Wie viel gamen ??

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Sternli05
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von Sternli05 »

Ich finde man kann davon nicht festmachen ob man Freunde hat. Unser Sohn hat sehr viele Freunde. Macht auch viel ab. Ich selber hatte damals noch kein so Zeug und TV schauen durften wir 1x die Woche 30 Minuten. Ich hatte immer wenig Freunde.

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tiwa
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von tiwa »

ev. mögen einfach die introvertierten kinder die eher mühe mit kontakten haben die game-welt sehr gerne ? könnte mir das bei unserem sohn schon vorstellen....
chline brüeder okt 07
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Nica79
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von Nica79 »

Meine Grosse ist zwar erst 9 aber sie hat ein eigenes Tablet wo sie sehr gerne Minecraft spielt, allerdings nicht online. Sie bekommt ihr Tablet am Samstagmorgen und muss es am Sonntagabend abgeben. Sie kann am Wochenende selber entscheiden wieviel sie spielen will (ausser von 19.30-7.00). Da wir aber am Wochenende relativ viel unterwegs sind und das Tablet nicht an den Tisch gehört, wird die Zeit automatisch mal mehr und mal weniger eingeschränkt. Wir fahren recht gut so und haben eigentlich nie diskusionen wegen dem gamen.

Mich dünkt allgemein, dass es einfacher ist, wenn sie an einem Tag gar nicht gamen oder TV gucken dürfen als wenn sie 15-30 Min. dürfen und dann abstellen müssen.
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mamily
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von mamily »

nur so am rande, es kommt natürlich auch schwer drauf an WAS die kids spielen, ob online oder nicht, etc.
es gibt auch sehr lehrreiche spiele, unser knapp 5 jähriger darf zb auch mal am tablet lightbot spielen, der grosse spielt im moment eigentlich nur schach am tablet. spielekonsolen haben wir keine, brauchen wir auch nicht. wir haben so viel "anderes" zu tun, wüsste gar nicht wo ich die zeit zum gamen noch unterbringen soll ;)
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stella
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von stella »

Ja, und meine SuS spielen oft Kriegsstrategiespiele, bei denen sie sich online verabreden müssen. Der Gedanke, dass sie virtuell zusammen spielen, aber jedes bei sich zuhause im Kabäuschen sitzt, ist für mich irgendwie grotesk.
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Krambambuli
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von Krambambuli »

Also ich als eingefleischter Zocker kann sagen : lieber weniger oft, dafür wenn, dann richtig. Kommt echt aufs Spiel an. Ich zock z.B World of Warcraft und da lohnt es sich nie im Leben für 30min einzuschalten.

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carina2407
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von carina2407 »

@tiwa: Meine Kids sind beide total unterschiedlich was das Gamen betrifft, sie sind aber beide extrovertiert und knüpfen immer schnell Kontakt. Der Grosse hat gerne jemanden dabei beim Gamen, er möchte das eigentlich nicht alleine machen. Er freut sich immer sehr wenn ein Freund oder wir mit ihm zusammen gamen. Aber gut möglich, dass eher introvertierte Menschen gerne gamen, sie können dann in eine andere Welt abtauchen und haben ihre Ruhe. Kann ich durchaus verstehen.
Die Kleine ist gar kein Gamer, ihr verleidet das sehr schnell (genau wie mir :lol: ), was sie gerne macht ist auf dem Storio malen oder Musik machen, oder Tiptoi ist grad auch aktuell bei ihr.


allgemein: Ich finde, wir müssen den Kindern ein Stück weit auch zugestehen, ihre Freizeit so zu gestalten wie es ihnen gefällt. Aber sie brauchen auch noch Kontrolle, eben man kann es nicht mit der Medienzeit der Erwachsenen vergleichen, die meisten haben ja die Kontrolle selbst darüber und wissen schon recht gut was sie vertragen können und was nicht und was sie anderweitig noch zu tun haben. Bei den Kids muss man da wirklich gut hinschauen, grad Youtube ist ja auch so eine Sache, das können sie einfach noch nicht selbst einschätzen, und sie sind sich der Gefahren des Internets noch viel zuwenig bewusst. Ich finde einfach wichtig dass Sie noch andere Interessen haben, und dann hat es auch fürs Gamen und fürs Handy/Tablet Platz.
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fläcki
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von fläcki »

Schliesse mich Krambambuli an!
Ohne WoW aber mit anderen sehr umfangreichen Spielen die mir den Ärmel reinziehen. Ein Spiel mit 300 Stunden Spielzeit oder ein MMO macht mit 30 Minuten Medienzeit schlicht keinen Spass.
Viel wichtiger als wie oft finde ich auch das Was. Ich kenne die Spiele die mein Kind spielt und ich stehe dahinter. Ich habe sie selbst angespielt und manche davon, gerade Apps auf dem iPad gehen meiner Meinung nach viel mehr Richtung Lernen als Richtung zocken (wenn man sich denn die Zeit nimmt sie zu evaluieren und den Schrott auszusortieren).
Bei aller Kritik, die zuweilen sicher berechtigt ist, finde ich, lohnt es sich sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, bevor man alles verschreit. Die Games sind da, sie werden gespielt und sie ziehen an, das wird sich nicht ändern und wer selber schon einen Titel wie beispielsweise "Witcher - the wild hunt" (dessen Inhalte allerdings nicht für Elfjährige geeignet sind) gespielt hat weiss, wieso diese Spiele vereinnahmen. Ein Game das übrigens auf der Buchreihe von Andrzej Sapowski basiert, so wie noch andere Spiele literarische Wurzeln haben.

Games und die Begeisterung der Kinder dafür kann man sich zu nutzen machen, anstatt sie abzuwürgen und zu verteufeln. Wenn das WAS stimmt, haben Games Potenzial. Wir werden uns alle einig sein, dass lesen der Schlüssel für die Mediengesellschaft ist und es ist uns allen wohler dabei ein Kind mit Buch, denn ein Kind vor dem Flatscreen zu sehen. Wenn man sich aber an grossen Titeln orientiert und den Kurzzeit-App-Schund den es klar auch gibt weglässt, dann stellt man fest, dass viele dieser Spiele ebenfalls eine Geschichte erzählen. Sie leben von zum Teil selbst charakterisierten und aufgebauten Figuren - was im übrigen nicht ohne ist, haben unterschiedliche Erzählstränge und können sehr wohl die narrativen Kompetenzen fördern. Manche sind strategisch nicht ohne und andere wie Minecraft führen Kinder inzwischen sogar in die Bibliothek um sich das neuste Buch dazu zu holen. Kinder, die sonst nie in die Bibliothek gehen.
Auch Onlinespiel würde ich nicht nur aus der negativen Ecke betrachten. Keiner hat ein Problem damit, wenn eine Leseratte den ganzen Nachmittag allein in ihrem Zimmer hockt und Bücher verschlingt, die inhaltlich und sprachlich längst nicht alle das Gelbe vom Ei sind (und das sage ich als Zockerin die monatlich einige Kinder- und Jugendmedien auf deren "Wert" durchleuchtet"). Wenn Kinder sich aber online mit anderen verabreden finden das die meisten komisch und ungesund, ohne jemals selbst ein MMO gespielt zu haben. Wer jemals in dieser Welt war, der weiss, dass sie nicht kommunikationsfrei funktioniert. Wer in einem MMO weiterkommen will, kommt nicht um Kommunikation und Interaktion mit anderen herum und manch introvertiertes Kind wird sich gesichtslos in dieser Welt eher öffnen und Kontakte eingehen, als ihm das auf dem Pausenplatz oder in einem Sportclub gelingt. Denn dort sind andere Fähigkeiten gefragt und auch ein unsportliches Kind kann Stärken zeigen und zu den besten gehören.
In manchen Games muss zudem einiges an Text gelesen werden und dabei kommen nur diejenigen in der Handlung voran, die sinnerfassend lesen können. Gerde Jungs sind in der Leseförderung eine Herausforderung und ein Junge der mir ein Adventure mit Textanteil zu Ende spielen kann, hat mehr für seine Lesekompetenz getan als man auf den ersten Blick annimmt.
Dann kann man noch den Aufschrei gegen die "Killerspiele" durchgeben und sicherlich gibt es Altersgrenzen und Spiele die das verantwortbare Limit für Kinder überschreiten. Aber auch da, wer einen Egoshooter zockt, dem geht es um Taktik. Punkt. Wer in Strategiespielen Panzer positioniert, dem geht es in erster Linie um die Strategie.
Games haben längst ihren Platz in der Gesellschaft und ich persönlich finde es sinnvoller den hohen Standard den ich bei der Literaturvermittlung anstrebe auch bei Games anzustreben, anstelle sie auszuklammern. Was Kinder lesen beschränkt sich in der heutigen Zeit selten auf das Medium Buch. Es wird auf Film und Computerspiele ausgeweitet. Der Nutzen all dieser Medien gemeinsam fördert Intertextualität und Intermedialität wenn man sich dem Thema öffnet und versucht Kinder und die Medien die sie begeistern miteinzubeziehen.

Ich persönlich mag keine Limits setzen. Und es scheint bislang auch nicht nötig zu sein. Ich suche das Gespräch über die Inhalte, ich begründe was und wieso oder wieso nicht und ich diskutiere darüber. Aber um das zu können muss ich mich selbst damit beschäftigen und im Idealfall auch einmal mitspielen.
Mein Sohn (6) ist übrigens ein grosser Fan von Landwirtschaftlichen Fahrzeugen und spiel Farmsimulator mit Steuerrad und Pedalen. Wäre doch schön wenn er einen echten Traktor sehen würde, denkt man. Das tut er. Er sitzt drauf, er ist beim Einfahren von Heu dabei und beim Ausbringen der Gülle. Er kennt die Maschinen der Bauern rund herum und er ist an der Landmaschinenmesse kaum zu bremsen. Auf dem PC lernt er mit diesem Game rechnen. Er berechnet die Anzahl Zacken am Schwader, die Anzahl Reihen die er mit unterschiedlichen Mähwerken bewältigen kann und sucht nach den effizientesten Maschinen. Kein Mathbuch würde ihn zu solchen Überlegungen bringen.

mimmi
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von mimmi »

@fläckli
Danke für deine Ausführungen. Ich selber spiele gerne Adventure games, kenne mich aber nicht so aus. Könntest du eines empfehlen, dass auch für 9 / 10 jährige geeignet ist? Die welche ich spiele sind eher für Erwachsene oder dann sind sie eher alt und deshalb wohl nicht so interessant für Kinder, die sich doch eher an modernere Graphiken gewöhnt sind.
Vielen Dank

Mimmi

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stella
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von stella »

fläckli
Ich sehe das e Bitz anders. All die Dinge, die du schreibst, kann ich dir zustimmen, aber nur zu einem gewissen Teil. Grenzenloses Spielen führt gerade bei Kids zwischen 12 und 16 (das ist das Alter, in dem sie zu mir in die Schule kommen) dazu, dass andere Dinge vernachlässigt werden. Das beinhaltet nicht nur die Schule sondern auch das soziale Leben.
Games können süchtig machen und ich habe sehr viele Kinder, gerade Jungs, denen es besser täte, wenn sie alles andere, meinetwegen auch nächtelanges Lesen, machen würden.

Ich gebe jetzt über 20 Jahre Oberstufe. Enteweder sind die Zocker Nerds oder aber dann solche, die schulisch grosse Schwierigkeiten haben. Und ich rede von Kids auf der OS, die täglich 4 und mehr Stunden zocken. Die gehen nach der Schule heim, zocken, sind nicht einmal fürs Essen von der Kiste weg zu bringen, zocken bis in die Nacht... Es gibt immer wieder so Phasen und Wellen.

Darum reguliere ich zuhause das Gamen. Gut meine Mädelz sind jetzt nicht so daran interessiert - sie tauschen sich viel lieber über ihre Grätli aus...

Und ich bin, wie bei vielem, der Meinung, dass man eine gewisse Reife für Dinge wie Ausgang, Zocken,... haben muss, und ein 11 Jähriger hat die nicht.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

fläcki
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von fläcki »

stella
Wie geschrieben, ich mag keine Limits setzen und BISLANG scheint es auch nicht nötig zu sein. Ich fürchte mich aber nicht davor das irgendwann zu tun, sollte es mir nicht mehr gesund erscheinen.
Nur am Rande, auch Onlinespiele gehen nicht ohne Austausch, es braucht zuweilen sogar sehr viel davon. Und ob die ganzen "sozialen" Netzwerke gesünder und Sozialkompetenz fördernder sind als ein MMO das bezweifle ich sehr. Wenn ich Kinder sehe die nebeneinander auf einer Mauer hocken und beide "töggele" irgendwas ohne zusammen zu reden... auch nicht meine Vorstellung von draussen abmachen. Da heiligt die frische Luft dann die Mittel doch nicht ganz.

Ich stimme dir zu. Für viele Dinge braucht es eine gewisse Reife, ganz sicher auch fürs zocken. Und ja, es gibt Spiele die einen Sog entwickeln und die zu einer Abhängigkeit führen. Was auch im Erwachsenenalter zweifellos ein Problem werden kann.
Und ja, es täte vielen gut, wenn sie noch etwas anderes machen würden. Das Grundproblem dieser Kinder ist aber nicht das Game an sich. Als es die Games noch nicht gab war es der Fernseher. Es wird immer irgendetwas geben.
Kinder die in dem Masse in dem du es beschreibst Probleme haben, die sich unter anderem auch schulisch zeigen, die keine anderen Interessen haben, die nachhause gehen und das Znacht vor dem PC essen, bis in alle Nacht zocken oder glotzen, die kommen aus einem Umfeld in dem Grundlegendes im Argen liegt. Das Games ist nur eine offensichtliche Folge. In diesen Familien werden nicht nur Medienzeiten nicht beschränkt. Da fehlt es noch an ganz anderem. Da werden keine anderen Inputs gegeben aus denen etwas anderes entstehen könnte. Es gibt kaum eine Gesprächskultur, Esskultur, das Wertesystem im Allgemeinen ist ein anderes als es das bei dir oder bei mir vermutlich ist. Diese Kinder bedienen sich unkontrolliert im App Store oder auf Steam, es fehlt an Grundlegenden familiären Strukturen und an einem Austausch über die Möglichkeiten, Herausforderungen und auch Gefahren die die Game-Welt oder überhaupt die Multimediale Welt bietet. Das kann man dann weiter auf Facebook und WhatsApp ausdehnen, aber das ist ein anderes Thema.
Mir geht es darum, dass man ein Medium verteufelt, das nicht des Teufels ist, wenn man, wie mit allem, einen gesunden Umgang damit lernt. Und dazu gehört, dass man sich als Eltern damit auseinandersetzt und zwar mit mehr als nur der Zeit, die man erlauben will. Medienkonsum muss wie vieles andere gelernt werden und damit die Kinder eine Chance haben es zu lernen braucht es die Eltern. Damit die glaubwürdig sind und damit man auf Augenhöhe mit einem Halbwüchsigen über dieses Thema (in dem er meist sattelfester sein wird als die Eltern) diskutieren kann, bin ich der Ansicht, muss man wissen wovon man spricht. Man muss sich die Zeit nehmen die Games anzuschauen und sich ein Bild davon machen, was man daran gut oder eben kritisch findet. Man muss wissen wie ein MMO funktioniert und warum diese Abmachungen für die Teilnehmer dann diese Wichtigkeit haben, warum sie diese Zeiten so verteidigen, als würde ihr Leben davon abhängen. Dann kann man Regeln aufstellen, die ihnen helfen einen gesunden Umgang damit zu erlernen. Und die sie trotzdem als Teil einer Gruppe bestehen lassen können. Die ihr Interesse daran nicht herabwürdigen nur weil man selber nichts damit anfangen kann. Onlinespiele leben vom Zusammenspiel verschiedener Charaktere und wenn einer fehlt wird es für die anderen schwierig. Also wäre meine Ansage nicht: "Ich will nicht dass du mit deinen Freunden einen Troll plättest, weil du schon dreissig Minuten gespielt hast", oder gar "Ich will das nicht, weil ich es doof finde, es gibt schlaueres", sondern: "In dieser Familie essen wir unser Abendessen am Tisch, alle zusammen und ohne irgendwelche Geräte. Vereinbare eine Zeit vor dem Essen, in der ihr euch den Troll vornehmen könnt. Um 18.00 Uhr ist Schluss, dann essen wir."
Das sind Werte die wir vermitteln, losgelöst vom Medium. Ich will auch nicht dass er, wenn wir essen, Lego spielt. Und eben genauso wenig, dass einer stresst und pressiert, weil er mit seinen Kumpels zum zocken verabredet ist, oder die anderen schon vor der Haustür das Töffli rattern lassen.
Ich finde Medienkompetenz ein wichtiges Thema und bin der Meinung, dass die Anleitung die man Kindern in diesem Bereich geben sollte über die Beschränkung der Zeit hinaus gehen sollte.

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tiwa
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von tiwa »

Vielen Dank für eure vielen Inputs, es ist wirklich spannend eure Meinungen darüber zu lesen.
Nun haben wir neue Regeln festgelegt. Es gibt zwei gamefreie Tag, an beiden hat er am Nami Schule. Restliche Zeit ist 5 h pro Woche, kann er sich selber einteilen. Instrument und Schularbeiten sollen zuerst erledigt werden. Er war damit zufrieden. Es liegt deutlich unter dieser 'Empfehlung' pro Alter und Woche eine Stunden, das wären 11 Stunden gewesen und das finden wir einfach zu viel. Zudem wird ja auch bei Freunden noch fleissig gegamed.
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

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carina2407
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von carina2407 »

@tiwa: Ich finde das eine gute Regelung, wünsche Euch viel Erfolg damit :wink:
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Lotus
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von Lotus »

Also ich sehe das etwa wie stella.
Finde aber den Input hier mit der Wochenzeit vs täglich nur kurz, sehr gut ;)

Ich bin in einem männlichen Freundeskreis von zockenden Jungs aufgewachsen und nein, normal waren die nicht und sind die auch heute nicht :roll: ich habe diese Freunde nach und nach verloren, weil sie nicht mehr was anderes tun wollten. Es fing mit 14 an und sie wurden übrigens auch alle etwas pummelig. Übrigens raus gehen und smsen/Handykonsum mit daheim sitzen und Onlinegamen...Onlinekontakte mit echten Kontakten zu vergleichen, das sind Ausreden, die können nur von Gamern kommen :? Das macht überhaupt keinen Sinn! ;)

Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

fläcki
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von fläcki »

@Lotus
Ich habe Onlinekontakte nicht mit echten Kontakten verglichen. Aber mich stört, dass Games verteufelt werden, während soziale Medien und Smartphone Apps von nahezu jedem benutzt und wenig hinterfragt werden.
Du hast eine bestimmte Vorstellung von Gamern. Die haben viele und sicher gibt es auch einen ganzen Haufen Gamer, die diesen Vorstellungen entsprechen. Es gibt aber auch einen ganzen Berg voll, die das nicht tun. Die eines Interesses wegen in eine Schublade gesteckt werden, in die sie nicht gehören. Weil nämlich ihr Umgang mit dem Medium sehr viel reflektierter ist, als das bei vielen "Gamen-ist-des-Teufels-Verfechtern" mit anderen Medien (wie eben Smartphones) der Fall ist. Ich habe viele Zocker in meinem Umfeld, alle um die vierzig, alle sozial integriert, im Leben stehend, mit Familie und Job und keiner von denen ist der bleiche, lethargische Gamer, der sich nur von Pizza ernährt und kein normales Gespräch führen kann. Im Gegenteil. Es sind die, die wenn sie mit Menschen zusammen sind, nicht noch das Handy auf dem Tisch haben müssen. Sie machen Sport und sie nehmen sich auch mal bewusst, wie ich auch, für Tage vom Netz. Aber ja, sie gehen nachhause und sie zocken auch mal die halbe Nacht, soweit man das in dem Alter noch beissen mag :wink: Und sie haben einen überlegten Umgang mit dem Thema. Gamen polarisiert und ist seit Jahren immer wieder in der Kritik. Und meist von Menschen die sich nicht richtig damit auseinandergesetzt haben. Es gibt immer die die es übertreiben, aber die gibt es überall. Es erscheint mir zu einfach, dem Game als Medium die Schuld für die "nicht normalen Jungs" in die Schuhe zu schieben. Wie gesagt, als Eltern vermittelt man Werte und da fängt das Problem an. Nicht beim Game.

Mir geht es nicht darum Freifahrscheine fürs Zocken zu propagieren, ganz und gar nicht! Da missversteht ihr mich völlig. Es geht um Verantwortung und das Vermitteln von Medienkompetenz - die mehr als nur PC-Spiele umfasst - und darum dass es meiner Ansicht nach nicht ausreicht sich dabei nur über die Zeit Gedanken zu machen. Das ist als würde ich mir nur überlegen wie viel mein Kind essen darf, aber nicht was.
Es macht einen Unterschied ob ein Elfjähriger eine Stunde Minecraft spielt oder eine Stunde Call of Duty. Es geht darum hinzusehen und nicht einfach nur die Zeit zu beschränken.
Denn wie hier oft geschrieben wird, irgendwo zocken sie dann eh. Und dann geht es nicht darum, dass es mit der Zeit die sie zuhause dürfen Quantitativ immer noch im Rahmen liegt, sondern darum, dass der Zockerei eine ernsthafte Auseinandersetzung vorausgegangen ist und je nach dem auch folgt. Weil sie Spielen begegnen werden denen sie vielleicht nicht gewachsen sind, so wie wir vor Jahren bei Freunden Filmen begegnet sind, denen wir nicht gewachsen waren. Weil Eltern nicht da sind, nicht hinsehen, nicht interessiert sind. Es geht darum, dass man darüber reden sollte, nicht darum es lediglich zu limitieren. Und dafür muss man sich damit auseinandersetzen. Dinge verbieten die man nicht kennt wirkt unglaubwürdig.

@tiwa
Schön habt ihr einen gemeinsamen Weg gefunden.

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Mrs. Bee
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von Mrs. Bee »

Tiwa, die Empfehlung 1h/Altersjahr bezieht sich nicht nur aufs Gamen sondern auf Bildschirmzeit komplett. Also auch Fernsehen etc. hat mit dem Blaulicht zu tun, das das Gehirn überstimuliert
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aluger
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von aluger »

unsere Kinder sind noch jünger, bei uns geht es 'nur' um Ipad. Wir haben die besten Erfahrungen gemacht mit selbständiger Einteilung einer vorgegebenen Zeit pro Woche. Unsere Regel zur Zeit ist: 2 x am Abend 1 h (meistens Kinder-Sendungen oder Filmchen, können aber auch Spiele wie Tetris, Lego-Spiele etc. sein). Dadurch, dass die Regeln klar bekannt sind gibt es viel, viel weniger Diskussionen und es ist klar, was gilt. Wir haben keinen Fernseher, und sind daher etwas grosszügiger mit anderem Medien-Konsum. Wichtig ist uns auch, dass an den Ipad-freien Abenden keine Diskussion darüber ist und dass die Kinder sich mit anderen Dingen beschäftigen wenn kein Ipad Zugang ist.

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tiwa
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Re: Wie viel gamen ??

Beitrag von tiwa »

@fläcki: ich kann deine meinung sehr gut nachvollziehen.
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

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