"Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Moderator: conny85
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Hallo niar
Ich gehöre auch zu denen, die versuchen nicht zu drohen..und habe auch ein Kind das viele Reize zu schaffen macht..
Wie wäre es, wenn du statt drohen einfach sagen würdest, zB ich sehe, dass schaffst du jetzt einfach nicht, wir gehen nach Hause und nächste Woche können wir das ja nochmals versuchen. Oder zB du sitzt nun kurz auf meinen Schoss,..
also ich meine einfach sagen was läuft und Dinge bestimmen ohne zu drohen.
Ansonsten habe ich mein Kind oft aus solchen Situationen rausgenommen, bin zB kurz mit ihm nach draussen oderso um wieder den "Draht "zu ihm zu haben..
Ich gehöre auch zu denen, die versuchen nicht zu drohen..und habe auch ein Kind das viele Reize zu schaffen macht..
Wie wäre es, wenn du statt drohen einfach sagen würdest, zB ich sehe, dass schaffst du jetzt einfach nicht, wir gehen nach Hause und nächste Woche können wir das ja nochmals versuchen. Oder zB du sitzt nun kurz auf meinen Schoss,..
also ich meine einfach sagen was läuft und Dinge bestimmen ohne zu drohen.
Ansonsten habe ich mein Kind oft aus solchen Situationen rausgenommen, bin zB kurz mit ihm nach draussen oderso um wieder den "Draht "zu ihm zu haben..
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Hoi niar,
Bei meiner Ältesten (6J) mache ich glaub's ähnliche Erfahrungen wie du? Gerade wenn sie müde, hungrig ist oder ihr sonst grad irgendeine Laus über die Leber gelaufen ist, spürt sie sich kaum mehr, zappelt rum, wird rotzfrech, macht nur noch Seich. Es ist dann ganz schwierig, sie da wieder runter zu holen und mit Drohungen, Strenge, Konsequenzen oder Strafen, erreiche ich in solchen Momenten nur das Gegenteil. Dann ist ihr nämlich alles sowas von piepegal, sie scheint mich dann gar nicht richtig zu hören, da es bei ihr grad am Spinnerlen ist (das passiert übrigens nur daheim, auswärts ist sie überangepasst).
Sie muss sich dann irgendwie beruhigen. Das ist leichter gesagt als getan. Das ganze Prozedere ist mit ihr abgesprochen und läuft in etwa wie folgt ab: Sie muss ins Zimmer (damit schon mal die anderen Familienmitglieder aus der Schusslinie kommen. Und ja, oft geht sie da nicht freiwillig hin, also trag ich das brüllende, um sich schlagende Mädel rein, setzte sie auf ihr Bett, wo sie ihre Wut an Kissen auslassen kann. Sie beschimpft mich dann auch und ja, es kommt auch vor, dass sie anstatt der Kissen mich haut (dann geh ich allerdings direkt aus dem Zimmer). Wenn sie es schafft, alleine im Zimmer zu bleiben, ist gut, ansonsten setz ich mich auf ein Stühlchen und warte und warte und warte, bis sie wieder einigermassen vernünftig ist, dann geh ich raus, sage ihr, sie solle sich noch so und so viele Min alleine beruhigen, und wenn sie wieder beisinnen ist, darf sie rauskommen. Und dann ist sie meist tatsächlich wie ein "umgekehrter Händscha", als wär nix gewesen.
Ich finde solche Situationen sehr kräftezehrend. Wenn ich alleine mit den Kindern bin, ist es auch nicht immer einfach, die nötige Präsenz dafür zu haben, weil die anderen drei ja dann draussen ebenfalls Narrenfreiheit "geniessen" und gerade die Jüngsten nur schlecht mehrere Minuten unbeaufsichtigt sein können - also ganz schön knifflig, wenn z.B. Kind 4 gerade den Schoppen möchte oder Kind 3 sich gerade weh getan hat… .
Kind 2 (4J) ist übrigens ganz anders. Bei ihm funktionieren die typischen Erziehungsmassnahmen à la Erziehungsratgeber einwandfrei. Kind 1 ist emotional sehr viel anspruchsvoller, da geht das nicht so easy von statten, tagtäglich eine Herausforderung
, die ich nicht immer gleich gut meistere und die mich auch schon mal überfordert.
Bei meiner Ältesten (6J) mache ich glaub's ähnliche Erfahrungen wie du? Gerade wenn sie müde, hungrig ist oder ihr sonst grad irgendeine Laus über die Leber gelaufen ist, spürt sie sich kaum mehr, zappelt rum, wird rotzfrech, macht nur noch Seich. Es ist dann ganz schwierig, sie da wieder runter zu holen und mit Drohungen, Strenge, Konsequenzen oder Strafen, erreiche ich in solchen Momenten nur das Gegenteil. Dann ist ihr nämlich alles sowas von piepegal, sie scheint mich dann gar nicht richtig zu hören, da es bei ihr grad am Spinnerlen ist (das passiert übrigens nur daheim, auswärts ist sie überangepasst).
Sie muss sich dann irgendwie beruhigen. Das ist leichter gesagt als getan. Das ganze Prozedere ist mit ihr abgesprochen und läuft in etwa wie folgt ab: Sie muss ins Zimmer (damit schon mal die anderen Familienmitglieder aus der Schusslinie kommen. Und ja, oft geht sie da nicht freiwillig hin, also trag ich das brüllende, um sich schlagende Mädel rein, setzte sie auf ihr Bett, wo sie ihre Wut an Kissen auslassen kann. Sie beschimpft mich dann auch und ja, es kommt auch vor, dass sie anstatt der Kissen mich haut (dann geh ich allerdings direkt aus dem Zimmer). Wenn sie es schafft, alleine im Zimmer zu bleiben, ist gut, ansonsten setz ich mich auf ein Stühlchen und warte und warte und warte, bis sie wieder einigermassen vernünftig ist, dann geh ich raus, sage ihr, sie solle sich noch so und so viele Min alleine beruhigen, und wenn sie wieder beisinnen ist, darf sie rauskommen. Und dann ist sie meist tatsächlich wie ein "umgekehrter Händscha", als wär nix gewesen.
Ich finde solche Situationen sehr kräftezehrend. Wenn ich alleine mit den Kindern bin, ist es auch nicht immer einfach, die nötige Präsenz dafür zu haben, weil die anderen drei ja dann draussen ebenfalls Narrenfreiheit "geniessen" und gerade die Jüngsten nur schlecht mehrere Minuten unbeaufsichtigt sein können - also ganz schön knifflig, wenn z.B. Kind 4 gerade den Schoppen möchte oder Kind 3 sich gerade weh getan hat… .
Kind 2 (4J) ist übrigens ganz anders. Bei ihm funktionieren die typischen Erziehungsmassnahmen à la Erziehungsratgeber einwandfrei. Kind 1 ist emotional sehr viel anspruchsvoller, da geht das nicht so easy von statten, tagtäglich eine Herausforderung

mit vier Sunnaschiinli: 10/12/14/15
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Hallo Dr-UljDrag-Ulj hat geschrieben:Niar,
Entschuldige bitte, ich habe wohl einen etwas zu strengen Ton gewählt...denke, da habe ich mich eher von den Antworten hinreißen lassen, denn niemand geht darauf ein, dass dein Kind überfordert ist, sondern es scheinen es alle do verstanden zu haben, als ob dein Kind es bewusst & absichtlich machen würde.
In diesem Fall wäre eine konsequente Drohung möglicherweise wirksam, niemals aber, wenn sein Handeln aus Angst oder Überforderung kommt.
Darum auch meine Frage, worum es denn genau geht.
Jetzt verstehe ich Dich genau! Du erkennst mein Problem gut. Ich kann leider nicht immer einschätzen, wann mein Sohn aus Überforderung austickt oder ob er eigentlich anders könnte und nicht will. Dies geht nicht nur mir so, das Kind wurde bereits abgeklärt, aber auch da kamen nebst konkreten Diagnosen eben keine alltagstauglichen Hinweise, was er in sozialen Situationen wirklich leisten kann. Ich stelle fest, dass er daheim und ohne Besucher ganz problemlos im Umgang ist, auch mit seiner Schwester. Kommt jemand dazu (Tageskinder o. ä.) wird es anspruchsvoller für ihn. Spielgruppe war dann SEHR schwierig. Für mich sind solche Situationen schon schwierig, ich muss ihm da irgendwie durchhelfen. Gelingt nicht immer gleich gut. Zumal er ein Kind ist, dass sich ungern aus sozialen Situationen heraus nehmen lässt. Er sucht Kontakt, ganz stark. Wir sind dann zwischendurch beide überfordert mit der Situation und genau für solche Momente suche ich schlauere Strategien als Drohungen - auch wenn diese oft funktionieren. Allenfalls sind diese Konsequenz-Bilder eine Möglichkeit ihn kurz raus zu nehmen und ihm die Sache zu veranschaulichen.
@ Frau Holle: danke für Deinen Input, da bin ich dran. Das rausnehmen aus schwierigen Situationen ist halt schwer....
Das Abgrenzen von Strafen / logischen Konsequenzen ist weniger das Problem. Ich halte mich an das 2. Tatsächlich ist er in einem Alter, wo logische Konsequenzen tatsächlich einleuchtend sind für ihn.
Niar
2011
2013
2011
2013
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
@Buzzeli: oh ja, das klingt vertraut! Da liegt auch bei uns der Hase im Pfeffer. Häufig kippt Junior, wenn die abgebende Mutter ihre Kinder bei mir als Tagesmutter wieder abholt. Ich kann ihm da nicht die nötige Präsenz und Rückzugsmöglichkeit bieten, mit einer fremden Mutter und 4 Kleinkindern im Haus. Da muss ich noch schlauere Strategien finden. Keine einfache Situation....
Kind 2 ist bei uns auch ganz anders gestrickt. Kein Hang zum Austicken und wenn etwas ist viel einfacher zu handeln.
Kind 2 ist bei uns auch ganz anders gestrickt. Kein Hang zum Austicken und wenn etwas ist viel einfacher zu handeln.
Niar
2011
2013
2011
2013
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Jetzt reden wir wohl vom Gleichen 
Was sich bei uns als nützlich erwies: Situation vorher ankündigen, kurz besprechen, was wir tun könnten... Z.b. das Kind Fragen,ob es sich selbst meldet, wenns zu viel wird oder ob ich fragen soll / ob es an der Hand bleiben möchte bis er soweit ist, selbst zu gehen / im Fall von Besuch oder Tageskindern kurz besprechen, was es tun wird, wenn es sich unwohl fühlt etc. Im Falle, dass es sich dann wirklich negativ entwickelt... Kannst du dich dann auf die gemeinsame Abmachung berufen!
Mein Sohn packt das jeweils ziemlich gut, es braucht aber schon Kraft, v.a. machen mir die Nerven einen Strich durch die Rechnung, wenn eine Änderung stattfindet, von der auch ich nichts wusste & ich dann denke "du könntest dich jetzt einfach funktionieren" ... Bin überzeugt, du weisst, was ich meine
Ach ja, niemals Abmachungen treffen, die überfordern... Also nicht dann im Fall der Überforderung sagen müssen "aber DU wolltest doch alleine hin" sondern eben "es geht nicht? Dann komm zu mir an die Hand" oder was eben abgemacht wurde.
Ich übernehme keine Haftung für die "Tipps"

Was sich bei uns als nützlich erwies: Situation vorher ankündigen, kurz besprechen, was wir tun könnten... Z.b. das Kind Fragen,ob es sich selbst meldet, wenns zu viel wird oder ob ich fragen soll / ob es an der Hand bleiben möchte bis er soweit ist, selbst zu gehen / im Fall von Besuch oder Tageskindern kurz besprechen, was es tun wird, wenn es sich unwohl fühlt etc. Im Falle, dass es sich dann wirklich negativ entwickelt... Kannst du dich dann auf die gemeinsame Abmachung berufen!
Mein Sohn packt das jeweils ziemlich gut, es braucht aber schon Kraft, v.a. machen mir die Nerven einen Strich durch die Rechnung, wenn eine Änderung stattfindet, von der auch ich nichts wusste & ich dann denke "du könntest dich jetzt einfach funktionieren" ... Bin überzeugt, du weisst, was ich meine

Ach ja, niemals Abmachungen treffen, die überfordern... Also nicht dann im Fall der Überforderung sagen müssen "aber DU wolltest doch alleine hin" sondern eben "es geht nicht? Dann komm zu mir an die Hand" oder was eben abgemacht wurde.
Ich übernehme keine Haftung für die "Tipps"

Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Ich mache das (im Idealfall, gelingt mir aber auch nicht immer) auch so ähnlich.FrauHolle hat geschrieben:Hallo niar
Ich gehöre auch zu denen, die versuchen nicht zu drohen..und habe auch ein Kind das viele Reize zu schaffen macht..
Wie wäre es, wenn du statt drohen einfach sagen würdest, zB ich sehe, dass schaffst du jetzt einfach nicht, wir gehen nach Hause und nächste Woche können wir das ja nochmals versuchen. Oder zB du sitzt nun kurz auf meinen Schoss,..
also ich meine einfach sagen was läuft und Dinge bestimmen ohne zu drohen.
Ansonsten habe ich mein Kind oft aus solchen Situationen rausgenommen, bin zB kurz mit ihm nach draussen oderso um wieder den "Draht "zu ihm zu haben..
Anstatt zu drohen mit einer Komsequenz versuche ich Juniors Reaktionen/Befindlichkeiten/Gefühke zu spiegeln. In etwa "ich merke, es wird Dir zuviel/Du überdrehst/Dir ist nicht mehr wohl. Deswegen möchte ich nun xy". Klare Ansage ohne Drohung. Ich gebe ihm quasi eine alternative Handlungmöglichket. Inzwischen kann Junior sein Verhalten aufgrund solcher Rückmeldungen oft selber steuern, so dass ich ihm sagen kann, dass er zb. ruhiger werden soll. Er macht das dann auch ohne Drohung einer negstiven Konsequenz.
Oder ich mache MEINE Grenzen deutlich und ziehe für MICH eine Konsequenz aus SEINEM Handeln. So á la::"xy wird MIR zuviel, deswegen mache ICH nun ..." Passt aber natürlich nicht immer.
Ich denke, wenn man ohne Drohungen erziehen möchte, entscheidet man sich ein Stück weit dafür, sein Kind in vielen Situationen nahe zu begleiten und ist dafür auch bereit, anderes für den Moment als wenigee prioritär einzustufen. Ein unerwünschtes Verhalten lässt sich mit einer Drohung meiner Meinung nach nämlich einfacher "abstellen" und das Kind wird einfacher zu Gehorsam erzogen... Ich erwarte von meinem Kind allerdings auch nicht, dass es aufs Wort gehorcht, deswegen stimmt mein Weg für mich wunderbar.
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Ich lese gespannt mit! Da ich einerseits interessiert bin, wie ihr "überfordernde/überdrehte" Situationen vermeidet und die Elenden Drohungen umgeht. Ich bekomme jeweils fast die Krise, wenn man ständig diese "wenn, dann" hört und ja mein Kind ist auch nicht blöd... Wenn ihr mein Verhalten nicht passt, kommt auch eine "wenn, dann" quasi Drohung und man kommt nicht weiter. Ich wundere mich echt wie bei manchen die Erziehung so fruchtet. Und ja, meine Tochter würde halt ohne Sonnencreme drinnen spielen aber 1. muss ich mit dem Hund raus und hab 2. keine Lust drinnen zu bleiben und 3. möchte der Bruder vielleicht auch nicht drinnen bleiben und dann?
Bin echt gespannt was hier noch so kommt.
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Es * im AUG13






Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Mein Sohn ist so ziemlich resistent was Konsequenzen angeht. Es interessiert uhn einfach nicht. Er schlägt sehr schnell andere Kinder, er muss dann reinkommen und darf nicht mevr drausen spielen. Genutzt hat es noch nie. Er "folget" sehr schlecht, das Wort nein kennt er nicht würde man glauben. Es ist sehr streng und ich weis das andere denken "was für ein Saugoof"
Ich bewundere Euch das es nach 2-3x Konsequent sein einfach nachher klappt.
Ich bewundere Euch das es nach 2-3x Konsequent sein einfach nachher klappt.
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Satara, Sonnencreme, Zähne putzen & gefährliche Situationen werden nicht diskutiert! Wenn du sonst genug Freiräume zum Entscheiden lässt, kannst du ein paar Dinge bestimmen, die eben nicht diskutiert werden! Das Kind versteht jeweils ziemlich schnell, wo mitgeredet werden darf & wo nicht.
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Mir ist heute aufgefallen: Was ich auch noch häufig mache, ist eine Ansage mit klarem zeitlichen Ende. ZB. habe ich heute Junior eine Aufgabe gegeben, die er bis zum Mittagessen erledogen musste. Wir essen erst, wenn die Aufgabe erledigt ist, aber da ich ihm das nicht so sage (WENN du xy erledigt hast, DANN können wir essen), ist es für mein Gefühl keine Drohung. Als ich zum Mittagessen gerufen habe, war die Aufgabe noch niht erledigt. Mein "bitte mach xy noch kurz, ich stelle das Essen schon auf den Teller" hat gereicht.
Bei Sonnencrème könnte das allenfalls auch nützen. Ich gebe da gar keine Alternative, also kein "wenn Du nicht eincrèmen möchtest, spielst Du halt drinnen", sondern mache die klare Ansage: "nach dem Mittagessen gehen wir raus und vorher crèmen wir ein". Da gebe ich keinerlei Spielraum für andere Möglichkeiten.
Beim Schreiben merke ich, dass ich unseren Alltag ziemloch klar strukturiere und Junior den "Plan" immer frühzeitig mitteile. Ich leite(te) ihn, vorallem als er noch jünger war, mit klarer Haltung durch den Tag und unschiff(t)e so schon im Vorfeld viele Situationen, in denen ich nur mit Drohen weitergekommen wäre...
Bei Sonnencrème könnte das allenfalls auch nützen. Ich gebe da gar keine Alternative, also kein "wenn Du nicht eincrèmen möchtest, spielst Du halt drinnen", sondern mache die klare Ansage: "nach dem Mittagessen gehen wir raus und vorher crèmen wir ein". Da gebe ich keinerlei Spielraum für andere Möglichkeiten.
Beim Schreiben merke ich, dass ich unseren Alltag ziemloch klar strukturiere und Junior den "Plan" immer frühzeitig mitteile. Ich leite(te) ihn, vorallem als er noch jünger war, mit klarer Haltung durch den Tag und unschiff(t)e so schon im Vorfeld viele Situationen, in denen ich nur mit Drohen weitergekommen wäre...
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Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Stimmt, Hibiskus. Jetzt wo du's sagst....
Ich käme gar nicht drauf das Kind zu fragen ob wir nun eincremen. Ich nehme die Creme und schmiere es ein, fertig. Das ist einen kleinen Trotzanfall (sollte denn einer kommen) allemal wert, weil es es eben NICHT Wert ist, denn die Kinder sind ja gerne draussen.
Was jedoch schwieriger wird, womit ich etwas zu Kämpfen habe ist die Sonnenthut Thematik. Den kann das Kind ja einfach abziehen....
Ich käme gar nicht drauf das Kind zu fragen ob wir nun eincremen. Ich nehme die Creme und schmiere es ein, fertig. Das ist einen kleinen Trotzanfall (sollte denn einer kommen) allemal wert, weil es es eben NICHT Wert ist, denn die Kinder sind ja gerne draussen.
Was jedoch schwieriger wird, womit ich etwas zu Kämpfen habe ist die Sonnenthut Thematik. Den kann das Kind ja einfach abziehen....
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Über Notwendigkeiten wird bei mir nicht diskutiert. Darunter zähle ich zum Beispiel: eincremen, Zähneputzen und Körpferpflege allgemein.
Die Sonnenhutthematik sehe ich etwas entspannter. Ich kenne das von meinen als sie noch ganz klein waren. Als Säugling geht das noch, aber sobald sie greifen können ist es bei den einen, ich sag bewusst bei den einen aus mit Hütchen tragen und ich hatte solche Kinder. Im 1. Lebensjahr soll man sowieso nur im Schatten sein. Dies habe ich eingehalten bis sogar 2jährig. Ich ging ab 2jährig erst ab 15.00 Uhr an die Sonne oder vormittags. Dann eben bei uns halt ohne Hut.
Sie leben beide noch.
Hatten auch noch nie einen Sonnenbrand ausser leicht an den Armen. Sonnenstiche hatten wir auch noch nie. Ich plädiere da auf gesunden Menschenverstand auch von einem 2jährigen. Sie merken bald selber, dass es unangenehm wird und kommen selber an den Schatten. Das war bei uns so. Sicher gab es da andere Mütter die meinten ich spinne wohl, das arme Kind ohne Sonnenhut.
Die Sonnenhutthematik sehe ich etwas entspannter. Ich kenne das von meinen als sie noch ganz klein waren. Als Säugling geht das noch, aber sobald sie greifen können ist es bei den einen, ich sag bewusst bei den einen aus mit Hütchen tragen und ich hatte solche Kinder. Im 1. Lebensjahr soll man sowieso nur im Schatten sein. Dies habe ich eingehalten bis sogar 2jährig. Ich ging ab 2jährig erst ab 15.00 Uhr an die Sonne oder vormittags. Dann eben bei uns halt ohne Hut.



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Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Ich habe ihnen, wie Sonrie, oft die Wahl gelassen. Wenn er aufdreht könntest du ihm z.B die Wahl lassen zwischen kurzem Spaziergang zum runterfahren und danach zurückkehren oder nach Hause gehen.
Durch dass das sie oft die Wahl hatten kam es selten zu verfahrenen Situationen wo ich etwas durchziehen musste.
Ich meine damit nicht dass meine Kinder immer bestimmen konnten. Die Wahl geben sah z.B so aus nach dem Nachtessen:
Möchtest du erst Zähne putzen oder erst Pischi anziehen und nicht komm wir gehen Zähne putzen. So dass das Kind als erste Reaktion nicht nein sagen sondern bestimmen kann.
Durch dass das sie oft die Wahl hatten kam es selten zu verfahrenen Situationen wo ich etwas durchziehen musste.
Ich meine damit nicht dass meine Kinder immer bestimmen konnten. Die Wahl geben sah z.B so aus nach dem Nachtessen:
Möchtest du erst Zähne putzen oder erst Pischi anziehen und nicht komm wir gehen Zähne putzen. So dass das Kind als erste Reaktion nicht nein sagen sondern bestimmen kann.
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Hoi
als ich den Titel las, dachte ich zuerst: einfach nicht aussprechen
Ich meine, die Drohung musst du ja nicht "ersetzen" sondern nur die Formulierung ändern. Wenn man den Kindern nicht droht, gibt es einfach längere Diskussionen, Auseinandersetzungen, längere Wege zum Ziel. Ich nenne das ganz generell "Aushalten"
Würde ich sagen: Wenn du den Hut nicht anziehst, dann darfst du nicht raus...wäre das ne Drohung so wie du s meinst?
Sage ich: ich möchte, dass du den Hut anziehst.
Kind: Nein
Ich: Doch
Kind: Nein
Ich: Doch
Kind sagt: Ich gehe jetzt ohne Hut raus.
Ich: Das finde ich nicht gut, weil du sonst Kopfweh kriegst.
Kind: Das ist mir egal
Ich: Mir aber nicht.
Kind: ich gehe jetzt.
Ich: Ich möchte, dass du den Hut anziehst.
Kind geht, nimmt den Hut mit oder auch nicht... Ich könnte mich vor die Türe stellen und das Hinausgehen verbieten...aber ich würde es wohl ziehen lassen und ihm den Hut später nochmals anbieten und darauf hinweisen und das Gespräch suchen.
Ich habe auch eine (die Mittlere), die ist wirklich anstrengend und diskussionswütig. Aushalten, wie gesagt
Es gibt natürlich auch hier Dinge, die nicht diskutabel sind...Helme bei Trottis und Velos, Knie und Ellbogenschutz bei Skates, Regeln im Schwimmbad...halt wenn s wirklich ums Leben geht.
Grüssli
als ich den Titel las, dachte ich zuerst: einfach nicht aussprechen

Ich meine, die Drohung musst du ja nicht "ersetzen" sondern nur die Formulierung ändern. Wenn man den Kindern nicht droht, gibt es einfach längere Diskussionen, Auseinandersetzungen, längere Wege zum Ziel. Ich nenne das ganz generell "Aushalten"

Würde ich sagen: Wenn du den Hut nicht anziehst, dann darfst du nicht raus...wäre das ne Drohung so wie du s meinst?
Sage ich: ich möchte, dass du den Hut anziehst.
Kind: Nein
Ich: Doch
Kind: Nein
Ich: Doch
Kind sagt: Ich gehe jetzt ohne Hut raus.
Ich: Das finde ich nicht gut, weil du sonst Kopfweh kriegst.
Kind: Das ist mir egal
Ich: Mir aber nicht.
Kind: ich gehe jetzt.
Ich: Ich möchte, dass du den Hut anziehst.
Kind geht, nimmt den Hut mit oder auch nicht... Ich könnte mich vor die Türe stellen und das Hinausgehen verbieten...aber ich würde es wohl ziehen lassen und ihm den Hut später nochmals anbieten und darauf hinweisen und das Gespräch suchen.
Ich habe auch eine (die Mittlere), die ist wirklich anstrengend und diskussionswütig. Aushalten, wie gesagt

Es gibt natürlich auch hier Dinge, die nicht diskutabel sind...Helme bei Trottis und Velos, Knie und Ellbogenschutz bei Skates, Regeln im Schwimmbad...halt wenn s wirklich ums Leben geht.
Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain
- danci
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Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Ich lese gespannt mit und kenne die Problematik gut, verfalle leider auch selbst immer mal wieder in alte Muster. Das Unterscheiden von "nicht verhandelbar" und "Kind hat Wahlfreiheit" finde ich sehr wichtig. Ich versuche die erste Gruppe möglichst klein zu halten, dafür wird es dann auch gut akzeptiert. Und wir haben viele Abmachungen, bei denen sie wissen, dass ich meinen Teil halte, wenn sie auch ihren halten.
Gerade beim eincremen/Zähne putzen und co finde ich halt auch noch schwierig, weil man es ja körperlich durchsetzen müsste. Ich mache das wirklich nur, wenn es nicht anders geht, also würde ich auch eher drin bleiben als zwangs-eincremen.
Was mir jeweils auch hilft: anstatt dem Kind nur zu sagen, was es NICHT tun soll, eine Alternative anbieten, also zeigen, was es machen KANN. Das Beispiel mit dem "überdreht sein": Anstatt vom Kind zu verlangen, sich zu beruhigen, was es oft nicht kann, sich einfach einen Ball schnappen und ein Fussballspiel vorschlagen. Dann erübrigt sich das Seich machen von selbst. Geht nicht immer, aber bei uns klappt es oft.
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Gerade beim eincremen/Zähne putzen und co finde ich halt auch noch schwierig, weil man es ja körperlich durchsetzen müsste. Ich mache das wirklich nur, wenn es nicht anders geht, also würde ich auch eher drin bleiben als zwangs-eincremen.
Was mir jeweils auch hilft: anstatt dem Kind nur zu sagen, was es NICHT tun soll, eine Alternative anbieten, also zeigen, was es machen KANN. Das Beispiel mit dem "überdreht sein": Anstatt vom Kind zu verlangen, sich zu beruhigen, was es oft nicht kann, sich einfach einen Ball schnappen und ein Fussballspiel vorschlagen. Dann erübrigt sich das Seich machen von selbst. Geht nicht immer, aber bei uns klappt es oft.
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Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Ich finde eure Antworten hier sehr spannend. 
Mein Problem ist oft dieses. Ich habe 4 kleine Kinder. Unser älterer Bub geht praktisch immer auf Konfrontation.
Zum Beispiel mit dem Eincremen. Finde ich eine gute Konsequenz, er darf nicht raus, wenn er sich nicht eincremt.
Nun mein Problem, was mache ich dann mit den anderen Drei. Dürfen jetzt alle nicht raus, weil er wieder bockt.
Und alleine kann ich ihn nicht zuhause lassen, dazu ist er noch zu klein.
Oder gleiches Beispiel. Er hält sich nicht an die Regeln auf dem Spielplatz. (z.B. Steine werfen) Für mich eigentlich klar, er muss nach Hause. Aber dann müssen ja die anderen auch nach Hause. Das finde ich nicht fair. Vor allem weil es immer derselbe Sohn ist, der bockt und dann die anderen immer für ihn mit bestraft werden.
Vielleicht hat hierzu auch noch jemand einen Tipp.
Noch dazu zu sagen, er ist sehr bockig und stur. Was sicher auch mit der Konstellation in der Familie und mit seinem Charakter zu tun hat. Und es kommt leider sehr oft vor, dass er querschlägt. Fast immer. Leider.

Mein Problem ist oft dieses. Ich habe 4 kleine Kinder. Unser älterer Bub geht praktisch immer auf Konfrontation.
Zum Beispiel mit dem Eincremen. Finde ich eine gute Konsequenz, er darf nicht raus, wenn er sich nicht eincremt.
Nun mein Problem, was mache ich dann mit den anderen Drei. Dürfen jetzt alle nicht raus, weil er wieder bockt.
Und alleine kann ich ihn nicht zuhause lassen, dazu ist er noch zu klein.
Oder gleiches Beispiel. Er hält sich nicht an die Regeln auf dem Spielplatz. (z.B. Steine werfen) Für mich eigentlich klar, er muss nach Hause. Aber dann müssen ja die anderen auch nach Hause. Das finde ich nicht fair. Vor allem weil es immer derselbe Sohn ist, der bockt und dann die anderen immer für ihn mit bestraft werden.
Vielleicht hat hierzu auch noch jemand einen Tipp.
Noch dazu zu sagen, er ist sehr bockig und stur. Was sicher auch mit der Konstellation in der Familie und mit seinem Charakter zu tun hat. Und es kommt leider sehr oft vor, dass er querschlägt. Fast immer. Leider.
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Nicky, kürzlich musste mein Grosser wegen inakzeptablem Verhalten (gemein ggü Mittlerem) auf dem Spielpi neben mir sitzen. Fand er nicht witzig. Nun dient diese Situation jeweils als Vergleich... Klar, dieser hat auch einen drohenden Charakter im Hintergrund, ich merke aber, dass er vom Kind nicht so aufgefasst wird. Er weiss ja dann selbst, dass es nicht i.o.war.
Eincremen
So anziehen, dass keine Sonne rankommt & im Schatten behalten. Macht keinen Spass, denke ich!
Eincremen
So anziehen, dass keine Sonne rankommt & im Schatten behalten. Macht keinen Spass, denke ich!
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Lese intressiert mit. Ich finde diese Art zu erziehen super, nur gelingt es mir im Moment schlecht. Meine 3 Jungs sind gerade sehr vordernd. Sie Bocken und gehen mit anlauf auf Konfrontation wie kleine Widder.
Wie schaft ihr es ruhig zu bleiben? Wie schaft man es immer seinen überzeugungen treu zu bleiben und nicht selber zu Bocken?
Wie schaft ihr es ruhig zu bleiben? Wie schaft man es immer seinen überzeugungen treu zu bleiben und nicht selber zu Bocken?
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Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Thema Hut: Das wäre meine Lösung: Möchtest du zuerst den Hut oder zuerst die Schuhe anziehen?
Eincremen:Sollen wir dich zuerst eincremen oder zuerst kämmen?
Dem Kind gar nicht erst die Chance geben nein sagen und diskutieren zu können bei Sachen die man so haben will.
Eincremen:Sollen wir dich zuerst eincremen oder zuerst kämmen?
Dem Kind gar nicht erst die Chance geben nein sagen und diskutieren zu können bei Sachen die man so haben will.
Re: "Drohungen" ersetzen in der Erziehung
Nicky: diese Konsequenz gar nicht erst aussprechen
wenn er sich nicht eincremen will, ihm sagen, was er dann nicht kann. Konkret. Nicht: Dann können wir nicht raus.
Sondern, dass die Sonne Schäden macht wie zB Karies bei Zähnen...dass du ihn somit nicht frei spielen lassen kannst. Er muss im Schatten (bei dir?) bleiben. Das wäre schade, dann müsstest du den gaaaaanzen Spielpi/Badi/etc Aufenthalt immer ihn bei dir haben, und er könnte gar nicht frei spielen
Grüssli

Sondern, dass die Sonne Schäden macht wie zB Karies bei Zähnen...dass du ihn somit nicht frei spielen lassen kannst. Er muss im Schatten (bei dir?) bleiben. Das wäre schade, dann müsstest du den gaaaaanzen Spielpi/Badi/etc Aufenthalt immer ihn bei dir haben, und er könnte gar nicht frei spielen

Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain