Das Thema war für mich eine Weile lang auch ein Dorn im Auge, einfach weils bei den Schwimmkürsli immer noch ein Zusatztermin im schon straffen Wochenablauf ist, ganz viel Zeit und Geld reinzustecken ist, bis das Kind einigermassen schwimmen kann und wir das Hallenbad nicht grad um die Ecke haben. Mittlerweile hab ich mich mit dem Thema aber wieder einigermassen versöhnt
Sohnemann (7) war sehr wasserscheu und wollte/konnte den Kopf kaum unter Wasser halten. Er hat mal einen Krebskurs besucht, aber ihn nicht bestanden, weil er das mit dem Tauchen nicht hinbekommen hat. Im tieferen Wasser hat er sich immer an mich oder GG gekrallt oder war mit Flügeli unterwegs. Zudem ist er absolut elternlernresistent und wir schafften es nicht, ihm seine Tauchblockade zu lösen, auch wenn wir regelmässig im Schwimmbad waren. Der einzige Gewinn dadurch war, dass er etwas spritzwasserresistenter wurde. Diesen Sommer haben wir es dann mit einem Privatkürsli versucht, und er hatte eine sehr gute Schwimmlehrerin, die sein "Wasser-Problem" auch gleich herausgefunden hat, und binnen vier Privatstunden hat er zwei Abzeichen gemacht und hat nun in den Herbstferien das dritte gemacht. Bei ihm wars wirklich so, dass wir als Eltern keine Chance hatten, ihm Schwimmen beizubringen, weil er eben grundsätzliche Probleme mit dem Element Wasser hatte und sich gegen jede Intervention gesträubt hatte. Die grosse Tochter war auch wasserscheu, hat den Knopf aber selber aufgemacht und ist eine richtige Wasserratte geworden, die diese Kürsli sehr schätzt und sich jeweils enorm darauf freut. Nun gehen sie jeweils in den Ferien in einen Intensivkurs und machen dort ein Abzeichen, während der Schulzeit ist dann wieder keine Schwimmschule.
Und da unsere Kinder viel einfacher und für alle viel stressfreier bei einer "externen" Person als beim eigenen Mami oder Papi lernen, ist für uns diese Lösung mit den Kürsli eigentlich gäbig, da sie auch technisch profitieren. "Hündele" ist sicher gut, weil es das Kind primär daran hintert, unterzugehen, aber falls je nach Situation ein Kind ins Wasser fällt, welches u.U. kalt und bewegt ist (Fluss, Wellengang im See) und es "nur" hündele kann, bin ich mir nicht sicher, wie seine Ueberlebenschancen wären. Der komplexe Bewegungsablauf beim Brustschwimmen ist offenbar auch der Grund, warum diese Technik erst bei den höheren Abzeichen (und somit beim schon älteren Kind) eingeführt wird.
Ich selber habe Schwimmen auch für mich alleine gelernt, mit Unterstützung von der Schwester und in der Schule, das war sicher auch meist ausreichend. Aber seit ich ab und zu "richtig" schwimmen gehe im Hallenbad und Längen schwimme, hab ich gemerkt, dass meine Technik nicht wirklich richtig ist (im Sinne von kraftsparend und effizient), ich musste einiges umlernen... Da hätte ich die richtige Technik gerne schon als Kind korrekt gelernt.
Somit ist es doch auch stark vom Kind abhängig, unter welchen Umständen und mit wem es Schwimmen lernt; manchmal reicht es zur Genüge, wenn die Eltern es unterstützen, manchmal kann es von Vorteil sein, wenn man den Schwimmauftrag an eine Institution, die auch das nötige Fachwissen hat, weitergibt. Obwohl ich nicht grundsätzlich denke, dass es für alles ein Kürsli braucht

In unserem Fall war es jedenfalls von Vorteil