Niedrige Frustrationstoleranz

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Amaryllis
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Amaryllis »

Bzgl. Kleidung: sie zieht sich komplett alleine an inkl auswählen. Ist was vom
Vortag noch schön, leg ichs wieder in den Kasten oder sonst auf die Seite. Wenn sie zu warme/kalte Kleidung wählt, bekommt sie eine Empfehlung- entscheiden kann sie selber. Sieht immer sehr bunt aus ;o)
Musste grad lachen. Das kenne ich. Manchmal fühle ich mich bemüssigt, den Leuten zu sagen, dass sie sich selbst anzieht. Manchmal lese ich schon in deren Augen, das ARME Kind.

Epic
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Epic »

Danke euch für eure Antworten.
Es tut gut zu hören das es andere gibt mit solchen Kindern.

Ich denke eben auch nicht das ihr Verhalten etwas mit Inkosequenz zu tun hat.
Klar gebe ich manchmal nach aber das darf auch mal sein finde ich.

Ich suche mehr nach Lösungen für Alltagssituationen die immer wieder eintreffen und ich immer gleich handle.
Eben das TV Beispiel oder die Süssigkeiten. Anderes Thema das immer wieder für Tränen sorgt ist die Tischordnung. Auch hier läuft es immer gleich und wir haben eine Abmachung. Die Kleine akzeptiert es die Grosse will jedesmal diskutieren und kommt mit einem Aber was dann in Tränen endet.
Stolzes Meitli-Mami (2011 & 2012)

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gast
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von gast »

Epic, bei dir stehen aber nicht high sensitive, Ad(h)s oder AS im Raum, oder? Bei dir ists einfach so, dass du ein willensstarkes Kind hast, (das momentan wahrscheinlich seine Grenzen austestet)?
Liebi Grüessli

Gast

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Epic
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Epic »

gast hat geschrieben:Epic, bei dir stehen aber nicht high sensitive, Ad(h)s oder AS im Raum, oder? Bei dir ists einfach so, dass du ein willensstarkes Kind hast, (das momentan wahrscheinlich seine Grenzen austestet)?
Im Moment nicht. Aber sie ist schon sehr sehr sensibel und auch Parallelen von AD(H)S sehe ich teilweise.
Im Frühling wird sie ziemlich sicher vom Heilpädagogischen Schuldienst abgeklärt. Mal sehen ob es da zur Sprache kommt.
Stolzes Meitli-Mami (2011 & 2012)

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stella
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von stella »

Epic
Gell, du hast auch Erfahrung mit Kindern?

Ich selber habe eine Schwester mit ADHS - und ich bin Reallehrerin mit über 20 Jahren Erfahrung. Und obwohl man hier in der Schweiz immer sagt, dass man nicht vor dem Primarschulalter abklären sollte und kann, konnte ich doch, als Pfunzi ungefähr 3 Jahre alt war, vermuten, dass es in Richtung ADHS, Asperger geht. Asperger ist sie (noch) nicht abgeklärt. Aber dass alles Neue und Veränderungen ihr so Angst machen und dass die Tagesabläufe bis vor kurzem exakt eingehalten werden mussten, weil sie sonst verunsichert sind, lässt die Vermutung Asperger halt schon entstehen.

Grundsätzlich habe ich schon kurz nach der Geburt geahnt, dass Pfunzi anders ist...

Wenn dein Mamabauch dir hier sagt, es könnte was sein, würde ich dem nachgehen... Man braucht ja die Diagnose, damit man auch Zugang zu Unterstützung bekommt. Und wenn jemand ein Bein gebrochen hat oder schlecht sieht, zweifelt auch niemand daran, dass diese Person Unterstützung bekommen soll.
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Flocke
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Flocke »

gelöscht :wink:
Zuletzt geändert von Flocke am Fr 21. Okt 2016, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Flocke
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Flocke »

Meine Tochter ist wohl auch hochsensibel. Was sie braucht, ist aber schon eher Konsequenz. Und dass ich sie nicht darin bestärke, aus jedem Dingelchen eine grosse Sache zu machen. Es ist zwar eine Gradwanderung, denn sich in ihren Anliegen und Gefühlen nicht ernst genommen zu fühlen, verträgt sie sehr schlecht... ich bringe ihr also Verständnis entgegen, zeige ihr aber auch Wege auf, wie etwas dann zB doch nicht so dramatisch ist oder wie sie es von einer anderen Seite ansehen kann. Das mit neuen Situationen usw. hatten wir auch. Für ihr Selbstbewusstsein war es besser, wenn ich sie "üben" lasse, eben genau nicht zurückzukrebsen wenn es mal schwierig wird. Das Gleiche mit der Frustrationstoleranz... man kann üben, damit es besser wird. Ich räume ihr nichts weg, sondern helfe ihr "Frust" auszuhalten. Natürlich bin ich manchmal die "Böse" aber es lohnt sich! Sie ist sehr viel stärker geworden und hat viel mehr Selbstbewusstsein als früher.... Es braucht Stärke meinerseits und es entsteht natürlich viel Reibung zwischen uns aber es ist gut so! Wir haben trotzdem ein inniges Verhältnis und sie versteht auch immer mehr, um was es mir geht. Mittlerweile ist sie 11 und schon fast es bitzeli ein Teenie ;-). Sie hat aber ein offenes Wesen, traut sich viel zu und macht es einfach gut! Auch wenn sie noch immer ein Wirbelwind ist und ihre Gefühle nicht so im Griff hat... ich war nicht anders in ihrem Alter ;-).

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Flocke
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Flocke »

@Stella: Ich verstehe, wieso du es so machst (und ich ganz anders). Meine Tochter hat kein Asperger. Das mit dem geregelten Tagesablauf braucht sie aber auch immer noch sehr. Auch ein immer gleicher Schlafrythmus ist für sie wichtig. Leider wird das immer schwieriger, da sie ja schon 11 ist und sich nicht mehr so gerne so fest steuern lässt vom Mami ;-).

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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Flocke »

@Stella: Ich verstehe, wieso du es so machst (und ich ganz anders). Meine Tochter hat kein Asperger. Das mit dem geregelten Tagesablauf braucht sie aber auch immer noch sehr. Auch ein immer gleicher Schlafrythmus ist für sie wichtig. Leider wird das immer schwieriger, da sie ja schon 11 ist und sich nicht mehr so gerne so fest steuern lässt vom Mami ;-).

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stella
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von stella »

Flocke
Ich glaube nicht, dass wir es so ganz anders machen.

Die Dinge, die das Leben mit sich bringt sind Übungsfeld genug. Bei Pfunzi wäre das Fuder lange Zeit überladen gewesen, wenn ich nicht gewisse Dinge durch Rituale und Führung anders organisiert hätte.

Heute ist sie übrigens ein mega tolles Mädchen, macht sich gut im Privaten wie in der Schule und hat diese Woche zwei Mal einen mega Erfolg in ihren Freizeitaktivitäten, die ihr sehr, sehr viel Selbstvertrauen geben.
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Epic
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Epic »

@stella
ich habe frühner mit AD(H)S Kindern gearbeitet und durch mein Beruf und meine Ausbildung habe ich zumindest ein kleinen theoretischen Hintergrund.
Ich werde jedenfalls das Thema sicher mal noch mit der Kindergärtnerin besprechen und dann mal beim Kinderarzt noch. Denke aber da werde ich nicht gross weiterkommen da er eher der Typ "leger" ist und eher dazu neigt ein Problem nicht zu sehen als eines zuviel zu sehen.

@Flocke
Habt ihr die Hochsensibilität abklären lassen?
Danke für die vielen Tipps, konnte aus deinen Zeilen grad viel mitnehmen. Gerade das bestärken denke ich ist enorm wichtig. Meine Tochter hat ein eher tiefes Selbstvertrauen, traut sich kaum was Neues. Daher stellt sich das üben eben oft gar nicht weil sie einfach schlicht gar nicht probiert. Aktuelles Beispiel Velofahren. Sie weigert sich strickt.... Ebenfalls verweigert sie alles was mit Wasser/Baden zu tun hat.

Aber auf jedenfall habe ich gemerkt wenn ich selber ruhiger bin und sie zu mir nehme und halte und ihr mein Standpunkt erkläre es viel besser klappt. Oft reicht ihr auch einfach eine Umarmung und es klappt wieder besser.
Stolzes Meitli-Mami (2011 & 2012)

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stella
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von stella »

Epic
Ich musste gerade schmunzeln... Pfunzi verweigerte auch alles mit Wasser und schrie beim Haare waschen alles zusammen. Mit 4.5 Jahren ging sie in den Schwimmkurs. Ich habe sie einfach angemeldet und habe ihr gesagt, dass ich möchte, dass sie erlebt, wie schön das mit dem Wasser ist und das ein Profi, der wirklich weiss, wie es geht, es ihr zeigen wird. Und oh Wunder! Die Schwimmlehrerin hat fast genau meine Worte gebraucht und Pfunzi tauchte unter, tauchte auf, grinste, rief mir zu, wie schön es unter Wasser sei und von da an war sie über ein halbes Jahr fast nur noch unter Wasser, wenn wir im Hallenbad waren oder zuhause in der Badewanne.
Übrigens ist sie heute eine begnadete Schwimmerin.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von Epic »

@stella
Genau so habe ich es auch gemacht. Nur ging bei uns die Rechnung nicht auf. Sie besuchte zwar den Schwimmkurs jedesmal aber ich merkte das ihre Abneigung von mal zu mal mehr wurde. Unglücklicherweise war sie mit dem Schwimmlehrer so gar nicht auf einee Wellenlänge... Seit da verweigert sie sich komplett.
Ich hätte eine super liebe Schwimmlererin die ihr Privat Unterricht geben würde. Aber keine Chance.
Stolzes Meitli-Mami (2011 & 2012)

niar
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Re: Niedrige Frustrationstoleranz

Beitrag von niar »

@ Epic: wenn Du Dein Kind abgeklärt haben möchtest, kannst Du Dich meines Wissens direkt an die Erziehungsberatung wenden & die schauen sich die Sache an. War bei uns jedenfalls problemlos möglich.
Niar

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