanken. Ich liebe meinen Sohn überalles und ich wünsche mir sehr einen harmonischen Alltag! Ich möchte nicht so viel schimpfen und achte darauf, dass ich ihn auch immer lobe wenn er Gutes macht!
Meine Tochter weint im Moment vielund braucht viel Zuwendung, ebenfalls braucht das Stillen auch viel Zeit. Ich achte aber darauf, dass ich ihn miteinbeziehe und mich auch mit ihm beschäftige.
Ist das Verhalten meines Sohnes normal? Hat er "einfach" Mühe mit der Veränderung? Wie kann ich ihm dabei helfen?
Könnt ihr mir etwas Mut machen?

Corina
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Corina »

Ohjee...das ist echt schwierig. Ich denke ja, es ist wirklich schwierig für ihn diese Veränderung. Ich würde ihm teilweise erklären warum sein Verhalten (nicht aber er!!) schwierig für die Situation ist. Ihm aber teilweise auch klipp und klar Grenzen setzten und nachvollziehbare Grenzen kompromisslos umsetzen. Mit ihm auch mal nur zu zweit etwas versuchen zu machen.. Ihn bei der Pflege, Nahrungszuführung einbeziehen..
Im Niederdörfli Züri City hat es zu allen Themen im Kinderbuchladen tolle Bücher! Thematisieren mit Bilderbücher helfen den Kindern extrem! Ah, der Fuchs hat auch Geschwister bekommen und Mamafuchs liebt alle gleich fest...![-]
Gaaanz viel Erfolg! [-]

nate
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von nate »

Hm...das ist schwierig.. Vielleicht hilft es wenn du ihm mehr aufmerksamkeit gibst, also wenn die kleine schläft das du dann mit deinem sohn die zeit verbringst oder auch mal wenn die kleine wach ist, du dich mit ihr und deinem sohn auf den boden setzst und etwas spielst? Denke er ist eiversüchtig und versucht mit allen mitteln deine aufmerksamkeit auf sich zu lenken auch wenn du nur schimpfst..
Und wie corina schon sagt, zusätzlich zur "mami-sohn-zeit", im alltag nachvollziehbare und klare grenzen setzten wenn er nicht hört und diese dann aucht umsetzen auch wenn es ein (noch grösseres) theater gibt. Wünsche dir gute nerven[-]

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ängeli 89
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von ängeli 89 »

Ich ha z'gfühl er isch iversüchtig! Due doch mal ab pumpä und er döff na de schoppä gä! Ich ha halt nid gstillt und üsi sind au 2 jahr usenand de hed de grösser amigs wellä de schoppä gä! Aber nur öpä 3 min de isch alles durä gsi und er hed gwüsst wie das gad de hed alles chli besseret mite iversucht! Oder nachem bädälä heder döffä hälfä icreme ect. Aber üse hed i demfall au voll gränzä gsuecht! [-]das hört wider! Und jetzt ischer 3.5 und es gad wiiter aber no schlimmer! Er bringt mich gli ufe mond![-]nei es isch gad ziehmlich en herti phasä![-][-]
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*STÄRNDLI* MIER WÄRDID DICH NIE VERGÄSSE DU BLIIBSCH IMMER II ÜSEM HÄRZ! (25.09.2011)

Mutsch
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Mutsch »

[-] mir geits zur Zit ou so, äs isch soooo närväroubend... Schlimm...

Herzli84
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Herzli84 »

...und mir geht es manchmal so, und ich hab noch nicht mal ein zweites Kind! Nicht durchgehend, aber ich kenns wirklich auch, diese Tage, wo man nur noch am Nein sagen ist, und manchmal lacht er und macht provokativ weiter... Ich glaub, wir müssen da durch. Du bist natürlich nochmal in einer ganz anderen Situation. Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!!
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Phase 1
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Phase 1 »

Ist doch normales Verhalten eines zwei jährigem der nun weis das Mami nicht gleich spurten kann.
Glaub mir ich hab schon vier mal zwei jährige gehabt und mein jüngstes wird im September zwei und das ist so was von normal!

Was mir hilft.
Rösligeschir oder konsequent im Kinderwagen sitzen.
Nicht ständig nein sagen. Versuch es positiv zu vormulieren, ja ich weis du willst die Schere, komm wir schneiden zusammen ich zeig es dir und nicht " nein nicht die Schere nehmen!
Auch mal fünfte grade stehen lassen.
Deinem Kind auch zugestehen das er mit dem Baby nix anfangen kann.
Spätestens wenn sie im Krabbelalter ist wird es gefühlt besser!
Daran denken das zweijährige extrem mühsam sein müssen.
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz das Kinder in dem Alter wie ein Schalter umlegen und sie unausstehlich im Benehmen sind, das nennt man nun mal trotzphase.
Ja ich weis aber diese Erkenntnis brachte mich ziemlich weiter!

Ach ja und denk daran, es geht vorbei!!!
Ich verspreche es dir es wird besser, leider kann ich dir nicht sagen wann, aber es wird besser und spätestens in der RS merken sie das dumm tun nix bringt ;-)

Corina88
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Corina88 »

Mir geht es auch fast jeden tag so seit der geburt der zwillinge verhaltet sich mein grosser sohn (jetzt 3 jahre) genau gleich! [-] nun sind meine kleinen schon 15 monate alt und es ist immer noch nicht besser! Ich beziehe ihn in alles mitein und verbringe auch viel zeit mit ihm alleine! Aber bis jetzt bringt es nichts! Hoffe immer noch, dass es bald besser wird!! [-]

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Satara
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Satara »

Klingt für mich auch wie ein normales 2 jähriges Kind. Empathie bzw. sich in andere hineinfühlen kommt eh erst sehr viel später. Da finde ich sind die Erwartungen zu gross. Ich würde anstatt ständig zu schimpfen, eher versuchen das Baby ausser Reichweite zu bringen, z.B. In einer Trage.

Die einen sagen Trotzphase, die anderen Autonomiephase aber es ist halt die Phase, wo die Grenzen getestet werden. Auch das weglaufen, in gefährlichen Situationen nicht drauf an kommen lassen. Sondern im Wagen transportieren. Zeug, was er rum schmeisst, gar nicht mehr rumliegen lassen, Stühle schon umlegen usw. So kannst du "drive" aus dem Ganzen nehmen. Und wenn du wieder mehr Zeit hast, Schritt für Schritt zum Normalzustand zurück.

Meine Kids waren beide High Need Babies und ich habe mir vieles so einfach wie möglich gemacht und es war dennoch stressig.

Alles Gute!


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Biloba
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Biloba »

Ich kann dir die Erziehungsberatung von Esthi Wildisen wärmstens empfehlen. Sie macht Telefonberatungen, ist also alles ganz praktisch. Schau mal auf http://www.lerncoach-hochdorf.ch/ Vielleicht spricht es auch dich an.

Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft.

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stella
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von stella »

Corina hat geschrieben:Ohjee...das ist echt schwierig. Ich denke ja, es ist wirklich schwierig für ihn diese Veränderung. Ich würde ihm teilweise erklären warum sein Verhalten (nicht aber er!!) schwierig für die Situation ist.

Einem 2-Jährigen erklären... Ich glaube, das bringt nicht viel ausser Überforderung. Sie sind ja noch so klein und entdecken sich selber gerade. Wie soll denn ein solches Kind mit einer Erklärung zurecht kommen. Die Möglichkeit, Situationen aus dem Blickwinkel anderer zu sehen, entwickelt sich frühestens mit 4 Jahren...

Ihm aber teilweise auch klipp und klar Grenzen setzten und nachvollziehbare Grenzen kompromisslos umsetzen.

Das Leben bietet ihm automatisch Grenzen, man muss einem Kind die Grenzen nicht setzen.
Ich bin eher für liebevolles, konsequentes Lenken, für vorausschauendes Handeln und fürs Aushalten, wenn das Kind einen "Wutanfall" hat.


[-]
Bei mir ist das zwar schon länger her... Nur hatte und habe ich ein Kind, welches alle seine Entwicklungsschritte mit viel Gepolter und in Extremis nimmt. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie diese Zeit war mit ihr. Und wie ich gehofft habe, dass es mal aufhört. Begonnen hat sie mit 1.5 Jahren. Da war noch weit und breit kein Geschwister in Sicht und sie hat es trotzdem gemacht. Entzündet hat es sich halt einfach nicht am Geschwister... Aufgehört hat sie ungefähr erst mit 6/7 Jahren. Sie war, ist und bleibt ein Wütling. Es gehört zu ihrem Charakter.

Wie ich damit umgehe?
Ich kann nicht immer gleich gut und auch bei uns gibt es Situationen, die für alle nicht angenehm und schön sind und in denen ich "besser" handeln könnte. (He, ich bin auch nur ein Mensch...)
Ich versuche, ganz gut bei mir zu sein und meine Grenzen zu kommunizieren. Wenn ich nämlich ihr Grenzen setze, dann wird das zu einem Machtkampf, den ich meistens verliere oder dann müsste ich so handeln, wie ich es eben nicht möchte.
Je älter sie wird, desto eher ist sie bereit, meine Grenzen anzuhören und in ihr Handeln einzubeziehen. DAS ist mir sehr wichtig. Mir ist wichtig, dass sie Abwägen lernt zwischen ihren "Dingen" und denen, mit denen sie zusammenlebt.
Und ich akzeptiere ihre Haltung und ihr Muss, ihre Integrität mit solcher Vehemenz mitzuteilen. Ich versuche immer, das heraus zu hören, was dahinter steckt. Das ist natürlich bei einem 2-Jährigen nicht ganz so einfach und oft gibt es dann auch keine Antworten. Mit der Frage "Wozu macht er das?" kannst du dem dahinter liegenden Bedürfnis, Problem auf die Spur kommen.

Ich weiss nicht, ob dir das hilft. Es ist einfach eine Sicht einer Mutter, die ein besonders "liebesbedürftiges und aktives" Kind seit 12 Jahren begleitet. Es ist vielleicht jetzt nicht ganz auf die Situation eines 2-Jährigen bezogen, gibt aber allenfalls einen Ausblick in die Zukunft.

Kannst du was damit anfangen?
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Krambambuli
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Krambambuli »

Wie wär's, wenn du einmal Täglich, zur ungefähr selben Zeit, mit deinem Sohnemann etwas machst? z.B wenn der Papi zu Hause ist, stillst du nochmal das Baby, und dann gehst du mit deinem Sohn eine halbe Stunde in sein Zimmer und spielst mit ihm. Bei geschlossener Türe. Nur ihr zwei.

Sowas würde ich ausprobieren...

Liebe Grüsse, Krambambuli

Solara
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Solara »

Ich reich dir die Hand, meine Tochter ist 3 1/2 und Sohn 6 Monate.
In einigen Punkten finde ich mich wieder, L. hat jedoch erst 2 Monate nach der Geburt mit dem "Trotzen" begonnen. Mittlerweilen hat sie ihren Platz in der Familie gefunden und sich mit der ganzen Situation arrangiert.
Sie war bislang jedoch immer lieb zu ihrem Bruder und stellt ihn mit Stolz allen vor, denen wir unterwegs begegnen. Das erste finde ich toll und lobe ich auch, dass zweite nervt mich, versuche ich zu ignorieren...
In gewissen Phasen hab ich sie einfach in den Arm genommen, weil ich keine Lust oder Energie auf die Schimpferei hatte, da musste der kleine halt auch mal, wenn sein musste weinend, warten.
Mein Bewegungsradius war in der schlimmen Zeit auch kleiner, ich hatte schlichtweg keine Kraft auf dem grossen Spielplatz einem wilden Kleinkind nachzujagen. Der Quartierspielplatz tats da auch, oder ich blieb ganz zuhause. :-)
Ich wünsche dir viel Kraft und Energie für diese Phase und hoffe es bessert rasch.
Herzlichst Solara

Jazz
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Re: 2jähriger bringt mich an meine Grenzen

Beitrag von Jazz »

Huhu,
ich kenne das irgendwie auch. Und mir wurde es irgendwann zu blöd, gewisse Dinge immer wieder zu sagen/machen: sprich: Wohnung so sicher wie möglich gemacht, alles was herumgeschmissen kann, wird verräumt oder hochgestellt, oder noch besser, Zimmer zu und abschliessen. Stühle habe ich auf den Tisch gestellt (ja sieht doof aus, aber hey, war mir egal).
Bei abspringen draussen, ruhig erklärt, dass man das nicht macht (das übliche bla bla :wink: ) und nützte es nichts, dann ging es ab in den
Kinderwagen. So kam es, dass ich mit Sohnemann (um ihn geht es) noch bis knapp 3jährig mit dem Kinderwagen unterwegs war ...

Heute, Sohn wird bald 4 und Tochter 2Jahre alt, hat sich vieles gebessert :D , dafür haben wir andere Baustellen :wink:
Bewahre dir die Hoffnung auf Besserung.
Dann hast du die Kraft für das Heute.

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